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Der Burgbote 1975 (Jahrgang 55)

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Das war Finnland<br />

In der Hafte des Köln-Bonner Flughafens Wahn herrschte Hochbetrieb, was man nicht sehr<br />

häufig dort beobachten kann. Am ungewöhnlichsten aber war, daß neben der großen Zahl von<br />

Frauen und Kindern, die die Sänger zum Abflug begleitet hatten, Kölsch vom Faß ausgeschenkt<br />

wurde. Auch Ffönz gab es dazu. Diese ausgezeichnete Idee hatten die „Hinterbliebenen" der<br />

Gruppe 20 mit ihrem Baas Karl-Heinz UUridi an der Spitze, dem sicher ein wenig das Herz<br />

geblutet hat, weil er aus geschäftlichen Gründen an dieser Reise nicht teilnehmen konnte.<br />

Wegen der — natürlich<br />

bei uns ergebnis<br />

losen - Waffendurchsuchung erhob sich die<br />

Roeing 727 B der Lutthansa, den Bauch voll<br />

( irmer Wintersachen, bis auf den letzten<br />

Platz besetzt mit 20mlnütlger Verspätung in<br />

den trüben März-Himmel. Nach einer Flugzelt<br />

von 2 Stunden und zehn Minuten landeten<br />

wir bei anbrechender Dämmerung in Helsinki.<br />

Selbstverständlich hatten die meisten vom<br />

zollfreien Einkauf Im Duty-Free-Shop bzw. Im<br />

Flugzeug Gebrauch gemacht, zumal es sich<br />

herumgesprochen hatte, daß der „Schabau"<br />

in Finnland besonders teuer Ist. Und so, schon<br />

etwas mehr beladen als bei der Abreise, be<br />

gaben sich die beiden Gruppen zu den bereit<br />

stehenden Omnibussen. 106 Sänger, Prof.<br />

Rübben und Frau fuhren sofort nach Turku,<br />

unserem ersten Wirkungsort und 49 Begleiter<br />

- meist Sängerehefrauen - sowie Fräulein<br />

Johann als Reiseführerin von Kühne & Nagel<br />

fuhren sofort Ins „Intercontinental" in Hel<br />

sinki, wo sie die ersten Tage wohnten.<br />

Zwar mit etwas Gedränge, aber dennoch rei-<br />

/ jngslos, wurden die Schlüssel ausgegeben<br />

^ und die Zimmer, die uns vier Nächte beher<br />

bergen sollten, aufgesucht. Mit statischer Elek<br />

trizität aufgeladen war die Begrüßung seitens<br />

der Türklinke für die meisten recht eindrucks<br />

voll. Das wiederholte sich beim Händeschütteln,<br />

Bedienen des Aufzugs und vielen an<br />

deren Gelegenhelten mit einem kleinen Fun<br />

ken. Ich weiß nicht, so recht konnte ich mich<br />

nicht daran gewöhnen und ließ deshalb zu<br />

meist einem der Freunde den Vortritt. Einem<br />

Sänger fiel bei einer solchen Gelegenheit die<br />

Kaffeekanne aus der Hand. Diese kleinen elek<br />

trischen Schläge, von einigen als Aufmerk<br />

samkeit der Hoteldirektion bezeichnet, konn<br />

ten allerdings die gute Stimmung der Reise<br />

teilnehmer nicht beeinträchtigen. Da die An<br />

reise für uns verhältnismäßig kurz war, saßen<br />

die meisten noch bis in die Nacht hinein bei<br />

einem ausgezeichneten, aber viehisch-teuren<br />

Bier. Im Hotel kostete eine Vs-Liter-Flasche<br />

4,80 Fmk, in DM umgerechnet 3,30 DM. Ab<br />

dem nächsten Morgen konnten wir uns dann<br />

herrlichsten KMGV-Wetters erfreuen. Bei<br />

4- 3—5'^-Temperaturen strahlte die Sonne von<br />

morgens bis abends vom wolkenlosen Him<br />

mel. Die 160 000 Einwohner zählende Partner<br />

stadt Turku (auf schwedisch Abo) hatten wir<br />

schon vor der um 11.45 Uhr beginnenden<br />

Probe gut kennengelernt und dabei auch ein<br />

Alko-Geschäft entdeckt, aus dem wir von<br />

Stund an unseren Bierbedarf deckten, selbst<br />

verständlich um mehr als die Hälfte billiger als<br />

im Hotel oder den Restaurants.<br />

Und dann trafen wir uns zur Probe mit dem<br />

Turku-Sinfonleorchester im Konzerthaus. Diri-<br />

Vitamine werden in der Markthalle „aufge<br />

tankt".

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