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M ENSCHEN <strong>IM</strong> GESPRÄCH Ein strukturierter Rock ‘n‘ Roll „Vorstadtweiber“-Drehbuchautor Uli Brée im RUNDSCHAU-Gespräch Anlässlich seiner Lesung „Weiberg’schichten und Weiberlieder“ mit Markus Linder im Rathaussaal Telfs sprach die RUND- SCHAU mit dem Drehbuchautor Uli Brée. Von Lia Buchner RUNDSCHAU: Herr Brée, Sie sind als Drehbuchautor österreichischer TV-Legenden wie „Vier Frauen und ein Todesfall“, „Vorstadtweiber“ oder der „Brüder“-Trilogie auch einem Publikum bekannt, das sonst nicht genau weiß, wer sich seine Lieblingsserien ausgedacht hat. Sind Sie dort, wo Sie hinwollten oder geht es noch weiter? Uli Brée: Ich will definitiv noch woanders hin. Ich habe jetzt 20 Jahre lang Drehbücher geschrieben und das Drehbuchgeschäft ist ein unerbittlich brutales Geschäft. Man mag gut verdienen, aber es ist ein richtig hartes Business. Sicher, ich bin inzwischen in einer Position, wo man mir den roten Teppich ausrollt – und trotzdem wird mir am Ende des Teppichs einer ein Bein stellen. Ich habe als Schauspieler angefangen, dann bin ich Drehbuchautor geworden und jetzt merke ich, dass Literatur mich glücklich macht. Jetzt möchte ich Schriftsteller werden. RS: Sie haben vor wenigen Wochen ihr zweites Buch, „Schwindelfrei“, eine Sammlung mit Erzählungen über Frauen veröffentlicht. Brée: Ja. Ich liebe die Frauen. Deshalb schreibe ich so viel über sie. Hotel Stern – Imst Ab 27. November suchen wir noch Unterstützung: Jungkoch/köchin Gelernte Kellner/in mit Inkasso Erfahrene Servierer/in Jeweils Voll- oder Teilzeit möglich! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Familie Krismer, 05412 63342 RS: In „Vorstadtweiber“ kommen die Frauen nicht so gut weg… Brée: In „Vorstadtweiber“ ist keine Figur nur gut und keine ist nur böse. Das mag ich an diesen Charakteren. Da hat jede Dreck am Stecken, aber jede ist auch nachvollziehbar in ihrem Schmerz. Die erste Staffel von „Vorstadtweiber“ habe ich in meiner größten privaten Krise geschrieben. Da ist schon viel von mir drin. Andere gehen zum Therapeuten, ich krieg Geld dafür. Inzwischen hat sich das verschoben, oder: Ich habe vieles verarbeitet. In meinem neuen Buch verwischen sich Wirklichkeit und Phantasien. Es gibt sehr unterschiedliche Frauenfiguren, tatsächlich Erlebtes und frei Herbeigesehntes. RS: Wie nähern Sie sich Ihren Figuren? Brée: Früher habe ich sehr sauber skizziert und gegliedert und einen Bogen geschaffen und wenn ich einen Krimi geschrieben habe, wusste ich zum Schluss, was die Auflösung ist. Jetzt ist es eher „strukturierter Rock ‘n‘ Roll“. Ich schreib einfach drauf los. Und wenn die Figur in dem Dialog, den ich gerade schreibe, ganz woanders hin will, als ich das eigentlich vorhatte, dann geht die Figur eben dorthin und ich schau, was ich da draus machen kann. Figuren tun immer wieder überraschende Dinge, die ich nicht erwartet habe. Oder Dinge, von denen ich mir wünschen würde, dass sie es tun – und oft tun sie es dann auch wirklich. Ich bin genauso neugierig wie die Zuschauer, genauso gespannt, wie es weitergeht. Kleiderverkauf und Annahme Kleiderspenden Öffnungszeiten: Mittwoch > 14 – 18 Uhr Samstag > 9 – 13 Uhr Handelszentrum Ötztaler Höhe www.roteskreuz-imst.at RS: Was ist das Geheimnis? Wie funktioniert Ihr „Rock ‘n‘ Roll“? Brée: Ich breche die Regeln. Ich glaube, du bist ein guter Drehbuchautor, wenn du das Handwerk begriffen hast und es dann NICHT anwendest. RS: Die klassische amerikanische