Berliner Zeitung 17.11.2018
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SONDERAUSGABE<br />
Mit<br />
Service und<br />
Immobilien<br />
AM WOCHENENDE<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Sonnabend/Sonntag,17./18. November 2018<br />
Nr.269 HA -74. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 1.90 €<br />
Berlin/Brandenburg: 1.70 €<br />
Die Richtung ist klar:Berlin wächst<br />
und wächst. Die Stadt wird immer<br />
größer,vielversprechender und<br />
sicherlich auch herausfordernder.<br />
2030 werden wir fast 4Millionen<br />
Menschen sein, 2040 noch ein paar<br />
Hunderttausende mehr.<br />
Doch wie leben wir in dieser Stadt,<br />
wenn wir 4Millionen sind?<br />
An diesem Sonnabend wirft die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> für Sie einen Blick in<br />
die nahe Zukunft. In einer<br />
Sonderausgabe geben wir Ihnen auf 32<br />
Seiten Antworten auf die Frage, was<br />
uns erwartet, wenn diese Stadt noch<br />
größer wird. WagenSie also mitder<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> den Blick nach vorn.<br />
Und lesen Sie auch, wie es in den<br />
20er-Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts war, als Berlin schon<br />
einmal so viele Menschen hatte.<br />
Selbstverständlich betrachten wir auch<br />
heute die Gegenwart: Zum Schluss der<br />
Sonderausgabe finden Sie kompakt auf<br />
acht Seiten das Wichtigevom Tag.<br />
Millionen<br />
Wirwünschen Ihnen ein besonderes<br />
Wochenende mit dieser <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />
die Sie vielleicht aufheben werden, um in<br />
zehn, zwanzig Jahren zu sehen, was<br />
Wirklichkeit wurde von den Gedanken<br />
über die Stadt der 4Millionen.<br />
Herzlich, Ihr Jochen Arntz und die<br />
Redaktion der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
61046<br />
4<br />
194050<br />
501702
2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Wo alles fließt<br />
Die Visionen für das<br />
Berlin von morgen<br />
kommen derzeit vor<br />
allem von Start-ups<br />
und Techfirmen.<br />
Washeißt das für die<br />
Stadt der Zukunft?<br />
VonAnne Lena Mösken<br />
Unten am Fluss, woFriedrichshain<br />
auf Kreuzberg<br />
trifft, ist Berlin nicht<br />
mehr das, was es einmal<br />
war. Früher, und das ist jetzt nur so<br />
zehn, vielleicht fünfzehn Jahre her,<br />
lag dort ein altes Schiff, anDeck saßen<br />
Studenten und andere Menschen,<br />
die viel Zeit und wenig Geld<br />
hatten, sie tranken billiges Bier, das<br />
in einem Bretterschuppen am Ufer<br />
verkauft wurde,und sahen dabei den<br />
Mond über der Oberbaumbrücke<br />
aufgehen. Vielleicht zogen sie danach<br />
noch weiter, indie Maria, ins<br />
Ostgut, wie die Clubs in diesem Niemandsland<br />
damals hießen.AmFluss<br />
fransten die Ränderder Stadt aus wie<br />
ein alter Teppich, blieb Raum für Begegnungen,<br />
für den Zufall, der Neues<br />
entstehen ließ. Das also, was Berlin<br />
weltweit den Ruf verschaffte, ein Ort<br />
der Freiheit und Kreativitätzusein.<br />
Unten am Fluss ist Berlin heute<br />
eine andere Stadt. Das alte Schiff ist<br />
verschwunden, am Ufer, das jetzt<br />
planiert und glatt gezogen ist, liegen<br />
Boote, auf denenTouristen in Zelten<br />
campieren. Hinter der East Side<br />
Galleryreihen sich klotzige Bürowürfel<br />
aneinander,schnöde Rasterfassaden,<br />
an denender Blick abprallt, eine<br />
Architektur so einfallslos wie ein<br />
schlechter Witz.<br />
So also sieht es aus,das neue Berlin.<br />
In zweiter Reihe ist ein neues<br />
Prozent der 4,3 Milliarden Euro, die 2017 in deutsche Start-ups<br />
investiertwurden, flossen nach Berlin.<br />
Stadtquartier entstanden: Hotels,<br />
Büros, ein Parkhaus, gerade wurde<br />
die East Side Mall eröffnet, ein Shoppingmonster<br />
mit über hundert Geschäften,<br />
und bis Ende des Jahres soll<br />
die neue Zentrale von Zalando fertig<br />
sein. Auf rund 100 000 Quadratmetern<br />
werden dort 2 500 Menschen<br />
daran arbeiten, Zalandos Vormacht<br />
in Europas Onlinehandel weiter auszubauen.<br />
Wohnungen gibt es in diesem<br />
neuen Quartier keine.<br />
Arbeiten oder konsumieren<br />
Dafür heißen die Meetingräume<br />
„Tempelhofer Feld“ oder „Badeschiff“.<br />
Manhat bei Zalando nicht vergessen,<br />
wo man ist, im Gegenteil. Von<br />
einem „Standort imHerzen“ Berlins<br />
ist in Pressemitteilungen die Rede<br />
und davon, dass der Campus ein „integraler<br />
Teil der Stadt“ sein soll. Im<br />
Erdgeschoss des neuen Quartiers haben<br />
die ersten Läden eröffnet, Filialen<br />
einer Bäckereikette,einer Kaffeekette,<br />
einer Burgerkette, eines Carsharing-<br />
Unternehmens, eines Bikesharing-<br />
Unternehmens. Wer immer sich hier<br />
aufhält, macht zwei Dinge: arbeiten<br />
oder konsumieren. Oder die East Side<br />
Galleryfotografieren.<br />
Es heißt immer, Unternehmen<br />
wie Zalando, einst als Start-up in einer<br />
WG in Mitte gegründet, seien<br />
wichtig für die Stadt. Weil sie Geld<br />
bringen und Arbeitsplätze. Sie sind<br />
ein Grund, warum Berlin wirtschaftlich<br />
wieder wächst, wie die grüne<br />
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop<br />
kürzlich in einer Rede im Abgeordnetenhaus<br />
sagte.„Die Digitalwirtschaft<br />
ist ein starker Treiber unserer Wirtschaft<br />
und Industrie.“ Sie hat dafür<br />
gesorgt, dass Berlin als Gründerhauptstadt<br />
Europas gilt, als Start-up-<br />
Metropole. Das klingt nicht mehr<br />
arm, das klingt reich –und sexy.Dass<br />
alle hierher wollen, fügte Pop hinzu,<br />
sei eine große Chance für Berlin.<br />
Was aber, wenn die Techfirmen<br />
dazu beitragen, die Stadt so zu verändern,<br />
dass sie immer weniger lebenswert<br />
wird für ihre Bewohner? Wenn<br />
der öffentliche Raum wie in dem<br />
neuen Quartier an der Spree sounwirtlich<br />
wird, dass sich dortniemand<br />
mehr aufhalten will, der es nicht unbedingt<br />
muss? Wenn Berlin nur noch<br />
die Kulisse ist, vorder sich Unternehmen<br />
inszenieren?<br />
Zalando ist mit seinen insgesamt<br />
6000 Mitarbeitern der größte Player<br />
unter den <strong>Berliner</strong> Unternehmen, die<br />
mal als Start-ups angefangen haben;<br />
Home24 hat in Berlin etwa 700 Mitarbeiter,DeliveryHerorund<br />
1200, dazu<br />
kommen noch 800 Fahrer.<br />
Im Durchschnitt haben die <strong>Berliner</strong><br />
Start-ups nur gut zwei Dutzend<br />
Angestellte. Das täuscht aber darüber<br />
hinweg, wie groß die Techszene<br />
in Berlin tatsächlich ist.<br />
Die letzte fundierte Schätzung<br />
stammt aus dem Jahr 2016. DerÖkonom<br />
Hergen Wöbken, Leiter des <strong>Berliner</strong><br />
Instituts für Strategieentwicklung<br />
(IFSE), veröffentlichte damals<br />
eine Studie zu den Start-ups der<br />
Stadt. Nach einer sehr engen Definition,<br />
in der nur Unternehmen gezählt<br />
wurden, die jünger als fünf<br />
Jahre waren und ihren Hauptsitz in<br />
Berlin hatten, kam Wöbken auf 620<br />
Start-ups mit rund 13 000 Mitarbeitern.<br />
Zählte man ältereStart-ups wie<br />
Zalando, Babbel oder Soundcloud<br />
dazu, hatte die Techszene geschätzt<br />
rund 30 000 Angestellte und war damit<br />
schon 2016 der größte Arbeitgeber<br />
der Stadt. Heute, sagt Wöbken,<br />
dürften sich diese Zahlen noch mal<br />
verdoppelt haben.<br />
Laut neuestem „<strong>Berliner</strong> Startup<br />
Monitor“ ist der typische <strong>Berliner</strong><br />
Gründer 35 Jahrealt, hat ein Studium<br />
in Wirtschaftswissenschaften und ist<br />
ein Mann. Die Hälfte der Angestellten<br />
in <strong>Berliner</strong> Start-ups kommt aus<br />
dem Ausland. Sie konkurrieren auf<br />
demWohnungsmarkt mit Studenten,<br />
Familien und Rentnern, die über geringere<br />
Einkommen verfügen. Im<br />
„Start-up Guide“, eine Art Stadtführerfür<br />
Techies,werden –nach einem<br />
Grußwort der Wirtschaftssenatorin –<br />
die günstigen <strong>Berliner</strong> WG-Zimmer<br />
(nicht mehr als 600 Euro!) und Einraumwohnungen<br />
(unter 800 Euro!)<br />
angepriesen und das Versprechen<br />
gegeben, dass man von 1500 Euro<br />
geradezu dekadent in Berlin leben<br />
könne – vorausgesetzt wohl, man<br />
mietet keinen Arbeitsplatz im Mega-<br />
Co-Working-Space WeWork am Potsdamer<br />
Platz für 280 Euro im Monat.<br />
Für Start-ups ist die Stadt eine wichtige<br />
Ressource. Sie zehren von Berlins<br />
Ruf, eine unangepasste Kreativmetropole<br />
zu sein. Zalando wirbt neue Mitarbeiter<br />
gezielt mit Berlin als Wohnort<br />
an. Die meisten bleiben nur für kurze<br />
Zeit. Start-ups –und Zalando insbesondere<br />
–sind bekannt für ihre hohe<br />
Mitarbeiterfluktuation, das ständige<br />
Kommen und Gehen trägt seinen Teil<br />
dazu bei, dass die Mieten in der Stadt in<br />
die Höhe schnellen.<br />
„Mit der Digitalwirtschaft gibt es<br />
einen neuen Akteur in der Stadtentwicklung“,<br />
sagt Felix Hartenstein,<br />
„und in Berlin wird das besonders<br />
deutlich sichtbar.“ Hartenstein ist<br />
Stadtökonom, was bedeutet, dass er<br />
städtische Themen durch eine wirtschaftliche<br />
Brille betrachtet. Er hat<br />
VWL studiert und war danach wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Studiengang<br />
Urban Development an der<br />
TU Berlin. Zusammen mit dem Architekten<br />
Hans-Hermann Albers hat<br />
er das „Institut für Wirtschaft und<br />
Stadt“ gegründet; sie analysieren, wie<br />
Unternehmen Stadträume verändern<br />
–durch ihre Niederlassungen,<br />
durch ihre Dienstleistungen und<br />
Technologien.<br />
Vor zwei Jahren waren Hartenstein<br />
und Albers im Silicon Valley,sie<br />
haben sich dortdie Firmenzentralen<br />
von Google und Facebook angeschaut.<br />
Der Besuch, sagt Hartenstein,<br />
habe sie ernüchtert: Facebooks<br />
neue Zentrale liegt in einem Gewerbebau<br />
in Menlo Park, das gesamte<br />
Erdgeschoss nimmt eine Parkgarage<br />
ein, darüber liegt das größte Großraumbüro<br />
der Welt, Hunderte<br />
Schreibtische reihen sich unter freiliegenden<br />
Lüftungsrohren aneinander,Kabel<br />
hängen vonder Decke,dazwischen<br />
stehen ein paar Yuccapalmen.<br />
Das Unfertige ist gewollt; wer<br />
hier arbeitet, soll sich noch immer als<br />
Teil eines Start-ups fühlen.<br />
Zehn Kilometer entfernt liegt das<br />
Hauptquartier von Google. Auf dem<br />
Areal, erzählt Hartenstein, gibt es alles<br />
vomFriseur bis zum Arzt –nur für<br />
Mitarbeiter. Diese Rundumversorgung<br />
hat ein klares Ziel: Den Angestellten<br />
soll möglichst alles abgenommen<br />
werden, damit sie sich vollkommen<br />
ihrer Arbeit widmen. Das<br />
steigert die Produktivität und damit<br />
den Umsatz – eine ganz einfache<br />
Rechnung.<br />
„Diese durchkuratierten Firmengelände<br />
simulieren Stadt“, sagt Hartenstein,<br />
„dort haben die Angestellten<br />
alles und brauchen die echte<br />
Stadt gar nicht mehr.“<br />
Wobei die Firmen, die im Silicon<br />
Valley sitzen, ihreMitarbeiter damit locken,<br />
dass SanFrancisco gleich um die<br />
Ecke liegt. Google holt seine Leute mit<br />
Bussen aus der Stadt ab.Aktivisten haben<br />
herausgefunden, dass in den Gegenden<br />
rund um die Haltestellen, an<br />
die Angestellten einsteigen, fast 70 Prozent<br />
aller Zwangsräumungen in San<br />
Francisco stattfinden. DieMieten sind<br />
dort exorbitant gestiegen, ein Platz in<br />
einem Hochbett koste 1400 Dollar im<br />
Monat, berichtet Hartenstein. Gleichzeitig<br />
gibt es fast genauso viele Multimillionärewie<br />
Obdachlose.<br />
„Techfirmen sorgen für Wohlstand“,<br />
sagt Hartenstein, „aber auch<br />
für Verdrängung und Segregation.“<br />
In Kreuzberg mieteten die Samwer-Brüder<br />
2017 das alte Postamt an<br />
der Skalitzer Straße an. Jetzt muss der<br />
Privatclub ausziehen, ein kleines<br />
Konzertjuwel der Stadt, und die Post.<br />
Anwohner hängten am letzten Öffnungstag<br />
eine Traueranzeige an die<br />
Eingangstür.<br />
Derperfekte Feind<br />
Undirgendwann erreicht die Gentrifizierung<br />
die Start-ups selbst. Eine<br />
Studie der Unternehmensberatung<br />
PwC zeigte gerade, dass es für Startups<br />
in Berlin immer schwieriger<br />
wird, neue Mitarbeiter zu finden. Der<br />
Hauptgrund: zu hohe Gehaltsforderungen.<br />
Die dürften auch mit den<br />
steigenden Mieten zu tun haben. Die<br />
im Übrigen auch dafür sorgen, dass<br />
Start-ups es immer schwerer haben,<br />
Büroräume zu finden.<br />
Auch wegen solcher Prozesse sollten<br />
Unternehmen sich dafür interessieren,<br />
was in ihrem Umfeld passiert.<br />
Hartenstein und Albers nennen es<br />
„Corporate Urban Responsibility“, die<br />
Verantwortung also, die Unternehmen<br />
für eine Stadt haben –die wahrzunehmen<br />
sich am Ende auszahlt, für<br />
beide Seiten.<br />
Waspassiert, wenn Techfirmen die<br />
Lage in der Stadt falsch einschätzen,<br />
konnte man gut beobachten, als Google<br />
das ehemalige Umspannwerk in
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 3<br />
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4Millionen<br />
Prozent der Mitarbeiter in <strong>Berliner</strong> Start-ups kommen aus dem Ausland.<br />
Blick von der Oberbaumbrücke:<br />
So also sieht es aus, das neue<br />
Berlin. In zweiter Reihe ist ein<br />
neues Stadtquartier entstanden.<br />
Hotels, Büros –und gerade wurde<br />
die East Side Mall eröffnet. IMAGO<br />
Kreuzberg anmietete, umdort einen<br />
Campus zu eröffnen. Auf einmal<br />
wurde in Berlin viel über die Obdachlosen<br />
in San Francisco diskutiert –<br />
und was Google damit zu tun hat.<br />
Dabei hatte Google nie vor, in<br />
Kreuzbergeine Firmenzentrale zu eröffnen.<br />
Der Campus sollte ein sogenannter<br />
Accelerator mit einem knappen<br />
Dutzend Mitarbeitern werden,<br />
ein Ortalso,woStart-ups ein Mentoring-Programm<br />
durchlaufen und Investoren<br />
kennenlernen können.<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
eine ganze Reihe Konzerne solche<br />
Hubs in Berlin eröffnet, von Lufthansa<br />
über SAP bis Daimler.Esist der<br />
Versuch, die Schnelligkeit und die Innovationsfähigkeit<br />
von Start-ups für<br />
das eigene Unternehmen zu nutzen.<br />
Undniemand störte sich groß an diesen<br />
Hubs und Inkubatoren. Aber in<br />
Kreuzberg, einem der härtesten Immobilienmärkte<br />
der Welt, wo Bürgerinitiativen<br />
und Anwohner derzeit erbitterte<br />
Kämpfe gegen Investoren<br />
führen, schrillten bei dem Namen<br />
Google sofortalle Alarmglocken.<br />
Der Konzern war der perfekte<br />
Feind.Weil er für alles steht, was linke<br />
Gruppierungen in Kreuzberg ablehnen:<br />
einen entgrenzten Kapitalismus,<br />
die Missachtung von Datenschutz<br />
und Privatsphäre, eine Konzernmacht,<br />
deren Dimension kaum<br />
zu begreifen ist.<br />
Die Protestgruppen nannten sich<br />
„Google ist kein guter Nachbar“ und<br />
„Fuck Off Google“ und beschlossen,<br />
von denen zu lernen, die schon seit<br />
Jahren neben Google leben. Sieluden<br />
eine Aktivistin aus Kalifornien ins<br />
SO36, es war voll, und die Frau berichtete<br />
von Robotern, die Obdachlose<br />
verscheuchen und von Anwohnern<br />
mit BBQ-Soße beschmiert werden,<br />
und von ihren Blockaden der<br />
Google-Busse.„Ihr müsst euch Google<br />
in den Wegstellen“, sagte sie.<br />
Jeden Freitag standen Anwohner<br />
also vor dem Umspannwerk und<br />
schepperten mit Pfannen und Töpfen.<br />
Es gab Demos und Aufkleber,<br />
Webseiten und digitale Unterschriftenlisten.<br />
Im September wurde das<br />
Umspannwerkfür einen Nachmittag<br />
lang besetzt. Im Oktober verkündete<br />
Google, doch keinen Campus mehr<br />
eröffnen zu wollen, und übergab das<br />
Gebäude an Betterplace und Karuna,<br />
zwei gemeinnützige Organisationen.<br />
Vorzwei Jahren war der Campus<br />
von Berlins Regierendem Bürgermeister<br />
Michael Müller mit den Worten<br />
begrüßt worden, es sei „ein großer<br />
Tag“ für die Stadt; nach Googles<br />
Rückzug sprach die CDU von einem<br />
„schweren Rückschlag für den WirtschaftsstandortBerlin“.<br />
Dass Google nach wie vor ein<br />
Büro Unter den Linden hat und gerade<br />
ein weiteres in der Tucholskystraße<br />
aufmacht, dass es nur einen<br />
Kilometer Luftlinie vom Umspannwerk<br />
mit der Factory bereits einen<br />
großen Accelerator gibt, dass Betterplace<br />
und Karuna auch Start-ups<br />
sind, nur eben mit sozialem Engagement<br />
als Arbeitsfeld –all das ging in<br />
der Debatte verloren.<br />
Sinnvoll? Sozial? Nachhaltig?<br />
„Der Hype um Start-ups lenkt von<br />
der Frage ab, wie sinnvoll oder notwendig<br />
das jeweilige Start-up ist, ob<br />
es ein guter Arbeitgeber ist, sozial<br />
und ökologisch nachhaltig agiert“,<br />
sagt Hergen Wöbken, der Leiter des<br />
IFSE. „Wir müssen schon genauer<br />
hinschauen und uns fragen, was wir<br />
uns gesellschaftlich für unsere Stadt<br />
wünschen.“ Nicht jedes Start-up sei<br />
per se gut für Berlin.<br />
Dann kam eine Woche später die<br />
Nachricht, dass Siemens in Spandau<br />
einen Innovationscampus für 600<br />
Millionen Euro bauen wird, und der<br />
verhinderte Google Campus war vergessen.<br />
Ein neues Stadtviertel soll<br />
dort entstehen, mit eigenem U-<br />
Bahn-Anschluss und Wohnungen<br />
auf 200 000 Quadratmetern.<br />
Eine der wenigen, die sich in diesen<br />
Tagen nicht jubelnd zu Wort meldeten,<br />
war die Linken-Politikerin Katalin<br />
Gennburg. Bevor sie bei den<br />
Wahlen zum Abgeordnetenhaus vor<br />
zwei Jahren der SPD überraschend<br />
den Bezirk Treptow-Köpenick abnahm,<br />
war sie Stadtforscherin. „Es ist<br />
eine alte Tradition im Kapitalismus,<br />
dass finanzkräftige Akteure gerne<br />
Stadt bauen wollen“, sagt sie. Für sie<br />
geht es dabei nicht nur um Gentrifizierungsprozesse,<br />
nicht nur darum,<br />
dass nicht abzusehen ist, welchen<br />
Einfluss ein Innovationscampus von<br />
Siemens auf die noch niedrigen Mieten<br />
inSpandau haben wird. Techfirmen,<br />
sagt Gennburg, sind mehr als<br />
nur ein weiterer Faktor, der den<br />
Druck auf die Innenstädte erhöht.<br />
„Es geht darum, was eine Stadt eigentlich<br />
ist und in Zukunftsein soll.“<br />
Katalin Gennburg hat den Posten<br />
der Sprecherin für SmartCity in ihrer<br />
Fraktion übernommen. Weil sie von<br />
Berlins altem Smart-City-Konzept<br />
nichts hielt, sagt sie,und gerade deshalb<br />
darauf Einfluss nehmen wollte.<br />
Siemens profitiereals Produzent von<br />
Technologien rund um die vernetzte<br />
Stadtinerster Linie selbst davon, ein<br />
Stadtviertel zu bauen, in dem es diese<br />
Technologien erproben kann, sagt<br />
sie.„Dieser Campus wird eine Dauerausstellung<br />
für Siemens’ neueste<br />
Smart-City-Produkte.“<br />
Alle großen Techkonzerne steigen<br />
gerade in dieses Geschäft ein. In<br />
Menlo Park entsteht neben der alten<br />
Facebook-Zentrale ein Viertel namens<br />
Zee-Town (wobei das „Z“ für<br />
„Zuckerberg“ steht), Amazon hat vor<br />
ein paar Tagen riesige Grundstücke<br />
in NewYorkund Virginia gekauft, auf<br />
denen neue Zentralen mit mehr als<br />
50 000 Mitarbeitern entstehen sollen.<br />
Und Google zieht auf einem alten<br />
Hafengelände in Toronto ein ganzesViertel<br />
namens Quayside hoch.<br />
Um Quayside ging es ständig bei<br />
den Protesten gegen den Google<br />
Campus. Entworfen haben dieses<br />
Viertel die Planer vonSidewalk Labs,<br />
eine Tochterfirma von Googles<br />
Dachorganisation Alphabet. DieIdee<br />
ist eine komplett vernetzte, smarte<br />
Stadt, diesich im Grunde selbst steuert<br />
und verwaltet, getrimmt auf äußerste<br />
Effizienz. Die Straßen werden<br />
aufdie Bedürfnisse vonselbstfahrenden<br />
Autos abgestimmt sein, Sensoren<br />
registrieren die Fußgängerbewegungen<br />
und passen die Ampelschaltungen<br />
daran an; die Mülltonnen<br />
trennen den Müll selbst und stellen<br />
die Entsorgung automatisch in Rechnung;<br />
die Liegestühle am Ufer lassen<br />
sich per Appreservieren.<br />
In Kreuzberg geisterte Toronto<br />
durch die Debatten, als Orwell’sches<br />
Horrorszenario, als Beispiel für<br />
Googles Allmachtsfantasien von einer<br />
totalüberwachten Stadt, in der<br />
der Konzern jede Bewegung der Bewohner<br />
tracken und speichernkann.<br />
Und inder Algorithmen eine Stadt<br />
lenken statt Menschen.<br />
Und selbst wenn Quayside nur<br />
knapp fünf Hektar groß ist –das ist<br />
nur ein Zehntel des Wrangelkiezes –:<br />
Alphabet hat bereits die 325 angrenzenden<br />
Hektar Land gekauft, außerdem<br />
den Chelsea Market in Manhattan<br />
und ein Grundstück in der Bay<br />
Area bei San Francisco. Wäre ein<br />
Google Campus in Kreuzberg also<br />
nur der Fußinder Tür?<br />
Man konnte diesen Gedanken<br />
hysterisch finden. Erst mal aber ist es<br />
interessant, dass man in dieser Debatte<br />
am Landwehrkanal beginnen<br />
und an der TorontoWaterfront enden<br />
konnte, dass beides also irgendwie<br />
doch zusammenhängt, nämlich mit<br />
der Frage:Wollen wir in Zukunftineiner<br />
Stadt leben, wie sie sich Techfirmen<br />
vorstellen?<br />
„Urbanität entsteht durch das Unvorhergesehene,<br />
den Zufall, das Unfertige“,<br />
sagt Felix Hartenstein, „die<br />
Zukunftsbilder, die wir bei Techfirmen<br />
sehen, sind dagegen geprägt<br />
von unternehmerischem Denken<br />
und einem technokratischen Verständnis<br />
von Stadt.“ Was dabei aus<br />
dem Fokus gerät, ist eine gesellschaftliche<br />
Diskussion darüber, wie<br />
das Zusammenleben in Zukunft eigentlich<br />
aussehen soll. Bei den<br />
Kreuzberger Protesten wurde die zumindest<br />
immer wieder angestoßen.<br />
Die Krux ist: Techfirmen haben,<br />
was Städten derzeit fehlt: die Visionen,<br />
das technische Know-how, vor<br />
allem aber Geld. Die Städte rennen<br />
also immer hinterher. Viele Techfirmen<br />
