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„Professionelle Unterstützung annehmen!“<br />
Burkhard Engensteiner will Menschen mit Behinderung zu Fitness bewegen<br />
Eine vorbildhafte Aktion will Burkhard Engensteiner, Obmann des Behindertensportvereins<br />
Bezirk Imst, ankurbeln. Sein Anliegen ist es, Menschen<br />
mit körperlicher Beeinträchtigung zu mehr Fitness zu bewegen.<br />
Kürzlich traf sich eine Gruppe im Bodystyle Tarrenz – und zeigte sich<br />
einmal mehr begeistert.<br />
Von Albert Unterpirker<br />
Schon bereits das dritte Jahr ist Burkhard<br />
Engensteiner beim Bodystyle<br />
Fitness Studio in Tarrenz und hält sich<br />
dort fit. Aber nicht nur er, sondern mit<br />
Sophie, Peter und Marco lassen es sich<br />
drei weitere Menschen mit Beeinträchtigung<br />
– alle sind beim Behindertensportverein<br />
Imst mit an Bord – nicht nehmen,<br />
regelmäßig auf ihre körperliche<br />
Tüchtigkeit zu achten. „Wir können<br />
hier 80 Prozent der Geräte nutzen“, so<br />
Burkhard Engensteiner, „nicht zuletzt<br />
wegen des großzügigen Platzangebotes<br />
(Anm.: 1500 Quadratmeter barrierefrei).<br />
Und selbst der Wellnessbereich<br />
ist für uns Rollstuhlfahrer zugänglich<br />
– das ist nicht selbstverständlich.“ Über<br />
rund 850 Mitglieder darf sich Bodystyle<br />
freuen, „und jede Altersklasse kann hier<br />
seinem Programm nachgehen – egal<br />
ob Ausdauer oder Kraft“, erklärt Bodystyle-Boss<br />
Martin Fringer, der das Unternehmen<br />
seit 2012 leitet. Viel mache<br />
man mittlerweile auch im Reha-Sektor.<br />
„Auf diese Schiene wird immer mehr<br />
Wert gelegt – das nimmt in letzter Zeit<br />
extrem zu“, so Fringer, der mit Physio-<br />
Therapeuten und „Spitzen-Ärzten“ zusammenarbeitet.<br />
KINESIS-WAND. Vor allem in der<br />
Prophylaxe könne man noch viel tun:<br />
„Ganz oft kann man viel früher entgegenwirken“,<br />
die Leute würden mit einer<br />
dementsprechenden sinnvollen Therapie<br />
„oft viel zu lange“ warten, weiß der<br />
Unternehmer. Nachsatz: „Man ist nie<br />
zu alt dafür!“ Elf Mitarbeiter – wie Rehaund<br />
Personaltrainer – kümmern sich bei<br />
Bodystyle um das Wohl der Kunden.<br />
„Wir arbeiten absolut individuell, gehen<br />
auf den Kunden direkt ein. Eine professionelle<br />
Betreuung ist das Um und Auf,<br />
sonst gibt es mehr Schaden als Nutzen!“<br />
Zudem sei man das einzige Fitnessstudio<br />
im Oberland mit einer sogenannten<br />
Kinesis-Wand, „wo rund 2500 Übungen<br />
möglich sind“, sagt der Bodystyle-Chef.<br />
Gerne besucht werde sein Fitnessstudio<br />
ebenfalls von Rollstuhlfahrern, Fringer:<br />
„Die Frequenz ist stark.“ Indessen zeigt<br />
sich Burkhard Engensteiner mit dem<br />
Burkhard Engensteiner, Obmann des Behindertensportvereins Bezirk Imst, hat<br />
beim Training ein Auge auf seine Kollegen.<br />
RS-Fotos: Unterpirker<br />
Bodystyle-Angebot „vollauf zufrieden!“<br />
Und: „Ich würde es jedem Menschen<br />
mit Beinträchtigung empfehlen, eine<br />
solche Unterstützung in Anspruch zu<br />
nehmen“, sagt der Obmann vom Behindertensportverein<br />
Imst und fügt an:<br />
„Denn Fitness für Rollstuhlfahrer bedeutet<br />
Lebensqualität!“<br />
Eisiges „Zeltln“<br />
Höhentraining-Experiment am Pitztaler Gletscher<br />
(tom) Akklimatisieren am „Dach Tirols“ in Vorbereitung auf das „Dach<br />
der Welt“: Um die anstehende Everest Flash Expedition auf den Mount<br />
Everest vorzubereiten, zog es Expeditionsleiter Lukas Furtenbach und<br />
Radprofi Gerrit Glomser zum Übernachten in Hypoxiezelten auf den<br />
Pitztaler Gletscher.<br />
Posing vor der Kinesis-Wand – einer für alle, alle für einen: Sophie, Kevin Fringer,<br />
Burkhard Engensteiner, Martin Fringer, Marco und Peter (v.l.).<br />
Legt sich hier für die RUNDSCHAU mächtig ins Zeug: Burkhard Engensteiner, dem<br />
seine Kollegen bei seinem Programm genau zuschauen.<br />
Der Pitztaler Gletscher ist für Langläufer, Tourengeher, Skifahrer, aber auch für<br />
Trailrunner im Sommer ein idealer Ausgangspunkt für Höhentrainings aller Art.<br />
Foto: Furtenbach<br />
Lukas Furtenbach hat die Begehung<br />
des Mount Everest geplant und will<br />
gleichzeitig das Höhenbergsteigen revolutionieren.<br />
Das Ziel – die Besteigung<br />
des Mount Everests in vier statt den üblichen<br />
neun Wochen.<br />
Dafür sollen die Expeditions-Teilnehmer<br />
acht Wochen lang vor der Expedition<br />
in Höhenzelten vorakklimatisiert<br />
werden. Getestet wurden die sogenannten<br />
„Hypoxiezelte“ nun am Pitztaler<br />
Gletscher. Vom 31. Oktober bis 1. November<br />
schlug Furtenbach gemeinsam<br />
mit Radprofi Gerrit Glomser sein Zelt<br />
im „Café 3440“ am Pitztaler Gletscher<br />
auf. „Wir versuchten, mit unseren Hypoxiezelten<br />
die Höhe vom Everest Gipfel<br />
von 8848 Metern zu simulieren, was<br />
es bisher noch nie gegeben hat – und<br />
das alles in einer Höhe von über 3400<br />
Meter. Das ,Café 3440‘ als höchstgelegene<br />
Gastronomie Österreichs bot<br />
somit die perfekten Bedingungen und<br />
das Pitztal mit seiner spektakulären<br />
Gletscherwelt die ideale Kulisse“, so<br />
Expeditionsführer Lukas Furtenbach.<br />
Das Experiment werten die Organisatoren<br />
nach ihrer Nacht am Pitztaler<br />
Gletscher als vollen Erfolg. Mit der Leistung<br />
von nur einem Generator wurde<br />
eine Höhe von 7950 Metern gemessen.<br />
Furtenbachs Ziel: „Im Winter wird das<br />
Experiment wiederholt. Dann knacken<br />
wir die 8848 Meter auf Everest-Höhe!“<br />
RUNDSCHAU Seite 60 8./9. November 2017