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<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 56 | <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong><br />

Mittlerweile kommt nämlich eine ganze<br />

Menge theoretisches Wissen von seiner Arbeit<br />

an der Landesanstalt für Bienenkunde der<br />

Universität Hohenheim hinzu. So stand er<br />

nach dem Ende seines Studiums 2016 vor der<br />

Entscheidung: Entweder Doktorarbeit und<br />

Bienenforschung oder Berufsimker. Die Wahl<br />

fiel auf die Praxis – mit dem Ziel von momentan<br />

250 auf 400 Bienenvölker aufzustocken.<br />

Im Schnitt erntet er jährlich 40 bis 50 Kilo Honig<br />

pro Volk.<br />

NEUE VERTRIEBSWEGE<br />

Ganz klar ist: Als Berufsimker braucht Raphael<br />

Buck andere Vertriebswege als damals, als<br />

er seine Honiggläser im Heimatort an den<br />

Haustüren der Nachbarn verkauft hat.<br />

Sein Vorteil: Raphael Buck ist Biolandzertifiziert.<br />

Das schraubt den Honigpreis<br />

in die Höhe. Statt Privatpersonen sollen<br />

nun der Großhandel und vor allem Bio-<br />

Supermärkte oder Hof-Läden die Hauptabnehmer<br />

werden. Um die sieben Euro pro<br />

Kilo gibt‘s vom Großhändler, ungefähr zehn<br />

Euro vom Lebensmittel-Einzelhandel. Da Honig<br />

ohne große Energiekosten ewig lagerfähig<br />

ist, muss er nicht zu schlechten Preisen verkauft<br />

werden. Auch andere Imker oder Firmen,<br />

die personalisierte Geschenke suchen,<br />

sind gute Kunden. Nächstes Ziel: Bio-Alpenrosen-Honig.<br />

Der wäre dann so selten, dass ihn<br />

kaum jemand außer ihm im Sortiment hätte.<br />

„Verdienen muss man am Honig“, sagt Buck.<br />

Aber auch Nebenprodukte bringen Geld: „Firmen<br />

wie Weleda suchen händeringend nach<br />

Bioland-Wachs für ihre Naturkosmetik“, erklärt<br />

er. Auch der Verkauf von Propolis und<br />

Pollen ist möglich. Eine gute Zuchtkönigin<br />

kann 200 Euro einbringen, ein Bioland-Bienenvolk<br />

bis zu 250 Euro. „Weil ich meine Bienen<br />

gern habe, verkaufe ich sie aber nur sehr<br />

ungern“, sagt der Agrar-Biologe. „Nur an Leute,<br />

von denen ich weiß, dass sie meine Bienen<br />

gut behandeln und sie nicht sterben lassen.“<br />

Raphael Buck mag ein Idealist sein, aber er ist<br />

alles andere<br />

als naiv. Mindestens<br />

70.000 Euro Umsatz<br />

plant er für <strong>2017</strong>. Einiges davon<br />

wird er wieder investieren. Allein die Winterfütterung<br />

mit regionalem Bioland-Rübenzucker<br />

kostet 10.000 Euro. Wichtig war es<br />

ihm, keine Kredite aufzunehmen. Das hat<br />

funktioniert, weil seine Imkerei langsam gewachsen<br />

ist. Viele seiner Maschinen hat er<br />

von gespartem Geld gebraucht gekauft. Momentan<br />

stehen sie im Keller seiner Eltern. Die<br />

helfen mit, wenn er Honig schleudert und<br />

abfüllt. „Ein modernes Betriebsgebäude zu<br />

bauen, das wird irgendwann die größte Hürde<br />

sein,“ sagt er. Dann wird es wohl nicht mehr<br />

ohne Kredit gehen.<br />

Die Imkerei ist für Raphael Buck freilich nicht<br />

irgendein Beruf, es ist seine Leidenschaft. „Ich<br />

würde den Job auch machen, wenn Bienen<br />

keinen Honig geben würden. Es macht einfach<br />

Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Bienen sind<br />

der Hammer.“ [!]<br />

JULIA RIZZOLO<br />

WWW.GOLDSTUECK-IMKEREI.DE<br />

Bundesweit rund<br />

500 Berufsimker<br />

Nach Rindern und Schweinen ist die<br />

Honigbiene das wichtigste Nutztier in<br />

Deutschland. 120.000 Imker gibt es<br />

schätzungsweise, nur ein Bruchteil davon<br />

übt diese Tätigkeit hauptberuflich<br />

aus. Der Deutsche Berufs- und Erwerbs<br />

imkerbund geht von rund 500<br />

Berufsimkern aus. Im Schnitt verbraucht<br />

jeder Deutsche etwa ein Kilo<br />

Honig pro Jahr. Weit über die Hälfte davon<br />

wird importiert. 425 Imker dürfen<br />

das Bioland-Siegel tragen, 96 aus Baden-Württemberg.<br />

Der Landesverband<br />

Württembergischer Imker hat 12.461<br />

Mitglieder mit 91.650 Völkern. RIZ<br />

allnatura in Heubach<br />

Büro- und Ausstellungsgebäude<br />

konzipieren,<br />

umsetzen,<br />

betreuen<br />

Innovativ bauen für die Zukunft<br />

• Industrie- und Gewerbebau<br />

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