arbeiten nach einer Maxime,die<br />
Facebook am schönsten auf den<br />
Punkt bringt: Go in and break things.<br />
Was man wohlwollend vielleicht so<br />
übersetzen kann: einfach machen.<br />
Scheitereschnell, scheitereoft<br />
Wasdann passiert, hat man bei Uber<br />
gesehen, bei Airbnb, beim Carsharing,<br />
bei den unzähligen Anbietern<br />
von Leihfahrrädern. Mit ihren langsamen<br />
Verwaltungen müssen Städte<br />
oft erst herausfinden, unter welche<br />
Gesetze diese Innovationen fallen.<br />
Oder erst ganz neue Gesetze schaffen,<br />
die das fassen, was es vorher<br />
noch nicht gegeben hat. Dann sind in<br />
Berlin schon 26 000 Wohnungen bei<br />
Airbnb gelistet. Unddass Berlins Antwortdarauf<br />
„Zweckentfremdungsgesetz“<br />
heißt, ein Wort mit 17 Konsonanten,<br />
sagt viel. Taxifahrer machen<br />
inTegel derweil Jagd aufUber-Fahrer,<br />
die illegale Fahrten anbieten; Carsharing<br />
sorgt dafür, das zeigte jüngst<br />
eine Studie, dass nicht weniger, sondernmehrAutos<br />
durch die Stadtfahren;<br />
und an jeder Straßenecke stapeln<br />
sichdie Leihfahrräder.<br />
Ausder Sichtder Firmen macht das<br />
vielleicht alles noch Sinn. Eine andere<br />
Maxime lautet nämlich: Fail early, fail<br />
often. Scheitere schnell, scheitere oft.<br />
WasimSinne einer Fehlerkultur,inder<br />
dasScheiternnichtalsVersagen gewertetwird,<br />
sondern als Chance,ein schönes<br />
Konzeptist –wennesumStadtentwicklung<br />
geht, aber eher nach einem<br />
Albtraum klingt.<br />
Und über allem steht die Frage,<br />
was eine Stadt eigentlich sein soll: Ist<br />
sie vor allem Ware und Absatzmarkt,<br />
ein Ort, den wir konsumieren und wo<br />
wir konsumieren? Undsind Effizienz<br />
und Optimierung das Wichtigste,<br />
was Städte brauchen?<br />
Ließe sich diese Frage beim öffentlichen<br />
Nahverkehr noch recht<br />
schnell mit Ja beantworten, sieht es<br />
bei vielen anderen Dingen anders<br />
aus. Wollen wir einen Essenslieferdienst<br />
wie Deliveroo, wenn dessen<br />
Fahrer ausgebeutet werden? Wollen<br />
wir Amazon, wenn der kleine Buchladen<br />
an der Ecke schließt? Wollen wir<br />
Tinder, wenn es zwar leichter wird,<br />
einen One-Night-Stand zu haben,<br />
die Menschen aber gleichzeitig immer<br />
einsamer werden?<br />
DieAntwortensind nicht leicht zu<br />
haben, so viel ist klar. Weil sie nicht<br />
nur von Stadtplanern kommen müssen,<br />
sondern auch von jedem einzelnen,<br />
der sich seinen Alltag mit den<br />
Apps und Dienstleistungenund Technologien<br />
vermeintlich leichter macht.<br />
Die Linken-Politikerin Katalin<br />
Gennburg sagt: „Wir müssen dringend<br />
eine eigene Vorstellung davon<br />
entwickeln, wie die Stadtder Zukunft<br />
aussieht.“ Dazu gehört für sie auch,<br />
nicht eine Firma wie Google Berlins<br />
Kreativität abschöpfen zu lassen,<br />
sondern selbst, als Stadt, kommunale<br />
Fablabs zu eröffnen. Oder über<br />
Algorithmen nachzudenken, die die<br />
Stadt smart machen, aber gleich so<br />
programmiertsind, dass sie nicht als<br />
Überwachungsinstrumente benutzt<br />
werden können, eine Art ethischkorrekte<br />
Softwarealso.<br />
Und wer nicht glaubt, dass es<br />
dringend Zeit ist, sich über all das Gedanken<br />
zu machen, der geht vielleicht<br />
einfach mal im neuen Quartier<br />
an der East Side Gallery spazieren.<br />
Dort ist übrigens auch die Post aus<br />
der Skalitzer Straße hingezogen.<br />
Anne Lena Mösken hofft,<br />
dass Berlin sein urbanes<br />
Chaos nie ganz verliert.<br />
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4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Der<br />
Schatz von<br />
Berlin<br />
Tresor-Gründer Dimitri Hegemann<br />
denkt sich die Stadt groß –und redet<br />
über die alte Techno-Euphorie<br />
und ein neues Kraftwerk<br />
BLZ/PONIZAK<br />
DimitriHegemann, 64, hat<br />
nach dem Mauerfall den<br />
Techno vonDetroit nach<br />
Berlin gebracht. Er kennt<br />
Berlin aus der Zeit, als es Leerstand<br />
gab, und beobachtet jetzt, wie die<br />
Stadt voller wird. Viele Jahre betrieb<br />
er den Club Tresor an der Leipziger<br />
Straße, heute im ehemaligen Heizkraftwerk<br />
Mitte.Wir treffen ihn dort<br />
und spüren seine Begeisterung für<br />
diesen Raum, den er vor ein paar<br />
Jahren wiederentdeckt hat.<br />
Hat esinIhrem Leben eigentlich etwas<br />
Wichtigeres gegeben als Räume?<br />
Dass ich Raumforscher bin, ist<br />
mir erst rückblickend aufgefallen.<br />
Angefangen hat es mit dem Fisch-<br />
Büro, das war so ein alter dadaistischer<br />
Schuhladen in der Wrangelstraße<br />
95, später in der Köpenicker<br />
Straße 6, beides in Kreuzberg. Es ging<br />
weiter mit dem Ufo-Club im Keller<br />
des FischBüros und von dort dann<br />
mit dem Tresor. Ein ganz starker<br />
Raum, eine Stahlkammer. Und jetzt<br />
das Kraftwerk, eine faszinierende Industriekathedrale.100<br />
Meter lang, 50<br />
breit, 30 Meter hoch. Dasverleitet einen<br />
dazu, groß zu denken.<br />
Wasmacht einen Raum stark?<br />
Räume können eine besondere<br />
Kraft in sich tragen. Ichhabe eine Fähigkeit<br />
festzustellen, ob ein Raum<br />
funktionieren könnte oder nicht.<br />
Dabei mag ich eher unfertige<br />
Räume. Die lassen viel zu. Deshalb<br />
bin ich ein Freund der Ruine.<br />
Diese Fülle von Raum, die nach dem<br />
Mauerfall im Osten zur Verfügung<br />
stand, hat es ermöglicht, dass sich in<br />
Berlin die Technoszene etablieren<br />
konnte, die Berlin verändert und geprägt<br />
hat. Hätte es diesen Raum nicht<br />
gegeben, dann wäreBerlin nicht das,<br />
was es heute ist, oder?<br />
Richtig. Im Grunde waren es<br />
mehrere Faktoren: der Fall der<br />
Mauer, der ja eine super Marketing-<br />
Maßnahme für Berlin war, die daraus<br />
entsprungene Euphorie in der<br />
Stadt, keine Sperrstunde und kaum<br />
Kontrollen, und dann diese neue<br />
Musik aus Detroit und natürlich der<br />
Tresor-Raum. Dieser dunkle Raum<br />
verband die Kids aus Ost- und West-<br />
Berlin und auch Schwarzund Weiß.<br />
Der Club als Ort der Zusammenkunft?<br />
Sie konnten sich hier austauschen,<br />
waren euphorisiert, konnten<br />
bis in die Puppen tanzen. Das war<br />
und ist ein großer Vorteil für Berlin.<br />
Ich sehe das überall auf der Welt.<br />
Wenn um 1Uhr Schluss ist, kommen<br />
die großen Ideen nicht raus. Die<br />
kommen erst ab 2.30 Uhr. Da gibt es<br />
dann eine große kreative Intensität.<br />
Als die Mauer fiel, hatten viele ihre<br />
Ideen griffbereit in der Hosentasche.<br />
Jeder nutzte die bizarreSituation. Es<br />
entstanden unzählige Start-ups.<br />
Warendas alles Clubs?<br />
Das konnte auch eine Galerie<br />
sein, ein Café oder ein Friseur. Und<br />
man konnte das machen, ohne viel<br />
Geld, ohne komplizierten Mietvertrag.<br />
Wie sagte Alexander von Humboldt:<br />
Alles istWechselwirkung. Also:<br />
Gibihnen Freiraum und lass sie machen.<br />
Daswar für jeden in dieser Zeit<br />
eine Riesenchance, selber etwas zu<br />
starten und herumzuexperimentieren.<br />
Auch wenn man keine Ahnung<br />
hatte, wie Unternehmen laufen sollten.<br />
UndamEnde dieser Aufbruchsphase<br />
war die Stadt der Sieger. Sie<br />
hatte jetzt nämlich eine Richtung entdeckt,<br />
und die hieß und heißt Kultur.<br />
Ausder Subkultur entsprang die Kreativwirtschaft.<br />
Das geschah, ohne<br />
dass die Stadt etwas dafür getan hat.<br />
Die Wiedervereinigung zu managen,<br />
OstundWest zusammenbringen, den<br />
Verkehr zu regeln und so weiter, das<br />
war ihregroße Aufgabe.<br />
Berlin hat mit dieser Entwicklung so<br />
viele angezogen, dass es eng geworden<br />
ist hier.Gibt es für den Raumforscher<br />
noch etwas zu entdecken?<br />
Es ist weniger geworden, aber es<br />
gibt immer noch etwas. Das können<br />
auch Räume sein, die wir alle kennen.<br />
Letzten Freitag ist zum Beispiel<br />
der Detroiter Techno-DJ Robert<br />
Hood in der St.-Thomas-Kirche in<br />
Kreuzberg aufgetreten und hat dort<br />
gepredigt. Es gibt bestimmt noch<br />
mehr aufgeschlossene Pastoren.<br />
Und esgibt garantiert unter Berlin<br />
noch sehr viel. Das größere Problem<br />
ist heute,dass alles reguliertist. Deshalb<br />
denke ich auch, dass das Modell<br />
aus der Wendezeit, der Jugend Raum<br />
zu geben und sie machen zu lassen,<br />
heute überall gut funktionieren<br />
würde. Das habe ich jedenfalls bei<br />
den HappyLocals so erlebt.<br />
Das ist Ihr Beratungsunternehmen<br />
für kleine Städte, das helfen soll, dass<br />
junge Menschen nicht abwandern.<br />
Ich sage den Bürgermeistern immer:<br />
Sag doch einfach mal Ja zu deiner<br />
Jugend. Denn wenn du das nicht<br />
tust, dann sind sie bald alle weg, insbesondere<br />
die, die etwas verändern<br />
wollen. Und ich glaube, dass dieser<br />
physische Raum, an dem sie sich treffen<br />
und austauschen wollen, eine wesentliche<br />
Rolle spielt, die jungen Wilden<br />
im ländlichen Raum zu halten.<br />
Wollen Sie mit Happy Locals verhindern,<br />
dass es in Berlin noch voller<br />
wird?<br />
Wir wollen, dass die Locals auf<br />
dem Land happy sind. Und die Jugend<br />
dortist schon zufrieden, wenn<br />
sie einen Raum zugesprochen bekommt<br />
in Selbstverwaltung, so ein<br />
FischBüro, wo man in alle Richtungen<br />
denken kann. Die Räume sind<br />
ja alle da.Wirkönnten sogarein System<br />
entwickeln, mit dem wir eine<br />
Landverschickung von Kreativen<br />
aus Berlin organisieren. Istdoch super,wenn<br />
man als Künstler mal eine<br />
Woche ein Projekt im Wald oder an<br />
einer Bushaltestelle in einer Kleinstadt<br />
umsetzen kann. Einfach anders<br />
denken!<br />
Sie kommen ja auch aus so einem<br />
Dorf in Westfalen.<br />
Dort hat man auch immer Nein<br />
gesagt. Und als ich dann nach dem<br />
Mauerfall das Umland besucht habe,<br />
habe ich das genauso beobachtet.<br />
Dass die Kids da nur die Bushaltestelle<br />
haben, an der sie rumhängen<br />
können. Oder die Tankstelle. Aber<br />
wenn da nichts ist, kein kontinuierlicher<br />
urbaner kultureller Input, dann<br />
kommen die alle nach Berlin. Und<br />
wir haben hier schon eine Überdosis<br />
an Kreativen.<br />
In Berlin haben Sie die Entwicklung<br />
vom Überfluss des Raums bis zur<br />
Knappheit beobachten können. Wie<br />
empfinden Siedas?<br />
Ich habe hier doch ein großes<br />
Haus mit 22 000 Quadratmetern.<br />
Aber um Sieherum gibt es doch diese<br />
Entwicklung. UndimGrunde haben<br />
Siedazu beigetragen.<br />
Ich bin wirklich ein bisschen<br />
guilty an Techno, aber ich habe<br />
echt nicht geahnt, dass das so ein<br />
Erfolg wird. Eine ganze Industrie<br />
hat sich hier etabliert und wächst.<br />
Firmen, die mit elektronischer Musik<br />
arbeiten, die Software schreiben<br />
wie Native Instruments zum<br />
Beispiel oder Ableton, weltweit<br />
führende Unternehmen. Auch<br />
Soundcloud, Resident Advisor, Informationsdienste,<br />
Musikplattformen.<br />
Diesitzen jetzt alle hier.<br />
Entschuldigung akzeptiert.<br />
Für Berlin ist das ein Glück,<br />
dass die Clublandschaft eine derartig<br />
starke Attraktion darstellt,<br />
die permanent kluge junge Leute<br />
anzieht, die neue Ideen in die<br />
Stadt bringen. Dass es Parallelwelten<br />
gibt, in denen man anders<br />
denken kann. Mangeht durch eine<br />
Tür und verlässt die schwere weltliche<br />
Welt. Du fliegst eine oder<br />
zwanzig Stunden lang. Du kommst<br />
wieder raus, machst die Tür zu:<br />
Das war irgendwie gut. Eine starke<br />
Erfahrung. Und die Welt der elektronischen<br />
Musik schafft unglaublich<br />
viele Jobs. Esgibt DJs, Designer,<br />
Security, die Garderobiere,<br />
den Tonmann, den Barmann und<br />
so weiter.<br />
Aber trotzdem noch mal die Frage:<br />
Wie empfinden Sie das Schwinden<br />
des Raums?<br />
Ich finde, wir sollten eine Obergrenze<br />
bei vier Millionen Einwohnern<br />
machen. Jetzt ist Berlin noch<br />
schön und hat Seele.<br />
In Kreuzberg, wo Sie leben, merkt<br />
man die Veränderungen ja besonders,<br />
oder?<br />
Ichdenke oft darüber nach. Kürzlich<br />
habe ich über das schöne alte<br />
Hebbel-Theater in der Stresemannstraße<br />
sinniert, jetzt das HAU. Die<br />
machen ja irgendwann Feierabend.<br />
Dann steht der Raum leer. Spätestens<br />
dann könnte man das Theater<br />
doch in einen kleinen Hauptstadtclub<br />
verwandeln für zwei-, dreihundertLeute<br />
so ab 23 Uhrbis 5Uhr,jedes<br />
Wochenende. Nett einen Wein<br />
trinken, gute Housemusik hören.<br />
Das HAU betreibt ganz normal sein<br />
Programm. Ich komme dann gern<br />
hin und wieder früher und genieße<br />
das.Und danach verwandelt sich das<br />
Theater in einen Club, orientiert am<br />
Dschungel in West-Berlin. Die notwendige<br />
Schallisolierung bezahlt bestimmt<br />
die Lottostiftung. Da tauchen<br />
viele schöne Menschen im höheren<br />
Semester auf und freuen sich.<br />
Also Räume zu anderen Zeiten nutzen,<br />
zweite Schichten einführen?<br />
Genau. In den Schulen gibt es<br />
auch unheimlich tolle Aulen. Ich<br />
finde, die sind auch nutzbar, zum<br />
Beispiel in den langen Sommerferien.<br />
Und die Theaterferien dauern<br />
zwei Monate. Doppel-Nutzungen<br />
finde ich gut. Unddie Leute,die solche<br />
Herausforderungen annehmen,<br />
bringen Leidenschaft und ein hohes<br />
MaßanRisikobereitschaft mit. Diese<br />
Leute brauchen wir.Und es gilt auch:<br />
No venue, noparty. Ohne Raum ist<br />
nix los. Berlin sollte anfangen, diese<br />
Orte anzubieten und andere zu<br />
schützen.<br />
DasGespräch führte Susanne Lenz.<br />
Quadratmeter ist das einstigeHeizkraftwerk Mitte groß. Es stand langeleer,bis Dimitri Hegemann es<br />
entdeckte. Ausstellungen und Veranstaltungen finden hier statt. Im Keller ist der Tresor-Club.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 5<br />
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4Millionen<br />
Die<br />
Kümmerer<br />
Immer mehr Kinder brauchen Hilfe, Betreuung,<br />
Schutz. Doch es fehlt an Sozialarbeitern –inganz<br />
Berlin und auch in Marzahn-Hellersdorf. Wiesoll<br />
dasinder Zukunft weitergehen?<br />
Jetzt haben sie endlich die Stellen<br />
bekommen, die sie so lange<br />
gefordert hatten. Und dann<br />
will sie niemand haben. Zwölf<br />
neue Mitarbeiter sucht das Jugendamt<br />
Marzahn-Hellersdorf per Anzeige,<br />
bisher haben sich aber nur<br />
drei Bewerber gemeldet. „Es gibt<br />
eben entspanntere Jobs in diesem<br />
Bereich, und die werden auch besser<br />
bezahlt“, sagt Heiko Tille, der Leiter<br />
des Jugendamtes in Marzahn-Hellersdorf.<br />
Seine Behörde hat 83 Stellen,<br />
doch nur 75 sind zurzeit besetzt. Das<br />
hat Folgen: Kollegen sind gestresst<br />
und unzufrieden, manche fehlen,<br />
weil sie krank sind. Ihre Betreuungsfälle<br />
müssen nun Kollegen übernehmen.<br />
Bis zu90Fälle betreuen manche.<br />
Die Belastungsgrenze liegt bei<br />
65. Es ist einfach zu viel.<br />
Im ganzen Land fehlen Kinderschützer,<br />
ihr Job als Sozialarbeiter<br />
wird schlecht bezahlt. In Berlin ist<br />
der Anteil freier Stellen in diesem Bereich<br />
auf 20 Prozent angestiegen.<br />
Dabei werden Kinderschützer gebraucht<br />
wie nie zuvor, doch kaum<br />
noch jemand will diese Arbeit übernehmen.<br />
Wie soll das in den kommenden<br />
Jahren weitergehen?<br />
Männer,die sich verstehen<br />
Im fünften Stock des Bezirksamtsgebäudes<br />
an der Riesaer Straße in Hellersdorf<br />
sitzen der Jugendstadtrat<br />
Gordon Lemm (SPD) und Heiko Tille<br />
beieinander.Esist ein neutral eingerichteter<br />
Konferenzraum. Der Blick<br />
aus den Fensternreicht bis Brandenburg.<br />
Die Stadtgrenze ist nur etwa<br />
200 Meter entfernt.<br />
Lemm und Tille sind die Chefs<br />
des Jugendamtes, und sie sprechen<br />
gemeinsam und offen über die Personalprobleme<br />
in der Verwaltung.<br />
VonStefan Strauß<br />
Das ist ungewöhnlich im Land Berlin.<br />
In <strong>Berliner</strong> Bezirksverwaltungen<br />
schweigt man gern. Doch bei Lemm<br />
und Tille spürt man gleich, dass sie<br />
Kollegen sind, die sich gut verstehen<br />
und unkompliziertsind. Tille,der 53-<br />
jährige Jugendamtsleiter, hat lange<br />
Haare, die ein Zopf zusammenhält.<br />
Er trägt legereKleidung: Schal, Wollpulli<br />
und schwarze Jeans. Gordon<br />
Lemm, der 41-jährige Stadtrat aus<br />
Hellersdorf, mag Turnschuhe. Beide<br />
Männer wollen dasselbe: dass sich<br />
endlich was ändert imJugendamt.<br />
Denn es geht um die Zukunft der<br />
Kinder,die Hilfe brauchen, sagen sie.<br />
Unddavon gibt es immer mehr.<br />
Vonden 4000Vorgängen, die Mitarbeiter<br />
im Jugendamt im Jahr 2017<br />
betreut haben, betrafen 700 den Kinderschutz.<br />
Dort musste das Krisenteam<br />
und der Regionale Soziale<br />
Dienst (RSD) soforteingreifen.<br />
Doch wenn Kollegen fehlen, leiden<br />
unter dieser personell angespannten<br />
Situation vor allem jene,<br />
die geschützt werden sollen. Babys,<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Es gab schon Fälle, erzählt Tille,<br />
da kannten die Kollegen die Kinder<br />
gar nicht, die sie betreuen. Siehatten<br />
denVorgang kurzzuvor vonKollegen<br />
übernommen, die krank geworden<br />
sind. Oder sich um andere Fälle<br />
kümmern mussten. Es gab auch Situationen,<br />
da haben es Kollegen erst<br />
kurz vor einer Gerichtsverhandlung<br />
geschafft, sich die Akten zum Prozess<br />
durchzulesen. Schlecht vorbereitet<br />
sind sie in die Verhandlung gegangen.<br />
Und haben sich geärgert. Weil<br />
sie sich doch für das Recht des Kindes<br />
einsetzen wollten, weil sie es so<br />
auch beim Studium gelernt hatten.<br />
„Oft berichten Sozialarbeiter, dass<br />
sie sich ihre Arbeit so nicht vorgestellt<br />
hatten“, sagt Heiko Tille.<br />
Gordon Lemm ist Jugendstadtrat.<br />
HeikoTille leitet das Jugendamt in Marzahn-Hellersdorf.<br />
Prozent aller Stellen in den <strong>Berliner</strong><br />
Jugendämternsind unbesetzt.<br />
VOLKMAR OTTO<br />
VOLKMAR OTTO<br />
Im Jugendamt sind komplette<br />
Angebote weggefallen: Sprechstunden<br />
und Beratungsgespräche mit Eltern,<br />
die mit der Erziehung überfordert<br />
sind und um Hilfe bitten. Etwa,<br />
wenn sie mitbekommen, dass ihre<br />
Kinder ein „problematisches Eigenleben“<br />
führen, erklärt der Jugendamtsleiter.<br />
Wenn sie die Schule<br />
schwänzen, klauen, kiffen und die<br />
Polizei sich um sie kümmernmuss.<br />
Eltern haben einen Rechtsanspruch<br />
darauf, dass das Jugendamt<br />
sie in so einer schwierigen Phase unterstützt.<br />
So legt es das Sozialgesetz<br />
fest. Doch im Jugendamt hat niemand<br />
mehr Zeit für solche Gespräche.Die<br />
Folgen sind gravierend.„Jede<br />
Akte, die liegenbleibt, verschlechtert<br />
die Situation der Kinder“, sagt Tille.<br />
Mittlerweile muss das Jugendamt<br />
seine Fälle nach einer Prioritätenliste<br />
ordnen. Der Kinderschutz, das Wohl<br />
des Kindes, steht an erster Stelle. Da<br />
geht es um Krisenintervention, Unterbringung<br />
von Kindern inHeimen,<br />
Krankenhäusernund der Psychiatrie,<br />
aber auch um Streitigkeiten vor Gericht.<br />
Es sind die krassen Fälle.<br />
DieStadt wächst, die Mieten steigen,<br />
Bewohner müssen deswegen<br />
die Innenstadt verlassen. Familien<br />
ziehen in Siedlungen am Stadtrand,<br />
viele landen in Marzahn-Hellersdorf.<br />
Weil die Mieten dort noch bezahlbar<br />
sind. Doch genau in diesen<br />
Wohnvierteln werden die Probleme<br />
immer größer.„Dieneuen Bewohner<br />
ziehen nicht freiwillig nach Marzahn-Hellersdorf.<br />
Sie werden verdrängt.<br />
Undwir müssen hier die Folgen<br />
dieser Verdrängung auffangen“,<br />
sagt Stadtrat Lemm.<br />
Besonders dramatisch ist die Situation<br />
in Vierteln wie Hellersdorf-<br />
Nord und Marzahn-Nord.60Prozent<br />
derKinder dortgehören zu Familien,<br />
die von staatlicher Hilfe leben. 60<br />
Prozentder Schulanfänger in diesen<br />
Vierteln müssen gefördert werden,<br />
weil ihnen alterstypische Fähigkeiten<br />
fehlen: einen Satz nachsprechen,<br />
rückwärts laufen, eine Scherebenutzen.<br />
Dabei waren fast alle im Kindergarten.<br />
Doch zu Hause wurden sie<br />
offenbar vernachlässigt.<br />
600 Millionen Euro gibt Berlin jedes<br />
Jahr für Erziehungshilfen aus.<br />
Marzahn-Hellersdorf bekommt davon<br />
allein 80 Millionen. Das Geld ist<br />
da, aber es fehlen die Sozialarbeiter.<br />
Voneinem „Teufelskreis“ spricht Jugendamtsleiter<br />
Tille. „Die Probleme<br />
sind da, und wir können nicht eingreifen.“Weil<br />
Fachkräfte fehlen. Ohne<br />
sie seien Schwierigkeiten in den<br />
Hochhaussiedlungen nicht zu lösen.<br />
In denJugendämternanderer Bezirke<br />
sieht es ähnlich alarmierend<br />
aus. Überall fehlt Personal, der Notstand<br />
verschärft sich. In Pankow<br />
schließt der RSD die kommenden<br />
zweiWochen,„aus betriebsorganisatorischen<br />
Gründen“, heißt es.<br />
Im Oktober habendie Mitarbeiter<br />
der <strong>Berliner</strong> Jugendämter am Alex-<br />
anderplatz gegen den bundesweiten<br />
Personalmangel demonstriert, nicht<br />
zum ersten Mal. Sieforderneine bessere<br />
Bezahlung ihrer Jobs. Sozialarbeiter<br />
müssen mit ihren Gehältern<br />
höher eingestuft werden. Zurzeit<br />
verdient ein Hochschulabsolvent,<br />
der Soziale Arbeit studiert hat, als<br />
Berufsanfänger im RSD des Jugendamts<br />
etwa 2 700 Euro brutto. Das<br />
sind etwa 1900 Euro netto.„DerRSD<br />
ist der schwierigste Bereich im Jugendamt,<br />
die Königsdisziplin“, sagt<br />
Tille. „Doch sie wird nicht so bezahlt.“<br />
Tilles Kollegen haben das Transparent<br />
vonder Demo an die Fassade<br />
des Bürogebäudes in der Riesaer<br />
Straße gehängt. „Kinderschutz<br />
braucht Zeit, Geld und Kinderschützer“,<br />
steht auf dem weißen Stofftuch.<br />
Eine klareAnsage.<br />
„Wir geben nicht auf“<br />
