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Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland. Eine Zeitreise - von den Anfängen bis zur Gegenwart

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1268<br />

–1930<br />

Der lange Weg <strong>bis</strong> <strong>zur</strong> Ausbildung „Baumschulgärtner“<br />

Lehrlingszeugnis <strong>von</strong><br />

Rudolf Schmidt aus dem<br />

Jahr 1902<br />

Es gab aber auch Betriebe, die ganz im<br />

Sinne <strong>von</strong> Caspar Voght Wert auf eine gute<br />

Ausbildung ihrer Lehrlinge legten. In der<br />

Hochbaumschule <strong>von</strong> Rudolf Schmidt in<br />

Rellingen/Halstenbek konnten schon ab<br />

der Saison 1926/1927 jedes Jahr junge<br />

Volks- und Realschulabgänger eine Lehre<br />

im Baumschulwesen beginnen. Der Lehrherr<br />

legte großen Wert auf die Kombination<br />

<strong>von</strong> Theorie und Praxis und sorgte für<br />

<strong>den</strong> regelmäßigen Besuch der Gewerbeschule<br />

in Elmshorn, in der es inzwischen<br />

Gärtnerklassen gab. Die Lehrlinge fuhren<br />

mit der Bahn vom <strong>Pinneberger</strong> Bahnhof<br />

nach Elmshorn. Rudolf Schmidt zahlte das<br />

Fahr- und das Schulgeld. Diese noble Einstellung<br />

kam nicht <strong>von</strong> ungefähr: Er hatte<br />

seine „richtige“ Lehrzeit bei C. F. Müller in<br />

Rellingen verbracht. Müller wiederum<br />

hatte seine „Ausbildung“ bei Booth &<br />

Söhne erhalten. Noch Fragen?<br />

am 19. März 1923 im Betrieb <strong>von</strong> Conrad<br />

Maass in Rellingen statt. Danach dauerte<br />

es weitere zehn Jahre, <strong>bis</strong> alle Baumschul -<br />

betriebe, die Lehrlinge ausbildeten, <strong>von</strong><br />

der Landwirtschaftskammer erfasst, geprüft<br />

und als Lehr betrieb anerkannt wur<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> 1920er-Jahren entließen die<br />

meisten Betriebe ihre Lehrlinge nach drei<br />

Jahren Aus bildung ohne amtliche Zeugnisse<br />

in das Berufsleben.<br />

Länderregelungen in der Bundes -<br />

republik<br />

Erst ab 1930 gab es die allgemeine Berufsschulpflicht.<br />

Die <strong>bis</strong> dahin zuständigen<br />

Städte und Gemein<strong>den</strong> gaben ihre<br />

Verantwortung an die Landkreise ab.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die<br />

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