Der Burgbote 2007 (Jahrgang 87)
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staunt, wieviele Männer mir dort entge<br />
gen kamen. Nach Rückfrage wurde mir<br />
eine Zahl von 1<strong>87</strong> genannt (Das waren<br />
noch Zelten!).<br />
jetzt begann die Probe für das kommende<br />
Divertissementchen. Da Ich neu war,<br />
setzte man mich neben einen gestande<br />
nen Cäcillaner, es war der bis heute un<br />
vergessene Michael Goeb, als Ich mit Ihm<br />
sprach, nannte er mir auf Anhieb meine<br />
Herkunft. <strong>Der</strong> Bonner Dialekt hatte mich<br />
verraten.<br />
Die Dirigenten Ludwig Weber und Chris<br />
toph Klöver formten nun den Zlllche-<br />
Chor nach Ihren Vorstellungen. Mein<br />
Wunsch, In diesem Stück schon mitzuwir<br />
ken, wurde entsprochen, obwohl Ich<br />
noch kein Mitglied war.<br />
Das war damals eine große Ausnahme.<br />
Mein erstes Divertissementchen hieß „Dä<br />
Kaiser von Kölle". Die TItelpartle spielte<br />
und sang Horst Massau, seine Frau war<br />
Gustav Funke, der damalige Baas des Zlllche.<br />
<strong>Der</strong> Heldentenor war der viel zu früh<br />
verstorbene Marcel Frommont. Im Chor<br />
wurde Ich von allen herzlich aufgenom<br />
men und Ich beschloss, von jetzt an<br />
Immer mitzumachen.<br />
Bis 1978 hatte Ich dann immer ein paar<br />
Sätzchen zu sagen, bis dann Walter<br />
Schmitt, der damalige Baas, mir anbot.<br />
Im nächsten Stück die Hauptpartie zu<br />
übernehmen. Es war „Et Carmen vun dr<br />
Bottmüll". Zuerst hatte Ich Angst und war<br />
erstaunt, dass man mir, als kleines Chormltglled,<br />
so etwas zutraute.<br />
Nach ein paar Proben habe Ich dann<br />
doch ja gesagt. Es war eine tolle Zelt<br />
zumal Ich mit Willi Schmidt (unser Vor<br />
bild) und Albert Krautz (bis heute uner<br />
setzbarer Heldentenor), joe Münchrath<br />
und den leider schon verstorbenen Hans<br />
Fischer, josef Löw und Karl-Heinz SIebert<br />
als Hauptakteur zusammen agierte. Ab<br />
jetzt wurden meine Rollen Immer größer.<br />
Ich freute mich jedes Mal, wenn mein<br />
Name bei den Vorstellabenden genannt<br />
wurde.<br />
An folgende Stücke erinnere Ich mich<br />
gerne: „Kölle ming Kölle" - „MimI oder<br />
E leßkahl Hämmche" - „Olympisch För" -<br />
„Dr Engel Anton Schmitz" - „Domols"<br />
und „Dannheuser". In all' diesen Stücken<br />
war mir Willi Schmidt und Peter Wallraff,<br />
unsere einzig verbliebene kölsche Type,<br />
die mit Ihrem unvergleichlichen Kölner<br />
Humor jähr für jähr erfreut. Immer eine<br />
Stütze. Erwähnen muss Ich noch, dass Ich<br />
In allen Aufführungen sehr von Lampen<br />
fieber geplagt war und vor Auftritt Immer<br />
fast gestorben wäre, wenn meine Partner:<br />
joe Münchrath, Dieter Krings, Hans<br />
Fischer usw. mich nicht beruhigt hätten.<br />
Damals gab es noch keine Mikrophone<br />
und wir mussten unsere Stimme selber<br />
verstärken, damit man uns auch noch Im<br />
zweiten Rang verstehen konnte.<br />
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