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Metabolomanalyse zur Untersuchung der Dynamik im ...

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4.3. Aufbau und Durchführung <strong>der</strong> Fermentationsexper<strong>im</strong>ente <strong>im</strong> 20 L Bioreaktor<br />

4.1) und einer Rührerdrehzahl von 1000 Umin −1 kalibriert werden. Die Kalibration <strong>der</strong><br />

CO2–Abgasanalytik erfolgte mit reinem Stickstoff und einem Kalibriergas mit 10 % CO2<br />

(Linde).<br />

Alle benötigten Dosierstrecken (Ammoniak–, Glukose– und L–Tyrosinzufuhr) wurden an<br />

den Bioreaktor steril angeschlossen. Zu Beginn <strong>der</strong> Fermentation wurde die Rührerdrehzahl<br />

auf 300 U min −1 eingestellt und die Zuluft auf 1 Lmin −1 reduziert, um ein Ausstrippen von<br />

CO2 und damit ein verzögertes Anwachsen <strong>der</strong> Biomasse zu vermeiden [31]. Anschließend<br />

erfolgte das Be<strong>im</strong>pfen mit 0,7 L <strong>der</strong> Vorkultur über eine Impfstrecke. Die Datenaufnahme<br />

wurde gestartet, und die Batch–Phase <strong>der</strong> Kultivierung begann. Um den steigenden<br />

Sauerstoffbedarf <strong>der</strong> wachsenden Bakterienkultur zu decken, wurden schrittweise die<br />

Rührerdrehzahl und die Begasungsrate erhöht, sobald <strong>der</strong> pO2 auf etwa 30 % gefallen<br />

war. Während des Exper<strong>im</strong>entes wurden in regelmäßigen Zeitabständen von 1 bis 2 h 10<br />

mL Probe entnommen. Gemessen wurden pH–Wert, Glukosekonzentration, OD650 und die<br />

Biotrockenmasse (BTM). Jeweils 2 ml Zellsuspension wurden 10 min bei 13000 g zentrifugiert<br />

(Biofuge pico, Heraeus) und <strong>der</strong> Überstand für spätere Analytik bei –28 ◦ C eingefroren.<br />

Bei einer OD650 von rund 10–12 wurden 7 mL 0,1 M IPTG–Lösung als Induktor <strong>zur</strong><br />

Bakterienkultur zugegeben, um die Expression <strong>der</strong> Plasmidgene zu starten. Außerdem<br />

wurde die Glukosezufütterung mit einer 500 g L −1 Glukoselösung (Anhang A.7) über<br />

eine grav<strong>im</strong>etrische Dosierstrecke (IP65/YFC01Z, Sartorius) gestartet, um während <strong>der</strong><br />

gesamten Wachstumsphase <strong>im</strong> Fermentationsmedium eine Glukosekonzentration von 2–5<br />

g L −1 sicherzustellen. Außerdem wurde mit <strong>der</strong> L–Tyrosinzufuhr (18,75 g L −1 , Anhang A.7)<br />

über eine Dos<strong>im</strong>at–Dosierstrecke (Dos<strong>im</strong>at665, Metrohm) begonnen. Bei den Exper<strong>im</strong>enten<br />

mit L–Tyr L<strong>im</strong>itierung betrug <strong>der</strong> Anfangswert <strong>der</strong> Tyrosindosierung 1 mL min −1 und<br />

wurde während <strong>der</strong> Wachstumsphase schrittweise auf 3 mL min −1 erhöht, insgesamt wurden<br />

149 mL L–Tyr Lösung zudosiert. Danach wurde die Dosierung auf 3 mL h −1 reduziert,<br />

was einen leichten Erhaltungsstoffwechsel, aber kein Wachstum mehr ermöglichte. Bei<br />

den Exper<strong>im</strong>enten mit L–Tyr Überschuss wurde die L–Tyr Dosierung ebenfalls mit 1<br />

mL min −1 gestartet und während <strong>der</strong> Wachstumsphase schrittweise auf 3 mL min −1 erhöht,<br />

so dass <strong>der</strong> Kultur bis <strong>zur</strong> Einleitung <strong>der</strong> Glukosel<strong>im</strong>itierungsphase 300 mL L–Tyrosinlösung<br />

zugegeben wurden. Um eine potenzielle Schädigung bzw. Aktivitätseinbußen von AroF wt<br />

durch unphysiologisch hohe L–Tyr Konzentrationen zu vermeiden, wurde die L–Tyr Menge<br />

<strong>im</strong> Prozess so zugefüttert, dass die Konzentration nie über das Anfangsniveau hinausging.<br />

Nach Erreichen einer OD650 von etwa 50 (entspricht einer BTM von etwa 16–20 g L −1 )<br />

wurde durch das Herabsetzen <strong>der</strong> Glukosezufuhr auf 50 g h −1 die L<strong>im</strong>itierungsphase eingeleitet.<br />

Nachdem die gesamte Glukose <strong>im</strong> Medium verbraucht war, blieb die Kultur für rund<br />

30 min l<strong>im</strong>itiert. Anschließend erfolgte die Auslösung des Glukosepulses und <strong>der</strong> Start <strong>der</strong><br />

schnellen Probenahme, in dessen Verlauf <strong>der</strong> Stoffwechsel <strong>der</strong> Zellen durch das Methanol–<br />

Quenching–Verfahren [48] gestoppt wurde (Kapitel 4.3.2).<br />

4.3.2. Glukose Pulssystem und schnelle Probenahmeeinheit<br />

Das Pulssystem besteht aus einem Pulsbehälter für die Aufnahme <strong>der</strong> Glukosepulslösung<br />

und den zwei Pulsventilen mit dazugehörigen Anstechnadeln, die über Druckleitungen<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden sind (Abb. 4.5). Durch das Öffnen <strong>der</strong> beiden Pulsventile, die von<br />

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