ER// SIE// ES// LIEST// SPIEL
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2008//01<br />
es noch einfacher. Auf Papier wurden Rucksack, Igel, Mühle, Kleeblatt,<br />
Brezel oder Elch und andere Motive aufgedruckt und dann daraus Karten<br />
gemacht.<br />
Matthias’ Einfälle kommen nicht auf Knopfdruck: „Ich kann mich<br />
nicht hinsetzen und mir vornehmen, ich erfinde jetzt etwas.“ Hinsetzen<br />
nützt erst etwas, wenn er die Idee schon hatte. Meistens hat er erst mal<br />
ein Spielprinzip, also das, was die Spieler tun sollen, im Kopf. Bei Al-<br />
les, was... sollen sie Kategorien bilden. Das klingt erst mal ganz schön<br />
schwierig. Ist es aber nicht, denn der Mensch bildet ständig Kategorien.<br />
So verschafft sich das Gehirn einen Überblick über die vielen Dinge, die<br />
wir wahrnehmen. Wenn wir unser Zimmer aufräumen, werden ähnliche<br />
Dinge zusammengepackt: die Socken in die Sockenschublade, die Stifte<br />
in die Stiftebox, die Schuhe in den Schuhschrank.<br />
Schublade, Stifte und Schrank sind in diesem Fall die Kategorien, in<br />
die etwas eingeordnet wird. In der Schule gehört Sortieren ganz oft dazu:<br />
In Deutsch ordnen wir Wörter in Gruppen wie Haupt- und Tuwörter. In<br />
Mathematik machen wir einen Unterschied zwischen Zehnern, Hunder-<br />
tern oder Tausendern. Beim Spiel Alles, was... kann man sich ausden-<br />
ken, in welche „Schubladen“ die abgebildeten Gegenstände einsortiert<br />
werden können. „Alles, was lebt“ wäre zum Beispiel ein Ordnungsprin-<br />
zip: Da gehören Igel und Elch hinein oder „Alles, was man zum Wandern<br />
mitnimmt“: Da gehören Rucksack und eine Brezel dazu.<br />
Nachdem das Prinzip „Kategorien bilden“ klar war, ging es darum,<br />
was für ein Spiel Alles, was... werden sollte: Ein Brettspiel, ein Karten-<br />
spiel, ein Würfelspiel? Matthias Hunstig entschied sich für ein Karten-<br />
spiel mit 98 Karten, auf denen verschiedene Gegenstände abgebildet<br />
sind.<br />
„Es hätte genauso gut ein Spiel mit Fische fangen oder Raumschiffe<br />
jagen dabei herauskommen können“, beschreibt Thomas. Das ist die<br />
Freiheit der Gedanken eines Spielerfinders, solange nachzudenken und<br />
im Kopf herumzuprobieren, bis er für sein Spiel ein Thema gefunden hat.<br />
Ein paar Regeln gibt es aber doch für ein gutes Spiel: Die Handlung muss<br />
unterhaltend sein. Das Spiel darf nicht zu lange dauern. Schnell kann<br />
schnell ein halbes Jahr und mehr vergehen, bis all das fertig ausgedacht<br />
ist.<br />
<strong>ER</strong>//<strong>SIE</strong>//<strong>ES</strong>//LI<strong>ES</strong>T//47