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Metabolomanalyse zur Untersuchung der Dynamik im ...

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6. Ergebnisse und Diskussion<br />

6.1. Entwicklung und Etablierung <strong>der</strong> analytischen Techniken<br />

6.1.1. Quantitative 1 H–NMR für die Fermentationsanalytik<br />

Für die Chemie stellt die Kernresonanz–Spektroskopie (NMR) ein wichtiges, wenn nicht<br />

das wichtigste Verfahren <strong>zur</strong> Identifizierung und Charakterisierung von Syntheseprodukten,<br />

Naturstoffisolaten und an<strong>der</strong>en strukturchemischen Fragestellungen dar [21]. Sie kann jedoch<br />

auch für die <strong>Untersuchung</strong> biologischer und biotechnologischer Fragestellungen eingesetzt<br />

werden [43, 49, 93, 147, 161]. Die chemische Verschiebung <strong>der</strong> Signale und die Signal–<br />

Multiplizität enthalten Informationen über die Struktur <strong>der</strong> gemessenen Verbindung. Durch<br />

den Bezug auf das Signal einer Referenzsubstanz (interner Standard), wie z.B. Tetramethylsilan,<br />

stellt die chemische Verschiebung eine von <strong>der</strong> Messfrequenz bzw. Magnetfeldstärke<br />

unabhängige Größe dar, die für den betrachteten Kern in seiner chemischen Umgebung<br />

charakteristisch ist [83]. Neben dieser qualitativen bietet die 1 H–NMRauch eine quantitative<br />

Information. Die Fläche unter <strong>der</strong> Absorptionskurve eines Protonensignals ist ein Maß für<br />

die Intensität des Übergangs und wird <strong>zur</strong> Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> dem Signal zugrunde liegenden<br />

Protonenzahl herangezogen. Bei bekannter Konzentration und Protonenzahl eines internen<br />

Standards kann nun auch die Konzentration <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Probe enthaltenen Substanzen<br />

einfach berechnet werden.<br />

Umgekehrt betrachtet, erlaubt die 1 H–NMRTechnik die qualitative und quantitative Behandlung<br />

von Fragestellungen, bei denen die zu untersuchenden Verbindungen nicht als Standard<br />

verfügbar sind und daher nicht <strong>zur</strong> Kalibration herangezogen werden können. Die substanzspezifischen<br />

Daten <strong>der</strong> 1 H–NMRSpektren für die Qualifizierung können <strong>der</strong> Literatur<br />

entnommen werden, und die Quantifizierung erfolgt über die Konzentration des internen<br />

Standards. Mit diesem Ansatz wurde von Zaja [191] eine quantitative Fermentationsanalytik<br />

für die Best<strong>im</strong>mung von Metaboliten <strong>der</strong> Aromatenbiosynthese <strong>im</strong> Fermentationsüberstand<br />

von E. coli etabliert [49, 51]. Mit Ausnahme von Shik<strong>im</strong>at ist kein Metabolit des<br />

Shik<strong>im</strong>at–Weges kommerziell erhältlich, und ihre Darstellung ist aufgrund <strong>der</strong> hohen chemischen<br />

Funktionalisierung aufwendig und zeitintensiv. Dennoch war ein rascher analytischer<br />

Zugang notwendig, um <strong>der</strong> Stammentwicklung für die L–Phe Prozessentwicklung neue Impulse<br />

zu geben.<br />

6.1.1.1. Probenvorbereitung<br />

Um das unerwünschte H2O Signal bei <strong>der</strong> NMR-Messung <strong>der</strong> wässrigen Proben zu unterdrücken,<br />

wird bei <strong>der</strong> Probenvorbereitung das H2O aus <strong>der</strong> Probe gegen Deuteriumoxid<br />

(D2O) ausgetauscht [176]. Das D2O enthält eine Konzentration von 4 mM TSP (3–Tr<strong>im</strong>ethylsilyl–2,2,3,3–d–propionsäure)<br />

als internen Standard [51]. Für die Entfernung von H2O aus<br />

den Proben wurden Versuche mit Gefriertrocknung und Vakuumzentrifugation durchgeführt.<br />

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