Heiko Tille kennt das Gebäude seit<br />
27 Jahren. Damals, kurz nach der<br />
Wende, hat er das Jugendamt Hellersdorfmit<br />
aufgebaut. Denfrüheren<br />
Leistungssportler und Volleyballtrainer<br />
hat die neue Arbeit begeistert.<br />
„Wir haben Jugendklubs eröffnet<br />
und den internationalen Jugendaustausch<br />
aufgebaut“, erzählt er.Eswar<br />
die Zeit des Aufbruchs. Seit 2014 leitet<br />
er das Jugendamt –und hat sich<br />
seinen Enthusiasmus bewahrt. Trotz<br />
aller Probleme und der Unzufriedenheit<br />
–Tille führtseine Arbeit fort.<br />
„Wir wollen noch was erreichen, wir<br />
geben nicht auf“, sagt er.„Wirhaben<br />
eine Verantwortung für die Kinder.“<br />
Erziehung sei gelebtes Vorbild,<br />
sagt Tille. Esist einer dieser klugen<br />
Sprüche, die man sich gleich merken<br />
will. Doch was heißt das für<br />
seine Arbeit? DenKindern, die seine<br />
Kollegen betreuen, würde er gern<br />
den Wert einer Ausbildung und eines<br />
Berufes vermitteln, sie zu Eigenständigkeit<br />
motivieren, damit sie einen<br />
eigenen Weg gehen, sich von<br />
den Eltern lösen. Denn für manche<br />
gehöre das Aufstehen am Morgen<br />
längst nicht mehr zur Normalität –<br />
weil HartzIVihr geregeltes Einkommen<br />
geworden ist. Heiko Tille<br />
wünscht sich auch, dass ein minderjähriges<br />
Mädchen nicht mehr<br />
nur deshalb ein Kind bekommt, damit<br />
sie als Mutter mit Kind anerkannt<br />
wird.<br />
„Wir brauchen hier künftig mehr<br />
Prävention und vorallem mehr qualifizierte<br />
Kollegen“, sagt Stadtrat<br />
Lemm. Wenn sich die Stadt so weiter<br />
entwickelte, werde die Hilfe zur Erziehung<br />
eine immer größere Rolle<br />
spielen. „Und wir sind nicht schnell<br />
genug, dieser Entwicklung zu folgen.<br />
AufDauer ist das beängstigend.“<br />
Stefan Strauß wünscht<br />
allen Sozialarbeiterneine<br />
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6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
IMAGO<br />
Zukunft im schnellen Takt<br />
Die Stadt wächst, und das macht<br />
sich vor allem im Verkehr bemerkbar: Staus und<br />
Warteschlangen überall, auf den Straßen, an<br />
Ampeln, auf den Radwegen. Wiemuss sich<br />
Berlin verändern, um umweltfreundlich und<br />
mobil zugleich zu werden?<br />
VonPeter Neumann<br />
Erinnert sich noch jemand?<br />
Wasviele Besucher einst zu<br />
Mauerzeiten überraschte,<br />
war die Leere Berlins. Natürlich,<br />
auch in West-Berlin und in<br />
Berlin, Hauptstadt der DDR, gab es<br />
Stoßzeiten und Gedränge.Doch was<br />
sich deutlicher einbrannte, waren<br />
die breiten Bürgersteige, auf denen<br />
wenig Fußgänger unterwegs waren,<br />
die großen Straßen, auf denen Staus<br />
kaum vorkamen, die Brachen,<br />
Grenzstreifen und im Westen die S-<br />
Bahnen, die fast leer durch eine naturbelassene<br />
Museumslandschaft<br />
zuckelten.<br />
DieWest-<strong>Berliner</strong> mieden die von<br />
der DDR-Reichsbahn betriebenen<br />
Züge.Berlin schien vielen Zugezoge-<br />
nen als eine kalte, graue, kaum oder<br />
nur im Verborgenen belebte Stadt –<br />
eine Stadt der Leere.<br />
Nach dem Fall der Mauer wich die<br />
Agonie anfangs nur langsam. Doch<br />
je mehr Menschen in dieser Stadt<br />
ihre Zukunft sehen, desto spürbarer<br />
gewinnt die Normalisierung, die Anpassung<br />
an die internationalen Metropolen-Standards<br />
an Tempo. Nun<br />
steuert Berlins Einwohnerzahl auf<br />
immer neue Höchststände zu.<br />
Unddas macht sich vor allem im<br />
Verkehr bemerkbar. Längst ist die<br />
Zahl der Fahrten, die Jahr für Jahr mit<br />
den Bussen und Bahnen der <strong>Berliner</strong><br />
Verkehrsbetriebe (BVG) absolviert<br />
werden, über eine Milliarde gestiegen.<br />
Wo sich einst ein paar Fußgänger<br />
auf den Trottoirs verloren, drängen<br />
sich jetzt die Passanten, stehen<br />
Menschen Schlange, um über die<br />
Straße zu kommen –täglich zu erleben<br />
auf der Kreuzung am U-Bahnhof<br />
Eberswalder Straße in Prenzlauer<br />
Berg. Warteschlangen auch auf vielen<br />
Radfahrstreifen. Glücklich sind<br />
die Radfahrer, die nicht auf die<br />
nächste Ampelphase warten müssen,<br />
um die Kreuzung zu queren.<br />
Berlin hat die Chance,sich anders<br />
als andere Metropolen zu entfalten:<br />
mit einem Schwerpunkt auf umweltfreundliche<br />
Fortbewegungsarten,<br />
weniger mit Hilfe des Autos.Inkaum<br />
einer großen Stadt auf derWelt ist die<br />
Zahl der Pkw pro tausend Einwohner<br />
so niedrig –Anfang dieses Jahres<br />
waren es gerade mal 333, im Bundesdurchschnitt<br />
sind es dagegen 554.<br />
Bemerkenswertist auch, dass der<br />
Motorisierungsgrad in Berlin in den<br />
vergangenen Jahren gesunken ist,<br />
während er in Deutschland stieg.<br />
Damit nicht genug: In kaum einer<br />
großen Stadt sind so viele Haushalte<br />
ohne eigenes Auto –rund die Hälfte.<br />
Trotzdem: In Berlin gewinnt auch<br />
das Auto weiter an Bedeutung. Anfang<br />
2018 waren in Berlin 1,203 Millionen<br />
Pkw in Berlin zugelassen –<br />
7680 mehr als ein Jahr zuvor.ImVergleich<br />
zu 2013 ist die Zahl um fast<br />
Pkw kommen in Berlin auf tausend Einwohner.<br />
Im Bundesdurchschnitt sind es 554.<br />
54 000 gewachsen, ein Plus von 4,64<br />
Prozent. In Brandenburg steigt auch<br />
der Motorisierungsgrad, und das beschert<br />
vielen <strong>Berliner</strong> Ausfallstraßen<br />
mehr Verkehr. Inder Region werden<br />
die Autos immer größer,die Motoren<br />
immer stärker,steigt der SUV-Anteil.<br />
Carisover? Vonwegen! DasAuto,<br />
genauer gesagt: der Verbrenner, behauptet<br />
seinen Platz im Verkehr.Für<br />
viele Menschen ist es die einzige Mobilitätsoption.<br />
All die grünen Appelle,<br />
all die Bitten der Politiker, auf<br />
Bus, Bahn oder das Rad umzusteigen,<br />
erreichen viele Bürger nicht.<br />
Weniger Platz für Autos<br />
Verspielt Berlin seine Chance? Was<br />
muss sich tun? Wie sieht das Anforderungsprofil<br />
für die Politiker aus?<br />
„Der Radverkehr wächst teilweise<br />
um zehn bis 25 Prozent“, sagt Heinrich<br />
Strößenreuther vonder Agentur<br />
für clevere Städte.„Es ist höchste Eisenbahn,<br />
dass die Grünen mit ihrer<br />
Verkehrssenatorin Regine Günther<br />
die Mitarbeiter ihrer Verwaltung auf<br />
diese neue Situation einnorden und<br />
bei der Planung vonRadverkehrsanlagen<br />
und Straßen sicheren Platz<br />
einrichten.“ Doch richtig sei nun<br />
mal auch: „Alle bekannten Studien<br />
gehen von einem massiven Anstieg<br />
der Pkw-Nutzung aus, zulasten von<br />
Flächen in der Stadt, die Sicherheit<br />
für den Radverkehr und qualitativ<br />
hochwertigen Busverkehr liefern.<br />
Dem ist vorzubauen.“ Weniger Autos,<br />
weniger Platz für Autos –deren<br />
Platz müsse „wirksam“ eingegrenzt<br />
werden.<br />
Matthias Dittmer von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Mobilität<br />
der Grünen hat konkrete Vorschläge.<br />
So könnte an der Friedrichstraße<br />
und auf der künftigen Flaniermeile<br />
Unter den Linden mit der Umsetzung<br />
einer zukunftsfähigen Vision<br />
für Berlin begonnen werden, sagt er.<br />
„Der private Autoverkehr wäre einzudämmen<br />
und großzügige Fußgängerzonen<br />
könnten entstehen. Das<br />
Kulturforum, der Hackesche Markt,<br />
dieMuseumsinsel ließen sich einbeziehen.<br />
Das verbleibende Straßennetz<br />
könnte frühmorgens der Logistik<br />
dienen und tagsüber dem Radverkehr<br />
und innovativen elektrischen<br />
Kleinfahrzeugen vorbehalten<br />
bleiben.“<br />
Andreas Knie, Mobilitätsforscher<br />
am Wissenschaftszentrum Berlin,<br />
fordertdie Fortschreibung des Mobilitätsgesetzes:<br />
„Verbot der Neuzulassung<br />
von Verbrennern, Einführung<br />
flächendeckender Parkraumbewirtschaftung.“<br />
Zwar geht er nicht davon<br />
aus, dass Berlin substanziell wächst:<br />
„Der Wanderungssaldo ist nur leicht<br />
positiv, und es gibt weiterhin einen<br />
stabilen Sterbeüberschuss.Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat jüngst bestätigt,<br />
dass der Mikrozensus<br />
stimmt, und der hat nun deutlich geringere<br />
Einwohnerzahlen gemessen<br />
als der Senat.“ Doch auch Knie fordert,<br />
dass die Verkehrspolitik aktiver<br />
wird: „Ausbau der Fahrradinfrastruktur,<br />
Ausbau der öffentlichen<br />
Verkehrsinfrastruktur, Sicherung eines<br />
nachhaltigen Betriebes aller öffentlichen<br />
Verkehrsbetriebe.“<br />
„Mein Credo lautet: mehr Verkehr<br />
auf die Schiene! Damit entlasten wir<br />
nachhaltig die Straße und schützen<br />
das Klima“, sagt der SPD-Verkehrspolitiker<br />
Tino Schopf. „Wir brauchen<br />
massiveInvestitionen in den Ausbau<br />
und Erhalt des öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Wir müssen ein Angebot auf<br />
die Schiene und Straße bringen, das<br />
so barrierefrei, preiswert und leistungsstark<br />
ist, wie es die Fahrgäste<br />
von morgen benötigen und wünschen.<br />
Wir brauchen moderne Fahrzeuge,<br />
ein attraktives Schienennetz,<br />
eine robuste Infrastruktur für den<br />
Nahverkehr sowie Taktverkehre und<br />
zuverlässige Anschlüsse, die langes<br />
Warten minimieren.“<br />
Dassieht auch der Grünen-Aktivist<br />
Dittmer so. „Der Ausbau des<br />
Straßenbahnnetzes als oberirdisches,<br />
schnell erreichbares Verkehrsmittel<br />
ist konkurrenzlos. Ergänzt<br />
durch Taktverdichtungen<br />
und Beschleunigung der S-Bahn<br />
würde eine Kombination entstehen,<br />
die Freude macht! Der Fünf-<br />
Minuten-Takt auf allen Tram- und<br />
S-Bahn-Linien wäre ein Segen für<br />
Berlin. Jeder Euro, der hier investiert<br />
wird, ist sinnvoll. Eine bessere<br />
Investition indie Zukunft kann es<br />
nicht geben.“<br />
Beherzter handeln<br />
Doch es gehe nicht nur um Ziele,<br />
sondern auch darum, dass sie umgesetzt<br />
werden, sagt Dittmer. „Um<br />
demTempo der Bevölkerung standzuhalten,<br />
müssen sich die Planungszeiten<br />
drastisch verkürzen.<br />
DasKlagen der Politiküber ihreVerwaltungen<br />
sollte durch das Entwickeln<br />
vonLösungenersetzt werden.<br />
Beteiligungen der Bürger in Planungsverfahren<br />
müssen nicht Jahre<br />
dauern.“ Die wachsende Stadt erzwingt<br />
eine Verkehrswende, sagt<br />
Dittmer.„In derVerkehrspolitik und<br />
Stadtentwicklung stehen wir vor<br />
neuen Herausforderungen. Würde<br />
die Politik fortgesetzt, wie sie ist,<br />
wäre die Vision für Berlin bis 2030<br />
eher düster.“<br />
Noch hat Berlin seine Chancen<br />
nicht verspielt. Doch andere Städte<br />
holen auf, gehen kühner ans Werk,<br />
um die Zentren lebenswerter zu gestalten.<br />
Wenn vier Millionen Menschen<br />
in Berlin gut und sicher leben<br />
sollen, muss die Politik handeln –<br />
rascher und beherzter als zuvor.<br />
Peter Neumann<br />
fährtamallerliebsten mit<br />
der Eisenbahn.<br />
Berlin 2030<br />
Soll ich ehrlich sein? Ich freue mich über<br />
jeden, der nicht nach Berlin zieht. Ich<br />
weiß, das klingt nicht besonders sympathisch,<br />
aber allzu sympathisch sollten wir<br />
auch nicht mehr sein. Ichmeine,wohat uns<br />
das hingebracht, wenn uns alle so doll mögen,<br />
dass sie gleich bei uns wohnen wollen?<br />
Uns, die Alt-<strong>Berliner</strong>,die echten?<br />
Es gibt nicht mehr viele vonuns,vor allem<br />
in der Innenstadt. Wobei das auch Vorteile<br />
haben kann. Mein Kumpel Sascha, der in der<br />
Kastanienallee aufwuchs, lauert jetzt<br />
manchmal gut aussehenden Touristinnen<br />
vor dem Café Schwarzsauer auf. Er erzählt<br />
ihnen von seiner Kindheit, als neben dem<br />
Schwarzsauer noch ein Fischladen war und<br />
seiner Mutter einmal ein lebender Karpfen<br />
aus dem <strong>Zeitung</strong>spapier rutschte, der auf<br />
dem Pflaster einen letzten Tanz aufführte.<br />
Die Touristinnen sind dann immer sehr<br />
beeindruckt, sie betrachten meinen Kumpel<br />
staunend, manche fragen, ob sie Selfies mit<br />
ihm machen dürfen. Unter die Aufnahmen<br />
schreiben sie dann wahrscheinlich: „Schaut<br />
euch diesen verrückten Eingeborenen aus<br />
Ost-Berlin an. Er hat noch die Zeit erlebt, als<br />
es hier keine Ferienwohnungen gab!“ Wenn<br />
Sascha dann noch ein paar anrührende Geschichten<br />
vom Mauerfall erzählt, hat er die<br />
Touristinnen so gut wie im Bett.<br />
Ich selbst wohne nur ein paar Meter von<br />
dem Haus entfernt, in dem ich geboren<br />
wurde. Das habe ich neulich einem meiner<br />
Nachbarn erzählt, der mich ansah, als<br />
gehörte ich einer aussterbenden Tierart an.<br />
DerNachbar fragte,wie viele vonmeiner Art<br />
denn noch in der Straße wohnen? Ichzuckte<br />
unsicher mit den Schultern, aber ich fand die<br />
Frage interessant. Würde ich auch gern wissen,<br />
wervon uns in dieser renovierten, ruhigen<br />
Straße in Prenzlauer Berg übriggeblieben<br />
ist. Ich werde es wohl nie erfahren, weil<br />
eine unserer Überlebenstechniken darin besteht,<br />
uns bis zur Unkenntlichkeit zu verstellen.<br />
Ich kenne eine Frau, die den Prenzlauer<br />
Berg nachweislich nie verlassen hat, aber seit<br />
Wir<br />
verrückten<br />
Eingeborenen<br />
VonMaxim Leo<br />
ein paar Jahren mit leicht bayerischem Dialekt<br />
spricht. Ich selbst bemühe mich um ein<br />
astreines Hannoveraner Hochdeutsch. Nur<br />
wenn ich mit meiner Familie zusammen bin,<br />
falle ich in den <strong>Berliner</strong> Slang zurück. Umso<br />
verblüffter war mein Nachbar,als er vonmeiner<br />
wahren Identität erfuhr.„Hätte ich nicht<br />
gedacht“, sagte er,„dass du noch so ein richtiger<br />
<strong>Berliner</strong> bist“. In seiner Stimme mischten<br />
sich Mitleid und Erstaunen.<br />
Die Frage ist, was wir übriggebliebenen<br />
<strong>Berliner</strong> tun können, um in der stetig wachsenden<br />
Bevölkerung nicht vollends unterzugehen?<br />
Ich persönlich denke, dass alle,<br />
die diese Stadt lieben, dazu beitragen sollten,<br />
sie so unattraktiv wie möglich wirken<br />
zu lassen. Neuankömmlinge müssen vom<br />
ersten Moment an abgeschreckt werden.<br />
Sie sollten uns angeekelt betrachten und<br />
froh sein, wenn sie nach Hause zurückkehrendürfen.<br />
Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen:<br />
Wir müssen Berlin so ruinieren,<br />
dass sogar Neu-<strong>Berliner</strong> in Scharen aus der<br />
Stadt flüchten und uns ihre gerade angeschafften<br />
Dachgeschosswohnungen einschließlich<br />
Kaminofen und Kochinsel für<br />
kleines Geld überlassen. Die ganze Stadt<br />
müsste so richtig runtergerockt werden,<br />
dann hätten wir bald keine Wohnungsnot<br />
mehr.<br />
Je länger ich darüber nachdenke, desto<br />
deutlicher habe ich das Gefühl, dass die<br />
<strong>Berliner</strong> Landesregierung schon vor Jahren<br />
dieselbe Idee gehabt haben muss. Ich<br />
meine, sobetrachtet ergibt doch alles auf<br />
einmal Sinn: die aggressiven Busfahrer, der<br />
Flughafen, der nie fertig wird, die Bürgerämter,<br />
indenen es erst wieder ab dem Jahr<br />
2023 Termine gibt, die Radwege, die immer<br />
nur angekündigt werden, der Hostel-Strich<br />
in Mitte.<br />
Und ich habe immer gedacht, dieser<br />
Michael Müller kriegt es einfach nicht hin.<br />
Dabei rettet da nur ein anderer Ur-<strong>Berliner</strong><br />
unsereStadt.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 7 *<br />
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4Millionen<br />
Eigentlich ist es viel zu eng<br />
hier drin, um neue Tricks<br />
einzustudieren. Eigentlich<br />
viel zu düster, zukalt, um<br />
über zwei oder drei Trainingsstunden<br />
hinweg nicht den Spaß am Sport<br />
zu verlieren. Ja,imWinter,soerzählt<br />
es Oliver Stoephasius, der Vater und<br />
Trainer der Protagonistin dieser Geschichte,<br />
sind hier die Ramps schon<br />
mal mit einer dünnen Eisschicht belegt.<br />
Es tropft von der Decke, eine<br />
Pfützehat sich in der Mitte der sogenannten<br />
Bowl in der Skatehalle an<br />
der Revaler Straße in Friedrichshain<br />
gebildet. Und das soll ein Olympiastützpunkt<br />
sein …<br />
Lilly Stoephasius lässt sich von<br />
diesem doch sehr rauen Trainingsort<br />
nicht beirren. Siefolgt den Anweisungen<br />
ihres Vaters, den Wünschen des<br />
Fotografen. Sie nagelt wie wild die<br />
Wände hoch und wieder runter.Hoch<br />
konzentriert. Spielerisch leicht. Nur<br />
einmal findet einer ihrer Läufe ein jähes<br />
Ende auf ihren mit Schonern geschützten<br />
Knien. Die Jungs, die sich<br />
um die Bowl versammelt haben,<br />
klopfen immer wieder mit ihren<br />
Boards auf den Boden. Höchste Anerkennung.<br />
Lilly Stoephasius ist ein Crack, sie<br />
ist Deutsche Meisterin undVize-Europameisterin<br />
in der Disziplin Park,<br />
wohl auch die beste Deutsche in der<br />
Disziplin Halfpipe, wenngleich dafür<br />
noch der entsprechende Titel fehlt. Sie<br />
hat bereits eine Handvoll Sponsoren,<br />
Rolling Star<br />
Lilly Stoephasius ist elf und Deutschlands<br />
beste Skateboarderin. Sie liebt Berlin, träumt sich<br />
aber auch gerne mal woanders hin. 2020 will sie in<br />
Tokio an den Sommerspielenteilnehmen<br />
ist das Mädchen, welches das Frauen-<br />
Skateboarden in Deutschland populärer<br />
machen will und soll, am besten<br />
mit einem Erfolg bei den Sommerspielen<br />
2020 inTokio,wenn Skateboarden<br />
erstmals olympisch sein wird.<br />
Undihr Alter –das ist die Pointe: Lilly<br />
Stoephasius ist gerade mal elf.<br />
Wie sie das alles so hinbekommt,<br />
den Sport, die Schule? Bevor Oliver<br />
Stoephasius sagt, dass seine Tochter<br />
in der Weltspitze die Einzige sei, die<br />
das hinbekommt, weil die anderen,<br />
vorallen Dingen die US-Amerikanerinnen,<br />
auf Homeschooling setzen,<br />
sagt Lilly Stoephasius, dass das eigentlich<br />
kein Problem sei. DieLehrer<br />
an der Evangelischen Schule Charlottenburg<br />
hätten das Vertrauen,<br />
dass sie dasVersäumte,wenn sie sich<br />
VonMarkus Lotter<br />
für einen Wettkampf mal ein paar<br />
Tage von der Schule befreien lässt,<br />
alsbald nachholt.<br />
Lilly Stoephasius fällt einerseits alles<br />
zu und alles leicht, ohne dass sie<br />
mit ihrer Artoder mit ihren Aussagen<br />
nervt, wie das ja gernmal bei überaus<br />
erfolgreichen Kindern ineinem vergleichbaren<br />
Entwicklungsstadium<br />
der Fall ist. Andererseits steht sie für<br />
eine Generation, die mit ihrer Energie,<br />
ihrer Lebenslust, aber auch mit<br />
einer erstaunlichen Konsequenz im<br />
Handeln diese Stadt bespielt und<br />
prägt. Eine Generation, die Berlin, um<br />
im Bild zu bleiben, ins Rollen bringt.<br />
Aber gibt es auch in Zukunft,<br />
wenn diese Stadt durch ein Wachstum<br />
der Bevölkerung eine Verdichtung<br />
erfährt, für diese jungen Men-<br />
Euro kostet ein<br />
hochwertiger Skatepark<br />
wie im Gleisdreieck.<br />
Olympia 2020 als Ziel: die Skateboarderin Lilly Stoephasius.<br />
BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />
schen noch genügend Raum zur<br />
Entfaltung? Lilly Stoephasius ist bei<br />
dieser Frage hin- und hergerissen.<br />
Sie liebt ihre Stadt, das Bunte an ihr,<br />
dieVielfalt und die Größe.Ihr ist aber<br />
auch bewusst, dass die Hauptstadt<br />
eben nicht die Skateboard-Hauptstadt<br />
ist und dass mehr Menschen<br />
auch mehr Häuser und wahrscheinlich<br />
weniger Spielfläche bedeuten.<br />
Als ambitionierte Skateboarderin<br />
hat sie schon jetzt mit einem Standortnachteil<br />
zu kämpfen. Über eine<br />
Stunde ist sie gernmal mit Vater und<br />
Mutter unterwegs, um im Feierabendverkehr<br />
zur Skatehalle zu<br />
kommen, und das drei- bis viermal<br />
die Woche. Alternativen zu der im<br />
Jahr 2004 für die Skateboarder freigegebenen<br />
Anlage gibt es in den Wintermonaten<br />
nicht, aber auch im<br />
Sommer gibt es an sich viel zu wenig<br />
Trainingsmöglichkeiten, um weitere<br />
Höchstschwierigkeiten zu automatisieren.<br />
Und tatsächlich, eine Millionenstadt,<br />
die im Jahr 2018 keine ordentliche<br />
Halfpipe zu bieten hat –<br />
auch das ist Berlin. Was Lilly Stoephasius<br />
bleibt, ist der Skatepark im<br />
Gleisdreieck-Park, wobei der mitunter<br />
total überlaufen ist. Und dazu<br />
noch ein paar über die Stadt verteilte<br />
Spots, die aber nur ein Training der<br />
Basis zulassen.<br />
So träumt sie sich gelegentlich<br />
schon mal woanders hin, nach Kalifornien<br />
oder nach Schweden, wo es<br />
in Malmö europaweit die einzige<br />
Schule mit Schwerpunkt Skateboarden<br />
gibt. Oder eben in ein Berlin mit<br />
Olympischen Spielen und einem<br />
olympischen Skateboard-Wettbewerb.And<br />
the winner is …<br />
Markus Lotter<br />
würde gern so gut skateboarden<br />
wie Lilly Stoephasius.<br />
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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
neue Wohnungen werden nach den jüngsten Prognosen bis zum Jahr 2030 in Berlin benötigt, um<br />
den errechneten Bedarf zu decken.<br />
Areal des alten Schlachthofs an der Landsberger Allee<br />
IMAGO<br />
Blick auf die ehemalige Cuvry-Brache in Kreuzberg<br />
IMAGO<br />
Die Mieten explodieren,<br />
Wohnungen sind knapp<br />
und die Kaufpreise für<br />
Bauland ziehen an –die<br />
Lage auf dem <strong>Berliner</strong> Immobilienmarkt<br />
wirdimmer schwieriger.Schon<br />
ertönt aus der Wohnungswirtschaft<br />
und aus Teilen der Politik der Ruf, die<br />
Ränder des Tempelhofer Feldes sowie<br />
die Elisabeth-Aue in Pankow für eine<br />
Wohnbebauung zu nutzen. Weil dort<br />
noch ausreichend Platz sei.<br />
Ließen sich damit die Probleme<br />
der wachsenden Stadt lösen? Zumindest<br />
kurzfristig nicht. DieGründe dafür<br />
sind vielfältig. Zum einen ist der<br />
Bau neuer Stadtviertel eine Aufgabe,<br />
unverbindliche Visualisierung unverbindliche Visualisierung<br />
GLÜCKLICH WOHNEN<br />
WIR BAUEN FÜR BERLIN<br />
Bau auf,<br />
bau auf<br />
