ImmoCompact 03/2017
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
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Franchise<br />
„Wir sehen in der Bundesrepublik immer noch<br />
genug Potenzial für weiteres Wachstum“<br />
Interview mit Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG<br />
Mit über 300 Wohnimmobilien-Shops und Gewerbebüros zählt Engel & Völkers zu den Marktführern unter den<br />
deutschen Maklerhäusern. Die Expansion läuft nicht nur international auf Hochtouren. Auch hierzulande sind die<br />
Wachstumspläne des Unternehmens noch nicht abgeschlossen. Daher sucht Engel & Völkers qualifizierte Lizenzpartner<br />
und Immobilienberater. Das Hamburger Maklerhaus setzt dabei neben Quereinsteigern auch auf bereits<br />
am Markt etablierte Immobilienexperten.<br />
Herr Enders, <strong>2017</strong> will Engel & Völkers den Expansionskurs<br />
der vergangenen Jahre fortsetzen und insgesamt 50 zusätzliche<br />
Standorte eröffnen sowie rund 1.200 Immobilienberater<br />
hinzugewinnen. Wie realistisch sind diese Ziele nach dem<br />
aktuellen Stand der Dinge?<br />
Sehr realistisch. Vor allem in Italien, Spanien und Nord -<br />
amerika ist unser Geschäft im bisherigen Jahresverlauf<br />
weiter dynamisch<br />
gewachsen. Im<br />
deutschsprachigen<br />
Raum haben wir<br />
ebenfalls zahlreiche<br />
neue Verträge<br />
unterschrieben, obwohl<br />
wir in unserem Heimatmarkt bereits nahezu flächen -<br />
deckend vertreten sind. Sowohl die Zahl der neuen Standorte<br />
als auch die Zahl neuer Immobilienberater sollten wir Ende<br />
des Jahres mindestens erreicht haben.<br />
„Eine starke Marke und das damit verbundene Vertrauen<br />
sind gerade bei Premiumimmobilien wichtige Argumente.<br />
Und sie werden in Zukunft noch wichtiger werden.“<br />
Besteht auch danach noch Wachstumspotenzial?<br />
Gerade hierzulande ist das Netz ja bereits relativ dicht.<br />
Die charakteristischen Shops von Engel & Völkers sind in vielen deutschen Städten zu finden.<br />
In Deutschland verfügen wir mit über 300 Wohnimmobilien-<br />
Shops und Gewerbebüros in der Tat über ein sehr dichtes<br />
Netz. Trotzdem haben wir deutschlandweit noch ein paar freie<br />
Lizenzgebiete zu vergeben. Auch wenn wir hier zu den Marktführern<br />
zählen, haben wir am gesamten deutschen Maklermarkt<br />
einen Anteil von nur rund 3%.<br />
Daher sehen wir in der Bundesrepublik<br />
immer noch genug Potenzial für weiteres<br />
Wachstum. Im Ausland ist das Expansionspotenzial<br />
für Engel & Völkers sogar<br />
noch größer.<br />
Wie schwierig ist die Expansion in<br />
ausländische Märkte?<br />
Hier haben wir am Anfang viel Lehrgeld<br />
bezahlt. Mittlerweile haben wir<br />
uns aber auf die jeweiligen regionalen<br />
Besonderheiten gut eingestellt und unsere<br />
Strukturen entsprechend optimiert.<br />
Dadurch sind wir heute an mehr<br />
als 700 Standorten in über 30 Ländern<br />
erfolgreich. So haben wir mit unserem<br />
Markencourtageumsatz 2016 erstmals<br />
die Marke von einer halben Milliarde<br />
Euro überschritten. In Ländern wie Italien<br />
und Spanien hilft uns aktuell natürlich<br />
die Trendwende an den lokalen Immobilienmärkten.<br />
Zu unserem Auslandserfolg hat neben<br />
dem Franchisegeschäft außerdem unser<br />
2013 eingeführtes Market-Center-<br />
Konzept beigetragen. Mit diesem Konzept<br />
verfolgen wir das Ziel, an international<br />
wichtigen Immobilienstandorten<br />
schneller zu wachsen und einen grö -<br />
ßeren Marktanteil zu gewinnen. Ein<br />
Market Center, kurz MC, deckt eine<br />
größere geografische Region ab und umfasst<br />
ein Transaktionsvolumen von 10<br />
bis 20 traditionellen Engel & Völkers<br />
Wohnimmobilien-Shops. Solche Market<br />
Center haben wir bisher zum Beispiel in<br />
Rom, Barcelona, Paris oder New York<br />
City etabliert. Mit dem MC Elbe hier in<br />
Hamburg haben wir Anfang des Jahres<br />
auch unser erstes Market Center in<br />
Deutschland eröffnet.<br />
24 3 / <strong>2017</strong>