Der Burgbote 2017 (Jahrgang 97)
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<strong>Burgbote</strong> 4 | <strong>2017</strong> | 36<br />
LEBENS-<br />
WERKZEUG<br />
KLAVIER<br />
Am 17. Oktober hat<br />
Max Rosmiarek seinen<br />
90. Geburtstag gefeiert<br />
Am 17. Oktober hat Max Rosmiarek seinen<br />
90. Geburtstag gefeiert und ist somit<br />
wohl der älteste aktive Sänger im<br />
KMGV. Anlass genug, sein bewegtes<br />
und von Musik geprägtes Leben zu betrachten.<br />
Max, wer ins Mitgliederverzeichnis guckt,<br />
sieht, dass Du 1989 Mitglied des KMGV geworden<br />
bist. Das war also kurz vor Deiner<br />
Pensionierung.<br />
Ja, meine Frau meinte, ich müsse mir<br />
einen Verein suchen für die Zeit nach<br />
dem Beruf. Dass es etwas Musikalisches<br />
sein müsste, war für uns klar. Den<br />
KMGV hatte ich mich ja schon einige<br />
Jahre zuvor ansehen dürfen, da lag er als<br />
Möglichkeit nahe.<br />
Bei welcher Gelegenheit hast Du Dir den<br />
KMGV denn schon angesehen?<br />
Ich unterrichtete bereits lange an der Elsa-Brandström-Realschule<br />
und musste<br />
aber 1984 mein in Gleiwitz gemachtes<br />
Diplom in Musik hier in Köln an der<br />
Musikhochschule noch einmal unter<br />
Beweis stellen. Zu den Prüfern gehörte<br />
auch Professor Rübben. Dieser sprach<br />
mich nach dem Examen auf dem Trottoir<br />
vor der Musikhochschule an und sagte:<br />
»Herr Rosmiarek, ich werde den Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein übernehmen. Es<br />
wäre nett, wenn Sie auch dorthin kämen.«<br />
Das hat mich interessiert. Ich leitete<br />
aufgrund meiner Lehrtätigkeit an der<br />
Schule einen Chor und einen Instrumentalkreis,<br />
war also musikalisch schon ausgelastet.<br />
Ich habe mir aber trotzdem den<br />
Chor angehört. Letztendlich aber habe<br />
ich mich damals aus Zeitgründen, auch<br />
wegen meiner wachsenden Familie, dagegen<br />
entschieden.<br />
Als ich dann fünf Jahre später am 1. März<br />
1989 kurz vor meiner Pensionierung Mitglied<br />
des KMGV wurde, war Professor<br />
Rübben aber schon nicht mehr da. Inzwischen<br />
leitete Herr Roth den Chor.<br />
Und kaum war ich Mitglied, ging es<br />
schon Ende März auf Chorreise in die<br />
UdSSR. In den folgenden Jahren ging es<br />
dann beispielsweise auch nach Rom und<br />
Florenz (1992), Dresden und Potsdam<br />
(1994) oder nach Australien (1995).<br />
Diese Prüfung an der Kölner Musikhochschule<br />
hast Du also erst 1984 gemacht?<br />
Ja, es hatten sich wohl Vorschriften geändert<br />
und ich hatte damals ein Schreiben<br />
bekommen, dass ich meine Qualifikation<br />
noch einmal unter Beweis stellen müsste.<br />
Außerdem musste ich noch Geographie<br />
dazu nehmen, weil ich nicht nur ein Fach<br />
unterrichten durfte. Ich hatte noch überlegt,<br />
die Qualifikation für die Oberstufe<br />
zu machen, habe das aber wieder verworfen.<br />
Dafür hätte ich schließlich den Realschuldienst<br />
kündigen, erneut studieren<br />
und dann wiederum einen Arbeitsplatz<br />
finden müssen. So bin ich dann doch an<br />
der Realschule geblieben.<br />
Dein »eigentliches« Diplom hattest Du ja<br />
bereits in Gleiwitz gemacht. Wie bist Du<br />
denn zur Musik gekommen?<br />
Zur Musik gekommen bin in der Volksschule<br />
im oberschlesischen Gleiwitz, das<br />
damals noch deutsch war und seit 1945<br />
unter dem Namen Gliwice zu Polen gehört.<br />
Ich war sieben Jahre alt und mit<br />
einem Schulkameraden, der neben mir<br />
in der Bank saß, zu ihm nach Hause gegangen.<br />
Er spielte mir etwas auf seinem<br />
Akkordeon vor. Er war so gut, dass er sogar<br />
in einem Akkordeon-Club spielte. Ich<br />
kam von ihm zurück und war begeistert.<br />
Als ich meine Mutter bekniete, dass ich<br />
auch Akkordeon lernen wollte, sagte sie,<br />
dass das ein sehr teures Instrument sei.<br />
Personen und Persönliches<br />
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