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Credit Suisse bulletin, 2002/04

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Obligationen-Märkte<br />

Rendite für fast<br />

jedes Risikoprofil<br />

Anja Hochberg und Walter Mitchell<br />

Mit (fest)verzinslichen Wertpapieren<br />

lassen sich eindrückliche Renditen<br />

erwirtschaften.<br />

Wer viel Rendite will, muss auch bei<br />

den Bonds mehr Risiko (er)tragen<br />

können.<br />

Mit Hilfe einer genauen Analyse<br />

findet sich für fast jeden Anlagestil<br />

ein passendes Objekt.<br />

Spricht man von Anleihen – also (fest)verzinslichen<br />

Wertpapieren –, so verbinden die<br />

meisten damit wohl am ehesten den Begriff<br />

«Sicherheit». Dass man mit ihnen allerdings<br />

auch ansehnliche, teils zweistellige Renditen<br />

erwirtschaften kann, haben die vergangenen<br />

drei Finanzmarktjahre eindrücklich vor Augen<br />

geführt.<br />

In den Himmel wachsen die Bäume allerdings<br />

auch bei den Bonds nicht: Wer eine<br />

Zusatzrendite will, muss auch mehr Risiko<br />

(er)tragen können. Dabei unterscheiden sich<br />

Obligationen punkto Risiko-Rendite-Verhältnis<br />

nicht nur untereinander, sondern auch von<br />

anderen Anlageklassen.<br />

Die Frage «Obligation oder nicht Obligation»<br />

lässt sich also in vielen Fällen mit einem Ja<br />

beantworten – insbesondere in Zeiten, in<br />

denen die Aussichten des Aktienmarktes<br />

unsicher sind, sollte man jedoch genau analysieren,<br />

welcher der Klassiker der Kapitalanlage<br />

dem eigenen Anlagestil entspricht.<br />

Finanzieren mit fremden Portemonnaies<br />

Ganz generell werden Anleihen von Unternehmen,<br />

dem Staat und nationalen oder internationalen<br />

Organisationen begeben, um Geld<br />

am Kapitalmarkt aufzunehmen. Faktoren wie<br />

Verzinsung, Laufzeit, Tilgungsmodalitäten,<br />

der Schuldrang bei Zahlungsunfähigkeit und<br />

die Schuldenqualität (Rating) prägen dabei<br />

das für den Investor entscheidende Risiko-<br />

Rendite-Verhältnis.<br />

Hauptmerkmal einer Anleihe ist die Zinsgestaltung.<br />

Mit den für die festverzinslichen<br />

Anleihen typischen fixen Zahlungen (Coupon)<br />

kann der Investor seinen Cashflow genau<br />

steuern. Darüber hinaus gibt es auch Anleihen<br />

mit variablen Zinssätzen, von denen der<br />

Investor zum Beispiel in Zeiten eines allgemein<br />

steigenden Zinsniveaus profitieren<br />

kann. Eine dritte mögliche Form sind Anleihen<br />

ohne Zinscoupon, so genannte Zero-Bonds<br />

oder Nullcoupon-Anleihen.<br />

Zins und Kurs bestimmen die Rendite<br />

Der Gesamtertrag einer Bondinvestition<br />

ergibt sich aus zwei Komponenten: dem<br />

reinen Zinsertrag in Höhe des periodisch<br />

fälligen Coupons und der Wertveränderung<br />

des zugrunde liegenden Schuldtitels.<br />

Kleines Rechenbeispiel: Ein Investor kauft<br />

am Kapitalmarkt eine Anleihe mit einer<br />

Restlaufzeit von zwölf Monaten und einem<br />

Coupon von fünf Prozent zu einem Preis von<br />

98 Prozent des Nennwertes. Im einfachsten<br />

Fall würde der Investor nach einem Jahr die<br />

Anleihe zum Nennwert, das heisst also zu<br />

100 Prozent, zurückbezahlt bekommen – mit<br />

einem Plus von zwei Prozent gegenüber<br />

seinem Kaufpreis. Dank dem Coupon von<br />

fünf Prozent und der Rückzahlung zum Nennwert<br />

der Anleihe kann der Investor damit<br />

nach einem Jahr eine Rendite von sieben<br />

Prozent verbuchen.<br />

Auch ohne Zins wird Geld verdient<br />

Bei Nullcoupon-Anleihen wird die Rendite<br />

nur über die Wertveränderung der zugrunde<br />

liegenden Schuld erzielt. Da ein Investor nicht<br />

mit einem regelmässigen Zins «entlohnt»<br />

wird, muss die Anleihe beim Kauf deutlich<br />

unter 100 (par), das heisst mit einem Preisabschlag,<br />

gehandelt werden. Nur so erhält er<br />

am Ende der Laufzeit bei einer Rückzahlung<br />

zu 100 auch eine ansprechende Rendite. Insbesondere<br />

unter steuerlichen Aspekten kann<br />

es durchaus attraktiv sein, auf den Coupon zu<br />

verzichten. Der Marktpreis dieser Obligation<br />

entspricht (theoretisch) dem Gegenwarts-<br />

Fotos: Martin Stollenwerk<br />

44 Credit Suisse Bulletin 4-<strong>02</strong>

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