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IM KW 45

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„Professionelle Unterstützung annehmen!“<br />

Burkhard Engensteiner will Menschen mit Behinderung zu Fitness bewegen<br />

Eine vorbildhafte Aktion will Burkhard Engensteiner, Obmann des Behindertensportvereins<br />

Bezirk Imst, ankurbeln. Sein Anliegen ist es, Menschen<br />

mit körperlicher Beeinträchtigung zu mehr Fitness zu bewegen.<br />

Kürzlich traf sich eine Gruppe im Bodystyle Tarrenz – und zeigte sich<br />

einmal mehr begeistert.<br />

Von Albert Unterpirker<br />

Schon bereits das dritte Jahr ist Burkhard<br />

Engensteiner beim Bodystyle<br />

Fitness Studio in Tarrenz und hält sich<br />

dort fit. Aber nicht nur er, sondern mit<br />

Sophie, Peter und Marco lassen es sich<br />

drei weitere Menschen mit Beeinträchtigung<br />

– alle sind beim Behindertensportverein<br />

Imst mit an Bord – nicht nehmen,<br />

regelmäßig auf ihre körperliche<br />

Tüchtigkeit zu achten. „Wir können<br />

hier 80 Prozent der Geräte nutzen“, so<br />

Burkhard Engensteiner, „nicht zuletzt<br />

wegen des großzügigen Platzangebotes<br />

(Anm.: 1500 Quadratmeter barrierefrei).<br />

Und selbst der Wellnessbereich<br />

ist für uns Rollstuhlfahrer zugänglich<br />

– das ist nicht selbstverständlich.“ Über<br />

rund 850 Mitglieder darf sich Bodystyle<br />

freuen, „und jede Altersklasse kann hier<br />

seinem Programm nachgehen – egal<br />

ob Ausdauer oder Kraft“, erklärt Bodystyle-Boss<br />

Martin Fringer, der das Unternehmen<br />

seit 2012 leitet. Viel mache<br />

man mittlerweile auch im Reha-Sektor.<br />

„Auf diese Schiene wird immer mehr<br />

Wert gelegt – das nimmt in letzter Zeit<br />

extrem zu“, so Fringer, der mit Physio-<br />

Therapeuten und „Spitzen-Ärzten“ zusammenarbeitet.<br />

KINESIS-WAND. Vor allem in der<br />

Prophylaxe könne man noch viel tun:<br />

„Ganz oft kann man viel früher entgegenwirken“,<br />

die Leute würden mit einer<br />

dementsprechenden sinnvollen Therapie<br />

„oft viel zu lange“ warten, weiß der<br />

Unternehmer. Nachsatz: „Man ist nie<br />

zu alt dafür!“ Elf Mitarbeiter – wie Rehaund<br />

Personaltrainer – kümmern sich bei<br />

Bodystyle um das Wohl der Kunden.<br />

„Wir arbeiten absolut individuell, gehen<br />

auf den Kunden direkt ein. Eine professionelle<br />

Betreuung ist das Um und Auf,<br />

sonst gibt es mehr Schaden als Nutzen!“<br />

Zudem sei man das einzige Fitnessstudio<br />

im Oberland mit einer sogenannten<br />

Kinesis-Wand, „wo rund 2500 Übungen<br />

möglich sind“, sagt der Bodystyle-Chef.<br />

Gerne besucht werde sein Fitnessstudio<br />

ebenfalls von Rollstuhlfahrern, Fringer:<br />

„Die Frequenz ist stark.“ Indessen zeigt<br />

sich Burkhard Engensteiner mit dem<br />

Burkhard Engensteiner, Obmann des Behindertensportvereins Bezirk Imst, hat<br />

beim Training ein Auge auf seine Kollegen.<br />

RS-Fotos: Unterpirker<br />

Bodystyle-Angebot „vollauf zufrieden!“<br />

Und: „Ich würde es jedem Menschen<br />

mit Beinträchtigung empfehlen, eine<br />

solche Unterstützung in Anspruch zu<br />

nehmen“, sagt der Obmann vom Behindertensportverein<br />

Imst und fügt an:<br />

„Denn Fitness für Rollstuhlfahrer bedeutet<br />

Lebensqualität!“<br />

Eisiges „Zeltln“<br />

Höhentraining-Experiment am Pitztaler Gletscher<br />

(tom) Akklimatisieren am „Dach Tirols“ in Vorbereitung auf das „Dach<br />

der Welt“: Um die anstehende Everest Flash Expedition auf den Mount<br />

Everest vorzubereiten, zog es Expeditionsleiter Lukas Furtenbach und<br />

Radprofi Gerrit Glomser zum Übernachten in Hypoxiezelten auf den<br />

Pitztaler Gletscher.<br />

Posing vor der Kinesis-Wand – einer für alle, alle für einen: Sophie, Kevin Fringer,<br />

Burkhard Engensteiner, Martin Fringer, Marco und Peter (v.l.).<br />

Legt sich hier für die RUNDSCHAU mächtig ins Zeug: Burkhard Engensteiner, dem<br />

seine Kollegen bei seinem Programm genau zuschauen.<br />

Der Pitztaler Gletscher ist für Langläufer, Tourengeher, Skifahrer, aber auch für<br />

Trailrunner im Sommer ein idealer Ausgangspunkt für Höhentrainings aller Art.<br />

Foto: Furtenbach<br />

Lukas Furtenbach hat die Begehung<br />

des Mount Everest geplant und will<br />

gleichzeitig das Höhenbergsteigen revolutionieren.<br />

Das Ziel – die Besteigung<br />

des Mount Everests in vier statt den üblichen<br />

neun Wochen.<br />

Dafür sollen die Expeditions-Teilnehmer<br />

acht Wochen lang vor der Expedition<br />

in Höhenzelten vorakklimatisiert<br />

werden. Getestet wurden die sogenannten<br />

„Hypoxiezelte“ nun am Pitztaler<br />

Gletscher. Vom 31. Oktober bis 1. November<br />

schlug Furtenbach gemeinsam<br />

mit Radprofi Gerrit Glomser sein Zelt<br />

im „Café 3440“ am Pitztaler Gletscher<br />

auf. „Wir versuchten, mit unseren Hypoxiezelten<br />

die Höhe vom Everest Gipfel<br />

von 8848 Metern zu simulieren, was<br />

es bisher noch nie gegeben hat – und<br />

das alles in einer Höhe von über 3400<br />

Meter. Das ,Café 3440‘ als höchstgelegene<br />

Gastronomie Österreichs bot<br />

somit die perfekten Bedingungen und<br />

das Pitztal mit seiner spektakulären<br />

Gletscherwelt die ideale Kulisse“, so<br />

Expeditionsführer Lukas Furtenbach.<br />

Das Experiment werten die Organisatoren<br />

nach ihrer Nacht am Pitztaler<br />

Gletscher als vollen Erfolg. Mit der Leistung<br />

von nur einem Generator wurde<br />

eine Höhe von 7950 Metern gemessen.<br />

Furtenbachs Ziel: „Im Winter wird das<br />

Experiment wiederholt. Dann knacken<br />

wir die 8848 Meter auf Everest-Höhe!“<br />

RUNDSCHAU Seite 60 8./9. November 2017

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