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Ergebnisbericht (Teil II) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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1 Einleitung<br />

Norddeutsche Leukämie- und Lymphomstudie (NLL)<br />

Haupthypothese <strong>II</strong>:<br />

Exposition gegenüber Pestiziden<br />

1.1 Exposition gegenüber Pestiziden<br />

- <strong>Ergebnisbericht</strong> -<br />

1.1.1 Hintergrund für diese Hypothese in der Norddeutschen Leukämie- und<br />

Lymphomstudie (NLL)<br />

Die erhöhte Leukämieinzidenz im Landkreis Pinneberg, die im Rahmen einer epidemiologischen<br />

“Task-Force”-Aktion von Wissenschaftlern der <strong>Universität</strong> Lübeck beobachtet<br />

worden war, bildet den zweiten Ausgangspunkt für die “Norddeutsche Leukämie-<br />

und Lymphomstudie (NLL)” [1, 2]. Ebenso wie im Nahbereich um das Kernkraftwerk<br />

Krümmel wurden auch in der Region Pinneberg umweltbedingte Risikofaktoren<br />

als mögliche Ursachen der lokalen Häufung vermutet. Im Landkreis Pinneberg<br />

besteht das größte zusammenhängende Gebiet von Baumschulen in Europa. Einige<br />

der im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen verwendeten<br />

Pestizide sind in epidemiologischen Studien als Risikofaktoren für maligne Lymphome<br />

und Leukämien identifiziert worden.<br />

1.1.2 Belastungen aus Umweltquellen<br />

Schadstoffeinträge in die Umwelt können während der Ausbringung z.B. in der<br />

Landwirtschaft oder in Baumschulen (Herbizide, Fungizide, weitere Pestizide etc.),<br />

der Produktion (Beizmittel, Düngemittel, Herbizide, Insektizide, weitere Pestizide<br />

etc.), des Transportes (Abgase aus Benzin- oder Dieselmotoren, Blei bzw. Benzol,<br />

Stäube etc.), der Lagerung (Bakterien- und Pilzsporen und -toxine z.B. Aflatoxine,<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Insektide, Rodentizide, Mittel gegen Schimmelpilzbefall,<br />

Antibiotika etc.), und Verpackung (Weichmacher, Materialkontaminationen<br />

mit Insektiziden, Herbiziden und anderen Pestiziden, Dioxinen, PCB, PVC, Schwermetalle)<br />

erfolgen.<br />

In der Umgebung von Tierproduktionsstätten können Expositionen durch die Mittel<br />

und Maßnahmen auftreten, die zur Vorbeugung oder zur Behandlung eines Befalls<br />

mit Mikroorganismen oder Insekten eingesetzt werden [3].<br />

Die im Oberflächenwasser nachgewiesenen Pestizide stammen ganz überwiegend<br />

aus landwirtschaftlichen Quellen [4]. Trotz ihrer in der Regel geringen Wasserlöslichkeit<br />

werden bestimmte Pestizidklassen von aquatischen Kleinlebewesen aufgenommen<br />

und reichern sich in der Nahrungskette an. Süßwasser-, aber auch Salzwasserfische<br />

und andere Wassertiere gehören zu den am höchsten belasteten Lebensmitteln<br />

und können einen wesentlichen Anteil an der Exposition der Menschen haben<br />

[5-9]. Der Konsum von Fisch aus kontaminierten Gewässern wurde bespielsweise als<br />

Norddeutsche Leukämie- und Lymphomstudie: <strong>Ergebnisbericht</strong> (<strong>Teil</strong> <strong>II</strong>) S. 10 von 347

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