Der Burgbote 2007 (Jahrgang 87)
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Herbstkonzert<br />
des Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Samstag, 01. September <strong>2007</strong>, 20.00 Uhr, Kölner Philharmonie<br />
Gioacchino Rossini<br />
Franz von Suppe<br />
Solisten:<br />
Chor:<br />
Orchester:<br />
Dirigent:<br />
Miserere, Psalm 50<br />
für Soli, Männerchor und Orchester<br />
Missa Dalmatica in F-Dur<br />
für Soli, Männerchor (und Orgel) hier in der Fassung<br />
mit Orchester von Bernhard Steiner<br />
Raphael Pauß, Tenor<br />
Edgardo Zayas, Tenor<br />
Yoo-Chang Nah, Bassbariton<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Neue Philharmonie Westfalen<br />
Bernhard Steiner<br />
Giacchino Rossini hat seiner Nachwelt<br />
immer wieder Rätsel aufgegeben. Auf<br />
der einen Seite durch seinen Lebenswan<br />
del: Rossini schrieb seine letzte Oper im<br />
Alter von 37 Jahren - 39 Jahre vor seinem<br />
Tod im Jahre 1868. Nicht nachvoll<br />
ziehbar scheint es heute vielen Musik<br />
kennern, dass sich ein so begnadeter<br />
Komponist während der zweiten Lebens<br />
hälfte fast ausschließlich mit Schweine<br />
zucht, dem Veranstalten von Soupers im<br />
Freundeskreis und der Kreation neuer<br />
Kochrezepte begnügen konnte. Fast aus<br />
schließlich? Immerhin entwarf Rossini im<br />
Jahre 1832 sein „Stabat Mater", das ihn<br />
bis 1841 beschäftigen sollte. Und neben<br />
dieser auch heute noch sehr beliebten<br />
und viel aufgeführten Komposition hat<br />
er sich immer wieder mit geistlicher<br />
Musik beschäftigt. In die Entstehungszeit<br />
des „Stabat Mater" fällt wohl ebenfalls<br />
die Komposition (oder mindestens die<br />
Vollendung) des „Miserere".<br />
Rossini bewies wieder einmal seinen<br />
Sinn für feine Ironie und Humor, als er<br />
von dieser fast dreißigminütigen Kom<br />
position von einem „Miserino" sprach.<br />
Es ist anzunehmen, dass der Komponist<br />
einzelne Teile dieser in ihrer Form<br />
außergewöhnlichen geistlichen Kantate<br />
über Textfragmente des Psalm 50 schon<br />
in früheren Jahren entworfen hat: die<br />
besonders in den solistischen Partien<br />
unterschiedlich besetzten Nummern<br />
lassen diesen Schluss zu. Das ganze<br />
„Miserere" besteht aus verschiedenen<br />
Rezitativen, Arien, einem Duett, einem a<br />
cappella-Terzett und verschiedenen<br />
Chören.<br />
Mit der erstmaligen Partitur-Ausgabe<br />
der 1835 im dalmatischen Zadar konzi<br />
pierten und 1<strong>87</strong>6 überarbeiteten „Missa<br />
Dalmatica" liegt neben dem Requiem<br />
ein weiteres bemerkenswertes kirchen<br />
musikalisches Zeugnis des vor allem für<br />
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