Berliner Kurier 25.10.2018
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*<br />
Zittern<br />
auch Kanzlerin Angela Merkel in Gefahr<br />
erneut Heckenschützen alles<br />
torpedieren? Wahrscheinlichkeit:<br />
gering bis mittel. Sollte<br />
es allerdings dazu kommen und<br />
Bouffier sein Amt als Regierungschef<br />
verlieren, dürfte es<br />
einen CDU-Aufstand gegen<br />
Merkel geben.<br />
VomScharfmacher zum<br />
Landesvater: Volker Bouffier muss<br />
in Hessen nicht nur sein Amt retten<br />
–auch das vonAngela Merkel.<br />
Schicksalswahl Hessen? Andrea<br />
Nahles bestreitet das. Doch Thorsten<br />
Schäfer-Gümbel ist im dritten Anlauf gefordert.<br />
Grüne Ampel mit FDP. Die<br />
hessische FDP wäre wohl für<br />
Grün-Rot-Gelb zu haben. doch<br />
Parteichef Christian Lindner<br />
sagt kategorisch: „Das Land<br />
braucht keinen Linksruck.<br />
Grün-Rot-Gelb wäre genau der<br />
Linksruck.“<br />
Foto:dpa<br />
Paketbomben gegen<br />
Obamaund Clinton<br />
Auch CNN evakuiert–Polizei jagtSprengstoff-Irren<br />
Washington –Der US-Secret-<br />
Service hat zwei verdächtige<br />
Pakete mit möglichen Sprengsätzen<br />
an den früheren US-Präsidenten<br />
Barack Obama und die<br />
ehemalige Präsidentschaftskandidatin<br />
Hillary Clinton abgefangen.<br />
Beide Pakete waren<br />
bei Routine-Checks vor der<br />
Auslieferung aufgefallen. Die<br />
Sendungen werden untersucht.<br />
Es scheine sich um Rohrbomben<br />
zu handeln, hieß es. Laut<br />
ersten Angaben wurde in dem<br />
Paket auch ein Umschlag mit<br />
weißem Pulver gefunden.<br />
In New York wurde das Büro<br />
des Nachrichtensenders CNN<br />
wegen eines verdächtigen Pakets<br />
evakuiert. Es bestehe der<br />
Verdacht, dass es einen Sprengsatz<br />
enthalte, hieß es. CNN gilt<br />
als Trump-kritischer Sender.<br />
Die „New York Times“ schreibt<br />
unter Berufung auf die Polizei,<br />
das Paket an Clinton weise<br />
Ähnlichkeiten zu der Briefbombe<br />
auf, die am Montag am<br />
US-Wohnsitz des Milliardärs<br />
George Soros gefunden worden<br />
war. In den USA hat Soros 2016<br />
Hillary Clinton und die Demokraten<br />
unterstützt. US-Präsident<br />
Donald Trump hat Soros<br />
deswegen mehrfach öffentlich<br />
scharf angegriffen. Obama und<br />
Clinton sindbeide Demokraten.<br />
Der Fund kommt wenige Wochen<br />
vor den Kongresswahlen<br />
Berlin – Die Bundesregierung<br />
plant das nächste Wahlgeschenk<br />
für Diesel-Fahrer. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
(CDU) hat einen Einsatz von<br />
Steuergeldern, die zur Förderung<br />
von Elektroautos vorgesehen<br />
sind, für geschädigte Dieselfahrer<br />
nicht ausgeschlossen.<br />
„Da sind viele Gelder noch vorhanden,<br />
und die könnten natürlich<br />
auch für andere Formen der<br />
Mobilität genutzt werden“, sagte<br />
sie dem Rundfunk in Hessen,<br />
wo am Sonntag gewählt wird.<br />
Merkel hatte zuvor angekündigt,<br />
dass die EU-Grenzwerte<br />
für Stickoxid umgangen werden<br />
könnten. Ministerpräsident<br />
Volker Bouffier sagte: „Zwei<br />
Anschlagsziel? DasHaus der<br />
Obamas in Washington<br />
in den USA Anfang November.<br />
New Yorks Bürgermeister Bill<br />
de Blasio sprach von einem<br />
Terrorakt, der darauf abziele,<br />
die freie Presse und Politiker<br />
einzuschüchtern. Ziel sei es, die<br />
