SHE works! Magazin - Zügellos? Führung 4.0 und Digital Leadership
Der Wandel der Arbeitswelt verlangt auch einen Wandel im Umgang mit dem Personal. Wie der gelingen kann? Gibt es hier zu lesen. Dazu noch Buch- und Event-Tipps sowie Erfahrungsberichte.
Der Wandel der Arbeitswelt verlangt auch einen Wandel im Umgang mit dem Personal. Wie der gelingen kann? Gibt es hier zu lesen. Dazu noch Buch- und Event-Tipps sowie Erfahrungsberichte.
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<strong>Digital</strong>isierung<br />
Das belegen auch immer mehr Studien: Die<br />
Sozialwissenschaftlerinnen Bultemeier <strong>und</strong><br />
Marrs beobachten, dass zum Beispiel die<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsbereiche –<br />
bislang eher eine Männerdomäne – stark in<br />
Bewegung geraten. Dafür gibt es vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> des digitalen Wandels vor allem<br />
zwei Gründe: Erstens ist Entwicklungsarbeit<br />
nicht mehr ausschließlich technisch geprägt,<br />
sondern eingeb<strong>und</strong>en in die<br />
Gesamtorganisation. Damit ändern sich die<br />
Anforderungen an die Beschäftigten:<br />
Kompetenzen wie Koordinations- oder<br />
Kommunikationstalent sind jetzt eher gefragt.<br />
Und zweitens wird Arbeit abstrakter – Software<br />
wird wichtiger als Hardware – <strong>und</strong> öffnet sich<br />
neuen Berufsgruppen mit einem höheren<br />
Frauenanteil. Plötzlich steht im technischen<br />
Umfeld auch das Wissen von Expertinnen im<br />
Fokus (Bultemeier/Marrs, 2016).<br />
Gender Diversity wird also gerade im Zuge des<br />
digitalen Wandels ganz klar ein starker<br />
Wettbewerbsvorteil. Das stelle ich auch in<br />
meiner täglichen Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen fest: Immer wieder berichten mir<br />
Geschäftsführerinnen <strong>und</strong> Geschäftsführer,<br />
dass sie gerne <strong>Führung</strong>spositionen mit Frauen<br />
besetzen würden – selbst in einem Teilzeitoder<br />
Jobsharing-Modell. Der Wunsch nach<br />
einer neuen <strong>Führung</strong>skultur ist offensichtlich<br />
<strong>und</strong> wird auch in unseren Beratungen bei der<br />
<strong>Führung</strong>skräfteschmiede deutlich:<br />
Aggressive Macher <strong>und</strong> starre<br />
Hierarchiestrukturen, die vor allem Frauen oft<br />
abschrecken, sind nicht mehr en vogue. Ein<br />
kooperativer <strong>Führung</strong>sstil, der im Wirrwarr der<br />
digitalen Veränderungen, die Fäden in der Hand<br />
hält <strong>und</strong> die selbstständiger werdenden Teams<br />
zusammenhält, ist die Zukunftsmusik. Wenn<br />
Unternehmen <strong>und</strong> weibliche <strong>Führung</strong>skräfte<br />
jetzt die Handbremse lösen, sind festgefahrene<br />
Karriere- mechanismen, wie wir sie jetzt noch<br />
erleben, schon bald Geschichte.<br />
Das vom B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong><br />
Soziales <strong>und</strong> dem Europäischen Sozialfonds<br />
geförderte Projekt „Die <strong>Führung</strong>skräfteschmiede“<br />
unterstützt kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen beim Auf- <strong>und</strong> Ausbau einer<br />
nachhaltigen Personalentwicklung zur<br />
Sicherung des Fach- <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>skräftebedarfs.<br />
Das Angebot umfasst neben<br />
einem Nachwuchsprogramm für weibliche<br />
Nachwuchsführungskräfte (u. a. Workshops,<br />
Business Coachings) auch kostenfreie<br />
Qualifizierungs- <strong>und</strong> Beratungsangebote für<br />
Personalverantwortliche <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>skräfte.<br />
www.fuehrungskraefteschmiede.de<br />
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