GALABAU PRAXIS April 2015
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den Städten vorhandenen höheren Temperaturen<br />
in Verbindung mit einer starken Strahlungstemperatur<br />
führen im Sommer zu ungesunden<br />
thermischen Belastungen für die Stadtbewohner.<br />
Im Süden von Deutschland muss man derzeit in<br />
den Städten an 30–35 Tagen im Jahr mit solchen<br />
Landkreis Karlsruhe<br />
Anzahl der heißen Tage im Jahresmittel<br />
Situationen rechnen. Nach den Projektionen für<br />
die globale Klimaveränderung wird sich die Anzahl<br />
dieser Tage bis zum Ende dieses Jahrhunderts<br />
etwa verdoppeln. Wie das Rheintal gehört die Region<br />
Stuttgart bedingt durch die Lage und das Relief<br />
zu den stärker betroffenen Gebieten.<br />
www.klimafolgenonline.com<br />
Entwicklung der Anzahl heißer Tage (T max<br />
> 30 °C) im Landkreis Karlsruhe<br />
Städte sind trockener<br />
Die Luft in den Städten ist, was die relative Feuchtigkeit<br />
betrifft, trockener als die des Umlands,<br />
was sich besonders in der Nacht in den Städten<br />
durch weniger Tau und Nebel bemerkbar macht.<br />
Der Grund ist die in der Stadt höhere Lufttemperatur.<br />
Betrachtet man jedoch die absolute Feuchtigkeit,<br />
sind die Unterschiede zwischen Stadt und<br />
Land nur gering. Der geringeren Verdunstung in<br />
der Stadt stehen die Wasserdampf-Emissionen<br />
aus Verbrennungsprozessen gegenüber. Probleme<br />
können in den Städten bei Starkniederschlägen<br />
auftreten, da das Wasser infolge von starker<br />
Versiegelung und somit geringer Regenrückhaltung<br />
sehr rasch abfließt. Das Ergebnis sind<br />
u.a. lokale Überschwemmungen. Die globale<br />
Klimaveränderung wird nach den Projektionen<br />
für Deutschland keine starken Veränderungen des<br />
Gesamtniederschlags bewirken. Der Zunahme<br />
der Winterniederschläge steht ein Rückgang der<br />
Sommerniederschläge gegenüber, wohl werden<br />
sich aber im Sommer die kurzfristigen Starkniederschlagsmengen<br />
verstärken. Die Wasserbilanz<br />
(Niederschlag-Verdunstung) wird im Sommer immer<br />
negativer werden.