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Metabolomanalyse zur Untersuchung der Dynamik im ...

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6.7. Glukosepulsexper<strong>im</strong>ente mit L–Phenylalanin Produktionsstämmen<br />

offenbar durch die Verringerung <strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Glukoseaufnahmerate verursacht worden,<br />

<strong>der</strong>en Ursache in <strong>der</strong> L–Tyr L<strong>im</strong>itierung vermutet worden war. Trotz <strong>der</strong> auch bei E. coli<br />

4pF20 vorliegenden L<strong>im</strong>itierung durch den AroB Schritt war die Pulsanregung stark genug,<br />

um die dahinter liegenden Metabolitpools von DHQ, DHS, Shik<strong>im</strong>at und S3P an<strong>zur</strong>egen.<br />

Die großen Pools von DAHP und DAH zeigten deutlich, dass auch hier AroB sehr<br />

stark l<strong>im</strong>itierend war. Die geringe Auswirkung <strong>im</strong> DHQ–Pool deutete daraufhin, dass die<br />

Reaktion von DHQ zu DHS sehr schnell verlief und dass AroD daher nicht l<strong>im</strong>itierend<br />

war. Im Gegensatz dazu wies <strong>der</strong> Verlauf von DHS und Shik<strong>im</strong>at auf eine langsamere<br />

Reaktion von AroE bzw. AroL hin. Im S3P–Pool war daher eine <strong>im</strong> Vergleich schwächere<br />

<strong>Dynamik</strong> zu erkennen, die vermutlich ihre Ursache in <strong>der</strong> sequentiellen Dämpfung des<br />

Pulssignals durch die l<strong>im</strong>itierenden Schritte von AroB, AroE und AroL hatte. Daraus ergab<br />

sich die Fragestellung, wie sich die Verhältnisse <strong>im</strong> Aromatenbiosyntheseweg nach einer<br />

Pulsst<strong>im</strong>ulation än<strong>der</strong>n würden, wenn eines <strong>der</strong> l<strong>im</strong>itierenden Gene überexpr<strong>im</strong>iert würde.<br />

Im Gegensatz zu aroE und aroL bot aroB dafür ein hervorragendes Ziel, da es das zweite<br />

Gen des Stoffwechselwegs ist und die Wirkung seiner Überexpression in den nachfolgenden<br />

Pools von DHQ, DHS, Shik<strong>im</strong>at und S3P gut studiert werden könnte.<br />

Die Messungen <strong>der</strong> Proben mit enzymatischen Methoden und mit <strong>der</strong> Triple Quadrupol<br />

LC–MS lieferten zwei sowohl qualitativ, als auch quantitativ unterschiedliche Datensätze.<br />

Die enzymatischen Daten zeigten Konzentrationen, die um einen Faktor von 10–15 höher<br />

lagen. Durch Exper<strong>im</strong>ente mit Ultrafiltration <strong>der</strong> Proben konnten die vermeintlich hohen<br />

Konzentrationen als Mess–Artefakte <strong>der</strong> Probenmatrix identifiziert werden. Daher wurde<br />

für weitere Exper<strong>im</strong>ente auf den Einsatz <strong>der</strong> enzymatischen Messungen verzichtet. Um Probleme<br />

mit Matrixeffekten bei zukünftigen enzymatischen Messungen auszuschließen, sollte<br />

die Standard–Additions–Methode anstatt <strong>der</strong> sonst üblichen externen Kalibration für die<br />

Quantifizierung von Zellextrakten Anwendung finden.<br />

6.7.3. Glukosepulsexper<strong>im</strong>ent mit E. coli 4pF78<br />

Unter Verwendung <strong>der</strong> be<strong>im</strong> Glukosepulsexper<strong>im</strong>ent mit E. coli 4pF20 erfolgreich eingesetzten<br />

Fermentations– und Pulstrategie wurde analog ein Glukosepulsexper<strong>im</strong>ent mit E. coli<br />

4pF78 durchgeführt. Zusätzlich zu aroF fbr und pheA fbr enthält das Plasmid pF78 das Gen<br />

<strong>der</strong> 3–Dehydroquinat Synthase aroB, um den l<strong>im</strong>itierenden Charakter dieses enzymatischen<br />

Schritts in <strong>der</strong> Aromatenbiosynthese aufzuheben. Als Folge davon sollte die Bildung von<br />

DAHP und DAH vermieden worden sein und das Glukosepulssignal in den darauf folgenden<br />

Metabolitpools <strong>im</strong> Vergleich zu E. coli 4pF20 verstärkt worden sein. Der Fermentationsverlauf<br />

ist in Abb. 6.51 zu sehen. Ebenso wie be<strong>im</strong> Exper<strong>im</strong>ent mit E. coli 4pF20 wurde die<br />

L–Tyr Dosierung so gewählt, dass <strong>im</strong> gesamten Fermentationsverlauf <strong>im</strong>mer in Gegenwart<br />

eines L–Tyr Überschusses gearbeitet wurde. Nach Erreichen einer OD650 = 50 wurde die<br />

Glukosedosierung für die L<strong>im</strong>itierung reduziert. Aufgrund technischer Schwierigkeiten mit<br />

<strong>der</strong> schnellen Probenahme konnte die vorgesehene Dauer <strong>der</strong> L<strong>im</strong>itierung von 20 min nicht<br />

eingehalten werden, und das Glukosepulsexper<strong>im</strong>ent konnte erst nach 45 min initiiert werden.<br />

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