Gesellschaft zu terrorisieren.<br />
Trump rief zu mehr Zusammenhalt<br />
auf. Politische Gewalt<br />
habe keinen Platz in den USA,<br />
sagte er. „Wir sind extrem sauer,<br />
traurig und unglücklich<br />
über das, was wir heute Vormittag<br />
erlebt haben –und wir werden<br />
das gründlich aufklären.“<br />
Der New Yorker Gouverneur<br />
Andrew Cuomo sagte, auch an<br />
sein Büro sei ein verdächtiges<br />
Paket geschickt worden. Auch<br />
er sprach von einem terroristischen<br />
Akt. Die Gesellschaft<br />
dürfe sich dem nicht beugen.<br />
„Das ist nicht das erste Mal, das<br />
wir so etwas durchmachen“,<br />
sagte er mit Blick auf frühere<br />
Anschläge in New York.<br />
Steuer-Geschenk<br />
fürDiesel-Fahrer?<br />
CDU-Politiker reden von zwei Milliarden Euro<br />
Milliarden Euro Fördermittel<br />
im Bund für Elektromobilität<br />
werden nicht abgerufen. Wenn<br />
die Industrie sich nicht bewegt,<br />
kann man auch darüber reden,<br />
diese zwei Milliarden aus dem<br />
Topf für Privatnutzer zur Verfügung<br />
zu stellen.“ Merkels Linie<br />
war bisher, dass die Autoindustrie<br />
als Verursacher für den<br />
Schaden geradestehen müsse.<br />
Auch in Mainz drohen schon<br />
ab 2019 Diesel-Fahrverbote in<br />
der Innenstadt. Das Verwaltungsgericht<br />
beklagte die Überschreitung<br />
der Grenzwerte und<br />
forderte die Landesregierung<br />
auf, auch ein „Konzept für Verkehrsverbote<br />
für Dieselfahrzeuge“<br />
zu entwickeln.<br />
Foto: ap<br />
SEITE3<br />
BERLINER KURIER, Donnerstag, 25. Oktober 2018<br />
Foto: Imago<br />
Foto: dpa<br />
NACHRICHTEN<br />
Trumps Rückzieher<br />
Washington –US-Präsident<br />
Donald Trump (Foto)<br />
schließt nun doch nicht<br />
mehr aus, dass der saudische<br />
Kronprinz Mohammed<br />
bin Salman über die<br />
Tötung von Jamal Khashoggi<br />
informiert war: „Er<br />
hat das Sagen, und wenn es<br />
also irgendjemand gewesen<br />
wäre, dann er.“ Das US-Außenministerium<br />
entzog 21<br />
Verdächtigen ihr Visum.<br />
Korrupter Minister<br />
Athen –Nach jahrelangen<br />
Ermittlungen kommt der<br />
griechische Ex-Verteidigungsminister<br />
Giannos Papantoniou<br />
(Pasok) wegen<br />
Korruption in U-Haft. Der<br />
69-Jährige soll für Rüstungsaufträge<br />
2003 2,5 Millionen<br />
Euro Bestechungsgeld<br />
erhalten haben.<br />
Mega-NATO-Manöver<br />
Oslo –50000 Soldaten,<br />
10000 Fahrzeuge sowie<br />
mehr als 300 Kampfflugzeuge,<br />
Hubschrauber und<br />
Schiffe: Die NATO hat gestern<br />
in Norwegen mit dem<br />
größten Manöver seit dem<br />
Ende des Kalten Krieges begonnen.<br />
Putin warnt<br />
Moskau –Russlands Präsident<br />
Wladimir Putin hat die<br />
USA vor einem neuen Wettrüsten<br />
gewarnt. Die US-Regierung<br />
würde eine „extrem<br />
gefährliche Situation“<br />
heraufbeschwören, wenn<br />
sie sich wie angekündigt<br />
aus dem INF-Abrüstungsvertrag<br />
zurückziehe. „Das<br />
einzige, was uns dann noch<br />
bliebe, ist ein Rüstungswettlauf.“<br />
Weber statt Seehofer?<br />
München –Nach der CSU-<br />
Wahlpleite hat mit Max<br />
Straubinger ein erster bekannter<br />
CSU-Bundestagsabgeordneter<br />
offen einen<br />
schnellen Rücktritt von<br />
Parteichef Horst Seehofer<br />
gefordert. Er sprach sich für<br />
den EU-Politiker Manfred<br />
Weber (Foto) aus.