unternehmen Oktober 2016
unternehmen Oktober 2016
unternehmen Oktober 2016
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
[spezial] Ausgabe 53 | <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Die Kunst des Loslassens<br />
Gemeinsam nach Lösungen suchen – so hat Ex-Landrat Heinz Seiffert Jahrzehnte lang erfolgreich Politik gemacht.<br />
Jetzt ist der 64-jährige CDU-Politiker im Ruhestand. Seinen Abschied hat er sorgfältig geplant.<br />
Mit einer Portion Wehmut hat sich<br />
Landrat Heinz Seiffert in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Den hatte er<br />
von langer Hand geplant. Ein ganzes Bündel<br />
an privaten und beruflichen Kriterien hatte er<br />
dabei berücksichtigt. Mehr Zeit für Familie<br />
und Ehefrau Edelgard wollte er haben, im<br />
Landratsamt habe er mit Heiner Scheffold „einen<br />
fähigen Nachfolger“, sagt der 64-Jährige<br />
im Gespräch mit <strong>unternehmen</strong>[!]. „Außerdem<br />
lassen meine Kräfte langsam nach, das spüre<br />
ich genau. Und bevor es andere spüren, ist es<br />
besser zu gehen.“<br />
Mehr als elf Jahre war er Landrat des Alb-Donau-Kreises,<br />
zuvor elf Jahre direkt gewählter<br />
Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis<br />
Ulm/Ehingen. Seit fast 50 Jahren engagiert<br />
sich der CDU-Mann in der Politik. „Ich bleibe<br />
ein politischer Mensch“, betont er. Doch politische<br />
Ämter und Funktionen strebe er nicht<br />
mehr an: „Warum soll ich einem Jungen und<br />
Aktiven in einem Gremium oder beim Parteitag<br />
den Platz wegnehmen? Ich werde mich<br />
auch mit allen ungefragten Ratschlägen zurückhalten<br />
und die Rednerpulte so gut es geht<br />
meiden.“<br />
Zum Ende seiner Amtszeit hatten Seiffert und<br />
sein Team im Landratsamt noch einmal eine<br />
Herkulesaufgabe zu bewältigen: die Unterbringung<br />
der Menschen, die vor Krieg und<br />
Zerstörung aus ihren Heimatländern geflohen<br />
waren – und das unter hohem Zeitdruck.<br />
Das Ausmaß der Arbeit hatte niemand abschätzen<br />
können. Landratsamt, Kommunen<br />
und Ehrenamtliche waren stark gefordert. Vor<br />
allem: Es gab keine „Blaupause“ für diese Herausforderung,<br />
die überraschend über das<br />
Landratsamt hereinbrach. Gelöst hat er sie,<br />
wie so viele Problemstellungen in seiner elfjährigen<br />
Amtszeit als Landrat des Alb-Donau-<br />
Kreises: im kollegialen Miteinander und an<br />
der Sache orientiert.<br />
Ex-Landrat Heinz Seiffert: „Ich werde mich mit<br />
allen ungefragten Ratschlägen zurückhalten.“<br />
34