ER// SIE// ES// LIEST// SPIEL

telspacher, Leiter des Mathematikums, gesagt. Und die beiden Elfjährigen
machen sich oft ihre eigenen Gedanken. Zum Beispiel denken sie sich
aus, wie sie eine Modelllandschaft bauen können. Oder welche Bastel-
ideen und Rätsel zu ihrem Interview mit Prof. Beutelspacher passen.
Mathematik ist nicht gerade das Lieblingsfach von Luzia und Mariam.
Die beiden gehen in Kassel in die 5. Klasse des Friedrichsgymnasiums
und lieben Sport. Mariam mag Deutsch und liest gerne. Luzia findet Kunst
gut, „weil ich da meine ganzen Ideen aufmalen kann“. Ganz vielleicht
möchte sie Journalistin beim Radio werden oder aber Tierärztin,
„denn Tiere werden manchmal schlechter behandelt als Menschen“.
Mariam überlegt, ob Kinder-Psychologin etwas für sie wäre: „Ich könnte
Kindern in schwierigen Situationen helfen.“
Die beiden Freundinnen spielen gerne Carcassone und Alhambra
(Mariam) oder Monopoly (Luzia). Wenn sie sich selbst etwas ausdenken,
gehen sie nach draußen und bauen Höhlen oder bleiben drinnen und
basteln.
MIT MATHE GEGEN DAS CHAOS
MATHEMATIK-PROFESSOR ALBRECHT BEUTELSPACHER
IST KEIN SPIELER-TYP UND RECHNET LIEBER.
In Mathe hatte er in der Schule meistens eine Zwei. Wenn er mal eine
Drei mit nach Hause brachte, „schimpfte mein Vater, weil er wusste, dass
ich das eigentlich kann“, gesteht Prof. Albrecht Beutelspacher. Inzwischen
ist er 53 Jahre alt und ein sehr bekannter Mathematiker. Er hat im Novem-
ber 2002 in Gießen das erste deutsche Mitmach-Museum für Mathematik,
das Mathematikum, gegründet.
Auf 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind ungefähr 100
Spiele und Experimente ausgestellt. Prof. Beutelspacher möchte zeigen,
dass Mathematik Spaß machen kann. Er selbst hat sich immer gern mit
Zahlen, Gleichungen und geometrischen Körpern beschäftigt. Deswe-
gen war es für ihn auch logisch, dass er nach dem Abitur Mathematik
studierte. „Ich finde Mathe so interessant, weil es die Gedanken so klar
macht. Erst scheint es einem, da ist totales Chaos. Und wenn man‘s
richtig anpackt, löst sich alles gut auf“, erzählt er.
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