25_Jahre_Alpenkonvention
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minister der Alpen-Anrainerstaaten die <strong>Alpenkonvention</strong> unterzeichneten. Diese<br />
„Magna Charta“ einer gesamthaften, nachhaltigen Sicht auf den Alpenraum und<br />
eines verantwortungsvollen Umganges damit blickt demnach heuer auf ein erfolgreiches<br />
Vierteljahrhundert ihres Bestehens zurück.<br />
Dieses stolze Jubiläum ist Anlass für eine Rückschau auf durchaus mühsame<br />
<strong>Jahre</strong> des Ringens um rechtliche Anerkennung – man denke an den langen Weg<br />
der Ratifizierung des Verkehrsprotokolls durch die Republik Österreich, die erst<br />
im Jahr 2002 erfolgte. Inzwischen hat auch die Europäische Union die <strong>Alpenkonvention</strong><br />
– wenn auch noch nicht alle Protokolle – ratifiziert.<br />
Trotz eines allgemein stark gestiegenen Umweltbewusstseins, trotz der unbestreitbaren<br />
Erfolge des Naturschutzes einschließlich des Nationalparkgedankens<br />
seither und trotz der ständig verbesserten Regulierungsstandards hält der Verwertungsdruck<br />
auf den Alpenbogen unvermindert an. Heute, wie damals, müssen<br />
tragfähige Kompromisse zwischen den legitimen Anliegen des „Schützens“<br />
und des „Nützens“ gesucht und gefunden werden. Ich nenne hier nur exemplarisch<br />
die ewig aktuellen Themenbereiche: Touristische Erschließung, Energiegewinnung<br />
und -transport, Landschaftsverbrauch und Verkehr.<br />
In all den <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens hat sich die <strong>Alpenkonvention</strong> als fachlich solides,<br />
keineswegs bequemes und als insgesamt sehr wirksames Instrument zur<br />
Erhaltung des Alpenraumes als ökologisch intakte, wirtschaftlich zukunftsfähige<br />
und Nationen-übergreifende Großregion im Herzen Europas erwiesen. Die <strong>Alpenkonvention</strong><br />
bleibt, unbeschadet ihrer erwiesenen historischen Verdienste,<br />
ein in die Zukunft gerichtetes Projekt. Und die CIPRA dessen wichtigster Proponent<br />
und Anwalt.<br />
Dass gerade das Land Salzburg, das zu 94 % seiner Landesfläche mit 107 von<br />
119 Gemeinden im Geltungsbereich der <strong>Alpenkonvention</strong> liegt, den Anliegen<br />
und Inhalten der <strong>Alpenkonvention</strong> in besonderer Weise verbunden ist und auch<br />
auf Dauer bleiben wird, bedarf an sich keiner gesonderten Erwähnung.<br />
Ich möchte die Gelegenheit des <strong>25</strong>-Jahr-Jubiläums nützen, um mich insbesondere<br />
auch namens des Landes Salzburg bei allen Repräsentanten und Aktiven der<br />
CIPRA für ihre beharrliche, längst unverzichtbar gewordene Aufbauarbeit über<br />
viele Jahrzehnte sehr herzlich zu bedanken. Wir dürfen gerade angesichts dieses<br />
<strong>Jahre</strong>stages der <strong>Alpenkonvention</strong> gemeinsam stolz auf die Früchte dieser Arbeit<br />
sein.<br />
<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Alpenkonvention</strong><br />
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