In Berlin gibt es viele Brachen –und zugleich<br />
fehlen Tausende Wohnungen. Wird das in 20 Jahren auch noch so sein?<br />
VonUlrich Paul<br />
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die sich vonder Planung über die Erschließung<br />
bis zur Fertigstellung über<br />
Jahre hinzieht. Zum anderen sind in<br />
Berlin gerade 14 Stadtviertel mit mehr<br />
als 40 000 neuen Wohnungen geplant.<br />
Dazu gehört der Blankenburger<br />
Süden, wo rund 5000 Wohnungen<br />
entstehen sollen, die Insel Gartenfeld<br />
mit rund 3700 Wohnungen<br />
und der Güterbahnhof Pankow mit<br />
etwa 2000 Wohnungen. Dann sollen<br />
noch die Buckower Felder mit 900<br />
Wohnungen bebaut werden, 2 700<br />
Wohnungen in der Europacity am<br />
Hauptbahnhof entstehen, 2500<br />
Wohnungen in Lichterfelde-Süd in<br />
die Höhe wachsen und mehrereTausend<br />
Einheiten in der Wasserstadt<br />
Oberhavel dazukommen. Achja, und<br />
dann sollen ja noch 5000 Wohnungen<br />
auf dem Areal des Tegeler Airports<br />
entstehen, wenn dortder Flugbetrieb<br />
dereinst eingestellt sein wird.<br />
Beiall diesenProjekten wird derüberwiegende<br />
Teil desBausder Wohnungen<br />
jedoch erstab2022 beginnen. Bei<br />
Vorhaben wie dem Quartier im Blankenburger<br />
Süden sollen die Bauarbeiten<br />
sogar erst 2027 starten. DieFertigstellung<br />
der letzten Einheiten dürfte<br />
sich dortalso bis 2030 hinziehen.<br />
Mal abgesehen davon, dass die<br />
Bebauung des Tempelhofer Feldes<br />
nach dem Volksentscheid von 2014<br />
derzeit sowieso ausgeschlossen ist:<br />
Sollten zu den 14 geplanten Stadtquartieren<br />
weitere wie das Tempelhofer<br />
Feld hinzukommen, besteht die<br />
Gefahr, dass sich Berlin übernimmt.<br />
Dass am Ende an vielen Stellen mit<br />
dem Bau begonnen wird, aber nirgendwo<br />
ein Quartier wirklich fertig<br />
wird. Das wäre extrem ineffizient,<br />
weil Straßen und Brücken in der Regel<br />
gleich für das gesamte Quartier gebaut<br />
werden müssen.<br />
Das Problem ist derzeit nicht der<br />
Mangel an großen potenziellen Bauflächen.<br />
Die Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung hat im Entwurf für<br />
den neuen Stadtentwicklungsplan<br />
Wohnen gerade Grundstücke für den<br />
Bau von 199 000 Wohnungen ermittelt.<br />
Darauf sollen 194 000 Wohnungen<br />
errichtet werden, die laut der<br />
jüngsten Prognose bis zum Jahr 2030<br />
benötigt werden. „Das Problem ist<br />
eher die Aktivierung der Flächen“,<br />
sagt ein Mitarbeiter aus der Senatsverwaltung<br />
fürStadtentwicklung. Soll<br />
heißen: Bis die Bagger anrollen, dauert<br />
es. Denn vorher muss erst noch<br />
das Baurecht geschaffen werden,<br />
Bürger sind zu beteiligen, Umweltbelange<br />
zu berücksichtigen.<br />
DieZahlvon 194 000 neuen Wohnungen,<br />
die bis zum Jahr 2030 benötigt<br />
wird, errechnet sich aus dem erwarteten<br />
Zuzug und aus den Versäumnissen<br />
der vergangenen Jahre.<br />
Allein 117 000Wohnungen sind nötig,<br />
um denBedarfdurch den erwarteten<br />
Bevölkerungszuwachs um 181 000<br />
Menschen zu decken. Weitere 77 000<br />
Wohnungen werden gebraucht, um<br />
das bis Ende 2016 entstandene Defizit<br />
auszugleichen. Pikant daran: Die<br />
Elisabeth-Aue ist eines der potenziellen<br />
Gebiete.ImKoalitionsvertrag hatten<br />
sich SPD, Linke und Grüne aber<br />
darauf verständigt, die Pläne zum<br />
BauvonWohnungen auf dem etwa 70<br />
Hektar großen Acker in dieser Legislaturperiode<br />
nicht weiterzuverfolgen.<br />
Der Vertrag gilt nur bis 2021, der<br />
Stadtentwicklungsplan Wohnen bis<br />
2030. Sollten die Baupläne in der<br />
nächsten Legislaturperiode wieder<br />
aufleben, ist der Protest der Anwohner<br />
gewiss.Das gilt auch noch für anderepotenzielle<br />
Bauflächen. So ist im<br />
Entwurf für den StadtentwicklungsplanWohnen<br />
vorgesehen, 7000Wohnungen<br />
auf Kleingartenflächen zu errichten.<br />
Weitere Wohnungen sollen<br />
auf nicht benötigten Friedhofsflächen<br />
entstehen, zum Beispiel auf<br />
dem St.-Johannes-Evangelist-Kirchhof<br />
in Mitte oder dem Emmaus-<br />
Friedhof in Neukölln. Für einzelne<br />
Areale wurde bereits eine Änderung<br />
des Flächennutzungsplans eingeleitet.<br />
Auch auf ehemaligen gewerblichen<br />
Flächen sollen Wohnungen entstehen.<br />
Dazu gehört das Tetra-Pak-<br />
Gelände in Reinickendorf.<br />
Baufirmen dringend gesucht<br />
Neben dem Problem, Bauflächen<br />
kurzfristig zu aktivieren, gibt es derzeit<br />
noch eine ganz andereSchwierigkeit:<br />
Unddas ist der Mangel an Bau-<br />
Kapazitäten. Wohnungsunternehmen<br />
beklagen, dass sie kaum noch<br />
Baufirmen finden, die ihreHäusererrichten.<br />
Zwar istdie Politik in Gesprächen<br />
mit der Bauwirtschaft, damit<br />
diese mehr Leute einstellt, doch ist<br />
die Zahl der Beschäftigten auf dem<br />
Bau bisher nicht wirklich gestiegen.<br />
Dabei wird das Auftragsvolumen sogar<br />
noch wachsen –nebenWohnungen<br />
entstehen in Berlin Bürotürme<br />
und Geschäftshäuser sowie neue<br />
Schulen. Außerdem sollen Straßen<br />
und Brücken saniert werden, nachdem<br />
über Jahre ander Instandsetzung<br />
gespart wurde. Der Kampf um<br />
die begrenzten Kapazitäten dürfte<br />
sich also noch verschärfen.<br />
Wiestarksich die begrenzten Ressourcen<br />
der Bauwirtschaft auf den<br />
Neubau auswirken, lässt sich an den<br />
aktuellen Fertigstellungszahlen ablesen.<br />
So wurde in den vergangenen<br />
Jahren der Bau von jeweils mehr als<br />
20 000 Wohnungen pro Jahr genehmigt.<br />
Die Zahl der fertiggestellten<br />
Wohnungen lag jedoch deutlich niedriger.<br />
Im vergangenen Jahr wurden<br />
nur 15 669 Wohnungen fertiggestellt,<br />
im Jahr zuvor waren es 13 659. Nach<br />
Angaben von Stadtentwicklungssenatorin<br />
Katrin Lompscher (Linke)<br />
sind knapp 60 000 genehmigte Wohnungen<br />
bislang nicht fertiggestellt<br />
worden. Bei rund einem Drittel hätten<br />
die Bauarbeiten noch nicht mal<br />
begonnen, also bei rund 20 000 Wohnungen.<br />
DieZahl ist mehr als doppelt<br />
so hoch wie die einst am Rand des<br />
Tempelhofer Feldes geplanten 4700<br />
Wohnungen und die auf der Elisabeth-Aue<br />
geplanten 5000 Wohnungen<br />
zusammen. Neben begrenzten<br />
Bau-Kapazitäten gilt die Spekulation<br />
mit Grundstücke als Grund, warum<br />
der Bau nicht beginnt. Schafft es der<br />
Senat, wirksam dagegen vorzugehen,<br />
käme die Stadt schneller zu neuen<br />
Wohnungen als mit der Ausweisung<br />
immer neuer Bauflächen.<br />
Ulrich Paul<br />
hofft, dass nicht alle Grünflächen<br />
zugebaut werden.
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Straße,Treseburger Straße 2/Ecke Quedlinburger Straße; Friedrichsfelde,Volkradstraße 32; Heinersdorf,Romain-Rolland-Straße 31 –35; Hellersdorf,Quedlinburger Straße 23 –27;<br />
Johannisthal,Südostallee 243; Kaulsdorf,Alt-Kaulsdorf 4; Kreuzberg,Stresemannstraße 68; Lichterfelde,Ostpreußendamm 137 –138; Platz des 4. Juli 26; Mariendorf,Mariendorfer<br />
Damm 298; Marzahn,Oberweißbacher Straße 9; Pankow,Pasewalkerstraße 25; Prenzlauer Berg,Hermann-Blankenstein-Straße 40 –44, Ostseestraße 5, Storkower Straße 126;<br />
Reinickendorf,Auguste-Viktoria-Allee 99 –101, Pankower Allee 47 /49; Rudow,Kanalstraße 8, Waltersdorfer Chaussee 148; Spandau,Klosterstraße 23 –25, Nennhauser Damm 147 –157;<br />
Tempelhof,Ordensmeisterstraße 7–11, Röblingstraße 130 –132; Wedding,Müllerstraße 10 –11; Weißensee,Hansastraße 188; Zehlendorf,Ludwigsfelderstraße 53 –55<br />
*Nur gültig vom 19. –26.11.2018 in den oben genannten Fressnapf-Märkten.
10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
4Millionen<br />
Babylon<br />
live<br />
Hoch- oder Kiezdeutsch,<br />
Denglish, Russisch oder Türkisch:<br />
Welche Sprache spricht die Stadt –heute und<br />
morgen?<br />
VonCornelia Geißler<br />
Vielleicht ist Jens Spahn<br />
Bundeskanzler, wenn Berlin<br />
wieder vier Millionen<br />
Einwohner hat. Jung genug<br />
ist er dafür,ehrgeizig auch. Ob er sich<br />
dann daran erinnert, mit welchem<br />
Thema er im vergangenen Jahr viel<br />
Aufmerksamkeit erfuhr? Er stieß eine<br />
Debatte zur Sprache Berlins an.<br />
2017 lebten 3,6 Millionen Menschen<br />
aus 193 Nationalitäten hier,<br />
mit mehr als 120 Muttersprachen.<br />
Berlin ist immer schon ein Schmelztiegel<br />
der Kulturen, so wie andere<br />
Weltstädte auch. In manchen Bezirken<br />
bekommt man davon wenig mit,<br />
in anderen ist dieVielfalt Alltag. Oder<br />
wird es gar eintönig? Jens Spahn<br />
klagte, dass es in Bars und Restaurants<br />
in Innenstadtbezirken wie<br />
Mitte, Neukölln oder Kreuzberg immer<br />
üblicher werde, dass Personal<br />
und Gäste nur noch englisch sprächen.<br />
Nicht multikulturell, sondern<br />
elitär nannte es der CDU-Politiker,<br />
wenn sogar Deutsche es vorzögen,<br />
englisch zu reden.<br />
Bouletten aus der Lamäng<br />
Man kann ihm nicht vorwerfen, geschichtsvergessen<br />
zu sein, denn er<br />
zogParallelen zu der Zeit, als man in<br />
den besseren Kreisen französisch<br />
sprach, um sich abzugrenzen. Doch<br />
das half in Berlin wenig. Im 18. Jahrhundert<br />
war jeder vierte <strong>Berliner</strong><br />
Franzose. Wenn wir heute die Bouletten<br />
ohne Fisimatenten aus der Lamäng<br />
machen, bevor wir auf dem<br />
Trottoir dreimal ums Karree gegangen<br />
sind, dann benutzen wir Wörter,<br />
die sich aus der Sprache der Zuwanderer<br />
ins Berlinische geschlichen haben.<br />
Sprache lebt, eine Sprache, die<br />
sich nicht entwickelt, ist so gut wie<br />
ausgestorben. Und sie entwickelt<br />
sich vorallem durch neue Sprecher.<br />
Es gab immer Zuwanderungswellen,<br />
Existenznot und Krieg trieben<br />
Menschen nach Berlin, die Aussicht<br />
auf demokratische Rechte und Arbeit<br />
oder einfach nur auf ein interessantes<br />
Umfeld. Heute hat fast jeder<br />
dritte Einwohner der Stadt seine<br />
Wurzeln im Ausland. Bei den unter<br />
18-Jährigen jeder zweite. Die gehen<br />
durch das deutsche Schulsystem,<br />
sprechen oft noch mit den Familien<br />
die Herkunftssprache der Eltern.<br />
Und treffen auf andere, deren Verwandte<br />
aus anderen Regionen kommen.<br />
Dasmischt sich im Alltag.<br />
Die Potsdamer Germanistik-Professorin<br />
Heike Wiese nennt diesen<br />
Dialekt Kiezdeutsch, eine Alltagssprache,die<br />
die Grammatik nach einem<br />
erkennbaren Muster ausbaut<br />
und neue Wörter wie „wallah“ oder<br />
„lak“ aufnimmt. Sie verteidigt das<br />
Kiezdeutsch gegenüber seinen Kritikern,<br />
die es als falsch ablehnen. Den<br />
Sprechern sei ja bewusst, wo sie es<br />
einsetzen, nämlich umgangssprachlich<br />
unter Freunden. Jugendliche,<br />
die in mehrsprachigen Vierteln aufwachsen,<br />
hätten sogar Vorteile: Sie<br />
könnten auf mehr Ressourcen zurückgreifen.<br />
„Wir alle sprechen verschiedene<br />
Varianten des Deutschen“,<br />
sagt HeikeWiese.Wie sie sich<br />
die Sprache der Stadt in der Zukunft<br />
vorstelle? „Es wird interessant bleiben<br />
und immer etwas Neues hinzukommen.“<br />
Und Kiezdeutsch werde<br />
vielleicht etwas erwachsener –sowie<br />
seine Sprecher selbst.<br />
Berlin wächst natürlich auch durch<br />
die Studenten an den vier Universitäten,<br />
die aus Rostock oder Dresden,<br />
Hamburg oder München stammen.<br />
Doch die meisten Zugezogenen kommen<br />
aus dem Ausland. Im vergangenen<br />
Jahr waren 11000 Neuberliner Syrer,<br />
je rund 2000 Afghanen, Bulgaren,<br />
Rumänen, Iraker und Albaner.<br />
Warum aber hört Jens Spahn immer<br />
nur Englisch? Amerikaner stehen<br />
erst an achter Stelle der Herkunftsgruppen,<br />
Briten an elfter. Die<br />
Spitzenplätze haben Türken, Polen,<br />
Italiener, Bulgaren, Russen. Eingebürgert<br />
wurden dem Amt für Statistik<br />
Berlin-Brandenburgzufolge 2017<br />
in der Hauptstadt insgesamt<br />
6479 Personen, 558 davon besaßen<br />
zuvor einen britischen Pass. ImJahr<br />
des Brexit-Referendums 2016 wollten<br />
175 Briten <strong>Berliner</strong> werden. In<br />
den beiden Jahren zuvor waren es<br />
zusammen lediglich 86.<br />
Theresa Heyd, Anglistik-Professorin<br />
an der Universität Greifswald<br />
und zuvor an der Freien Universität<br />
tätig, weist im Gespräch am Telefon<br />
darauf hin, dass das Englische die<br />
Rolle der Lingua franca für Europa<br />
übernommen hat, also den größten<br />
gemeinsamen Nenner im Umgang<br />
biete. Inder Tatnutzen es viele gut<br />
gebildete Menschen, sie arbeiten in<br />
Start-ups, gehören zur Gastroszene<br />
oder sind Künstler. „Aber dass das<br />
Englische besonders auffällig sei,<br />
scheint mir eher eine Frage der<br />
Wahrnehmung zu sein“, sagt Heyd.<br />
Es gebe nach wie vor Viertel, in denen<br />
man überwiegend Türkisch<br />
höre, auch polnische und russische<br />
Sprachgemeinschaften finde, wer<br />
mit offenen Ohren durch die Stadt<br />
gehe. „Es gibt leider ganz wenig belastbares<br />
Zahlenmaterial zu den<br />
Sprachen Berlins.Was für einen Pass<br />
jemand besitzt oder besaß, sagt<br />
nichts darüber aus, obdiese Person<br />
weiter ihreMuttersprache bevorzugt<br />
oder längst deutsch spricht.“<br />
Der inzwischen emeritierte Germanistik-Professor<br />
Patrick Stevenson<br />
aus dem südenglischen Southampton<br />
hat für sein 2017 erschienenes<br />
Buch über die Sprachen Berlins<br />
(„Language and Migration in aMultilingual<br />
Metropolis: Berlin Lives“)<br />
mit den Bewohnerneines Mietshauses<br />
in Neukölln gesprochen, die verschiedene<br />
Nationalitäten haben. Er<br />
stieß ebenfalls auf das Kiezdeutsch:<br />
Der Sprecher mischt in seinem privaten<br />
Umfeld Deutsch mit Elementen<br />
der Herkunftssprache und weiterenEinflüssen.<br />
Praktische Erfahrung mit der<br />
Mehrsprachigkeit Berlins hat Martin<br />
Jankowski, Leiter des Kulturbüros<br />
<strong>Berliner</strong> Literarische Aktion, schon<br />
lange. 2016 ist für ihn ein markantes<br />
Jahr,damals organisierte er das erste<br />
„Stadtsprachen“-Festival. Das lebt<br />
weiter als Online-Magazin. Auf dem<br />
Portal findet man Texte vonmehr als<br />
150 in Berlin lebenden Autoren in<br />
verschiedene<br />
Nationalitäten sind in<br />
Berlin zu Hause. Die<br />
größte Gruppe stellen<br />
die Deutschen mit<br />
2975 748 Personen,<br />
also<br />
82,4 Prozent der<br />
<strong>Berliner</strong> Bevölkerung.<br />
ISTOCKPHOTO<br />
mehr als 30 Sprachen im Original<br />
und übersetzt. Aufdas Festival folgte<br />
eine Lesungsreihe, amkommenden<br />
Freitag gibt es das „Parataxe“-SymposiumimLiterarischen<br />
Colloquium<br />
amWannsee (LCB). DenTag über diskutieren<br />
Schriftsteller Themen wie<br />
„Die Stimmen Berlins –Geschichten<br />
vom babylonischen Reichtum“ oder<br />
„<strong>Berliner</strong> Futur –entropische Literaturen?“<br />
Zur Lesung amAbend unter<br />
dem ulkigen Titel „Meine schönste<br />
Lengevitch“ tritt zum Beispiel Sharon<br />
Otoo an. Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin<br />
von 2016 ist als<br />
Tochter ghanaischer Eltern in London<br />
aufgewachsen, lebt seit 2006 in<br />
Berlin und schreibt auf Deutsch. Das<br />
macht auch Tomer Gardi, aus Israel<br />
stammend. Er allerdings ignoriert<br />
die Grammatik: „Broken German“<br />
hieß sein erster Roman.<br />
Martin Jankowski verweist im Gespräch<br />
darauf, dass angesichts der<br />
Literatur, die hier entsteht, Berlin<br />
wirklich Weltstadt ist. Wie stellt er<br />
sich Berlin mit vier Millionen vor?<br />
„Es wird viel mehr Sprachhybriden<br />
geben“, sagt er. „Es werden noch<br />
mehr Menschen in die Stadt ziehen,<br />
die sich selbst als transkulturell und<br />
translingual verstehen.“ Undobwohl<br />
er schon lange mit internationalen<br />
Autoren arbeitet, mache er ständig<br />
Entdeckungen. „Niemand muss<br />
mehr dort leben, woseine Verlagsadresse<br />
ist. Man kann in Vietnam<br />
Bestsellerautor sein, ohne dass es<br />
der Nachbar hier merkt.“<br />
DerMix gehörtdazu<br />
Der Senat unterstützt die Veranstaltung<br />
im LCB, die Senatskulturverwaltung<br />
vergibt seit zwei Jahren sogar<br />
Stipendien für Schriftsteller, die<br />
nicht auf Deutsch schreiben. Die<br />
Kulturverwaltung reagierte damit<br />
auf die Realität der Stadt, auf die Erfahrung<br />
von Gruppen wie der <strong>Berliner</strong><br />
Literarischen Aktion, der Literaturhäuser<br />
und des Netzwerks Freie<br />
Literaturszene. Beworben haben<br />
sich in diesem Jahr 195 Autorinnen<br />
und Autoren, im vergangenen Jahr<br />
waren es sogar 260. Bei den deutschen<br />
Literaturstipendien sind gar<br />
nicht einmal so viel mehr Einreichungen,<br />
312 nämlich.<br />
Eine Ahnung der Realität vermittelt<br />
auch die Webseite Literaturport.<br />
Unter writers@berlin stellt sie hiesige<br />
Kulturgemeinschaften vor: beispielsweise<br />
die französische, nordische,<br />
arabische, asiatische und lateinamerikanische<br />
Szene. Der Mix<br />
gehört zur Stadt. Die aus den USA<br />
stammende Entertainerin Gayle<br />
Tufts wird öffentlich nie Hochdeutsch<br />
sprechen, denn Denglish ist<br />
ihr Markenprodukt. Und Jilet Ayse<br />
geht das kiezdeutsche „Isch schwör<br />
auf dein Leben“ auf der Bühne locker<br />
von der Lippen. Im wirklichen<br />
Leben heißt sie Idil Baydar und<br />
spricht Hochdeutsch. Berlins Sprache<br />
ist so vielfältig wie ihreSprecher.<br />
Cornelia Geißler ist<br />
zweisprachig aufgewachsen:<br />
norddeutsch und berlinisch.<br />
Berlin 2030<br />
Schreib doch was über die Lage der berufstätigen<br />
Mutter 2030, schlug die Kollegin<br />
vor. Während ich ihre Nachricht las, schaukelte<br />
ich meine fiebernde,röchelnde Tochter<br />
im Arm. Gute Idee,schrieb ich zurück.<br />
Nachts wälzte ich mich hin und her,<br />
machte mir Sorgen um meine Tochter. Die<br />
nahe Zukunft beschäftigte mich mehr als die<br />
ferne.Meine Tochter klang, als hätte sie einen<br />
rostigen Mähdrescher verschluckt. Irgendwann<br />
schlief ich ein. Plötzlich war 2030, und<br />
im Roten Rathaus saß eine Frau, die erste<br />
grüne Bürgermeisterin. Und erst die zweite<br />
Frau nach der fast vergessenen Luise Schroeder.<br />
Nach der Wahl war die neue grüne Senatschefin<br />
gleich schwanger geworden, was<br />
für eine ziemliche Aufregung in der Stadt gesorgt<br />
hatte. Würde sie ihr Amt niederlegen?<br />
Und wenn nicht, wie soll sie das schaffen?<br />
Eine Regierungschefin mit Baby?Das mag im<br />
fernen Neuseeland klappen, aber in Berlin?<br />
Hochschwanger trat die grüne Bürgermeisterin<br />
schließlich mit ihrem Mann, einem<br />
Informatiker, vor die Presse, und sagte,<br />
dass er seine Karriere zurückstellen und die<br />
ganzeElternzeit vonzwölf Monaten nehmen<br />
werde. Es führte in den kommenden zwölf<br />
Monaten dazu, dass mehr Männer als je zuvor<br />
inBerlin längere Elternzeiten beantragten.<br />
Nach der Geburtbrachte die grüne Bürgermeisterin<br />
ihr Baby ganz selbstverständlich<br />
in die Senatssitzungen mit. DieTeilnehmer<br />
gewöhnten sich daran, über Haushaltsund<br />
Bebauungsfragen zu debattieren, während<br />
die drahtlose Milchpumpe ratterte.<br />
Manchmal hielt der Fraktionschef der Linken<br />
das Baby.Sitzungen nach 16.30 Uhrwurden<br />
abgeschafft, ohne dass die Stadt<br />
schlechter funktionierte als zuvor.<br />
In ihrem Wahlkampf hatte die grüne Bürgermeisterin<br />
dafür geworben, Berlin zur familien-<br />
und kinderfreundlichsten Stadt der Welt<br />
umzubauen. Zu den ersten Amtshandlungen<br />
der Bürgermeisterin gehörte,dass sie die Krankenhäuser,<br />
die vom Land hohe Zuschüsse erhielten,<br />
zu einer 1:1-Hebammen-Betreuung<br />
Traum einer<br />
Mutter<br />
VonSabine Rennefanz<br />
für Schwangereverpflichtete.Kuriere, die einst<br />
für die aus der Mode gekommenen Essenslieferdienste<br />
gearbeitet haben, überbrachten<br />
Neu-Eltern Geburtsurkunden direkt nach<br />
Hausevom Amt. Dank der sprudelnden Steuereinnahmen<br />
hob der Senat die Gehälter der<br />
Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen<br />
Kitas an, kurz darauf mussten die freien<br />
Träger nachziehen, um im Wettbewerb um<br />
qualifiziertes Personal mithalten zu können.<br />
Erzieher wurde zu einem der beliebtesten Berufe<br />
unter Berufsanfängern, er galt als„digitalisierungsfest“,<br />
das heißt, er konnte nicht von<br />
den Robotern übernommen werden, die jetzt<br />
überall eingeführtwurden.<br />
Diegrüne Bürgermeisterin hatte früh verstanden,<br />
dass es bei der Vereinbarkeit von<br />
Berufund Familie nicht allein um die Bereitstellung<br />
von Kitaplätzen ging, sondern um<br />
grundsätzlichere Fragen, um einen Wandel<br />
derArbeitswelt. Gemeinsam mit den landeseigenen<br />
Unternehmen setzte sie einen Pakt<br />
für Familienarbeitszeit durch: mit flexiblen<br />
Arbeitszeiten, Sabbatjahren, Vier-Tage-Woche<br />
bei vollem Lohnausgleich. Wurden Kinder<br />
krank, durfte ein Elternteil bei vollem<br />
Lohnausgleich zu Hause bleiben. Führungskräfte<br />
bekamen ein intensives Coaching, wie<br />
sie Väter unterstützen, die Teilzeit arbeiten<br />
wollen. Schirmherrin des Programms wurde<br />
Sigrid Nikutta, die ehemalige Chefin der<br />
BVG. Am Anfang waren die Widerstände<br />
groß, aber nach und nach zogen die Betriebe<br />
mit, weil sie merkten, dass es nicht nur ihr<br />
Image verbesserte, sondern auch die Zufriedenheit<br />
der Mitarbeiter stieg. Das Klima in<br />
der Stadt veränderte sich. Start-ups,indenen<br />
die veraltete 60-Stunden-Kultur propagiert<br />
wurde,fanden kaum noch Personal.<br />
Dann wachte ich auf, im Fernsehen erklärte<br />
Sandra Scheeres, dass etwas nicht<br />
funktionierte.Der Traum war vorbei.<br />
SabineRennefanz liest am 23. Januar um 20 Uhr aus<br />
ihremneuen Buch „Mutter to go“bei LiteraturLIVEimPfefferberg<br />
Theater.Karten gibt es unter030/93 93 58 555.
