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Sozialisten spannen UNO gegen die FPÖ ein!

Sozialistische UNO-Kommissarin lässt Schutz von Migranten in Österreich prüfen

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8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Schweden: Abschied<br />

von Multikultopia<br />

EVP will Orbán rauswerfen,<br />

<strong>die</strong> EFN bietet „Asyl“ an<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Schweden ist <strong>ein</strong> Symbol: Einerseits<br />

jahrzehntelanges Bullerbü<br />

für <strong>die</strong> Sozialdemokratie,<br />

Multikultopia für Einwanderungsbefürworter,<br />

politisch korrekt bis<br />

ins Autoritäre. Andererseits nach<br />

Jahren weitgehend ungeregelter<br />

Zuwanderung von Bandenkriminalität<br />

erschüttert und von No-<br />

Go-Areas durchsetzt, <strong>die</strong> natürlich<br />

nicht so heißen dürfen.<br />

Die logische Folge: Bei den<br />

Wahlen am Sonntag verzeichneten<br />

<strong>die</strong> <strong>ein</strong>wanderungskritischen<br />

Schwedendemokraten <strong>die</strong> stärksten<br />

Zuwächse aller Parteien<br />

Foto: reporter.co.at<br />

und halten nun als drittstärkste<br />

Kraft bei knapp 18 Prozent – im<br />

Vergleich zu 2010 <strong>ein</strong>e Verdreifachung.<br />

Dafür <strong>ein</strong> historisches<br />

Tief für <strong>die</strong> Sozialdemokraten, <strong>die</strong><br />

Grünen haben es nur ganz knapp<br />

wieder in den Reichstag geschafft<br />

und <strong>ein</strong> deutliches Minus bei den<br />

konservativen Moderaten.<br />

Glaubt man den Ankündigungen,<br />

so wird man <strong>die</strong> Schwedendemokraten<br />

– trotz Patt zwischen<br />

den Blöcken der Linken und<br />

Bürgerlichen – wohl von der Regierung<br />

fernhalten wollen. Doch<br />

längst haben auch Sozialdemokraten<br />

und Moderate aufgrund<br />

des Drucks der Schwedendemokraten<br />

ihre Migrationspolitik<br />

verschärft. Bei weitem nicht<br />

genug zwar, doch der Druck<br />

wird anhalten. Migration samt<br />

Folgeproblemen ist das Thema<br />

Nummer <strong>ein</strong>s für <strong>die</strong> Menschen.<br />

Das Symbolland Schweden wird<br />

sich so oder so vom Multikulti-Traum,<br />

der längst zum Trauma<br />

geworden ist, verabschieden<br />

müssen. Und das ist auch gut so.<br />

Kurz vor der Abstimmung im<br />

EU-Parlament über <strong>die</strong> Einleitung<br />

<strong>ein</strong>es EU-Rechtsstaatsverfahrens<br />

<strong>gegen</strong> Ungarn hat Vizekanzler und<br />

<strong>FPÖ</strong>-Chef HC Strache dem ungarischen<br />

Regierungschef Viktor Orbán<br />

gestern <strong>ein</strong>e Kooperation im<br />

EU-Parlament angeboten. Orbans<br />

Partei FIDESZ droht <strong>die</strong> Suspen<strong>die</strong>rung<br />

und der Ausschluss aus der<br />

Fraktion der Europäischen Volkspartei<br />

(EVP) zu der auch <strong>die</strong> ÖVP<br />

gehört.<br />

„Ich lade den ungarischen Ministerpräsidenten<br />

Viktor Orbán und<br />

s<strong>ein</strong>e FIDESZ-Partei gerne zu <strong>ein</strong>er<br />

zukünftigen Zusammenarbeit<br />

in <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same EU-Fraktion<br />

<strong>ein</strong>!“, schrieb Strache am Abend<br />

auf Facebook. Die <strong>FPÖ</strong> ist Mitglied<br />

der Fraktion „Europa der Nationen<br />

und der Freiheit“ (EFN), der<br />

auch Marine Le Pens „Rassemblement<br />

