25_Jahre_Alpenkonvention
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eva Lichtenberger<br />
Die Zukunft der<br />
<strong>Alpenkonvention</strong><br />
Ab 1989 Abgeordnete zum Tiroler Landtag<br />
Ab 1994 Landesrätin für Umweltschutz<br />
Ab 1999 Abgeordnete zum Nationalrat; dort von 1999 bis 2004 Mitglied<br />
des Verkehrsausschusses, zuständig für Europaangelegenheiten<br />
und Sprecherin der Grünen für Verkehr und Tourismus<br />
von 2004 bis 2014 Abgeordnete zum Europäischen Parlament;<br />
Schwerpunkt der Tätigkeiten im Verkehrsausschuss: Alpenverkehr<br />
und Tourismus.<br />
E: eva.lichtenberger@chello.at<br />
Es hatte sehr viel strategisches Geschick seitens der Alpenregionen gebraucht,<br />
um die <strong>Alpenkonvention</strong> zu entwickeln und durchzusetzen. Schon immer wurden<br />
die wesentlichen Entscheidungen für die Alpen nicht vor Ort, sondern in<br />
den jeweiligen Hauptstädten getroffen. Das Verständnis für die Besonderheit des<br />
Alpenraumes in den hauptstädtischen politischen Gremien war jedoch enden<br />
wollend. Sei es die Verkehrsbelastung, die Interessen der Energiewirtschaft oder<br />
die kleiner strukturierte Wirtschaft – in den Zentralräumen im Flachland wurden<br />
die spezifischen Bedürfnisse des Berglandes nicht als essenziell akzeptiert – oder<br />
aber den eigenen Interessen untergeordnet.<br />
In den letzten <strong>Jahre</strong>n seit dem In-Kraft-Treten der <strong>Alpenkonvention</strong> gab es<br />
selbstverständlich auch Diskussionen um ihre Anwendung auf Konfliktfälle, vor<br />
allem im Verkehr und im Tourismus. Das Verkehrsprotokoll – das eine Ablehnung<br />
neuer alpenquerender Straßenverbindungen enthält – muss natürlich auch für<br />
Projekte wie etwa die sattsam bekannte „Alemagna“ 1 angewandt werden und<br />
das ist sowohl für das Veneto 2 also auch für viele Freunde des Straßenverkehrs<br />
im südlichen Österreich 3 ein politisches Hindernis.<br />
Letztlich aber etablierte sich die <strong>Alpenkonvention</strong> und seither gibt es ein Ständi-<br />
1 hochrangige Straßenverbindung zwischen dem Veneto und Bayern.<br />
2 Antwort des italienischen Umweltministers Corrado Clini 2012, Interview mit dem ÖAV zur <strong>Alpenkonvention</strong>:<br />
der Ausbau der Alemagna sei positiv – Verweis auf die Bedürfnisse der Wirtschaft im Veneto (E-mail-<br />
Interview vom 28.6.2012, zugesandt vom ital. Umweltministerium).<br />
3 Siehe dazu: Protokoll der 42. Sitzung des Kärntner Landtages vom 28.6.2016 zum Dringlichkeitsantrag der<br />
ÖVP-Abgeordneten betreffend Sicherheitsausbau der B 100 Drautalstraße.<br />
62 <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Alpenkonvention</strong>