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be.berlin
12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Moloch<br />
Berlin<br />
Manche suchen in der großen Stadt die Freiheit.<br />
Und finden sie. Anderen geht es<br />
viel zu schnell mit dem Wachsen.<br />
WievielUrbanität ist gut für uns Menschen?<br />
VonHarald Jähner<br />
IMAGO<br />
Nach Dekaden des<br />
Schrumpfens macht<br />
Berlin wieder das,was es<br />
zuvor eigentlich immer<br />
gemacht hat: Es wächst. Eigentlich<br />
müsste die Stadt das Wachsen gewohnt<br />
sein; über Jahrhunderte war<br />
sie zum Wachstum geradezu verurteilt.<br />
Dass die Stadtverwalter die vielen<br />
aktuellen Miseren und Pannen<br />
mit dem angeblich unerwartbaren<br />
Zuwachs erklären, ist, aus historischer<br />
Distanz betrachtet, ein ganz<br />
schlechter Witz.<br />
In den neunzig Jahren von 1820<br />
bis 1910 zum Beispiel verzehnfachte<br />
sich die <strong>Berliner</strong> Bevölkerung von<br />
rund 200 000 auf etwa zwei Millionen<br />
Menschen. Deshalb gleich voneiner<br />
„Explosion“ zu sprechen, wie es sich<br />
die Geschichtsschreibung der Stadt<br />
seit langem angewöhnt hat, ist allerdings<br />
auch stark übertrieben. Wenn<br />
das schon eine Explosion sein soll,<br />
was müssten da erst die Bewohner<br />
vonShenzhen sagen?<br />
Wachstum ist eine relativeGröße<br />
Shenzhen, die Stadt am chinesischen<br />
Perlflussdelta, hatte 1979 gerade<br />
mal 30 000 Einwohner. Heute,<br />
knapp 40 Jahre später, leben dort<br />
zwölf Millionen. Dieinhiesigen Verhältnissen<br />
unvorstellbare Aufgabe,<br />
mit solchem Wachstum fertig zu<br />
werden, hat die Bewohner von<br />
Shenzhen überaus findig gemacht.<br />
Von ihrem Innovationsgeist profitiertdie<br />
ganzeWelt; dortwirdfieberhaft<br />
an derVerbesserung unserer Apparate<br />
gearbeitet, zur Zeit am knickbaren<br />
Handydisplay.<br />
Die Sonderwirtschaftszone ist<br />
Chinas Silicon Valley und Shenzhen<br />
die reichste Stadt des Landes.Allein in<br />
der sogenannten iPod-City in Shenzhen<br />
arbeiten für den Konzern Foxconn<br />
inzwischen 300 000 Einwohner,<br />
die meisten Frauen. Schäbige,gerade<br />
mal zwanzig Jahre alte Hochhäuser<br />
werden schon wieder abgerissen, um<br />
schickeren Platz zu machen, umsäumt<br />
voneleganten Parks, durch die<br />
lautlos Elektrobusse kurven.<br />
Berlin ist dagegen eine im Schneckentempo<br />
wachsende Stadt, die so<br />
gemächlich reifen könnte wie der<br />
Whisky in den Fässern von Tennessee.Aber<br />
das Wachstum ist eine relative<br />
Größe. Was der einen Gesellschaft<br />
als Schildkrötentempo erscheint,<br />
gilt der anderen schon als<br />
atemberaubend. Städtisches Wachstum<br />
verläuft niemals ohne gelegentliche<br />
Überbeanspruchung der urba-<br />
nen und sozialen Gelenke.Eine Stadt<br />
ganz ohne Stau wäreein orwellscher<br />
Albtraum; der tägliche Minikollaps<br />
gehört zur gesunden Stadt, weil er<br />
ihre Bewohner daran erinnert, dass<br />
Dynamik Grenzen hat.<br />
Wachstum erzeugt Euphorien<br />
und Phobien, beider Höhepunkte<br />
erlebte in inflationärem Wachstum<br />
das Berlin der Weimarer Republik.<br />
Schon in den Jahrzehnten zuvor,seit<br />
der Gründerzeit, hatten sich die<br />
Mietskasernen unaufhörlich ins<br />
Umland gefressen, nun beschleu-<br />
Menschen lebten im Jahr 1820 in Berlin. 1910 waren es zehn Mal so viele.<br />
nigte die Stadt auch ihr inneres<br />
Tempo. Inder Selbstwahrnehmung<br />
und -inszenierung der Stadt sollte alles<br />
wirbeln und rasen und war doch<br />
immer noch nicht schnell genug.<br />
Baudirektor Martin Wagner sah<br />
die Stadt als „Maschine für Arbeit<br />
und Wohlleben“, bestimmt vomVerkehr,von<br />
den Prioritäten „Beschleunigung,<br />
Stockungslosigkeit, Übersichtlichkeit“.<br />
Ihre Glieder sollten<br />
laufen wie geschmiert und ihre<br />
Adernden schnellsten Durchlass gewähren.<br />
Stattdessen stockte es überall,<br />
weshalb in einem fortabgerissen<br />
und kahl saniert wurde wie gehetzt.<br />
Noch abends beim Tanzen kultivierten<br />
die <strong>Berliner</strong> einen wirbelnden<br />
Charleston-Stil, der das Tempo des<br />
Tages feierte und die Nacht auf Trab<br />
bringen sollte.<br />
Dieser „Duft von Freiheit und<br />
Benzin“, wie die Schriftstellerin Gabriele<br />
Tergit das nannte, zog lebenshungrige<br />
Menschen aus allen Provinzen<br />
an, hier ihr Glück zu versuchen.<br />
Brave Mädchen kamen aus<br />
den Kleinstädten und Dörfern und<br />
suchten einen Platz in den neuen<br />
Berufszweigen der Stadt –inden Telegrafenämtern,<br />
<strong>Zeitung</strong>en, Büros<br />
und Warenhäusern. Nach Monaten<br />
kehrten sie verwandelt auf Besuch in<br />
die Provinz zurück: Selbstbewusst,<br />
schick, schlagfertig und vorlaut verstörten<br />
sie ihreFamilien und besänftische<br />
mausert, hast Du Fleißige<br />
schöne Beine und die nötige Mischung<br />
von Zuverlässigkeit und<br />
Leichtsinn, vonVerschwommenheit<br />
und Umriss,von Güte und Kühle gewonnen.“<br />
Nur ein bisschen sentimentaler<br />
wünschte er sie sich, vorallem<br />
in Liebesdingen.<br />
DieStadt veränderte das Bewusstsein<br />
bis tief hinein ins Innere des<br />
Wahrnehmungsapparates, löste die<br />
Menschen aus ihren traditionellen<br />
Verhaltensmustern und führte sie<br />
frisch zurechtgemacht auf das Parkett<br />
der Cabarets und die Flure der Arbeitsämter.Nicht<br />
wenige aber spie sie<br />
verarmtund verbittertwieder aus.<br />
VomMoloch Berlin sprach man,<br />
von der menschenverschlingenden<br />
Hure Babylon, von der gefräßigen<br />
Stadtmaschine, vom Großstadtdschungel<br />
und seinem Pesthauch.<br />
Diepanischen Metaphernhatten ihrenGrund<br />
nur zur Hälfte in der Realität;<br />
die darüber hinausschießende<br />
Fantasie rührte aus dem Umstand,<br />
dass niemand wissen konnte,wohin<br />
dasWachstum der Stadt noch führen<br />
würde. Wie viele Menschen würde<br />
Berlin noch verschleißen? Wie viel<br />
Dreck, Abgase, Keime und Fäulnis<br />
würden den überfüllten Quartieren<br />
noch zusetzen? Wie viel Hetze den<br />
Herzklappen? Wie viel Arbeitslose<br />
den öffentlichen Kassen? Das Berlin<br />
derZwanzigerjahrelöste trotz seines<br />
Glanzes, andem die meisten ohnehin<br />
nicht teilhaben konnten, wuchernde<br />
Zukunftsängste aus, von<br />
denen vor allem die Nazis profitierten.<br />
Die Stadtfeindschaft, der Hass<br />
auf die„Asphaltkultur“ und die sexuelle<br />
Libertinage gehörten zum Standardrepertoireihrer<br />
Agitation.<br />
Heute wissen wir, dass das<br />
Wachstum der Stadt limitiert war;<br />
die Jahre nach dem Krieg waren<br />
durch Fortzüge,die folgenden durch<br />
Stillstand gekennzeichnet im Wechsel<br />
mit immer weiteren Abgängen. Es<br />
tigten die besorgten Väter damit,<br />
dass sie die leere Familienkasse<br />
großspurig mit zehn Reichsmark<br />
füllten. Heinrich Mann sprach von<br />
Berlin als einer Menschenwerkstatt.<br />
Die innere Urbanisierung schuf<br />
neue Sozialcharaktere, deutlich<br />
sichtbarer bei den Frauen als bei den<br />
Männern. Der Schriftsteller Franz<br />
Hessel schrieb in der deutschen<br />
Vogue 1929 eine Liebeserklärung<br />
„An die <strong>Berliner</strong>in“: „Mit der Geschwindigkeit,<br />
in der Deine Stadt aus<br />
klobiger Kleinstadt sich insWeltstädternet.<br />
In prekärer Dichte vergesellschaftet<br />
fühlte man sich nicht länger<br />
durch die Stadt, sondern durch das<br />
digitale Netz.<br />
Dessen Unsichtbarkeit steigerte<br />
die mit der Erfassung und Verstrickung<br />
unserer sozialen Existenz zuvor<br />
schon verbundenen Ängste ins<br />
Paranoide. Nicht das „Räderwerk“<br />
der Stadt oder ihrePhantasmagorien<br />
als Dschungel und Moloch lösen<br />
heute das bedrohliche Gefühl gesellschaftlicher<br />
Allmacht aus, sondern<br />
die banale Allwissenheit der Clouds<br />
ist nur ein paar Jahreher,dariss man<br />
in Berlin sogar die Obergeschosse<br />
der Plattenbauten ab, umLeerstand<br />
zu vermeiden –ein heute grotesk anmutender<br />
Planungsirrtum, allerdings<br />
ein entschuldbarer. Denn<br />
nicht nur in Berlin, auch in vielen anderen<br />
Ländern Europas liefen den<br />
Städten die Einwohner davon.<br />
In den Achtzigerjahren schien sie<br />
der technische Fortschritt entbehrlich<br />
zu machen. Die Städte wurden<br />
gewissermaßen arbeitslos, denn die<br />
Digitalisierung stellte die Stadt als<br />
Produktionsstandort der Zukunft<br />
gründlich in Frage. Damit änderte<br />
sich unser Blick auf die Großstadt<br />
fundamental. Moderne Fabriken<br />
wurden auf der grünen Wiese errichtet,<br />
Einkaufscenter vor die Tore der<br />
Stadt verlegt, Bürohochhäuser in<br />
Vorstädten errichtet. Das Internet<br />
machte logistische Zusammenarbeit<br />
von räumlicher Nähe unabhängig;<br />
heute ist man auf der Hallig Hooge ja<br />
potenziell nicht weniger vernetzt als<br />
in Berlin-Mitte.<br />
In der Folge begannen viele<br />
Städte zu veröden. Plötzlich kämpften<br />
sie nicht mit zu viel Urbanität,<br />
sondern mit zu wenig. Die Städte<br />
wurden nicht mehr mit Enge assoziiert,<br />
sondern mit Weite, vor allem<br />
Berlin, die Stadt der Brachen. Zur<br />
gleichen Zeit wanderten die sozialen<br />
Ängste aus der Stadt hinaus –ins Inund<br />
Server,die uns über unsereHandys<br />
beständig absaugen und triggern.<br />
Seitdem erscheint uns die<br />
Stadt nicht mehr als das Medium der<br />
Vergesellschaftung, sondern als ihr<br />
nostalgisches Abbild, als eine ArtRealmetapher,<br />
ein Idyll. Was früher<br />
Ängste auslöste, wirkt nun geradezu<br />
beruhigend auf die Sinne.Man steht<br />
am Strand des Menschenmeeres<br />
und fischt schöne Eindrücke heraus.<br />
Miteinem Malwirkt die Dichte einer<br />
Stadt beruhigend, weil sie der abstrakten<br />
digitalen Vernetzung ein<br />
sinnliches Gegenbild gibt.<br />
Seit den frühen Neunzigerjahren<br />
suchen die Menschen deshalb verstärkt<br />
wieder Nähe.Drangvolle städtische<br />
Szenen wie an derWarschauer<br />
Brücke oder dem Schlesischen Tor<br />
werden genossen, nicht gemieden.<br />
Die breiten Schneisen zwischen den<br />
Häusern, die man in den Sechzigerjahren<br />
ließ, um die Menschen durchatmen<br />
zu lassen und ihnen Luft,<br />
Licht und Sonne zu geben, wirken<br />
jetzt öde und bedrückend; umgekehrt<br />
erscheint die Enge, die man<br />
früher als bedrohlich und ungesund<br />
empfand, nun anheimelnd, angenehm<br />
und entspannend. Schon aus<br />
ästhetischen Gründen setzen die<br />
Städte seitdem auf Verdichtung aller<br />
Art. Stadtmarathons, Weihnachtsmärkte,<br />
Flohmärkte, Fanmeilen, Public<br />
Viewing –Zusammenballungen<br />
aller Art wurden inszeniert, um die<br />
urbane Dichte im Stadtevent noch<br />
zu intensivieren.<br />
Heute wächst Berlin wieder, und<br />
alte Freuden und Ängste kehren in<br />
neuem Gewand zurück. Die Digitalisierung<br />
hat inzwischen viele Schrecken<br />
verloren, aber wohl auch ihre<br />
größten Triumphe hinter sich. Nach<br />
der euphorischen Flucht auf die grünenWiesen<br />
kehrtdieWirtschaft in die<br />
Städte zurück, zuletzt der Planung<br />
nach ausgerechnet der Hightech-<br />
Riese Siemens, ein Sieg der analogen<br />
Welt. Die sinnliche Nähe anonymer<br />
Menschen und die Fülle von Kunst<br />
und Kultur haben sich für das Wachhalten<br />
von Kreativität als unabdingbar<br />
erwiesen. Wirbrauchen einander<br />
live, mitHaut und Haar.Deshalb strömen<br />
die Leute wieder in die Stadt, pro<br />
Jahr wächst Berlin um die Größe einer<br />
Kleinstadt. Unablässig verwandelt<br />
sich hier Fremdes in Bekanntes und<br />
umgekehrt.<br />
Die Schule der Integration<br />
Die Stadt ist eine bewährte Schule<br />
der Integration, ihreBewohner sind<br />
deshalb weniger ängstlich. Und<br />
doch braucht man hier neuen Mut,<br />
so viel hat der Terror inzwischen erreicht.<br />
Zur früheren Unbeschwertheit<br />
muss man sich bei Massenveranstaltungen<br />
geradezu ermannen,<br />
um nicht das schale Gefühl zu empfinden,<br />
die Freiheit längst verloren<br />
zu haben. Städtische Dichte gerät<br />
allmählich wieder in Misskredit.<br />
Der ökonomisch irrsinnige Widerstand<br />
gegen die Bebauung des Tempelhofer<br />
Feldesist eindeutliches Signal.<br />
Die größte Gefahr für die Stadt<br />
aber droht im Schutz falscher Gesetze.<br />
Habgier und Egoismus drosseln<br />
die Freude am neuen Wachstum,<br />
die Spekulation mit dem<br />
Wohnraum lässt ihre Bewohner verzweifeln<br />
und sortiert die Stadt nach<br />
Einkommensklassen um. Wird die<br />
Segregation nicht gebremst, verödet<br />
Berlin aufs Neue.Mit derheute so innig<br />
verehrten Mietskaserne erfand<br />
die vom Wachstum der Gründerzeit<br />
geforderte Stadt geniale Strategien<br />
und Gehäuse des Wachstums, die<br />
sich bis heute bewähren. Vonsoviel<br />
Klugheit sind wirweitentfernt.<br />
Harald Jähner sieht Berlin abwechselnd<br />
voninnen und außen.<br />
Er wohnt am Stadtrand.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 – S eite 13<br />
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Plötzlich Weltstadt<br />
Die Zwanzigerjahre haben gerade begonnen, als Berlin quasi von einem Tagauf den anderen<br />
zu einer Metropole wird. Ein Blick zurück auf eine schnelllebige Zeit<br />
VonMichael Brettin<br />
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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Berlin 1922: Die Not ist groß. Die Inflation erreicht ein Jahr später ihren Höhepunkt. ULLSTEIN BILD Unter den Linden 1928: Der Verkehr nimmt zu. Im Hintergrund stehen Doppeldeckerbusse, die noch heute für Berlin typisch sind. AKG IMAGES<br />
Jetzt gilt’s.Die Stimmung ist angespannt<br />
unter den Abgeordneten<br />
im Sitzungssaal der<br />
Preußischen Landesversammlung<br />
an der Prinz-Albrecht-Straße<br />
(heute Abgeordnetenhaus von Berlin<br />
an der Niederkirchnerstraße). An<br />
diesem zukunftsweisenden Dienstag,<br />
dem 27. April1920, liegt das umstrittene<br />
„Gesetz über die Bildung einer<br />
neuen Stadtgemeinde Berlin“<br />
zur Abstimmung vor, in dritter und<br />
letzter Lesung; bislang hat es keine<br />
Mehrheit gefunden.<br />
Befürworter und Gegner des Gesetzes<br />
stehen sich unversöhnlich gegenüber,<br />
auf der einen Seite Sozialdemokraten<br />
(SPD) und Sozialisten<br />
(USPD), auf der anderen Nationalkonservative<br />
(DNVP), Nationalliberale<br />
(DVP) und Abgeordnete der<br />
Zentrumspartei sowie einerseits und<br />
andererseits Linksliberale (DDP).<br />
Ein Zusammenschluss von Berlin<br />
und seiner Nachbarstädte und -gemeinden<br />
bietet sich seit längerer Zeit<br />
an und drängt sich in jüngerer auf. Das<br />
rasche Wachstum der Reichshauptstadt<br />
und seiner Vorortesowie die damit<br />
einhergehende territoriale Verflechtung<br />
schreien nach einer gemeinsamen<br />
Siedlungs- und Verkehrsplanung<br />
sowie einem gemeinsamen<br />
Verwaltungs- und Steuerwesen.<br />
Seit langem pflegen die Städte und<br />
Gemeinden im Nebeneinander ein<br />
Gegeneinander,mitunter ein schildaeskes.<br />
InNiederschöneweide liegen<br />
die Leitungen dreier verschiedener<br />
Gaswerke Seite an Seite in der Erde.<br />
DenTegeler Seenutzt Berlin alsTrinkwasserquelle,<br />
Tegel und Reinickendorfleiten<br />
ihreAbwässer hinein.<br />
Preußen selbst beabsichtigte eine<br />
Zeit lang, Berlin zu erweitern, um der<br />
Hauptstadt zu Größe und Glanz zu<br />
verhelfen, scheiterte aber an den<br />
herrschenden bürgerlichen Parteien<br />
in der Stadt, bei denen lokalste Interessen<br />
überwogen. Als sich Stadtvertreter<br />
für eine Eingemeindung aussprachen,<br />
war es zu spät. Der Aufschwung<br />
der <strong>Berliner</strong> Sozialdemokraten,<br />
ab 1893 ununterbrochen im<br />
Reichstag vertreten, bewog die konservativepreußische<br />
Regierung, ihre<br />
Haltung zu ändern.<br />
Und sozankten sich die <strong>Berliner</strong><br />
und ihreNachbarnweiter über Territorial-<br />
und Verwaltungsgrenzen,<br />
über Polizeibezirke,Zuständigkeiten<br />
von Stadt- und Kriminalgericht,<br />
Geldeinnahmen und ihreVerteilung.<br />
Der Zweckverband Groß-Berlin,<br />
den die Städte Berlin, Neukölln,<br />
Lichtenberg, Charlottenburg, Schöneberg,<br />
Cöpenick, Wilmersdorf und<br />
Spandau sowie die Landkreise Teltow<br />
und Niederbarnim 1912 bildeten,<br />
sollte zumindest in Sachen Siedlungs-<br />
und Verkehrsplanung etwas<br />
bewegen; er erfüllte die Erwartungen<br />
nicht.<br />
Gegensätzlich sind die Erwartungen<br />
der Städte und Gemeinden an<br />
ein einheitlich geleitetes, einheitlich<br />
versorgtes und einheitlich besteuertes<br />
Groß-Berlin. Die einen, die Ärmeren,<br />
hoffen zu profitieren, die anderen,<br />
die Wohlhabenden, fürchten<br />
draufzuzahlen. Mehr noch: Das alte<br />
Dreiklassenwahlrecht, das bis November<br />
1918 bestand, garantierte<br />
dieVormacht der Besitzenden in den<br />
Kommunalvertretungen; das neue<br />
geheime, gleiche und direkte Wahlrecht,<br />
das auch für Frauen gilt, könnten<br />
dazu führen, bisherige Positionen<br />
zu verlieren.<br />
Reinickendorfersucht das Innenministerium<br />
schriftlich, die Eingemeindung„so<br />
schleunig wie möglich<br />
herbeiführen zu wollen“. Spandau<br />
hingegen beschwert sich: „Die Stadt<br />
Spandau soll trotz einmütigen Protestes<br />
ihrer Selbständigkeit beraubt<br />
che nach die zweitgrößte Stadt der<br />
Welt (hinter Los Angeles) und ihren<br />
Einwohnern nach die drittgrößte<br />
(hinter London und NewYork).<br />
Durch die Eingemeindung von 7<br />
Städten, 59 Landgemeinden und 27<br />
Gutsbezirken verdreizehnfacht sich<br />
das Stadtgebiet auf 878,1 Quadratkilometer.<br />
Die Bevölkerung verdoppelt<br />
sich nahezu: von knapp zwei<br />
Millionen (1 928 432 Einwohner) auf<br />
3,7 Millionen (3 690 131). Fünf Jahre<br />
später, im Juni 1925, leben in der<br />
Stadt über vier Millionen Menschen<br />
(4 024 286) und Ende 1942 so viele<br />
