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25_Jahre_Alpenkonvention

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gen zweifelsohne eine Vorreiterrolle in der rechtlichen Anwendung der <strong>Alpenkonvention</strong><br />

ein. Allerdings herrscht hinsichtlich der Anwendung der <strong>Alpenkonvention</strong><br />

in vielerlei Hinsicht eine Intransparenz.<br />

Der Status quo, ob und wenn ja in welcher Form die <strong>Alpenkonvention</strong> tatsächlich<br />

in Verfahren „eine Rolle spielt“, ist weitestgehend unerforscht. Die jeweiligen<br />

„Nachforschungen und Erhebungen“ brachten keine aussagekräftigen/eindeutigen<br />

Ergebnisse. Diesbezüglich ist es sinnvoll bzw. geradezu unabdingbar, diese<br />

Fakten näher zu hinterfragen. Ob und inwieweit gar eine Studie in Auftrag zu<br />

geben ist, sollte einer breiten Diskussion unterzogen werden.<br />

Die <strong>Alpenkonvention</strong> ist (wie auch CIPRA Österreich) nach wie vor nicht bekannt.<br />

Zudem ist den meisten BürgerInnen des Alpenraums das Konstrukt der <strong>Alpenkonvention</strong><br />

fremd. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass völkerrechtliche Verträge<br />

für viele nicht bzw. kaum greifbar sind. Vielfach werden durch die derzeitigen<br />

Aktivitäten nur Personen angesprochen, die bereits mit der <strong>Alpenkonvention</strong><br />

regelmäßig zu tun haben bzw. aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit in Kontakt<br />

kommen.<br />

Überlegenswert sind daher weitere Projekte, die in einem einfachen (leicht<br />

nachvollziehbaren) Bezug zur <strong>Alpenkonvention</strong> stehen und auf die Zivilgesellschaft<br />

abzielen. Derzeit werden auf der Homepage des Ständigen Sekretariats<br />

der <strong>Alpenkonvention</strong> unter anderem die Aktivitäten und Projekte „Fotowettbewerb“,<br />

„Auszeichnung für junge Akademiker“, „Mountain LEX“, „Wir sind Alpen“,<br />

„Games“ und „Berge lesen“ präsentiert. Diese sind zwar zum Teil geeignet, Leute<br />

aus anderen Bereichen anzusprechen, sind jedoch aus verschiedenen Gesichtspunkten<br />

unzureichend.<br />

Beispielsweise sei darüber hinaus als Anregung das Projekt alte Tiroler Getreidesorten<br />

genannt, das durchaus ausgebaut werden könnte in „alte alpine Getreidesorten“<br />

und so z.B. Art 16 des Protokolls „Naturschutz und Landschaftspflege“<br />

sowie Art 9 Protokoll „Berglandwirtschaft“ entspricht. Damit könnte ein aktiver<br />

Beitrag zur sichtbaren Umsetzung der <strong>Alpenkonvention</strong> geleistet werden. Auch<br />

wenn sich die <strong>Alpenkonvention</strong> primär an die Vertragsparteien richtet, ist es zielführend,<br />

solche Projekte aktiv zu „pushen“.<br />

Des Weiteren sind auch Veranstaltungen publikumswirksam. Es werden zwar<br />

bisher Veranstaltungen zu Fachthemen organisiert; allerdings sind die TeilnehmerInnen<br />

oftmals bereits in die Tätigkeiten der <strong>Alpenkonvention</strong> involviert. Dieser<br />

Bereich könnte – ähnlich wie der Bereich Aktivitäten und Projekte – noch<br />

ausgebaut werden.<br />

„Es benötigt eine Offensive in der Wahrnehmbarkeit.“<br />

Schließlich ist es sinnvoll, verstärkt Projekte im Zusammenhang mit Universitäten<br />

zu starten und die <strong>Alpenkonvention</strong> aktiv in Vorlesungen und Seminaren einzubinden.<br />

Dies kann auch fächerübergreifend (Rechtswissenschaften, Biologie,<br />

98 <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Alpenkonvention</strong>

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