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Schifffahrt | Shipping<br />
fe sind entweder zu alt oder zu teuer, sodass<br />
die Betriebsstruktur nicht optimal<br />
wäre«, bedauert Gerdes. »Zudem sind<br />
viele Schiffe auch einfach zu groß, um<br />
beispielsweise die Schleusen des Vänersees<br />
in Schweden passieren zu können.«<br />
Stattdessen wollen die beiden Reeder nun<br />
ein neues, etwas größeres Kümo bauen.<br />
Gemeinsam mit der Baltic Shipping<br />
Company analysieren sie derzeit, was für<br />
ein Schiff einen möglichst flexiblen Einsatz<br />
und hohe Einnahmen gewährleistet.<br />
»Ursprünglich planten wir ein CO2-<br />
negatives Schiff mit Batteriebetrieb und<br />
Windenergieerzeugung«, erzählt Gerdes.<br />
»Aber noch ist ein rein batteriebetriebenes<br />
Schiff nicht möglich und der Hybrid-<br />
Antrieb überzeugt nicht wirklich.«<br />
Auf den Schiffen wird nicht nur<br />
Bulk-, sondern auch Projektladung<br />
transportiert – auf dem Bild zwei<br />
Wärmetauscher auf der »Newton«<br />
Brennstoffzelle möglich<br />
Jürgen Gerdes<br />
Gegenwärtig führen Gerdes und Lohmann<br />
daher mit Siemens Gespräche hinsichtlich<br />
des Einsatzes von Brennstoffzellen.<br />
»Unser Plan ist, dass dieses Jahr das<br />
Schiffsdesign stehen soll«, so Gerdes. Wo<br />
gebaut werden soll, steht noch nicht fest,<br />
solange nicht klar ist, wer investiert. »Die<br />
Kapitalseite ist natürlich schwierig, wir<br />
hoffen da auf unsere Hausbank und werden<br />
Fördermittel mit Unterstützung des<br />
Maritimen Clusters beantragen.« Wenn<br />
der Plan aufgeht, sieht die Reederei einen<br />
großen Vorteil: »Unsere Schiffe werden<br />
dann die einzigen sein, die bestimmte<br />
skandinavische Häfen überhaupt noch<br />
anlaufen dürfen«, so Gerdes. Umso mehr<br />
wundert er sich über die Branche: »Viele<br />
Reeder sind einfach zu sehr auf bestehende<br />
Technologielösungen fixiert. Wir<br />
sind fest davon überzeugt, dass es auch<br />
anders geht.«<br />
Dass die Frachtraten möglicherweise<br />
nicht wieder auf frühere Höhen steigen,<br />
bereitet Gerdes keine Sorgen. »Wir arbeiten<br />
von Anfang an mit relativ niedrigen<br />
Frachtraten und haben uns so aufgestellt,<br />
mit geringen Einnahmen klar zu kommen.«<br />
Außerdem müsse die Schifffahrt transparenter<br />
werden. »Das sind auch die Anforderungen<br />
der Investoren und der Charterer<br />
an unsere Schiffe«, so Gerdes. »Deshalb<br />
sind die Schiffe trotz des hohen Alters ständig<br />
mit dem Internet vernetzt, womit wir<br />
auch mit den beiden Kümos eine moderne<br />
Kommunikation und sogar ein manuelles<br />
Performance Management haben.«<br />
Damit es sich insgesamt rechnet, sind<br />
allerdings nach wie vor zehn Schiffe das<br />
Ziel. Personell wachsen soll Loge Shipmanagement<br />
nicht. »Bis zu 30 Schiffe sollten<br />
wir zu zweit schaffen, wir bräuchten dann<br />
lediglich Unterstützung im Büro für die<br />
Stefan Lohmann im Laderaum der »Newton«<br />
administrativen Prozesse«, so Gerdes, der<br />
gegenwärtig noch parallel zur Selbständigkeit<br />
Deutschland-Repräsentant der<br />
schwedischen Firma Callenberg Technology<br />
ist, die insbesondere elektrische<br />
Energieoptimierungen für die Schifffahrt<br />
bietet.<br />
Wenn es gut läuft, dürfen sich die beiden<br />
Herren wie Waldorf und Statler in<br />
der Muppetshow in ihre Loge, von der<br />
der Unternehmensname neben ihren<br />
Nachnamen herrührt, irgendwann zurücklehnen.<br />
M<br />
Fotos: LoGe<br />
Abstract: Ship management in new light<br />
Founded early in 2017, LoGe Shipmanagement from Haren aims to operate leaner, more<br />
transparent and more efficient than established competitors. HANSA is taking stock of<br />
a company doing without prestigious office. LoGe rather considers partners essential. It<br />
all started with to older coasters to counter the segments’ liquidity squeeze by being more<br />
flexible at less overhead. Now a coaster newbuilding is planned, fuel-cell powered, if possible.<br />
Co-founder Jürgen Gerdes takes a positive stance: »We have been calculating low<br />
rates from the very beginning.« <br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 3 41