Immobilia 2015/02 - SVIT
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Haushalt und Woche. Im Baumarkt liegt<br />
die Frequenz sehr viel tiefer. Sind Foodund<br />
Non-Food-Bereich richtig kombiniert,<br />
profitieren beide voneinander.<br />
– Heisst das, dass Standorte vermehrt<br />
zusammengezogen werden?<br />
– Wir waren die ersten, die Baumärkte und<br />
Food-Bereich unter einem Dach vereint<br />
und damit sehr gute Erfahrungen gemacht<br />
haben. Elf unserer insgesamt 83 Standorte<br />
funktionieren nach diesem Prinzip und<br />
entwickeln sich sehr gut. In der Coop-Gruppe<br />
kennen wir uns in beiden Welten – Food<br />
und Non-Food – bestens aus. Das ist ein<br />
Vorteil gegenüber spezialisierten Anbietern<br />
im Fachmärktebereich.<br />
– Sie haben es erwähnt, der<br />
Umsatz am Markt ist stagnierend.<br />
Woran liegt das?<br />
– Der Grund liegt in den sinkenden Preisen<br />
und im verschärften Wettbewerb<br />
unter den Anbietern. Zudem ist das<br />
Schweizer Baumarktsegment stark vom<br />
Gartengeschäft abhängig. In den letzten<br />
Jahren verzeichneten wir eher schlechte<br />
Gartenjahre. Der Umsatz eines verregneten<br />
Frühlings kommt nie mehr zurück.<br />
Osterglocken werden nun mal vor Ostern<br />
gekauft, nicht danach.<br />
– Gibt es auch strukturelle Gründe?<br />
– Schweizerinnen und Schweizer machen<br />
nicht so viel selbst wie beispielsweise die<br />
Deutschen. Das hängt massgeblich mit der<br />
Wohnsituation zusammen. In Deutschland,<br />
Frankreich oder Holland ist der Anteil der<br />
Wohneigentümer deutlich höher. Eigentümer<br />
geben mehr für Renovation und Verschönerung<br />
aus. Die höhere Kaufkraft in<br />
der Schweiz führt ausserdem dazu, dass<br />
man eher einen Handwerker beizieht. Und<br />
schliesslich werden Immobilien bei uns<br />
vollständig ausgebaut. Wechselt man zum<br />
Beispiel in Holland die Wohnung, nimmt<br />
man Geräte und Küche mit.<br />
– In einem stagnierenden Markt geht<br />
es um Marktanteile. Stellen Sie Verschiebungen<br />
fest?<br />
– Wir beobachten zwei Lager, einerseits<br />
die Anbieter im «hard-do-it», im traditionellen<br />
Baumarktbereich. Kennzeichnend<br />
hierzulande ist das deutsche Konzept mit<br />
den «Big Boxes». Anderseits die Anbieter<br />
im «soft-do-it» mit einer stärkeren Gewichtung<br />
von Garten und Freizeit. Hier sind wir<br />
zuhause. Wir bei Coop Bau & Hobby stellen<br />
am Markt eine Verschiebung in Richtung<br />
«soft-do-it» fest. Die «Big Boxes» haben vor<br />
allem den Baustoffhändlern Marktanteile<br />
abgenommen.<br />
– Stimmt der Eindruck, dass sich Coop<br />
Bau & Hobby in Richtung «soft-do-it»<br />
bewegt hat?<br />
– Wir haben eine klare Strategie mit drei<br />
Bereichen formuliert: Garten, Haus und<br />
Hobby. Wir haben in den letzten Jahren den<br />
Gartenbereich stark ausgebaut. Im Hobbybereich<br />
setzen wir auf die Bereiche Auto,<br />
Basteln, Velo, Freizeitaktivitäten und Wohnen.<br />
In diesen beiden Segmenten stehen<br />
Convenience-Lösungen im Vordergrund.<br />
Im klassischen Segment der Werkzeuge<br />
und Baustoffe fokussieren wir uns auf die<br />
Hauptwarengruppen und die Leader-Artikel.<br />
Hier sind die «Big Boxes» im Sortiment<br />
breiter und tiefer und damit kompetenter.<br />
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Zudem setzen wir stark auf den Ausbau von<br />
ökologischen und nachhaltigen Sortimenten<br />
unter dem Label Oecoplan.<br />
Die Kunden wollen<br />
Erde an den Fingern –<br />
aber nicht zu viel.»<br />
– Sie überlassen also den<br />
«Big Boxes» den Lead bei<br />
Werkzeugen und Baustoffen.<br />
– Wir haben das Feld nie so stark besetzt<br />
wie beispielsweise Bauhaus oder Hornbach.<br />
Unsere Fachmärkte sind mit 1500 bis<br />
7500 Quadratmetern Verkaufsfläche auch<br />
kleiner, das Sortiment bei Werkzeugen und<br />
Baustoffen weniger umfangreich. Wir ha-<br />
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immobilia Februar 2014 | 7