Der Burgbote 2017 (Jahrgang 97)
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2.<strong>2017</strong> | 22<br />
Ballett-Ausflug<br />
Sammlung Jacobi<br />
Erinnern Sie sich noch an die Drehorgel-<br />
Spieler im Foyer des Staatenhauses? Mit<br />
ihrer Musik entführten sie das Publikum<br />
des zurückliegenden Divertissementchens<br />
bereits beim Betreten des Staatenhauses<br />
in die Welt des »Circus Colonia«.<br />
Möglich wurde diese musikalische Einstimmung<br />
durch eine freundliche Leihgabe der<br />
Privatsammlung Jacobi. Das Zillche-Ballett<br />
hat am 22. April das kleine Musikautomaten-Museum<br />
in Müngersdorf besucht.<br />
Wer den Weg zur Privatsammlung Jacobi<br />
sucht, sollte auf sein Gehör vertrauen:<br />
Schon von weitem hört man den metallischen<br />
Klang einer wohnwagengroßen Kirmesorgel,<br />
die die Besucher in der sonst ruhigen<br />
Wohnstraße empfängt. Sie ist das<br />
größte Exponat der Sammlung Jacobi. Ihr<br />
Gründer, der Unternehmer Rolf Jacobi, hat<br />
hierfür Zeit seines Lebens alles zusammengetragen,<br />
was (automatisch) Musik macht.<br />
In seinem Privathaus lagern unzählige Spieldosen,<br />
Grammophone, Radios, elektrische<br />
Klaviere und Drehorgeln aus drei Jahrhunderten.<br />
Alles ist restauriert und spielbereit.<br />
Für die Tänzer des Zillche-Balletts war die<br />
Einladung ins Hause Jacobi eine besondere<br />
Ehre: Über die Spielzeit hinweg haben die<br />
Tänzer mit den zwei Drehorgelspielern<br />
Rainer Scharl und Bernd Papemeier<br />
Freundschaft geschlossen. Während der<br />
Vorstellungen war die Ballett-Garderobe<br />
auch ihr Pausenraum, ehe sie zur Erbauung<br />
des Publikums wieder zurück an die »Leierkästen«<br />
im Opern-Foyer mussten. Mit der<br />
Einladung in die Musikautomaten-Sammlung<br />
wollten sich die beiden Musiker, die<br />
das Museum im Sinne des verstorbenen<br />
Gründers fortführen, für die Gastfreundschaft<br />
des Balletts bedanken. Nach einer<br />
kurzen Begrüßung von der Hausherrin<br />
Heidi Jacobi führten die Herren das Ballett<br />
durch die Räume der Sammlung und durch<br />
mehrere Jahrhunderte Musikgeschichte.<br />
Die Tänzer durften selbst an der Drehorgel<br />
kurbeln und auch das eigens für das Divertissementchen<br />
auf Lochstreifen gestanzte<br />
Ballett-Ausflug<br />
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