Film-Dramaturgie mit Exposition, Konfrontation, Auflösung… Brée: Genau. Aber die musst du erst beherrschen und wissen, wie sie funktioniert, damit du sie brechen kannst. RS: Was der europäische Film ja allgemein ganz gerne macht… Brée: Der europäische Film Nicht nur momentweise glücklich: Autor Uli Brée. nimmt die erste Hürde nicht. Denn der europäische Film beherrscht das Handwerk oft nicht und hält sich dann trotzdem nicht an die Regeln. RS: Ihre Vorbilder waren also nicht so sehr Helmut Zenker oder Ernst Hinterberger, die Autoren österreichischer Fernseh-Sternstunden wie „Kottan ermittelt“, „Ein echter Wiener geht nicht unter“, „Kaisermühlen Blues“? Brée: Billy Wilder ist mein Vorbild! Zum Beispiel „Das Apartment“. „Das Apartment“ ist alles, alles was ein guter Film sein muss. Es ist gesellschaftskritisch, es ist lustig, es ist auf den Punkt, es ist berührend. Dieser Film kann alles. Billy Wilder ist mein Lehrherr gewesen. RS: Die ersten Meter auf Ihrem Weg zum Schriftsteller sind Sie mit Ihrem Erzählband „Schwindelfrei“ schon gegangen. Wie geht es weiter? Kennen Sie Ängste? Brée: Nein, für Angst bin ich schon viel zu oft hingefallen und aufgestanden. Wenn ich in meinem Leben an einem Punkt angelangt bin, wo ich unzufrieden oder unglücklich bin, dann versuche ich nachzujustieren. Dann überlege ich mir: „Ok, da bin ich jetzt, wo will ich mit mir hin, womit bin ich unglücklich und wie kann ich das ändern?“ Ich strebe nicht nach Karriere und Erfolg. Ich strebe nach Lebensoptimierung. Wie kann ich für mich und die, die ich liebe, ein Biotop schaffen, in dem wir nicht nur momentweise glücklich sind, sondern eine Art von Frieden haben, in dem wir uns aufhalten und leben RS-Foto: Buchner wollen? An so einem Punkt der Veränderung bin ich jetzt gerade. Ich möchte jetzt jedes Jahr ein Buch herausbringen und die nächsten sieben Jahre weiter Drehbücher schreiben. Dann möchte ich einen gleitenden Übergang vom Drehbuchschreiben zur Literatur für mich schaffen. RS: Spielt Tirol weiterhin eine Rolle in dieser Lebensplanung? Brée: Ich lebe seit meiner Scheidung vor vier Jahren in diesem wunderschönen alten Haus von Harald Krassnitzer in Mieming. Eigentlich genau das, was ich immer gesucht habe. Ich war ja ganz lange in Wien und als ich meine Frau kennengelernt habe und wir uns Kinder wünschten, wollte ich, dass sie am Land aufwachsen. Ich wollte nicht, dass sie wienerisch reden. RS: Gelungen? Brée: Gelungen! Wir haben dann von Wien aus ein Haus gesucht, aber das hat natürlich nicht funktioniert. Also haben wir zuerst in Kolsass in einer Wohnung gewohnt und dann nach zweieinhalb Jahren ein modernes Haus in Mieming gekauft, weil man nichts anderes gefunden hat. Jetzt lebe ich in dem Haus, das ich mir immer gewünscht habe. RS: Können Sie eine spezifische Tiroler Seele identifizieren? Brée: Ich weiß, dass die Tiroler in Wien beliebt sind. Ich weiß, dass die Tiroler den Ruf haben, eher kantig und eckig zu sein. Und ich empfinde sie ganz anders! Mir sind die Tiroler sehr, sehr sympathisch. RUNDSCHAU Seite 22 8./9. November 2017