wie nie zuvor und nie danach: fast<br />
viereinhalb Millionen (4 478 102).<br />
Keine Zeit! Keine Zeit! Keine Zeit!<br />
Wer hätte gedacht, dass aus einer<br />
Furt über die Spree eine Weltstadt<br />
entspringen würde?<br />
Es sei vonder Geschichte wirklich<br />
nicht vorgesehen gewesen, schreibt<br />
der Verleger und Schriftsteller Wolf<br />
Jobst Siedler,„daß sich Berlin an dem<br />
eigenen Schopf aus der Banalität<br />
zog“. Ironie der Geschichte: dass ein<br />
Aufschwung stets in einen Zusammenbruch<br />
mündete: Preußen ging<br />
fast unter in den Napoleonischen<br />
Kriegen, das Kaiserreich ging unter<br />
im Ersten Weltkrieg, die Weimarer<br />
Republik im Nationalsozialismus.<br />
Der französische Philosoph und<br />
Soziologe Raymond Aron sagte 1945<br />
und ohne zwingenden Grund eingemeindet<br />
werden.“ Rosenthal und<br />
Neukölln wiederum sprechen sich<br />
für eine Eingemeindung aus. Charlottenburg<br />
und Wilmersdorf werben<br />
für eine Vorortgroßstadt mit Steglitz,<br />
Friedenau, Schmargendorfund Grunewald.<br />
Jetzt also gilt’s. Die Preußische<br />
Landesversammlung schreitet zur<br />
Abstimmung. In die Urnen rascheln<br />
blaue Ja- und rote Nein-Karten.<br />
Nicht alle Parteien sind in Sollstärke<br />
vertreten. Vonden 402 Abgeordneten<br />
fehlen 84, davon 67 unentschuldigt.<br />
Innerhalb vonzehn Minuten erfolgt<br />
die Auszählung: 165 Ja- zu148<br />
Nein-Stimmen bei 5Enthaltungen.<br />
Bravo-Rufe auf der Linken, Zischen<br />
auf der Rechten. Am 1. Oktober 1920<br />
tritt das Gesetz in Kraft.<br />
Berlin ist jetzt janz jroß. Die neue<br />
Stadt, aufgeteilt in 20 Bezirke,ist von<br />
einem Tagauf den anderen ihrer Fläin<br />
den Ruinen vonBerlin zum amerikanischen<br />
Historiker Fritz Stern:<br />
„Ach, wenn man denkt, dies hätte das<br />
Jahrhundert der Deutschen sein sollen.<br />
Deutschland hat alles selber zunichte<br />
gemacht. Und dabei schickte<br />
Berlin sich doch gerade an, die älteren<br />
und glanzvolleren Metropolen Europas<br />
an den Rand zu spielen.“<br />
Über derWeimarer Republik hängen<br />
die Schatten des Kaiserreichs,<br />
das in der Revolution 1918/19 endete,<br />
der Mär vom imFelde unbesiegten,<br />
von den Revolutionären<br />
hinterrücks gemeuchelten Heer<br />
(Dolchstoßlegende) und des Friedensvertrags<br />
vonVersailles 1919, der<br />
den Deutschen die Alleinschuld am<br />
Krieg gibt und ihnen Gebietsabtretungen<br />
und Reparationsforderungen<br />
auferlegt, welche die Wirtschaft<br />
auf Jahrebelasten.<br />
Doch das Reich bleibt bestehen;<br />
und die Republik hat ein Potenzial,<br />
das viele Deutsche erst wahrnehmen,<br />
als es nicht mehr zu nutzen ist.<br />
Deutschland wird zueinem Laboratorium<br />
der Zwanzigerjahre, und<br />
Berlin wird zum größten Experiment.<br />
DieStadt pulsiertund vibriert,<br />
zischt und zuckt, sprudelt und<br />
spritzt, knallt und schallt. Schnelllebig<br />
sind diese Jahre. Der Schriftsteller<br />
und Satiriker Walter Mehring<br />
bedichtet das „<strong>Berliner</strong> Tempo“, der<br />
Kabarettist Paul Graetz rezitiert es:<br />
„Mit der Uhrinder Hand, Mit’mHut<br />
uff’m Kopf, Keine Zeit! Keine Zeit!<br />
Keine Zeit! …Mach Kasse! Mensch!<br />
Die Großstadt schreit: Keine Zeit!<br />
Keine Zeit! Keine Zeit!“<br />
Es ist eine verwirrende Zeit, befreiend<br />
und beängstigend, geistreich<br />
und gespenstisch, glanz- und unheilvoll<br />
zugleich, eine Zeit, in der die<br />
einen sich auf die Tage und Nächte<br />
stürzen, lebenslustig, -hungrig, -gierig,<br />
und die anderen sich durch die<br />
Alltage schleppen, vom Leben gebeutelt,<br />
am Leben verzweifelnd, des<br />
Lebens müde.<br />
Sefton Delmer, 1904 in Berlin geboren,<br />
ab 1929 als Korrespondent<br />
der Tageszeitung Daily Express tätig,<br />
verstand „den irrsinnigen Wirbel“ in<br />
der Stadt „als eine Art pompejanisches<br />
Gelage am Vorabend des Vesuvausbruchs“.<br />
Niemand konnte<br />
sich dem Tanz am –nicht selten auf<br />
dem –Vulkan entziehen.<br />
Einwohner hatte Berlin am 31. Dezember 1919.<br />
Es ist, als gäb’s kein Morgen mehr.<br />
Alles ist möglich, im Guten wie im<br />
Bösen. Berlin, befreit von wilhelminischen<br />
Konventionen, ist im Höhenrausch.<br />
Der Rausch ist beglückend,<br />
seine Nebenwirkungen sind<br />
beängstigend.<br />
Es gibt Umsturzversuche von<br />
links außen, den Januaraufstand<br />
und die Märzkämpfe 1919, und<br />
rechts außen, den Kapp-Putsch im<br />
März1920.<br />
Es gibt Radikalismus: 376 Menschen<br />
werden zwischen 1919 und<br />
1922 umgebracht; 354 Taten sind<br />
Rechtsradikalen zuzuschreiben, darunter<br />
die MordeanRosa Luxemburg<br />
und Karl Liebknecht sowie Reichsaußenminister<br />
Walther Rathenau.<br />
Es gibt Regierungskrisen: Die Republik<br />
hat innerhalb von 14Jahren<br />
21 Regierungen.<br />
Es gibt Verelendung durch Inflation<br />
und Weltwirtschaftskrise.<br />
Unter Gustav Böß (DDP), von Januar<br />
1921 bis November 1929 Oberbürgermeister<br />
von Groß-Berlin,<br />
steht der Magistrat vor drei großen<br />
Herausforderungen: Wohnungsnot<br />
lindern, Energiebedarf decken, Verkehrsnetz<br />
ausbauen.<br />
Der Bedarf anWohnungen stellt<br />
den Magistrat vor gewaltige Herausforderungen.<br />
Zwischen 1919 und<br />
1923 entstehen noch nicht mal<br />
10 000 Wohnungen; vor 1914 waren<br />
es 20 000 –jährlich.<br />
Das Kaiserreich hatte den Wohnungsbau<br />
weitgehend Geschäftemachern<br />
überlassen, die mit dichtester<br />
Bebauung höchsten Gewinn<br />
machten. So entstand, wie der Architekt<br />
und Stadtplaner Werner Hegemann<br />
1930 schreibt, die „größte<br />
Mietskasernenstadt der Welt“, die<br />
„vier Millionen künftiger <strong>Berliner</strong><br />
zum Wohnen in Behausungen verdammte,<br />
wie sie sich weder der<br />
dümmste Teufel noch der fleißigste<br />
<strong>Berliner</strong> Geheimrat oder Bodenspekulant<br />
übler auszudenken vermochte“.<br />
Die Mietskasernenstadt Berlin<br />
zwängt, statistisch betrachtet, 78<br />
Menschen in ein Haus (Paris 38, London<br />
8). Die Unterschiede zwischen<br />
den wohlhabenden Bezirken im<br />
Westen und Südwesten zu den übrigen<br />
sind erheblich: In Zehlendorf<br />
sind es 10, in Wedding 93 Menschen.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Magistrat erlässt<br />
1925 eine Bauordnung, die den Bau<br />
vonMietskasernen verbietet und die<br />
Randbebauung ohne Quer-und Seitengebäude<br />
nach modernen sozialen<br />
und hygienischen Erkenntnissen<br />
verlangt, und er kauft Grund und Boden.<br />
Der städtische Wohnungsbau<br />
fördert das „Neue Bauen“, getragen<br />
von gewerkschaftsnahen oder -eigenen<br />
Unternehmen und geprägt von<br />
sozial engagierten Architekten wie<br />
Bruno Taut, Walter Gropius und<br />
Hans Scharoun.<br />
Der soziale Wohnungsbau kann<br />
die Not nicht beseitigen. Die Mieten<br />
in den Großsiedlungen sind trotz aller<br />
Anstrengungen, die Baukosten so<br />
gering wie möglich zu halten, nicht<br />
niedrig genug. NurFacharbeiter,Angestellte<br />
und Beamte können sich<br />
eine Neubauwohnung leisten.<br />
Die Bemühungen der Stadt, die<br />
Energieversorgung zu sichern, sind<br />
erfolgreicher. ImNovember 1923 gelingt<br />
die Umwandlung der Gas-, Wasser-<br />
und Elektrizitäts-Werke in kommunale<br />
Aktiengesellschaften: <strong>Berliner</strong><br />
Städtische Gaswerke AG (Gasag),<br />
<strong>Berliner</strong> Städtische Wasserwerke AG<br />
(Wassag) und <strong>Berliner</strong> Städtische<br />
Elektrizitätswerke AG (Bewag).<br />
Bei der Aufgabe, den städtischen<br />
Verkehr zu ordnen, treibt der Magistrat<br />
den U-Bahn-Bau voran, bindet<br />
die Arbeiterviertel im Norden und<br />
Osten sowie die Industrieviertel an<br />
den Stadträndern andie Innenstadt<br />
an, sodass sich das Liniennetz von<br />
vordem Krieg bis Ende 1930 verdoppelt.<br />
Zudem gelingt es 1929, alle privaten<br />
Verkehrsbetriebe zur <strong>Berliner</strong><br />
Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG)<br />
zusammenzuschließen. Der<strong>Berliner</strong><br />
an sich nutzt Bahnen und Busse,<br />
doch immer mehr leisten sich ein<br />
Kraftfahrzeug, das die Droschke aus<br />
den Straßen verdrängt.<br />
Monate zuvor, im Frühsommer<br />
1928, machte ein <strong>Berliner</strong> mit seiner<br />
Kutschfahrt nach Paris auf das<br />
„Droschkensterben“ aufmerksam:<br />
Gustav Hartmann, genannt „Eiserner<br />
Gustav“.<br />
Zentrum der Wirtschaft<br />
Die Zahl der Automobile steigt<br />
sprunghaft an: 1922 gibt es 17 000,<br />
Anfang 1929 schon 82 000 Kraftfahrzeuge,<br />
wie den Hanomag 2/10 PS,<br />
den ersten deutschen Kleinwagen,<br />
wegen seiner Form „Kommißbrot“<br />
genannt, oder den Horch 12/60 PS,<br />
das erste deutsche Serienfahrzeug<br />
mit Achtzylindermotor.<br />
In keiner anderen deutschen Stadt<br />
wirdsoviel über den Autoverkehr gesprochen<br />
wie in Berlin. Dabei kann<br />
1926 erst einer vonhundert<strong>Berliner</strong>n<br />
ein Kraftfahrzeug sein Eigen nennen;<br />
in dreizehn anderen deutschen Städten<br />
liegt die Zahl der Fahrzeuge pro<br />
Kopf der Bevölkerung höher. „Geradezu<br />
lächerlich“ sei, spottet Kurt Tucholsky<br />
in der Weltbühne im November<br />
1926, „was zur Zeit in dieser Stadt<br />
aufgestellt wird, um den Verkehr zu<br />
organisieren, statistisch zu erfassen,<br />
zu schildern, zu regeln, abzuleiten,<br />
zuzuleiten … Ist er denn so groß?<br />
Nein.“ An seinen Brennpunkten entspreche<br />
er „einer mittlern Pariser<br />
Straße abends um 6Uhr“.<br />
Größe zeigt die deutsche Hauptstadt<br />
woanders. Berlin ist Zentrum<br />
der deutschen Wirtschaft, ist Sitz der<br />
Reichsbank und der Wertpapierbörse.Mehr<br />
als ein Viertel aller deutschen<br />
Aktiengesellschaften hat ihre<br />
Hauptniederlassung in der Stadt.<br />
Die Reichshauptstadt ist Mitte 1925<br />
die größte Industriestadt Europas,<br />
mit annähernd 300 000 Betrieben<br />
und 1,8 Millionen Beschäftigten.<br />
Die elektrotechnische Industrie<br />
steht an der Spitze, mit Firmen wie<br />
AEG, Siemens, Bergmann-Elektrizitäts-Werke,<br />
Telefunken und Osram;<br />
gefolgt von der Metallindustrie mit<br />
Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau<br />
in Gestalt von Borsig,
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 15<br />
· ·<br />
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4Millionen<br />
Einwohner hatte Berlin am 31. Dezember 1942.<br />
Arbeitsamt Südost, Sonnenallee, Neukölln 1931: Der Börsenkrach von 1929 wirkt nach. BPK/KUNSTBIBLIOTHEK, SMB, PHOTOTHEK WILLY RÖMER Friedrichstraße 1929: Chauffeure dürfen laut Gesetz Fußgänger „in keinem Falle“ belästigen. ULLSTEIN BILD<br />
Orenstein &Koppel, Knorr-Bremse<br />
und Nationale Automobil-Gesellschaft<br />
(NAG) sowie dem Bekleidungsgewerbe<br />
mit Klein- und Alleinbetrieben.<br />
Aufsehen erregt Berlin in Wissenschaft,<br />
Forschung und Technik. Am<br />
Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik<br />
ist AlbertEinstein seit 1917 Direktor,<br />
am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie<br />
forschen Otto Hahn und Lise<br />
Meitner. Ander Charité entschlüsselt<br />
Otto Heinrich Warburg1926 den<br />
Stoffwechsel inTumoren; damit setzt<br />
er einen Meilenstein in der Krebstherapie.<br />
Und bei der Funkausstellung<br />
1928 gibt es am Stand vonTelefunken<br />
die erste öffentliche Vorführung<br />
vonFernsehbildern.<br />
Die Entwicklung der Stadt zu einer<br />
Weltmetropole ist auf keinem<br />
Gebiet so offenkundig wie auf dem<br />
der Kultur: Es gibt zeitweise vier<br />
Opernhäuser und drei große Revuetheater,<br />
drei Varietés, zahlreiche<br />
Theater, Kabaretts und Kleinkunstbühnen,<br />
manche mit Nackttanzauftritten<br />
von Anita Berber, der Femme<br />
fatale jener Jahreschlechthin.<br />
Eine ungehemmte Lebenslust<br />
bricht sich Bahn. Freizeit ist eine<br />
große Sache.Zerstreuung finden <strong>Berliner</strong><br />
bei Ausflügen ins Jrüne,inSportund<br />
Gesangsvereinen, auch in der<br />
Freikörperkultur-Bewegung. Junge<br />
Leute frönen dem Shimmy, Charleston<br />
und Black Bottom; die Tänzer<br />
schütteln sich Langeweile oder Sorgen<br />
vomLeib.Besucher aus aller Welt<br />
strömen in die Stadt, ganz im Sinne<br />
des Schlagworts (und Liedes) „Jeder<br />
einmal in Berlin“, mit dem das Ausstellungs-,<br />
Messe- und Fremdenverkehrsamt<br />
wirbt.<br />
„Es gab kaum noch eine Straße,in<br />
der sich nicht ein Nachtlokal etablierte,<br />
manchmal nur mit sechs<br />
oder acht Tischchen“, erinnert sich<br />
der Journalist und Schriftsteller Curt<br />
Riess. Und: „Es war schick, Rauschgifte<br />
zu nehmen. Kokain war eine<br />
Zeit lang Mode.Man bekam es in jedem<br />
zweiten Nachtlokal bei der Toilettenfrau<br />
…“ Kleinste (gestreckte)<br />
Mengen gab es in der südlichen<br />
Friedrichstraße ab 1,50 Mark.<br />
DasBabel der Welt<br />
Auch das Geschäft mit der käuflichen<br />
Liebe boomt. Erlaubt ist, was<br />
gefällt, auch gleichgeschlechtliche<br />
Liebe. Von der Elends- bis zur Edelprostitution:<br />
Sexkann sich fast jeder<br />
leisten. Jeder kommt vornehmlich<br />
aus der Provinz oder dem Ausland.<br />
Undjedes Verlangen wirdgestillt. Jedes.<br />
Zur Verfügung stehen Frauen<br />
und Mädchen, Männer und Jungs,<br />
Schwangere, Greise,Versehrte ... Der<br />
Schriftsteller Stefan Zweig sieht in<br />
Berlin „das Babel der Welt“.<br />
Undindiesem Babel blüht die organisierte<br />
Kriminalität, deren Säulen<br />
die Ringvereine sind. Ende 1929, als<br />
die Weltwirtschaftskrise Fahrt aufnimmt,<br />
gibt es in Berlin 60 Ringvereine<br />
mit 1600 Mitgliedern: Taschenkrebse<br />
(Taschendiebe) und Öler<br />
(Wechselgeldbetrüger), Schutzgeldeintreiber<br />
und Wettbetrüger sowie,<br />
ganz oben in der Hierarchie,Schränker<br />
(Safeknacker).<br />
Berlin bleibt „ein Konglomerat<br />
zusammengebündelter Städte und<br />
Dörfer unterschiedlichster Struktur“,<br />
wie die Schriftstellerin Annemarie<br />
Lange schreibt. Und noch etwas<br />
bleibt: die soziale Kluft zwischen<br />
den Bezirken. Die nördlichen, östlichen<br />
und südlichen Stadtgebiete,wo<br />
viele Arbeiterfamilien hausen, sind<br />
besonders armdran.<br />
Suche nach dem Absoluten<br />
Golden sind die Zwanziger nur für<br />
eine Minderheit.<br />
Die Gebrüder Max, Leo und Willi<br />
Sklarek sind Teil dieser Minderheit.<br />
Und als Textilunternehmer, die auf<br />
Geheiß von Berlins Oberbürgermeister<br />
Gustav Böß alle Stadtbediensteten<br />
einkleiden dürfen, sind<br />
sie verantwortlich für den größten<br />
Kreditbetrugs- und Korruptionsskandal<br />
der Republik. Er kostet die<br />
Stadt zehn Millionen Mark und Böß<br />
das Amt. Undstärkt die demokratiefeindlichen<br />
Kräfte.<br />
Als „Chaos von Städten“ schätzt<br />
der Arzt und Schriftsteller Alfred<br />
Döblin, der an der Frankfurter Allee<br />
wohnte, Berlin. Das„rebelliert, konspiriert,<br />
brütet rechts, brütet links,<br />
demonstriert. Mieter, Hausbesitzer,<br />
Juden, Antisemiten, Arme, Proletarier,<br />
Klassenkämpfer, Schieber, abgerissene<br />
Intellektuelle, kleine Mädchen,<br />
Demimonde, Oberlehrer, Elternbeiräte,<br />
Gewerkschaften, zweitausend<br />
Organisationen, zehntausend<br />
<strong>Zeitung</strong>en, zwanzigtausend<br />
Berichte, fünfWahrheiten. Es glänzt<br />
und spritzt. Ich müßte ein Lügner<br />
sein, wenn ich verhehle: Öfter<br />
möchte ich auskneifen, das Geld<br />
fehlt; aber ebenso oft würde ich zurückkehren.“<br />
Die zwanziger Jahre sind glanzund<br />
unheilvoll zugleich. Was auch<br />
geschieht und nicht geschieht –<br />
schuld ist die Republik. Als ihr Ende<br />
maßgeblich beeinflussend erweisen<br />
sich die Jahre 1923: Hyperinflation;<br />
1925: Tod des Reichspräsidenten<br />
Friedrich Ebert und Wahl Paul von<br />
Hindenburgs als Nachfolger, der die<br />
Dolchstoßlegende miterfand, die<br />
Demokratie mitauszehrte und Adolf<br />
Hitler zum Reichskanzler ernannte;<br />
1929: Toddes Reichsaußenministers<br />
Gustav Stresemann, der 1926 zusammen<br />
mit seinem französischen<br />
Amtskollegen Aristide Briand den<br />
Friedensnobelpreis erhalten hatte,<br />
und Beginn der Weltwirtschaftskrise.<br />
Voneiner nie dagewesenen intellektuellen<br />
Fruchtbarkeit seien die<br />
zwanziger Jahre gewesen, „genährt<br />
von dem nervösen, neurotischen<br />
Gefühl der Unsicherheit und Unbehaustheit“,<br />
schreibt der Historiker<br />
Hagen Schulze. „Die Suche nach<br />
dem Absoluten, dem zeitlos Gültigen,<br />
der großen Einheit, nach dem<br />
vollkommen Neuen und der neuen<br />
Vollkommenheit eint die Richtungen<br />
über alle weltanschaulichen Abgründe<br />
hinweg.“<br />
Viele Großstädte erlebten diese<br />
Fruchtbarkeit: NewYork, London, Paris.<br />
Beiden Amerikanernund den Briten<br />
hießen jene Jahre „The Roaring<br />
Twenties“, die stürmischen, wilden,<br />
Manches schmilzt<br />
in der Sonne.<br />
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unberechenbaren Zwanziger;bei den<br />
Franzosen hießen sie so,wie sie wirklich<br />
waren: „Les Années Folles“ –Die<br />
verrückten Jahre. Für Peter de Mendelssohn,<br />
der 1926 in Berlin eine Karriereals<br />
Journalist begann, waren die<br />
Zwanziger „eigentlich das Jahrzehnt<br />
Berlins (…) In diesen Jahren gab Berlin<br />
sein Bestes;und das war viel. Natürlich<br />
war ein guter Teil davon ,Größenwahn‘<br />
und ,Schall und Rauch‘,<br />
Betrieb,Geschwätz, ,Tempo‘ um seiner<br />
selbst willen. Aber was an solider<br />
Leistung und Anregung blieb,hat die<br />
übrige Welt auf Jahreund Jahrzehnte<br />
hinaus befruchtet.“<br />
Am Ende der Zwanzigerjahre<br />
häufen sich aber auch die faulen<br />
Früchte. Und in ihnen gärt ein Größenwahn,<br />
der Verderben über die<br />
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gutgeschrieben.<br />
Michael Brettin<br />
zweifelt bisweilen, dass wir<br />
aus der Geschichte lernen.
