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unternehmen Oktober 2016

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<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 53 | <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />

[titelthema]<br />

Die Tanks der heutigen Dieselbusse sind eigentlich zu<br />

groß. Der Sprit reicht für zwei Tage und der Bus schleppt<br />

viel Gewicht mit. Bei Elektrobussen hingegen müssen<br />

wir im Vorfeld alles genau analysieren. Wie lang ist die<br />

Strecke, wie viele Fahrgäste sind zu erwarten? Auf dieser<br />

Grundlage empfehlen wir eine Lade-Infrastruktur.<br />

Die Frage ist: Sollen die Busse nur im Depot geladen<br />

werden oder soll es Ladekapazitäten auf der Strecke<br />

geben. Wir glauben, dass sich die Batteriekapazitäten<br />

von 2020 bis 2025 verdreifachen werden. Heute kommt<br />

ein Elektrobus selbst unter ungünstigsten Bedingungen<br />

– also im eiskalten Winter oder im heißen Sommer<br />

– 100 Kilometern weit. Bis zum Jahr 2025 kann die<br />

Reichweite auf bis zu 300 Kilometer steigen.<br />

Was bedeutet das für Verkehrsbetriebe?<br />

Stellt ein Verkehrsbetrieb seine Flotte von 200 Fahrzeugen<br />

um, kann er in der ersten Generation 20 Prozent<br />

der Strecken mit Depotladung abdecken. Nun die ganze<br />

Stadt mit Ladestationen zu übersäen, wäre nicht<br />

sinnvoll. Wenn Kunden ihre Flotten sukzessive umstellen,<br />

kommen später Batterien mit hoher Kapazität,<br />

die Ladestationen ersetzen. Unser Ansatz ist heute ein<br />

anderer. Wir sprechen mit Kunden über das Gesamtsystem.<br />

Daher wird es immer wichtiger, alle Fahrzeuge<br />

zu vernetzen. Dadurch wissen wir genau, in welchem<br />

Einsatzspektrum sich welches Fahrzeug bewegt.<br />

Wie sehen Sie den Standort Neu-Ulm?<br />

Ich spreche hier immer gern von einer Manufaktur.<br />

Wir haben die traditionsreiche Marke Setra ganz oben<br />

positioniert. Mercedes-Benz ist der klassische Stadtbus<br />

im kommerziellen Betrieb. Setra definiert die Spitze<br />

des Premium-Busbaus. Um dieses Niveau auch künftig<br />

zu halten, brauchen wir erstklassig ausgebildete Mitarbeiter.<br />

Und das nicht nur in der Entwicklung, Produktion<br />

und im Vertrieb, sondern auch im Bereich Kundensonderwünsche.<br />

Wie viele solcher Sonderwünsche gibt es?<br />

Pro Bus sind das bis zu 150. Da müssen Entwicklung,<br />

Einkauf, Logistik, Vertrieb und Produktion Hand in<br />

Hand arbeiten. Deshalb ist es auch sinnvoll, alles an<br />

einem Standort zu behalten. Wenn wir 10 Sonderbusse<br />

für einen Kunden bauen, helfen die kurzen Wege hier<br />

in Neu-Ulm.<br />

Wie lange dauert es vom ersten Kundengespräch<br />

zum fertigen Bus?<br />

Die Beratung dauert mehrere Tage, der gesamte Vorgang<br />

zwei bis drei Monate. In unserem Designcenter<br />

können Kunden Stoffe aussuchen oder Sitzkonfigurationen<br />

ausprobieren. Die Kollegen vom Maybach-Kundencenter<br />

in Sindelfingen hatten sich dieses Konzept<br />

bei uns abgeschaut.<br />

Im Elektro-Zeitalter wird es<br />

wichtig fürVerkehrsbetriebe,<br />

die Fahrzeuge zu vernetzen:<br />

„Wir sprechen mit unseren<br />

Kunden über Gesamtsysteme“,<br />

sagt Hartmut Schick.<br />

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