Der Burgbote 2017 (Jahrgang 97)

2.2017 | 10
gesang folge der Pilgerchor aus dem Tannhäuser
von Richard Wagner.Auch hier ist der
Applaus groß. »So klingen 175 Jahre Kölner
Männer-Gesang-Verein«, ruft Gerd-Kurt
Schwieren, der Vereinspräsident, den Besuchern
in der Philharmonie zu und betont
seinerseits die »sehr enge Verbindung« zum
ZDV. Und weiter geht die Wanderung des
KMGV durch die eigene Geschichte und das
deutsche Liedgut. Natürlich machen man
Station beim »Halleluja« von Carl Leibl, der
Mitte des 19. Jahrhunderts Domkapellmeister
in Köln war. Ebenso präsentieren die Sänger
das »Loblied des Rheins« von Ernst
Fischer, ein traditioneller Walzer.
Für das Jubiläum holt sich der Chor gezielt
Verstärkung. Der junge Tenor Henning Jendritza
singt mit großer Sicherheit das Stück
»Invocation« von Claude Debussy, auch
zum Rhein-Walzer steuert er eine Strophe
bei. In Franz Schuberts »Ständchen« setzt
die Mezzosopranistin Monica Mascus einen
klanglichen Kontrapunkt zum Männergesang.
Hierfür sorgt auch der Mädchen-
Chor des Doms. »Damit der Dom uns
bleibt« singen sie, quasi die Erkennungsmelodie
des ZDV. Domkantor Oliver Sperling
hat das Lied 2008 komponiert und dirigiert
es hier auch.
Das gesamte Konzert verfolgt Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier auf seinem
Platz in Reihe zehn der Philharmonie. Personenschützer
sind da, Fotografen müssen
vorab ihre Ausrüstung penibel kontrollieren
lassen. Die mediale Aufmerksamkeit ist
enorm, immerhin ist es der erste Köln-Besuch
des neuen Bundespräsidenten. Vor
seinem Konzert-Besuch trägt sich Steinmeier
im Rathaus ins Goldene Buch der
Stadt ein, auch den Dom besucht er. Mehr
Anerkennung geht kaum, Anerkennung
nicht nur für die Stadt, sondern für zwei
ihrer bedeutendstaen Kulturinstitutionen.
Thorsten Moeck | Kölnische Rundschau
2.2017 | 11 Festakt