National“ und <strong>die</strong> Lega Nord<br />

des italienischen Innenministers<br />

Matteo Salvini angehören.<br />

Als „völlig unverständlich“ bezeichnete<br />

HC Strache den Standpunkt<br />

der deutschen CDU, <strong>die</strong> der<br />

ungarischen Regierung mit <strong>ein</strong>em<br />

Sanktionsverfahren drohte, wenn<br />

<strong>die</strong>se im Streit über Rechtsstaatsprinzipien<br />

nicht <strong>ein</strong>lenke. „Absurd“<br />

sei auch der Vorschlag des<br />

EU-Abgeordneten und ÖVP-Delegationsleiters<br />

im EU-Parlament,<br />

Othmar Karas, <strong>die</strong> Mitgliedschaft<br />

der FIDESZ in der Parteienfamilie<br />

EVP ruhend zu stellen. Karas hatte<br />

zudem auch noch gewarnt, dass <strong>die</strong><br />

EVP den Populisten – wie Orbán –<br />

nicht „in <strong>die</strong> Falle“ gehen werde.<br />

Karas will Orbàn rauswerfen.<br />

Foto: screenshot SVT<br />

Wahlsieg der Schw<br />

zertrümmert alte M<br />

Ohne den Wahlsieger haben weder Linksblock no<br />

Jimmy Akessons Schwedendemokraten sind das Züngl<strong>ein</strong> an der Waage in<br />

aus dem bürgerlichen Lager können <strong>ein</strong>e direkte oder indirekte Regierungsb<br />

Zum dritten mal in Folge gingen <strong>die</strong> Schwedendemokraten als<br />

Partei mit dem größten Zugewinn aus <strong>ein</strong>er Parlamentswahl in<br />

Schweden hervor. Seit Sonntag sind sie drittstärkste Kraft im Land,<br />

hinter den beiden bisherigen Regierungsparteien, den Sozialdemokraten<br />

und den konservativen Moderaten.<br />

Die erste „feministische Regierung“<br />

Schwedens ist Geschichte.<br />

Für <strong>die</strong> Sozialdemokraten setzte es<br />

mit 31,7 Prozent das zweitschlechteste<br />

Ergebnis der Geschichte und<br />

ihr Koalitionspartner, <strong>die</strong> Grünen,<br />

verloren <strong>ein</strong> Drittel ihrer Stimmen<br />

– <strong>die</strong> Feministische Initiative flog<br />

aus dem Parlament.<br />

Dabei hatte es nach <strong>ein</strong>em Übermittlungsfehler<br />

aus <strong>ein</strong>em Göteborger<br />

Wahlbezirk, wo <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

der Parlaments- und der gleichzeitig<br />

stattfindender Landkreiswahl<br />

verwechselt worden sind, noch<br />

schlechter für Noch-Regierungschef<br />

Stefan Löfven ausgesehen:<br />

Nur mehr 28 Prozent der Stimmen<br />

hatte das „falsche Wahlergebnis“<br />

am Sonntagabend gelautet.<br />

Das Züngl<strong>ein</strong> an der Waage<br />

An der Patt-Situation zwischen<br />

dem Linksblock und dem bürgerlichen<br />

Block unter Führung der Moderaten<br />

ändert das aber nichts. Die<br />

Koalition aus Sozialdemokraten,<br />

Linken und Grünen hat nun 144<br />

Mandate, <strong>die</strong> konservative Allianz<br />

142 der 349 Sitze im Parlament.<br />

Damit sind <strong>die</strong> Schwedendemokraten<br />

mit ihren 63 Mandaten das<br />

Züngl<strong>ein</strong> an der Waage.<br />

Eine von den Schwedendemokraten<br />

geduldete Linkskoalition<br />

dürfte wohl ausscheiden. „Die<br />

Schwedendemokraten dürfen k<strong>ein</strong>en<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> schwedische<br />

Politik nehmen, sie sind <strong>ein</strong>e rassistische<br />

Nazi-Partei“, hatte Löv-<br />

Selbst mit schärfstem Ausgrenzungsvo<br />

dendemokraten), konnte Stefran Löfve

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