stahlmarkt 12.2017 (Dezember)
Stahlmarkt-Barometer, Digitale Transformation, Steel International, Markieren & Kennzeichnen, Bauen mit Stahl, Steel Art & Culture, EMO Nachbericht
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50 K EMO – Nachbericht<br />
Bandsägetechnik – fit für Industrie 4.0<br />
Wespa passt die Sägebandtechnologie an Industrie-4.0-Standard an<br />
Melsungen. Die Wespa Metallsägenfabrik hat ihre Sägebänder weiterentwickelt<br />
und für den Einsatz nach Industrie-4.0-Standard vorbereitet.<br />
»Wir haben dieses Jahr weltweit erstmalig die Kommunikation zwischen<br />
Sägeband und Maschine vorgestellt«, erläuterte Jan-Peter Schulz,<br />
Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb, auf der Messe EMO im Gespräch<br />
mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Erste Anwendungen sind in Sicht.<br />
In der Sägetechnik hat die Digitalisierung<br />
nun auch bis hin zum Werkzeug Einzug<br />
gehalten. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnik und<br />
Automatisierung IPA hat Wespa eine Technologie<br />
entwickelt, durch die das Sägeband<br />
mit der Maschine kommunizieren kann. Die<br />
Bänder werden mit einem QR-Code versehen,<br />
der Produktinformationen wie Sägeblattart,<br />
Bandbreite, Verzahnung und weitere<br />
Kenngrößen enthält. »Wir haben das<br />
Konzept zunächst auf der Messe AMB im<br />
September 2016 vorgestellt und gezeigt,<br />
wie man über eine App die Codes scannen<br />
und über ein Assistenzsystem passende<br />
Empfehlungen für die Sägeparameter erhalten<br />
kann«, erklärte Schulz. Ziel ist der Austausch<br />
der Daten zwischen Sägeband und<br />
Maschine.<br />
»Bisher werden Sägebänder auf Maschinen<br />
installiert und mit manuell eingegebenen<br />
oder statischen Standardparametern<br />
betrieben. Inzwischen aber haben wir die<br />
Chance, Werkzeuge, Maschinen, Werkstücke<br />
und Bearbeitungsaufträge so zu digitalisieren<br />
und zu vernetzen, dass sie ›intelligent‹<br />
und weitgehend autonom miteinander<br />
kommunizieren und produzieren können.<br />
Das ist Industrie 4.0, dafür haben wir werkzeugseitig<br />
einen ersten möglichen Standard<br />
für die Bandsägetechnik entwickelt.«<br />
Im nächsten Schritt kommt es nun auf die<br />
Beteiligung von Maschinenherstellern an.<br />
Erste Kooperationen seien bereits geschlossen<br />
worden, so Schulz auf der Messe EMO<br />
im September in Hannover. Die Realisierung<br />
bzw. Umsetzung stehe nun an. So hat der<br />
Sägemaschinenhersteller Kasto u. a. mit<br />
Wespa als einer der ersten Anbieter eine<br />
Lösung erarbeitet. Der Vorteil sei, dass es<br />
sich dabei um ein Erweiterungs-Kit handele.<br />
Interessierte An wender müssen sich also<br />
nicht erst eine neue Maschine kaufen, denn<br />
bereits bestehende Kasto-Maschinen können<br />
mit dieser Sägebandtechnologie ausgerüstet<br />
und erweitert werden. Nun soll diese<br />
Technologie bei interessierten Kunden eingeführt<br />
werden.<br />
Gezielter, effizienter und<br />
flexibler produzieren<br />
Letztlich kommt es auf den kommerziellen<br />
Nutzen für den Anwender an. Sägebänder<br />
haben ihren Preis, je nachdem, ob es sich um<br />
Standard- oder Hochleistungsbänder handelt.<br />
Der effektive wirtschaftliche Einsatz und<br />
die richtigen Parameter sind dabei entscheidend.<br />
Denn es geht nicht allein um Werkzeugkosten.<br />
Vielmehr spielen die Schneiddauer<br />
(Schnittzeit) und somit die Fertigungskosten<br />
eine Rolle.<br />
»Jetzt schließen wir den Kreis in Richtung<br />
individualisierte Sägebänder«, so Schulz.<br />
Wespa erstellt für Kunden auch Kalkulationsprogramme,<br />
mit denen die Auswahl des richtigen<br />
Sägebands und die Ermittlung der Kosten<br />
möglich sind.<br />
Zudem dürften Auswertung und Analyse<br />
immer interessanter werden. Es lassen sich<br />
Daten erheben, z. B. über den Verbrauch<br />
und die Art der Sägebänder je nach Standort<br />
eines Unternehmens oder je nach Schicht<br />
etc. »Das ist Teil unseres Service-Pakets«,<br />
Sägebänder für Kleinmaschinen<br />
(Fotos: Wespa)<br />
Logo für den möglichen Zukunftsstandard<br />
Industrie 4.0 in der Bandsägetechnik<br />
Neben dem Industrie-4.0-Projekt stößt Wespa<br />
weiter in die Märkte für Kleinmaschinen vor und<br />
bietet jetzt beschichtete Sägebänder mit Bandbreiten<br />
von 20 bis 34 mm an. Damit werden die<br />
vielen Vorteile von beschichteten Werkzeugen, die<br />
zunehmend zum Marktstandard werden, nun<br />
auch für kleinere Bandsägemaschinen erreichbar:<br />
deutlich höhere Standzeiten und Lebensdauer,<br />
bessere Oberflächenqualität, kein Einsägen, universelle<br />
Einsetzbarkeit auch in der Trockenbearbeitung<br />
oder mit Minimalmengenschmierung<br />
(MMS). Diese Sägebänder sind Bestandteil des<br />
IPC-Konzepts (Individual Perfor mance Cutting ® ).<br />
Das Geschäft wird 2018 weiter ausgebaut.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2017</strong>