03.08.2018 Aufrufe

Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland. Eine Zeitreise - von den Anfängen bis zur Gegenwart

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Umbruch_III_Seite_105_<strong>bis</strong>_136.qxp_Layout 1 09.07.18 12:27 Seite 114<br />

2013<br />

<strong>bis</strong> heute<br />

Das <strong>Pinneberger</strong> <strong>Baumschulland</strong><br />

der Leitung <strong>von</strong> Professor Hans-Dieter<br />

Warda, der das Arboretum seit 1985<br />

führt und 1989 <strong>den</strong> „Förderkreis Arboretum<br />

Baumpark Ellerhoop-Thiensen e. V.“<br />

gründete, erlangte es europaweite Bekanntheit.<br />

Die Bezeichnung „Arboretum“<br />

(lateinisch: arbor für Baum) verwendete<br />

J. C. Loudon 1838 zum ersten Mal für die<br />

in Großbritannien kultivierten und auf<br />

Schauflächen präsentierten Gehölzarten.<br />

Er beschrieb sie in seinem Werk „Arbo-<br />

retum et fruticetum britannicum“. Der<br />

Siegeszug des „Englischen Landschaftsgartens“<br />

führte <strong>zur</strong> Gründung vieler<br />

weiterer Arboreten. Oft waren sie mit<br />

prominenten Baumschulen verbun<strong>den</strong>.<br />

Ein typisches Beispiel hierfür ist das 1879<br />

eingerichtete Arboretum der Baumschule<br />

Späth in Berlin.<br />

Erich Frahm, der letzte Besitzer der<br />

berühmten Baumschule Timm & Co.,<br />

wünschte sich ebenso ein Arboretum.<br />

Die Baumschule hatte bereits 1943 <strong>den</strong><br />

historischen „Münsterhof“ in Thiensen<br />

gekauft. In <strong>den</strong> Nachkriegsjahren diente<br />

die dazugehörige landwirtschaftliche<br />

Fläche als Baumschulfläche. 1956 richtete<br />

der lei<strong>den</strong>schaftliche Sammler<br />

Frahm, unterstützt <strong>von</strong> Gerd Krüssmann,<br />

„sein“ Arboretum ein. Krüssmann, Jahrgang<br />

1910, war einer der angesehensten<br />

Dendrologen Europas und Gründer der<br />

„International Dendrology Society“.<br />

1982 musste die in Fachkreisen weltweit<br />

bekannte Baumschule Timm & Co. Konkurs<br />

anmel<strong>den</strong>. Das Baumschulgelände<br />

wurde größtenteils zum Baugebiet<br />

umgewandelt. Bereits 1980 erwarb der<br />

Kreis Pinneberg das Kerngelände <strong>von</strong><br />

3,5 Hektar und zusätzlich 10 Hektar Erweiterungsfläche<br />

mit der Absicht, das<br />

Arboretum nicht nur zu erhalten, sondern<br />

es zu einer überregional bedeuten<strong>den</strong><br />

Einrichtung weiterzuentwickeln.<br />

Diese Entscheidung sicherte die Fläche<br />

vor anderweitigen Nutzungsformen und<br />

bescherte dem Kreis Pinneberg ein ganzjährig<br />

attraktives Gartenparadies. In -<br />

zwischen ist das Arboretum Ellerhoop-<br />

Thiensen ein Schwergewicht für <strong>den</strong><br />

Tourismus und die Naherholung in der<br />

Region und zugleich ein fachliches Aushängeschild<br />

für die Leistungsfähigkeit<br />

der regionalen Baumschulwirtschaft.<br />

Das Deutsche Baumschulmuseum<br />

Bereits 1980 mit Erwerb der Arboretumsfläche<br />

in Ellerhoop-Thiensen war<br />

angedacht, im ehemaligen Münsterhof<br />

ein Museum ein<strong>zur</strong>ichten. Denn viele<br />

Zeugnisse der wechselhaften Baumschulgeschichte<br />

wur<strong>den</strong> im Verborgenen<br />

verstaut oder ganz entsorgt. Dem<br />

musste Einhalt geboten wer<strong>den</strong>. Deshalb<br />

fand im September 1992 im Arboretum<br />

die Veranstaltung „Baumschule gestern“<br />

statt. Es gab Vorführungen mit Pfer<strong>den</strong><br />

und alten Traktoren. Ziel der Veranstaltung<br />

war die Einrichtung eines entsprechen<strong>den</strong><br />

Museums. Prominenz war ausreichend<br />

anwesend: vom amtieren<strong>den</strong><br />

Minister und Landrat <strong>bis</strong> zu <strong>den</strong> Bürgermeistern<br />

und Landtagsabgeordneten.<br />

Nun war sie in der Welt, die Idee eines<br />

Baumschulmuseums: Am 14. Mai 1994<br />

konnte in der ehemaligen Baumschule<br />

Twisselmann das gewünschte Museum<br />

eröffnet wer<strong>den</strong>. 2001 aber wurde der<br />

Mietvertrag nicht verlängert. Das Museum<br />

zog um nach Pinneberg-Thesdorf<br />

auf das Gelände der Baumschule Otto.<br />

Im selben Jahr erfolgte die Gründung des<br />

Fördervereins Deutsches Baumschul -<br />

museum.<br />

114

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!