Sportanlage wieder tipptopp Für Kinder sowie Verein- und Hobbysportler gibt es einige interessante Erneuerungen am Sportzentrum in Imst (mpl) Das Sportzentrum der Stadtgemeinde Imst wurde im Jahr 1997 erbaut und ständig erweitert. Erst kürzlich wurde der beliebte Kinderspielplatz saniert und zudem die Rennstrecke des MSC Imst neu asphaltiert. Dies entspricht nun auch der Zielsetzung, den Imster Bürgern ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Insgesamt 17.000 Euro investierte die Stadtgemeinde Imst in die Generalsanierung des Kinderspielplatzes sowie in die Asphaltierungsarbeiten für die Rennstrecke des MSC Imst, Sektion Modellbau. ENTFALTUNGSMÖGLICH- KEIT FÜR KINDER. Eine neue bunte Spielhütte der Firma Stausberg Stadtmöbel GmbH sowie abwechslungsreiche Spielgeräte – darunter ein Balanciergerät, ein Karussell, diverse Wippgeräte, eine Doppelwippe sowie Sitzgelegenheiten – machen nun auch die jüngsten Besucher glücklich. Zudem wurden auch die alten, jedoch noch funktionstüchtigen Spielgeräte wieder auf Vordermann gebracht. MODELLAUTO-RING. Das Sportzentrum der Stadtgemeinde Imst verfügt außerdem über einen Modellauto-Ring. Der Name dieser Heimrennstrecke für den Motorsportclub Imst-Sektion Modellsport nennt sich „Gurgltalring“. Im Zuge der Sanierungsarbeiten erhielt diese 150 Meter lange Modell-Rennstrecke mit einer Breite von 2,5 bis 3 Metern einen neuen Asphaltbelag. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 10.000 Euro. „Die Strabag hat bei der Asphaltierung ,Millimeterarbeit‘ vollbracht, zudem wurde die Fläche der Rennstrecke einige Quadratmeter größer“, betätigte Ralph Winkler. „Wir sind super zufrieden, alles tipptopp“, streut der MSC-Obmann allen Arbeitern Rosen. P.S.: Sofern auf der Rennstrecke gerade kein Training oder kein Rennen ausgetragen wird, STRABAG AG A - 6460 Imst, Thomas Walch Straße 34a Tel. +43 (0)54 12 / 668 86, Fax DW 17 www.strabag.com Eine tolle Attraktion für Eislaufbegeisterte ist der Eislaufplatz beim Sportzentrum Imst, welcher am Samstag, dem 11. November, ab 13 Uhr mit einem „Tag der offenen Tür“ seine Besucher begeistern wird. RS-Foto: Matt können Eltern mit ihren Kindern bei freiem Eintritt dort jederzeit mit ihrem Modell-Elektroauto fahren (Verbrennungsmotoren sind verboten). Detail am Rande: Der Rundenrekord liegt derzeit bei 16,3 Sekunden vermerkt auf der Homepage des Sportzentrums Imst unter: www.sportzentrum.at. BEREITS SEIT 4. NOVEMBER GEÖFFNET. Die Vorbereitungen für die Eineisung sind bereits abgeschlossen. Der Eislaufplatz verfügt über eine Kunsteisanlage, welche bereits jetzt eine ausgezeichnete Eisqualität vorweist. Diese kann nicht nur vom Eisschützenclub und dem Eishockeyclub Imst benützt werden, sondern steht auch allen Kufenfreunden täglich von 13 bis 16.30 Uhr und zusätzlich samstags von 19 bis 22 Uhr zur Verfügung. Gruppen, Vereine und Schulklassen können selbstverständlich nach Voranmeldung entweder telefonisch unter 05412 62652-5 oder per E-Mail sportzentrum@imst.gv.at die Anlage auch außerhalb der Betriebszeiten benutzen. TAG DES OFFENEN EIS- LAUFPLATZES. Am Samstag, dem 11. November, ab 13 Uhr können alle Interessierten bei freiem Eintritt mit den Scorpions Eislaufen lernen und mit dem ESC-Imst Eisstockschießen. Vorbeischauen lohnt sich auf alle Fälle. ANZEIGE EISLAUFPLATZ seit Samstag, 4.11.2017 geöffnet! Samstag, 11.11.2017, ab 13 Uhr mit „Tag der offenen Tür” und bei freiem Eintritt! Eislaufen lernen mit den Scorpions und Eisstockschießen, mit dem ESC-Imst! ÖFFNUNGSZEITEN: Täglich von 13 bis 16.30 Uhr und zusätzlich samstags 19 bis 22 Uhr ACHTUNG: Gruppen, Vereine und Schulklassen bei Voranmeldung auch außerhalb der Betriebszeiten möglich. SPORTZENTRUM <strong>IM</strong>ST 6460 Imst · Am Raun 25 · Tel. 05412/62652-5 · Fax 62652-4 www.sportzentrum.at · E-mail: sportzentrum@imst.gv.at 8./9. November 2017 RUNDSCHAU Seite 23
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