SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben Juni 2018
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52 | garten | Rosen<br />
fotos Ferdinand Graf v. Luckner<br />
Die Königin der Blumen …<br />
… und ihr Hofstaat<br />
„Es war eine so stolze Blume“ – die Rose, die „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-<br />
Exupéry kennenlernt. Ebenso wie der kleine Prinz erliegt jeder der Faszination vollkommener<br />
Schönheit, die die Königin der Blumen, die Rose, verkörpert.<br />
Sie bezaubert durch ihre Anmut als Solitärpflanze<br />
ebenso wie in einem Rosengarten.<br />
Doch was ist eigentlich ein Rosengarten?<br />
Romantische Bilder einer von<br />
Rosenkaskaden überschäumten Laube und<br />
von duftig-überbordenden Beeten stellen<br />
sich ein. Die Rose betört, wo immer sie auftritt.<br />
Begleitpflanzen dienten ihr bisher allenfalls<br />
als Kulisse, als Statisten für ihre<br />
grandiose Performance. Doch es geht auch<br />
anders, nämlich wenn Stauden und Sommerblumen<br />
als Partner nun selbst eine Hauptrolle spielen. Das<br />
gezielt geplante, aber wie zufällig wirkende Zusammenwirken<br />
von Farbe und Form, von Struktur und Duft ergibt eine<br />
klare, moderne Gesamtwirkung. Einzigartiges Beispiel dafür<br />
sind die Gärten von Schloss Ippenburg und ihr „Rosarium<br />
2000+“, das auch Mittelpunkt des jährlich stattfindenden Ippenburger<br />
Garten-Sommerfestivals ist. Kraftvolle Pflanzungen,<br />
spannende Farbkontraste, überraschende Kombinationen<br />
und fein aufeinander abgestimmte Nuancen: Vor allem<br />
die Neuzüchtungen von Rosen, Stauden<br />
und Sommerblumen schaffen ungeahnte<br />
Möglichkeiten.<br />
Mythos Rose<br />
Der antike Mythos<br />
erzählt den Ursprung<br />
der Rose so: Als Aphrodite, die<br />
Göttin der Liebe, dem Meer entstieg, erblühten<br />
Rosen unter ihren Schritten. Die<br />
Göttin verlieh der Rose ihre Schönheit.<br />
Dionysos, der Gott des Rausches und der<br />
Sinneslust, verlieh ihr den Duft. Anmut und Glanz erhielt sie von<br />
den drei Grazien. Sie war das Symbol für Liebe, Anmut und Lebensfreude,<br />
aber auch für Vergänglichkeit und Tod.<br />
Vor über 2.500 Jahren schrieb die griechische Dichterin Sappho:<br />
„... Rosen beschatten die Hänge. Traumlos rieselt der Schlaf, von<br />
ihren bebenden Blättern ...“. Von diesen Hängen, an denen die<br />
Rosen im Frühling wie durch ein Wunder an stacheligen, struppigen<br />
Zweigen erblühten, hatten die Perser vor Tausenden von<br />
Jahren ihre Rosen genommen und sie wie einen geborgenen