16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Als sie 19 Jahre alt war, begann<br />
Setareh Maghsudi<br />
Deutsch zu lernen. Die<br />
junge Iranerin hatte zu der<br />
Zeit gerade mit dem Elektrotechnik-<br />
Studium an der Universität in Teheran<br />
begonnen. „Deutschland fand<br />
ich schon damals verlockend, und<br />
ich liebäugelte damit, mein Studium<br />
dort fortzusetzen“, erzählt sie. Der<br />
Plan ging auf. Heute, mit 33 Jahren,<br />
hat sie eine Juniorprofessur an der<br />
Technischen Universität (TU) Berlin<br />
und forscht am Einstein Center Digital<br />
Future, kurzECDF.<br />
Für den Posten in Berlin brach Setareh<br />
Maghsudi einen Postdoc-Aufenthalt<br />
an einer der renommiertesten<br />
Universitäten der Welt ab, der<br />
Yale University in New Haven, USA.<br />
Es war nicht nur die Professur in<br />
Deutschland, die sie reizte, sondern<br />
auch das Einstein Center, das Berlin<br />
zum Hotspot der digitalen Forschung<br />
machen soll. Das interdisziplinäre<br />
Zentrum, an dem sich alle<br />
vier <strong>Berliner</strong> Universitäten beteiligen,<br />
wurde im April2017 gegründet,<br />
um die Digitalisierung der Gesellschaft<br />
in all ihren Facetten zu erforschen.<br />
Innerhalb von sechs Jahren<br />
erhält das ECDF 38,5 Millionen Euro,<br />
50 neue Professuren sind vorgesehen.<br />
Vorigen August kam Maghsudi<br />
nach Berlin und forscht hier nun unter<br />
anderem zu Aspekten verteilter<br />
Steuerung in Drahtlosnetzwerken.<br />
„Dabei geht es etwa darum, komplexe<br />
Systeme wie das Internet der<br />
Dinge,indem alle möglichen Geräte<br />
miteinander vernetzt sind, so zu formieren,<br />
dass sie sich weitgehend<br />
selbst organisieren“, erläutertsie.<br />
Völlig neu war Berlin nicht für sie,<br />
denn Maghsudi hat bereits ihreDoktorarbeit<br />
an der TU geschrieben.<br />
„Das erste Mal war ich hier Anfang<br />
2011. Ich hatte ein Bewerbungsgespräch<br />
für eine Stelle als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin“, berichtet<br />
die Forscherin. Von diesem ersten<br />
Kontakt mit der Stadt hat sie vor allem<br />
in Erinnerung, dass es bitterkalt<br />
war. Kein Wunder, schließlich kam<br />
sie damals aus Kiel, wo das Meeresklima<br />
die Winter erträglicher macht.<br />
Kiel war Maghsudis erste Station<br />
im Ausland. Im Rahmen eines internationalen<br />
Programms, für das sie<br />
sich von Teheran aus beworben<br />
hatte,absolvierte sie dortihr Masterstudium<br />
in Digitaler Kommunikation.<br />
Der Wechsel in die knapp<br />
250 000 Einwohner zählende Stadt<br />
war krass für sie.„Ich kam aus Teheran,<br />
wo es stets lebhaft, voll, laut und<br />
stickig ist, weil dort mehr als acht<br />
Millionen Menschen leben“, erzählt<br />
sie. Esfiel ihr dann aber gar nicht so<br />
schwer,sich an das beschauliche Leben<br />
zu gewöhnen. „Manchmal war<br />
Die junge<br />
Professorin<br />
Setareh Maghsudi gehört zu den<br />
Wissenschaftlern, die Berlin für die digitale<br />
Zukunft rüsten sollen. Waswünscht sich die<br />
Nachrichtentechnikerin aus dem Iran ?<br />
Einen unbefristeten Job vor allem und eine<br />
eigene Wohnung<br />
VonAnne Brüning<br />
Juniorprofessuren gibt es zurzeit<br />
an der Technischen Universität Berlin.<br />
Die Hälfte dieser Stellen<br />
ist mit Frauen besetzt.<br />
Expertin für Drahtlosnetzwerke:Setareh Maghsudi von der TU Berlin.<br />
es schon ein bisschen langweilig“<br />
sagt sie.„Kiel ist so eine Stadt, in der<br />
sogar im Sommer samstagabends<br />
um sechs kaum noch etwas los ist.“<br />
DerWechsel nach Berlin kam ihr<br />
also durchaus gelegen.„Man hat hier<br />
wirklich das Gefühl, in einer Großstadt<br />
zu leben. Es ist aber nicht so<br />
überfüllt wie in Teheran. Trotz der<br />
mehr als dreieinhalb Millionen Menschen<br />
ist die Stadt recht relaxed“,<br />
sagt sie. Das Berlin-Feeling gefällt<br />
ihr. Auch dass die Stadt so bunt ist<br />
und viele Kulturen aufeinandertreffen,<br />
mag sie sehr. „Die Geschichte<br />
der Stadt mit ihrer Teilung zu DDR-<br />
Zeiten finde ich ebenfalls spannend“,<br />
sagt Setareh Maghsudi.<br />
Entscheidend für die Nachrichtentechnikerin<br />
ist aber,dass die Wissenschaft<br />
in Berlin zurzeit floriert.<br />
BLZ/PAULUS PONIZAK<br />
„Es tut sich viel im Bereich Digitalisierung<br />
und Digitale Transformation.<br />
Das ist für mich natürlich<br />
ideal“, sagt sie. Allerdings ist ihre<br />
akademische Karriere mit der Juniorprofessur<br />
noch nicht abgesichert.<br />
Die Stelle ist auf sechs Jahre<br />
befristet.<br />
Eine sogenannte Tenure-Track-<br />
Professur wäre ihr zum Beispiel lieber.<br />
Dieses in Ländern wie den USA<br />
schon länger existierende Karrieremodell,<br />
das nach einer befristeten<br />
Bewährungszeit eine Professur auf<br />
Lebenszeit vorsieht, gibt es erst seit<br />
kurzem vermehrt auch an deutschen<br />
Universitäten. Sowohl die Juniorprofessur,<br />
die hierzulande im<br />
Jahr 2002 eingeführtwurde,als auch<br />
der Tenure-Track-Weg dienen dazu,<br />
sich für eine Lebenszeitprofessur zu<br />
qualifizieren. Für Juniorprofessoren<br />
gibt es dafür aber keine vertragliche<br />
Zusicherung, beim Tenure-Track-<br />
Modell dagegen schon.<br />
Angela Ittel, Vizepräsidentin der<br />
TU Berlin, kann die Zukunftssorgen<br />
von Setareh Maghsudi verstehen.<br />
„Mit ihrem Forschungsthema ist sie<br />
in Berlin aber genau richtig. Und<br />
eine gewisse Perspektive gibt es<br />
durchaus: DasLand Berlin hat uns in<br />
Aussicht gestellt, dass ein Teil der<br />
ECDF-Juniorprofessoren verstetigt<br />
werden soll“, sagt sie.<br />
Letztendlich komme es jedoch<br />
auf gute Leistungen an, denn bei beiden<br />
Karrierewegen werdenach einer<br />
bestimmten Zeit evaluiert. „Mit einem<br />
positiven Evaluierungsergebnis<br />
hat man auch als Juniorprofessor<br />
gute Chancen auf eine höher dotierte,<br />
unbefristete Stelle an einer<br />
Universität in Deutschland oder international“,<br />
sagt Angela Ittel.<br />
Einunabhängiges Leben<br />
Setareh Maghsudi will ohnehin gut<br />
sein. Zehn Stunden täglich an sechs<br />
Tagen die Woche zuarbeiten, ist für<br />
sie normal. Deshalb ist sie noch gar<br />
nicht dazu gekommen, die Möblierung<br />
ihres Büros im Neubau der<br />
Elektrotechnischen Institute auf<br />
dem TU-Campus zu organisieren.<br />
Sie ist für die Übergangszeit in die<br />
sechste Etage des Gebäudes für<br />
Hochfrequenztechnik gezogen, wo<br />
sie auch während ihrer Dissertation<br />
gearbeitet hat. „Vielleicht schaffe ich<br />
es in den nächsten Semesterferien,<br />
die Möblierung zu organisieren“,<br />
sagt sie.<br />
Auch ihre private Wohnsituation<br />
würde sie gerne ändern und aus der<br />
Wohngemeinschaft in Schöneberg<br />
ausziehen, bei der sie untergekommen<br />
ist. „Wenn ich aber mal dazu<br />
komme, eine Wohnung zu besichtigen,<br />
sind da stets sehr viele weitere<br />
Kandidaten“, seufzt sie. Wenn ihre<br />
Eltern demnächst mal wieder aus<br />
Teheran zu Besuch kommen, wird<br />
sie ihnen also wohl kein Gästezimmer<br />
anbieten können.<br />
Trotzdem ist ihre Familie zufrieden<br />
mit ihrer Tochter, die nach<br />
Deutschland ging. „Mein Vater hat<br />
selbst in den USA studiertund wollte<br />
immer, dass wir die Welt sehen und<br />
ein unabhängiges Leben führen“, erzählt<br />
Setareh Maghsudi. Die junge<br />
Frau hat schon viel geschafft. Nun<br />
würde sie sich in Berlin gerne auf<br />
Dauer einrichten. So gut, wie sie bisher<br />
alle Herausforderungen gemeisterthat,<br />
sollte auch das klappen.<br />
Anne Brüning<br />
freut sich über Forscher aus<br />
aller Welt in Berlin.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 17<br />
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4Millionen<br />
Eine kurze Geschichte vom<br />
Ankommen und Weiterziehen:<br />
Die Zelte standen eines<br />
Tages einfach da. Zunächst<br />
bemerkten nur die Fahrgäste<br />
in den Zügen auf der Stadtbahn, dass<br />
kurz vor dem Westkreuz eine kleine<br />
Siedlung auf einer Brache entstanden<br />
war.Etwas später kamen die ersten<br />
Reporter. Sie trafen Menschen<br />
aus Osteuropa, auch einzelne Deutsche.<br />
Viel erzählen mochten die<br />
nicht. Zwei Jahre bestand das kleine<br />
Lager,dann ließ der Grundstücksbesitzer<br />
es räumen. DieSpur seiner Bewohner<br />
verlor sich. Es ist wahrscheinlich,<br />
dass etliche von ihnen<br />
noch in Berlin sind. Es ist dagegen<br />
unwahrscheinlich, dass die meisten<br />
von ihnen in irgendeiner Bevölkerungsstatistik<br />
auftauchen.<br />
Eine andere Geschichte vom Ankommen<br />
und Bleiben. Das„Refugio“<br />
in der Neuköllner Lenaustraße ist für<br />
die <strong>Berliner</strong> Stadtmission ein Vorzeigeprojekt:<br />
Geflüchtete und Nicht-<br />
Geflüchtete leben Tür an Tür in dem<br />
früheren Altenheim, betreiben zusammen<br />
ein Café, helfen einander.<br />
Die Vorzeigebewohnerin in dem<br />
Haus ist Malakeh Jazmati. In Syrien<br />
war sie Fernsehköchin. Nach ihrer<br />
Ankunft in Deutschland vornur drei<br />
Jahren baute sie ein Cateringunternehmen<br />
auf. Jazmati hat das Kanzleramt<br />
beliefert und die Berlinale.<br />
Ein Kochbuch hat sie auch verfasst.<br />
Es sei ihr Beitrag zur Rettung ihres<br />
Heimatlands, schreibt sie: Sie wolle<br />
Syriens Küche bewahren.<br />
Ausallen EU-Staaten, allen voran<br />
aus Rumänien (2 486), Bulgarien<br />
(2 273) und Polen (2 286), gab es dagegen<br />
mehr Zu- als Fortzug. Weit<br />
mehr als die Hälfte der Immigranten<br />
stammen aus europäischen Ländern.<br />
Undder Rest?<br />
Der kommt von überall, und nur<br />
zu einem kleinen Teil aus den Ländern,<br />
die als Fluchtregionen gelten.<br />
So kamen mehr Neu-<strong>Berliner</strong> aus<br />
China (2 330) und Brasilien (1 608)<br />
als aus Syrien (2 165) und dem Irak<br />
(632). Unddas wichtigste Herkunftsland<br />
außerhalb der EU ist nicht etwa<br />
die Türkei (3 566), sondern essind<br />
die USA (5 300).<br />
Die Zuwanderung nach Berlin ist<br />
also viel heterogener, als die Flüchtlingsdebatte<br />
erahnen lässt. Unbestreitbar<br />
gibt es aber eine große Zahl<br />
von Einwanderern, die nicht nur<br />
eine andere Kultur mitbringen, sondern<br />
auch aus Regionen mit einem<br />
völlig anderen Wohlstandsniveau<br />
stammen.<br />
Ein<br />
ständiges<br />
Kommen<br />
Berlin wächst durch Zuwanderung. Es bilden sich<br />
„Ankunftsorte“, wo Menschen versuchen, ihren<br />
Platz in der Gesellschaft zu finden.<br />
Aber ist die Stadt bereit für die Neuen?<br />
VonFrederik Bombosch<br />
Was also können die Städte tun,<br />
um dieser Gruppe den Weg indie<br />
Gesellschaft zu ebnen? DerMigrationsexperte<br />
Saunders nennt Voraussetzungen,<br />
die nur wenige deutsche<br />
Städte bieten können. Eine ist günstiger<br />
Wohnraum. In Berlin gibt es<br />
ihn nur noch am Stadtrand –und<br />
selbst dort finden sich mitunter<br />
Zweizimmerwohnungen, die sich<br />
acht oder mehr Bewohner teilen.<br />
Am Stadtrand fehlt jedoch, was<br />
gerade jene Zuwanderer brauchen,<br />
die keinen Hochschulabschluss oder<br />
anderes Expertenwissen mitbringen:<br />
Ladenflächen, wo sie ein Geschäft<br />
oder ein Restaurant eröffnen<br />
könnten, um sich selbst und andere<br />
zu versorgen.<br />
Ist Berlin also dabei, ungeeignet<br />
zu werden als Ankunftsort? Nicht,<br />
wenn man Saunders folgt. Denn andere<br />
Prozesse erleichtern den Neuankömmlingen<br />
das Leben: Die Pioniereaus<br />
den unterschiedlichen Teilen<br />
der Welt sind längst in der Stadt,<br />
können denen, die nachfolgen, ihre<br />
geschriebenen und ungeschriebenen<br />
Regeln erklären.<br />
Wie sie an der Gesellschaft mitwirken,<br />
das aber wird sich in den<br />
nächsten Jahren entscheiden. Aufzuholen<br />
hat Berlin eine Menge,trotz<br />
jahrhundertelanger Zuwanderung.<br />
Im Abgeordnetenhaus etwa scheint<br />
die Zeit stehen geblieben zu sein. Politiker<br />
mit Migrationshintergrund<br />
sind dortdie Ausnahme,weniger als<br />
jeder zehnte stammt selbst aus einem<br />
anderen Land oder hat ausländische<br />
Eltern.<br />
In der ganzen Stadt war es Ende<br />
2017 ein Drittel, 1244 297 Menschen.<br />
Ihre Zahl und ihr Anteil an der<br />
Bevölkerung steigen ständig. IhrEinfluss<br />
bislang nicht.<br />
Frederik Bombosch<br />
stammt selbst aus einer<br />
Familie vonFlüchtlingen.<br />
Mehr Chinesen als Syrer<br />
Irgendwo zwischen diesen beiden<br />
Polen bewegen sich die meisten<br />
Neuankömmlinge in Berlin – zwischen<br />
Prekariat und Bilder- beziehungsweise<br />
Kochbuchintegration in<br />
kürzester Zeit. Die Herausforderung<br />
für Städte wie Berlin, schreibt der<br />
Journalist und Migrationsexperte<br />
Doug Saunders in seinem Buch „Arrival<br />
City“, sei es, ihre Rolle in den<br />
globalen Netzwerken der Migration<br />
zu verstehen und anzunehmen. Die<br />
deutsche Hauptstadt durchläuft<br />
nach seiner Überzeugung eine ähnliche<br />
Entwicklung wie Istanbul, Delhi<br />
oder Peking: Sie werden zu<br />
„Ankunftsstädten“, wo Migranten<br />
Menschen zogen<br />
2017 aus den USA nach<br />
Deutschland –mehr<br />
als aus jedem anderen Land<br />
außerhalb Europas.<br />
versuchen, ihren Platz zu finden –<br />
und die es in der Hand haben, diese<br />
Suche zu erleichtern oder zu erschweren.<br />
Berlin im übernächsten Jahrzehnt,<br />
das wirdeine Stadt, in der sich<br />
noch viel mehr Menschen als heute<br />
in verschiedenen Phasen des Ankommens<br />
befinden. Man kann es<br />
nicht oft genug betonen: DasWachstum<br />
der Bevölkerung speist sich fast<br />
ausschließlich aus Migration. Zwar<br />
gibt es seit 2007 einen kleinen Geburtenüberschuss.<br />
Aber auch er ist<br />
auf die Zuwanderung aus dem Inund<br />
Ausland zurückzuführen: weil<br />
vorallem junge Menschen im gebärfähigen<br />
Alter in die Stadt kommen.<br />
Um 39 357 Personen wuchs die<br />
<strong>Berliner</strong> Bevölkerung im vorigen<br />
Jahr. Zu 85 Prozent geht dieses<br />
Wachstum auf den Zuzug zurück.<br />
Berlin gewinnt aus fast allen Regionen<br />
der Welt Einwohner. Nur<br />
an Brandenburg verliert es nennenswert.<br />
Wer ganz aufmerksam<br />
ist, entdeckt in der internationalen<br />
Wanderungsstatistik auch,<br />
dass Berlin in der Bilanz des Jahres<br />
2017 fünfzehn Einwohner an die<br />
Schweiz verloren hat.
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Wer sich von Nanny Tober<br />
die Zukunft vorhersagen<br />
lassen will,<br />
vor allem wenn es um<br />
die Zukunft einer ganzen Stadt geht,<br />
der reist erst einmal mit ihr in die<br />
Vergangenheit. Denn kaum hat Tober<br />
–knallrotes Oberteil, ebenso rote<br />
Hose, goldglänzende Schuhe – die<br />
Tür ihres Apartments in Moabit geöffnet<br />
und ihren Gast im Arbeitszimmer<br />
zwischen Plüschtieren, Bibel<br />
und Kristallkugel Platz nehmen lassen,<br />
erzählt sie von den Prominenten,<br />
die schon über ihreSchwelle getreten<br />
sind. Die Schauspieler Eva<br />
Bartok und O.W. Fischer. Maria<br />
Schell, deren erzürnter Tochter sie<br />
prophezeite,dass sie nie so berühmt<br />
werden würde wie Mama. Diekleine,<br />
zarte Romy Schneider, deren Todsie<br />
wegen einer unterbrochenen Linie<br />
in ihrer Hand vorausahnte –die volle<br />
Tragweite habe sie Romy lieber verschwiegen,<br />
der Hoffnung wegen.<br />
„Früher war ich eine große Nummer“,<br />
stellt Tober klar und rückt ihre<br />
Brille zurecht. „Heute bin ich für die<br />
meisten ein böhmisches Dorf.“ Sie<br />
habe zwar weiter hochkarätige Kunden<br />
aus Politik und Wirtschaft. Nur<br />
verstünden viele nicht mehr den Unterschied<br />
zwischen Wahrsagen, das<br />
mit Hilfsmitteln wie Tarotkarten jeder<br />
kann, und Hellsehen, für das<br />
man „die Gabe“ braucht, die sie von<br />
ihrer Mutter geerbt habe.<br />
Die Zukunft einer ganzen Stadt<br />
vorherzusagen, ist anscheinend kein<br />
leichtes Unterfangen. Nichts für Anfänger<br />
und Scharlatane, sagt Tober.<br />
Es dauert<br />
mit den<br />
Flugtaxis<br />
Nanny Tober arbeitet als Hellseherin. Weiß sie<br />
mehr über das künftige Leben in der Hauptstadt?<br />
Ein paar vorsichtige Prognosen wagt sie<br />
VonAnnika Leister<br />
wurde Cölln erstmals erwähnt,<br />
die älteste <strong>Berliner</strong> Siedlung –ein wichtiges Datum für<br />
die Stadt-Prophetie von NannyTober.<br />
NannyTober machte sich mit 36 als Hellsichtige selbstständig.<br />
Siewar nach eigener Aussage Pelzverkäuferin,<br />
Mannequin, Schauspielerin<br />
und Beamtin am Flughafen, bevor sie<br />
sich mit 36 als Hellsichtige selbstständig<br />
machte.Heute ist sie über 70 und<br />
immer noch im Geschäft. Für die<br />
Stadt-Prophetie nutze sie ihre<br />
„Gabe“ und kombinieredieVisionen<br />
mit astrologischen Berechnungen.<br />
BLZ/MARKUS WÄCHTER<br />
Dafür ist der Geburtstag Berlins zentral:<br />
der 28. Oktober 1237, Tagder<br />
ersten urkundlichen Erwähnung der<br />
ältesten <strong>Berliner</strong> Siedlung Cölln.<br />
Tober zückt eine Lupe, so groß<br />
wie ihr Kopf, und richtet sie auf ein<br />
DIN-A4-Blatt, auf dem sie die Tierkreiszeichen<br />
ausgedruckt hat.<br />
Rechts neben ihr flackerteine Kerze,<br />
links leuchtet ihr Laptop.„Steinbock,<br />
Stier, Krebs, Skorpion“, murmelt sie.<br />
Das seien die Sternzeichen, die Berlin<br />
in seiner Geburtsstunde für alle<br />
Zeit geprägt hätten.<br />
Nicht alles werde eitel Sonnenschein<br />
sein in der Zeit bis 2030. Tober<br />
spricht von politischen Umwälzungen.<br />
In der Zukunft sieht sie eine<br />
Bürgermeister-Doppelspitze die<br />
Stadt regieren: eine Frau und einen<br />
Mann. Parteien, Namen oder Gesichter<br />
sind leider nicht zu erkennen.<br />
Oft bleibt die Zukunft schemenhaft,<br />
auch für Tober. Berlin werde indie<br />
Breite wachsen, neue Stadtteile entstehen.<br />
Flugtaxis bleiben bis 2030<br />
ein Traum –die <strong>Berliner</strong> werden sich<br />
also noch länger durch Stau und in<br />
volle U-Bahnen drängeln müssen.<br />
Entscheidend aber seien die Tierkreiszeichen.<br />
Der Skorpion stehe für<br />
die Bewohner der Stadt: selbstbestimmt,<br />
geradeheraus.Der Krebs für<br />
die Politiker, die Berlin regieren:<br />
weich, nachgiebig, ein gutes Stück<br />
weit zu jovial. DerStier für Stärke,vor<br />
allem in Zeiten der Krise. Amgrößten<br />
sei der Einfluss des Steinbocks,<br />
dem Fels in der Brandung, Symbol<br />
für Beständigkeit und Widerstand.<br />
Diegroße,gute Nachricht: „Berlin ist<br />
damit unkaputtbar“, verkündet Tober<br />
und senkt die Lupe.Komme,was<br />
wolle.Puh.<br />
Annika Leister<br />
stehen laut NannyTober<br />
„wilde Zeiten“ bevor.<br />
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20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Mit Abstand betrachtet<br />
entwickeln die Dinge<br />
oft eine erstaunliche<br />
Klarheit. Das <strong>Berliner</strong><br />
Umland zum Beispiel: Fährt man mit<br />
dem Auto durch, hat man den Eindruck<br />
einer wüsten Abfolge von Straßen,<br />
Autobahnauffahrten, fußballfeldgroßen<br />
Supermarkt-Filialen und<br />
Neubausiedlungen, die aussehen, als<br />
hätte man das gleiche Einfamilienhaus<br />
endlose Male vervielfältigt.<br />
Auf einer Landkarte im Maßstab<br />
1:300 000 sieht man aber ganz deutlich:<br />
Es gibt durchaus eine Ordnung,<br />
sie hat die Form eines Sterns. Von<br />
Berlin aus ziehen sich Arme in alle<br />
Himmelsrichtungen, sie werden<br />
dünner und enden dann. Das runde<br />
Zentrum des Sterns und die Arme<br />
stehen für bebaute Flächen, die eigentliche<br />
Überraschung liegt dazwischen:<br />
Da ist kaum etwas. Nur viel<br />
Grün, ab und an ein Dorf. Bebautes<br />
Gebiet, Grünfläche, bebautes Gebiet,<br />
Grünfläche, sogeht das einmal<br />
im Kreis herum. Jan Drews möchte,<br />
dass das so bleibt. Egal, wie sehr Berlin<br />
noch wächst und wie viele Menschen<br />
in den kommenden Jahren ins<br />
Umland ziehen werden. „Der Platz<br />
ist da“, sagt er.<br />
Eine kleine Fusion<br />
Die Landkarte mit dem Stern hängt<br />
im Bürovon JanDrews,das sich wiederum<br />
im Ministerium für Infrastruktur<br />
und Landesplanung in Potsdam<br />
befindet. Er leitet dort eine Abteilung<br />
mit dem Namen Gemeinsame<br />
Landesplanung, und wenn<br />
man weiß, was deren Aufgabe ist,<br />
versteht man auch, warum Jan<br />
Drews der Sternsowichtig ist.<br />
Er geht etwas weiter zurück, um<br />
die Funktion seines Amtes zu erklären:<br />
ins Jahr 1996. Es sollte das Jahr<br />
sein, in dem Berlin und Brandenburg<br />
ein Bundesland werden. Der<br />
Staatsvertrag war schon geschrieben,<br />
die Regierungschefs –Manfred<br />
Stolpe in Brandenburg und EberhardDiepgen<br />
in Berlin –warben unermüdlich<br />
für die Länderfusion, und<br />
dann kam der Tag des Volksentscheids,<br />
und die Brandenburger<br />
stimmten dagegen.<br />
Einige Institutionen hatten schon<br />
begonnen, zusammenzuarbeiten,<br />
auch zwei Ämter für Landesplanung<br />
in Berlin und Potsdam. Man beschloss,<br />
sie nichtsdestotrotz zu einem<br />
Amt zu machen. Eine kleine Fusion<br />
sozusagen. Auch wenn die Verwaltungen<br />
getrennt blieben, würden<br />
sich Berlin und Brandenburg auf<br />
Dauer näherkommen, auf jeden Fall<br />
entlang der Landesgrenzen –und da<br />
