Der Burgbote 2017 (Jahrgang 97)
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TAGEBUCH EINER KMGV-PRODUKTION <strong>Burgbote</strong> 3 | <strong>2017</strong> | 12<br />
DONNERSTAG, 14.9.<strong>2017</strong><br />
Wieder Regen und stürmische Böen !!!<br />
Dieser Tag sollte ganz im Zeichen des Aufbaus<br />
von Bühnen-Technik stehen. Solange aber die<br />
Rückwandplane nicht eingezogen ist, kann die nicht<br />
stattfinden, die Gefahr durch Regen und Sturm für<br />
die hochwertige Bühnentechnik ist zu groß. Bert<br />
Badekow stellt das erste Mal die Frage, ob der Zeitplan<br />
mit der Probe auf der Bühne am Freitag durchgezogen<br />
werden kann.<br />
Die Bestuhlungsfirma beginnt mit dem Aufbau<br />
der Stühle. Diese werden partiell immer wieder vom<br />
Wind verschoben, eine Sisyphusarbeit für die Jungs.<br />
<strong>Der</strong> FOH (Regie- und Technikstandort) wird aufgebaut<br />
Die Zeltfirma baut die restlichen Zelte für die<br />
Einlässe auf, aber immer wieder Unterbrechungen<br />
durch das Wetter!<br />
Abends besprechen sich die Gewerke über den<br />
aktuellen Stand. Ergebnis:<br />
Bis morgens um 7 Uhr muss die Rückwandplane<br />
eingezogen sein, wenn die Freitagsprobe stattfinden<br />
soll. Diese kann aber frühestens um 15 Uhr<br />
beginnen (statt wie geplant um 12.30 Uhr<br />
Gegen 19 Uhr lässt der Wind nach! Alle verfügbaren<br />
Kräfte werden an der Rückwandplane<br />
eingesetzt.<br />
21.30 Uhr ist sie montiert!<br />
Bilanz am Abend: Ein kompletter Tag Zeitverlust!<br />
Für seine Gala – Höhepunkt des Jubiläumsjahres<br />
– präsentiert der Chor »die<br />
schönsten Arien und Chöre aus der Welt<br />
der Oper und der Operette«. <strong>Der</strong> Aufwand<br />
ist enorm, nicht nur in Sachen<br />
Probenintensität. Zur Bewältigung der<br />
logistischen Herausforderung schafft es<br />
der Chor mit Sponsoren und dem Verkauf<br />
der Eintrittskarten einen mittleren<br />
sechsstelligen Betrag aufzubringen.<br />
Allein die Technik ist beeindruckend.<br />
Zwanzig Mikrofone über der Bühne sorgen<br />
für ein beeindruckendes Klangerlebnis<br />
bis in die hinterste Reihe. »Ein ungewohntes<br />
Klangbild mit erstmals gehörten<br />
tiefen Harfenklängen, plötzlich anwachsendem<br />
Oboenklang oder Klarinettensoli,<br />
die präsenter sind als das sonst gewaltige<br />
Blech«, beschreibt die Kölnische<br />
Rundschau hinterher dieses »Wunder<br />
der Technik«.<br />
FREITAG, 15.9.<strong>2017</strong><br />
Frühmorgens beginnt der Aufbau der Bühnentechnik.<br />
Alle Cases waren am Vortag schon in Position<br />
gebracht worden.<br />
12 Uhr: <strong>Der</strong> WDR baut das Equipment für die<br />
Musiker auf. Die Bestuhlungsfirma versieht alle<br />
Stühle mit den Platznummern.<br />
13 Uhr: Die Anlage wird getestet, alles ist vorbereitet<br />
für die erste Probe auf der Bühne!<br />
Die Bänke für die Sänger sind nicht da! Eine Panne<br />
der Lieferfirma, die die Bänke dann gegen 16 Uhr<br />
anliefert. Die Sänger müssen während der Probe<br />
zunächst auf den Stufen sitzen.<br />
14.30 Uhr: Den Streichern zieht es. Bert Badekow<br />
ordert neue Seitenvorhänge für die Zugänge, diese<br />
werden um 17 Uhr neu gefertigt angeliefert<br />
Punkt 15 Uhr: Strahlender Sonnenschein!!!<br />
15 Uhr: Pünktlich beginnen, wenn auch nach hinten<br />
verschoben, der Soundcheck und eine verkürzte<br />
Hauptprobe.<br />
Ohnehin ist die mediale Aufmerksamkeit<br />
für dieses Konzert groß. WDR 4 zeichnet<br />
auf, diverse Zeitungen berichten beinah<br />
überschwänglich vom dargebotenen<br />
Gesang. Die »Westdeutsche Zeitung«<br />
hätte sich mehr Präsenz des KMGV gewünscht,<br />
eine Kritik, die ohne weiteres<br />
als Lob durchgehen kann. »Dem Abend<br />
hätte es sicherlich gut getan, wären<br />
mindestens ein oder zwei weitere Soli<br />
des KMGV dabei gewesen. Und es hätte<br />
ebenfalls nicht geschadet, wären zum<br />
Schluss- und Höhepunkt noch einige<br />
Ostermann-Lieder erklungen«, schreibt<br />
die WZ. »Zitti, Zitti« aus Giuseppe Verdis<br />
Oper »Rigoletto« ist ein solches Stück,<br />
ebenso der Studentenchor aus »Hoffmanns<br />
Erzählungen« von Jacques Offenbach<br />
und »<strong>Der</strong> Freischütz« von Carl<br />
Maria von Weber. Es ist halt auch nicht<br />
immer Karneval in Köln.<br />
Den Streichern wird es zu warm, einige ‚schützen‘<br />
ihre Instrumente mit Regenschirmen von der Sonne,<br />
eine zusätzliche Pause wird eingelegt<br />
18 Uhr: Alle Sänger, Musiker und Herr Steiner<br />
verlassen die Bühne und sich einig: Die Bedingungen<br />
sind gut!<br />
19.30 Uhr Beginn der ‚STIPA-Messung‘ – eine<br />
erforderliche vorgeschriebene Messung der sog.<br />
Sprachverständlichkeit der Beschallungsanlage für<br />
den Evakuierungsfall. Ergebnis: Sehr gut!<br />
Bilanz des Tages: Alle Fehlzeiten konnten mit großem<br />
Kraftaufwand aufgeholt werden. Die Endphase<br />
kann beginnen! Auf dem Roncalliplatz wurden<br />
insgesamt 18 Trailer bzw. LKW-Züge ‚verbaut‘!<br />
<strong>Burgbote</strong> 3 | <strong>2017</strong> | 13 Galakonzert