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Metabolomanalyse zur Untersuchung der Dynamik im ...

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3. Theoretische Grundlagen<br />

3.2.4. Zulaufverfahren mit wachstumsentkoppelter Produktionsphase<br />

Die in diesem Verfahren eingesetzten Produktionsstämme sind aufgrund einer gentechnischen<br />

Verän<strong>der</strong>ung auxotroph für einen best<strong>im</strong>mten Nährstoff, z.B. eine Aminosäure. Nur wenn<br />

dieser Nährstoff <strong>im</strong> Prozess zugefüttert wird, können die Zellen wachsen. Dieser Nährstoff<br />

kann entwe<strong>der</strong> vollständig <strong>im</strong> Fermentationsmedium vorgelegt o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> Fermentation<br />

zudosiert werden, um die Bildung <strong>der</strong> Biomasse zu ermöglichen. Ein ungehin<strong>der</strong>tes<br />

Wachstum <strong>der</strong> Biomasse und eine damit verbundene zu große Biomassekonzentration kann<br />

zu verfahrenstechnischen Problemen in Bezug auf die Nährstoffversorgung und vor allem<br />

den un<strong>zur</strong>eichenden Sauerstoffeintrag in den Bioreaktor führen. Daher wird das Wachstum<br />

<strong>im</strong> Fermentationsverlauf über die Zugabe des Nährstoffes kontrolliert, <strong>der</strong> die Auxotrophie<br />

komplementiert. Sobald er nicht mehr <strong>zur</strong> Verfügung steht, endet die Wachstumsphase <strong>der</strong><br />

Biomasse. Da sie aber <strong>im</strong>mer noch ein hohes biosynthetisches Potenzial bereitstellt, wird<br />

das gewünschte Produkt in dieser Phase <strong>im</strong>mer noch gebildet, ohne noch Substrat für das<br />

Wachstum <strong>der</strong> Biomasse aufwenden zu müssen. Diese Phase wird als wachstumsentkoppelte<br />

Produktionsphase verstanden. Dieses Entkopplungsprinzip von Zellwachstum und Produktbildung<br />

ist auch Grundlage für die Prozessentwicklung eines E. coli basierten L–Phe<br />

Produktionsprozesses gewesen [70].<br />

3.3. Analytische Grundlagen<br />

3.3.1. LC–MS Kopplung<br />

Im Vergleich <strong>zur</strong> Gaschromatographie–Massenspektrometrie Kopplung (GC–MS) hat sich<br />

die Verbindung zwischen <strong>der</strong> Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC, kurz LC)<br />

und <strong>der</strong> MS bei weitem nicht so schnell in <strong>der</strong> Analytik etabliert. Der Grund liegt <strong>im</strong><br />

drastischen Unterschied <strong>der</strong> physikalischen Umgebungen, in denen die jeweiligen Verfahren<br />

arbeiten, d.h. in <strong>der</strong> Schwierigkeit, die Analyt–Moleküle aus einer Lösung bei Normaldruck<br />

ins Hochvakuum des MS als gasförmige Ionen zu transferieren [95, 164]. Die Problematik<br />

dieser Situation wurde treffend mit <strong>der</strong> ungleichen Liebe zwischen einem Fisch (LC)<br />

und einem Vogel (MS) charakterisiert [5]. Mit <strong>der</strong> Entwicklung von Atmosphärendruck–<br />

Ionisations–Verfahren (API) kann die MS heute als leistungsfähiger Detektor für die LC<br />

eingesetzt werden. Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en klassischen LC–Detektoren, wie UV, RI o<strong>der</strong><br />

elektrochemischen Detektoren eröffnen die MS–Detektoren eine weitere D<strong>im</strong>ension <strong>der</strong><br />

Trennung, nämlich nach dem Verhältnis von Masse zu Ladung (m/z) 3 . Der MS–Detektor ist<br />

in <strong>der</strong> Lage, Substanzen mit gleicher o<strong>der</strong> überlappen<strong>der</strong> Retentionszeit zu unterscheiden,<br />

sofern sie nicht isobar sind, d.h. die gleiche Masse besitzen.<br />

Die enormen Vorteile <strong>der</strong> MS–Detektion sind jedoch auch mit Nachteilen gekoppelt. Auf<br />

<strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> LC ist man auf die Verwendung MS–kompatibler flüchtiger Puffersubstanzen<br />

wie Ammoniumacetat, Ammoniumformiat o<strong>der</strong> Essigsäure und kompatiblem Lösungsmittel<br />

wie Methanol, Acetonitril o<strong>der</strong> 2–Propanol angewiesen. Das bedeutet also den Ausschluss<br />

von phosphathaltigen Puffern und Ionenpaar–Reagenzien. Dadurch verringern sich die<br />

chromatographischen Freiheitsgrade für die LC Trennung, was jedoch in <strong>der</strong> Regel durch<br />

den Einsatz des MS–Detektors mehr als kompensiert wird. Die LC hat daher nicht mehr<br />

3 Im Sprachgebrauch <strong>der</strong> Massenspektrometrie wird <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> ”Masse” in <strong>der</strong> Regel synonym mit dem<br />

Verhältnis aus Masse zu Ladung m/z verwendet [150].<br />

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