06.07.2017 Aufrufe

25_Jahre_Alpenkonvention

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

le der <strong>Alpenkonvention</strong> und tagt zwei Mal im Jahr (Galle 2002, S. 169 ff., www.<br />

alpconv.org).<br />

Zusätzlich dazu wurden von Anfang an „Beobachter“ ernannt, die an der Arbeit<br />

des Ständigen Ausschusses und an den Alpenkonferenzen teilnehmen und die<br />

dort ihre Vorschläge und Ideen einbringen können (derzeit gibt es 16 Beobachter).<br />

Damit hat sich die <strong>Alpenkonvention</strong> bewusst gegenüber wirtschaftlichen,<br />

kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Interessengruppen – und damit<br />

gegenüber einer breiteren Fachöffentlichkeit – geöffnet, was für eine solche Konvention<br />

außergewöhnlich war und ist und ihre Akzeptanz spürbar erhöht hat.<br />

Erst im Jahr 2003 erhielt die <strong>Alpenkonvention</strong> ein Ständiges Sekretariat mit Sitz<br />

in Innsbruck und einer Außenstelle in Bozen; dieses unterstützt seitdem die Arbeit<br />

der Organe der <strong>Alpenkonvention</strong> und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.<br />

Die Rahmenkonvention wurde 1991 in Salzburg von den Staaten Deutschland,<br />

Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und der EU unterzeichnet<br />

(Slowenien als Nachfolgerin von Jugoslawien folgte am 29. März 1994, und Monaco<br />

als neuer Vertragspartner am 20.12.1994) und von den nationalen Parlamenten<br />

in Deutschland, Liechtenstein und Österreich im Jahr 1994 ratifiziert (in<br />

nationales Recht übernommen), so dass sie am 6. März 1995 in Kraft treten konnte<br />

(die Ratifizierung von drei Mitgliedsstaaten ist die Voraussetzung dafür, dass<br />

die Rahmenkonvention oder ein Protokoll in Kraft treten kann). 1995 wurde die<br />

Rahmenkonvention von Slowenien und Frankreich, 1996 von der EU, 1998 von<br />

der Schweiz und Monaco und 1999 schließlich von Italien ratifiziert, so dass sie<br />

von allen Vertragspartnern ratifiziert wurde.<br />

Bei der Erarbeitung der Protokolle war der Prozess wesentlich langwieriger als<br />

ursprünglich gedacht (CIPRA-A 1996, S. 112-113; S. 87: „schneckenartiges Vorankommen“):<br />

Obwohl die Resolution von Berchtesgaden elf, die Rahmenkonvention<br />

von Salzburg zwölf zu erarbeitende Protokolle nannte (an erster Stelle<br />

ein Protokoll Bevölkerung & Kultur, was in Berchtesgaden nicht explizit genannt<br />

wurde, obwohl dieser Bereich in der Resolution sehr prominent angesprochen<br />

wurde), wurden nach längerer Zeit lediglich acht Protokoll-Entwürfe erarbeitet,<br />

und die Protokolle Bevölkerung & Kultur, Luftreinhaltung, Wasserhaushalt und<br />

Abfallwirtschaft wurden nicht angegangen; dafür wurde zusätzlich ein Protokoll<br />

Streitbeilegung entwickelt.<br />

1.3 Zur Erarbeitung der Protokoll-Inhalte<br />

Bei der Erarbeitung der Protokoll-Inhalte gab es drei grundsätzliche Herausforderungen:<br />

a) Die Schweiz schlug im Jahr 1993 ein neues Protokoll „Wirtschaft und Gesellschaft“<br />

vor, weil die bisherigen Dokumente der <strong>Alpenkonvention</strong> den Aspekt der<br />

Berggebietsförderung viel zu wenig thematisierten und weil ein sozio-ökonomi-<br />

14 <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Alpenkonvention</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!