schien es ratsam, gemeinsam zu<br />
steuern, was wo gebaut wird.<br />
Es war eine besondere Situation:<br />
ein Bundesland, das eine Großstadt<br />
von allen Seiten umschloss. Und eine<br />
Großstadt, die voneiner Mauer jahrelang<br />
am Wachsen gehindert wurde,<br />
ihreeine Hälfte zumindest. Daswürde<br />
sich nun schnell ändern, glaubte man<br />
damals. 1990 war die einhellige Meinung,<br />
dass in Berlin und Umland bald<br />
zehn Millionen Menschen leben würden.<br />
Es kam anders,heute sind es erst<br />
sechs Millionen. In den ersten Jahren<br />
nach dem Mauerfall zogen viele Menschen<br />
nach Berlin und viele aus Berlin<br />
Brandenburg ist groß und ziemlich leer,Berlin dagegen eng und voll –dalässt sich doch wasmachen? ISTOCKPHOTO; BLZ/PONIZAK (2)<br />
in den sogenannten Speckgürtel,<br />
dann flachte beides wieder ab. Berlin<br />
war damit beschäftigt, hip und aufregend<br />
zu werden, Brandenburg hatte<br />
mit Abwanderung und Arbeitslosigkeit<br />
zu kämpfen. Mankümmerte sich<br />
nicht umeinander.<br />
Dass sich das langsam ändert, hat<br />
mit dem Bevölkerungsanstieg zu<br />
tun, den Berlin seit 2010 verzeichnet<br />
und den selbst das nüchterne Landesamt<br />
für Statistik „rasant“ nennt:<br />
im Durchschnitt 43 000 Menschen<br />
im Jahr. Die Vorzeichen hat Jan<br />
Drews schon früher ausgemacht,<br />
2006, dem Jahr der Fußball-WM in<br />
Deutschland. „Ab da wurde Berlin<br />
entdeckt.“ Er sieht Ulrike Kessler an,<br />
die nickt. Ulrike Kessler ist Drews’<br />
Stellvertreterin und gleichzeitig der<br />
<strong>Berliner</strong> Teil dieser Berlin-brandenburgischen<br />
Behörde. Sie ist bei der<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt angestellt, Jan<br />
Drews beim Brandenburger Ministerium<br />
für Infrastruktur und Landesplanung.<br />
Auch 13 ihrer gut 60 Mitarbeiter<br />
kommen aus Berlin.<br />
Bei der Arbeit merke man aber<br />
nicht, dass die eine gewissermaßen<br />
Berlin vertritt und der andere Brandenburg,<br />
sagen beide. Zumal Jan<br />
Drews eigentlich aus Hamburg<br />
kommt und in Berlin-Friedrichshain<br />
wohnt und Ulrike Kessler aus Baden-<br />
Württembergist und in Potsdam lebt.<br />
Nurdie Tassen erinnerndaran.VorUlrike<br />
Kessler steht eine mit dem <strong>Berliner</strong><br />
Bären drauf, vor Jan Drews eine<br />
mit dem Brandenburger Adler. Ulrike<br />
Kessler hat sie im Souvenir-Shop von<br />
Schloss Sanssouci gefunden und sie<br />
sich und ihrem Kollegen mitgebracht.<br />
Gemeinsam sollen sie in geordnete<br />
Bahnen lenken, was „seit zwei,<br />
drei Jahren so richtig Fahrt aufgenommen<br />
hat“, sagt Ulrike Kessler:<br />
Stern statt<br />
Brei<br />
Berlin wächst nach außen –und da fängt gleich<br />
Brandenburg an. Ein eigenes Amt soll dafür sorgen,<br />
dass das Umland vor den Fehlern anderer<br />
Metropolenräume bewahrt wird<br />
VonPetraAhne<br />
Zumindest in der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung<br />
sind Berlin und Brandenburg eins: Amtsleiter Jan Drews ist ein Brandenburger<br />
Beamter,seine Stellvertreterin UlrikeKessler ist bei der<br />
Senatsverwaltung in Berlin angestellt.<br />
Bauanträgewerden jedes Jahr in Berlin und<br />
Brandenburg gestellt.<br />
Die Hauptstadt wächst, und zwar<br />
nach außen. Berlin wird immer teurer<br />
und voller, Zehntausende Menschen<br />
ziehen ins Umland, sie brauchen<br />
Wohnungen, Häuser, Schulen,<br />
Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsverbindungen.<br />
All das soll<br />
nicht irgendwo entstehen –sondern<br />
dort, wo die Gemeinsame Landesplanungsabteilung<br />
es als am besten<br />
für Mensch und Landschaft ansieht.<br />
Und hier kommt der Stern von<br />
der Landkarte ins Spiel. Der ist auch<br />
so eine Berlin-brandenburgische Besonderheit,<br />
der Mauer geschuldet.<br />
Die Siedlungsstern genannte Struktur<br />
hat sich bis in die 20er-, 30er-<br />
Jahre rund umviele Großstädte entwickelt:<br />
Gebaut wurde entlang der<br />
Bahnstrecken, so konnte man ein<br />
Stück entfernt von der Stadt leben<br />
und doch schnell dort sein und arbeiten.<br />
Dann kamen die Autos und<br />
mit ihnen das Gefühl, sich jederzeit<br />
überallhin bewegen zu können und<br />
nicht auf so träge Einrichtungen wie<br />
Züge angewiesen zu sein.Wasdas für<br />
die Städte bedeutete, sieht man auf<br />
einem Papier,das JanDrews jetzt auf<br />
den Tisch legt. „Wachstum steuern<br />
statt ,Siedlungsbrei‘“ steht darüber.<br />
Auf einem Bild ist wieder Berlin mit<br />
seinem Stern zusehen, auf zwei anderen<br />
London und Mailand mit Umgebung:<br />
jeweils eine fast schwarze<br />
runde Fläche mit wenigen helleren<br />
Stellen dazwischen. DieStadt ist wild<br />
in die Vororte hineingewuchert, zersiedelte<br />
Flächen, viel Verkehr und<br />
wenig Grün sind die Folge.<br />
Die Geschichte hat Berlin und<br />
Brandenburgvor so einemFehler bewahrt.<br />
Undnun soll das Amt für Gemeinsame<br />
Landesplanung das Gleiche<br />
tun. Der „Metropolenraum“ soll<br />
sich entlang der historischen Bahnstrecken<br />
entwickeln, die nach Frank-<br />
furt (Oder), Belzig oder Rathenow<br />
führen und Naturflächen wie die Döberitzer<br />
Heide im Westen oder die<br />
Barnimer Feldmark im Nordosten<br />
unangetastet lassen.„Soeinen Schatz<br />
darf man nicht aufgeben“, sagt Jan<br />
Drews. Es sei dennoch Platz für über<br />
500 000 neue Wohnungen. Und die<br />
neu Zugezogenen haben nicht nur<br />
eine CO 2 -sparende Bahnverbindung<br />
in Reichweite,sondernauch Natur.<br />
Es ist nur so eine Sache mit dem<br />
Blick von außen: Er verschafft Überblick,<br />
aber der, der drinsteckt in Alltag<br />
und Problemen, hat nicht unbedingt<br />
einen Sinn für das große<br />
Ganze. Deswegen kommt es nicht<br />
immer gut an, dass über die Zukunft<br />
von Städtchen wie Zossen oder Königs<br />
Wusterhausen Menschen mitentscheiden,<br />
für die jene Städtchen<br />
Punkte auf der Landkarte in ihrem<br />
Büro sind. Und der Bürgermeister<br />
etwa mitgeteilt bekommt, dass der<br />
vorgesehene Standort für die 200<br />
Wohnungen, die ein Investor plant,<br />
nun mal als Grünfläche ausgewiesen<br />
sei –und man einen anderen Bauplatz<br />
finden müsse.<br />
Jeder in Berlin und Brandenburg<br />
gestellte Bauantrag kommt in der<br />
Abteilung für Gemeinsame Landesplanung<br />
an, 1200 sind es im Jahr.<br />
Auch deswegen stößt der „Landesentwicklungsplan<br />
Hauptstadtregion“,<br />
der zurzeit neu entwickelt und<br />
im kommenden Jahr im Kraft treten<br />
wird, mitunter auf Kritik. Ganz Brandenburg<br />
wird darin zur Hauptstadtregion,<br />
was schick klingt, den Bewohnern<br />
des Dorfes in der Prignitz,<br />
in dem es keinen Laden und keinen<br />
Arzt mehr gibt, vermutlich aber nur<br />
ein müdes Lächeln entlockt.<br />
Anreizefür künftige Pendler<br />
Dass auch sie am Ende etwas von<br />
dem Plan haben sollen, ist nicht so<br />
einfach zu vermitteln. Etwas einfacher<br />
ist es beim Konzept der „Städte<br />
in der zweiten Reihe“, was etwas<br />
vonoben herab klingt, aber nicht so<br />
gemeint ist. JanDrews legt noch ein<br />
Papier mit einer Landkarte auf den<br />
Tisch.VonBerlinaus gehen Strahlen<br />
in alle Richtungen, sie enden an<br />
Städten: Eberswalde, Luckenwalde<br />
Nauen, Gransee. Sie sind mit der<br />
Bahn in 30 oder 45 Minuten zu erreichen.<br />
So lange sitzt man auch in<br />
der U-Bahn, wenn man von Wedding<br />
nach Dahlem fährt. Dann<br />
könnte man doch ebenso gut nach<br />
Eberswalde oder Luckenwalde ziehen<br />
–das ist die Idee, für die Jan<br />
Drews und Ulrike Kessler derzeit<br />
werben, auch in den Ortschaften<br />
selbst. Denen schlagen sie zum Beispiel<br />
vor, in denoft unwirtlichen Zonen<br />
rund um die Bahnhöfe statt<br />
Parkplätzen Wohnviertel anzulegen,als<br />
Anreizfür künftige Pendler.<br />
Siemögen dieseTermine vorOrt,<br />
sagen beide. Weil esdoch wichtig<br />
ist, Brandenburg hin und wieder<br />
mit eigenen Augen zu sehen. Und<br />
nichtnur aus der Ferne, im Maßstab<br />
1:300 000.<br />
PetraAhne findet, dass<br />
Siedlungssternviel netter<br />
klingt als Speckgürtel.<br />
OL
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 – S eite 21 *<br />
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Hugo, 0Jahre Josephine, 10 Jahre Shabnam, 20 Jahre<br />
Christophe, 30 Jahre<br />
Wersind eigentlich<br />
die <strong>Berliner</strong>? Wasmachen sie?<br />
Wasdenken sie über ihre Stadt?<br />
Und was wünschen sie sich für die<br />
Zukunft? Hier sind elf von<br />
3,7 Millionen Einwohnern<br />
Berlins, je eine oder einer<br />
aus jeder Generation –<br />
von 0Jahren bis 100 Jahren<br />
Maria, 40 Jahre<br />
Fotos: Benjamin Pritzkuleit<br />
Berlin von null<br />
auf hundert<br />
Barbara, 50 Jahre<br />
Martin, 60 Jahre<br />
Friedemann, 70 Jahre<br />
Günter,80Jahre Lotte, 90 Jahre Artur,100 Jahre
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Menschen unter 10 Jahren leben in Berlin.<br />
Hugo, 10 Monate, Baby, Weißensee<br />
Als meine Elternzusammengezogen<br />
sind, wollten sie<br />
raus aus dem Trubel.<br />
Mama sagt, die Städter haben<br />
keine Rückzugsorte<br />
mehr. Berlin sei über die<br />
Jahresehr voll geworden, sehr<br />
laut und sehr dreckig. Das hat sie<br />
manchmal aggressiv gemacht.<br />
Jetzt wohnen wir in Weißensee.<br />
Wenn ich im Sandkasten spiele,<br />
kann ich alles in den Mund nehmen,<br />
Sand, Blätter, Holzstückchen. Wir<br />
sind fast jeden Tagunterwegs, Weißensee-City<br />
hat viel zu bieten.<br />
Ich habe auch schon Freunde, weil<br />
man sich bei den Sing- und Krabbelgruppen<br />
und Mutter-Baby-Sportkursen<br />
häufig wiedersieht.<br />
Am liebsten bin ich auf dem<br />
Spielplatz mit Babyschaukel<br />
und Krabbeltunnel, da<br />
ist immer etwas los. Nebenan<br />
wird gerade ein<br />
neues Haus gebaut, den Kran<br />
finde ich total spannend.<br />
Für die Zukunft der Stadt wünscht<br />
sich meine Mama, dass sie für mich<br />
beherrschbar bleibt. Dass ich mit<br />
den anderen Kindern nicht wie<br />
Ölsardinen auf der Rutsche sitze.<br />
Dass es noch Grün gibt, wo ich Fahrradfahren<br />
kann. Unddass ich etwas<br />
zum Wohnen finde, falls ich irgendwann<br />
nicht mehr hier draußen wohnen<br />
will.<br />
Menschen im Alter von 10 bis 20 Jahren leben in Berlin.<br />
Josephine, 10 Jahre, Schülerin, Britz<br />
Zu meiner Schule kann ich<br />
zu Fuß gehen. Auf dem<br />
Schulweg treffe ich mich<br />
immer mit meiner Freundin,<br />
und wir gehen dann<br />
zusammen. Das ist richtig<br />
schön, weil wir dann schon<br />
mal ein bisschen quatschen können.<br />
Viele andereKinder werden mit<br />
dem Auto gebracht, deshalb ist vor<br />
der Schule immer ein ziemliches<br />
Chaos. Meine Freundin und ich<br />
müssen richtig aufpassen mit den<br />
ganzen Autos, die da überall kreuz<br />
und quer stehen. Aber wir sind ja<br />
schon in der fünften Klasse und kriegen<br />
das gut hin.<br />
Nach der Schule fahre ich<br />
meistens zu meinem Pony,<br />
der Stall ist einer meiner<br />
Lieblingsplätze in Berlin.<br />
Ich mag es überhaupt sehr,<br />
draußen zu sein. Obwohl Berlin<br />
ja so eine große Stadt ist, gibt<br />
es tolle Parks und Spielplätze. Im<br />
Sommer ist es schön, sich dort mit<br />
Freundinnen zu treffen.<br />
Leider gehen viele Leute nicht so gut<br />
mit der Stadt um und schmeißen<br />
einfach ihren Müll in die Gegend.<br />
Auch Zigarettenkippen liegen überall<br />
herum, das ist richtig eklig. Ich<br />
würde mir wünschen, dass alle besser<br />
die Umwelt schützen.<br />
Maria Seidl, 40 Jahre, Lektorin/Übersetzerin, Prenzlauer Berg<br />
Ursprünglich wollte ich gar<br />
nicht nach Berlin. Ich<br />
komme aus München, da<br />
gibt es ein Stadtzentrum,<br />
alles ist schön und überschaubar.<br />
Hier ist das Geschehen<br />
zerrissen. Berlin hat<br />
keine Mitte, die es erdet. Das spürt<br />
man.<br />
Hergezogen bin ich 2006 trotzdem,<br />
für mein Stipendium an der Humboldt-Universität.<br />
Meine Doktorarbeit<br />
habe ich in der Grimm-Bibliothek<br />
geschrieben, da bin ich total<br />
gerne hin, zu Hause fiel es mir<br />
schwer, mich zu konzentrieren.<br />
Noch heute gucke und freue ich<br />
mich, wenn ich mit der S-Bahn dran<br />
VonSarah Pepin und Anna Gyapjas<br />
Menschen im Alter von 40 bis 50 Jahren leben in Berlin.<br />
vorbeifahre. Inzwischen fällt<br />
mir aber auch auf, dass die<br />
Brachflächen zugebaut<br />
werden. Mir haben diese<br />
Orte immer gefallen. Der<br />
freie Blick; dass da was<br />
wächst, ohne dass jemand eingreift.<br />
Diese Wildnis in der Stadt geht<br />
verloren, auch die Räume für billiges<br />
Wohnen oder Ateliers. Um das zu<br />
stoppen, bräuchte es Subventionen.<br />
Aber ich befürchte, dafür hat die<br />
Politik den richtigen Moment bereits<br />
verpasst.<br />
Dabei wünsche ich mir, dass die<br />
Stadt ihreZukunft mehr in die Hand<br />
nimmt. Inzwischen ist Berlin nämlich<br />
mein Zuhause.<br />
Menschen im Alter von 50 bis 60 Jahren leben in Berlin.<br />
Barbara Simon, 50 Jahre, Filmproduzentin, Prenzlauer Berg<br />
Menschen im Alter von 70 bis 80 Jahren leben in Berlin.<br />
FriedemannvonRecklinghausen,70,Rechtsanwalt,Zehlendorf<br />
Das waren schon heiße<br />
Zeiten in West-Berlin! Ich<br />
war aus Solingen nach<br />
Berlin gekommen, zum<br />
Studieren. Die Stadt hatte<br />
eine ganz besondereAnziehungskraft<br />
auf mich, kulturell<br />
und natürlich auch wegen der studentischen<br />
Aufbruchstimmung.<br />
Ichwar bei Lotti Huber,einer prominenten<br />
Größe in Berlin, als jemand<br />
sagte: „Die Mauer ist offen!“ Ich<br />
konnte aber nicht sofortindie Stadt,<br />
weil ich erst nach Hause zu Frau und<br />
Kindernbin. Als wir dann am nächsten<br />
Tagüber die Grenzegingen, hielten<br />
die West-Erwachsenen unsere<br />
Kinder für Ost-Kinder und steckten<br />
ihnen Schokolade zu. Da kam<br />
man sich schon komisch<br />
vor. Aber es war ein besonderes<br />
Geschenk, bei der<br />
Wende dabei sein zu dürfen.<br />
Mittlerweile ist die Stadt<br />
auf dem Weg, Weltstadt zu<br />
werden. Und für eine angehende<br />
Weltstadt halte ich vier Millionen<br />
Einwohner mindestens für angemessen.<br />
Ich wohne zwar seit über 40 Jahren<br />
am selben Ort inBerlin, habe aber<br />
trotzdem das Gefühl, dass ich dreimal<br />
umgezogen bin, weil sich die<br />
Verhältnisse so verändert haben.<br />
Menschen kommen mit neuen<br />
Ideen, Altes vergeht.<br />
Menschen im Alter von 80 bis 90 Jahren leben in Berlin.<br />
Günter Scheel, 80 Jahre, Kraftfahrer in Rente, Wilmersdorf<br />
1962 bin ich aus Hannover<br />
nach Berlin gezogen. Für<br />
uns gab es damals nur<br />
West-Berlin. Als junger<br />
Mann habe ich sehr<br />
schnell alle Führerscheine<br />
gemacht und war dann mein<br />
Leben lang Kraftfahrer, die letzten<br />
zwanzig Jahre davon Privatchauffeur.Einmal,<br />
das war 1954, sind wir<br />
bis nach Moskau gefahren, 5000<br />
Kilometer am Stück. Damals war<br />
noch alles zu, aber wir hatten eine<br />
Sondergenehmigung und durften<br />
fahren.<br />
In Berlin habe ich dann eine Familie<br />
gegründet. Ich war zweimal verheiratet<br />
und hatte zwei Ehen.<br />
Und zwar richtige. Heutzutage<br />
gibt es zu viele Ehen,<br />
die keine sind. Eine wahre<br />
Ehe heißt, dass man zusammenhält<br />
und durch dick und<br />
dünn geht. Wirzum Beispiel waren<br />
dreißig Jahre verheiratet. Meine<br />
Frau lebt leider nicht mehr.<br />
Berlin als Vier-Millionen-Stadt? Das<br />
finde ich toll. Je mehr, desto besser.<br />
Wenn kein Platz da ist, kann man ihn<br />
schaffen. Die Gegend von Wilmersdorf<br />
hat sich verändert, aber das ist<br />
alles zum Vorteil. Man redet miteinander,<br />
und jeder tut sein Bestes,<br />
auch wenn es nicht so scheint.<br />
Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren leben in Berlin.<br />
Shabnam Khaleqi, 20 Jahre, Schülerin, Pankow<br />
Ich komme aus Kabul in Afghanistan,<br />
und ich bin seit<br />
fast drei Jahren in Berlin.<br />
Anfangs habe ich mit meiner<br />
Familie auf dem Flughafen<br />
Tempelhof gewohnt,<br />
dann am Zoo. Nach acht Monaten<br />
sind wir in die Flüchtlingsunterkunft<br />
vom Unionhilfswerk in<br />
Pankowgezogen.<br />
Ich besuche gerade die Schule, um<br />
den Mittleren Schulabschluss zu<br />
machen. Nächstes Jahr fange ich<br />
eine Ausbildung zur Arzthelferin an.<br />
Ich mag die Stadt, vor allem den<br />
Fernsehturm und den Wannsee.<br />
Man kommt hier ziemlich einfach<br />
von A nach B, das ist anderswo<br />
nicht so.<br />
Als ich mal zwei Tage weg<br />
war, habe ich Berlin vermisst.<br />
Nurdie Wohnungssituation<br />
ist sehr schwer.<br />
Nachts suche ich bis drei Uhr<br />
früh im Internet nach Wohnungen,<br />
aber ich finde nichts. Meine<br />
Brüder sind gehbehindert, sie<br />
bräuchten einen Fahrstuhl. Wenn<br />
Berlin bald vier Millionen haben<br />
wird, wird die Wohnungs- und Arbeitssuche<br />
auch nicht einfacher.Außerdem<br />
finde ich, eine Hauptstadt<br />
sollte sauberer sein. Das würde ich<br />
mir für die Zukunft wünschen.<br />
Manche Dinge passieren einem<br />
nur in Berlin. Als ich<br />
einmal um 5.30 Uhr verschlafen<br />
im Taxi zum Flughafen<br />
saß, hantierte der<br />
Fahrer im Fußraum neben<br />
sich. Dann drehte er sich zu mir<br />
um und fragte: „Haben SieAngst vor<br />
Schlangen?“ „Ja!“, rief ich verängstigt.<br />
Eine Schlange hatte er aber<br />
nicht.<br />
Ich lebe seit mehr als 20 Jahren in<br />
Berlin, erst in einer WG mit Kohleheizung,<br />
Erdgeschoss im Hinterhof,<br />
die Dusche zum Abpumpen in der<br />
Küche. Ursprünglich war ich für<br />
meinen Beruf hergekommen. Das<br />
war schon irre nach Frankfurt<br />
und München, wo ich<br />
vorher gelebt habe. Eine<br />
echte Oase: Wir mussten<br />
gar keine Casting-Agenturen<br />
engagieren, haben Polaroids<br />
auf der Straße gemacht<br />
und die Telefonnummern dazugeschrieben.<br />
Wir haben wirklich<br />
schöne Filme gedreht, es hat sich gar<br />
nicht wie Arbeit angefühlt, die<br />
meiste Zeit war das einfach ein Fest.<br />
Heute mag ich die Stadt immer noch<br />
sehr, aber den Februar würde ich<br />
ganz aus dem Kalender streichen.<br />
Und für die Fahrradfahrer könnte<br />
man auch noch mehr machen.<br />
Menschen im Alter von 90 bis 100 Jahren leben in Berlin.<br />
Lotte Przibilla, 90 Jahre, Seniorin, Wilmersdorf<br />
Seit drei Jahren lebe ich in der<br />
Seniorenstiftung Wilmersdorf.<br />
Ich bin auch in dieser<br />
Gegend aufgewachsen.<br />
Früher konnte man hier gut<br />
Schlitten fahren, ich hatte<br />
fünf Geschwister. Später hatte<br />
ich ein Verhältnis und bekam einen<br />
Sohn. Daswar ein süßer,kleener<br />
Kerl –wohin ich kam, mochten die<br />
Menschen ihn.<br />
Meinen Mann lernte ich bei einem<br />
Tanz kennen. Meine Eltern meinten<br />
vorher:„Nicht mehr tanzen, du hast<br />
ein Kind.“ Aber mein Vater gab mir<br />
dann doch 50 Pfennig, und ich bin<br />
gegangen. Ich habe dann noch vier<br />
Kinder bekommen, da hatte<br />
ich alle Hände voll zu tun.<br />
Mein Mann arbeitete bei<br />
der Müllabfuhr.<br />
An Berlin mag ich alles,<br />
ein böses Wort habe ich<br />
hier nie erfahren. Ichbin mit<br />
allen gut ausgekommen, im<br />
Volkspark haben wir gerne Fußball<br />
gespielt. Heute gehe ich nicht mehr<br />
vor die Tür. Die Leute in der Seniorenstiftung<br />
sind auch nett. Nur eine<br />
Frau, die hasst die <strong>Berliner</strong>.Ich habe<br />
ihr gesagt: „Hau ab, wenn dir Berlin<br />
nicht gefällt!“ Die haben recht mit<br />
der <strong>Berliner</strong> Schnauze. Ich lasse mir<br />
auch nicht alles gefallen.<br />
Menschen im Altervon 60 bis 70 Jahren leben in Berlin.<br />
Martin Beck, 60 Jahre, Politiker und Sozialmanager,Mitte<br />
Einwohner in Alter von 30 bis 40 Jahren leben in Berlin.<br />
Christophe Schmit, 30 Jahre, Psychologie-Student, Neukölln<br />
Für meinen Umzug nach<br />
Berlin vor etwa einem Jahr<br />
gab es zwei Gründe: Ich<br />
wollte mein Studium hier<br />
beenden, außerdem wohnt<br />
meine Freundin hier.Mir gefällt,<br />
dass hier so viele verschiedene<br />
Menschen leben. Jede Subkultur<br />
hat ihren Platz: Wenn man ein<br />
spezielles Interesse hat, findet man<br />
Orte und Leute,mit denen man es teilen<br />
kann.<br />
Im Vergleich zu Luxemburg, wo ich<br />
herkomme,gibt es weniger die Angst,<br />
aus der Rolle zu fallen. Klar ist das<br />
auch ein Berlin-Klischee, ich<br />
kann es trotzdem bestätigen.<br />
Ichfinde auch toll, dass<br />
man hier gut ohne Auto leben<br />
kann. Die Stadt verändert<br />
sich stark imMoment,<br />
und ich frage mich: Wieviel von<br />
seiner Identität kann Berlin behalten?<br />
Icharbeite im Krankenhaus,dahabe<br />
ich letztens einen Pfleger getroffen,<br />
der so stark berlinert hat, dass ich<br />
kein Wort verstanden habe. Dahabe<br />
ich zum ersten Malgemerkt, was dieses<br />
<strong>Berliner</strong>ische sein könnte, das so<br />
langsam zu verschwinden droht.<br />
Ich bin in Hohenschönhausen<br />
geboren. Als ich noch<br />
ein Baby war,sind wir nach<br />
West-Berlin geflüchtet.<br />
Heute wohne ich am Spittelmarkt.<br />
Den Gendarmenmarkt<br />
liebe ich. Aufdem Nachhauseweg<br />
sage ich dort gerne dem<br />
Schiller Guten Abend. Wasmich ärgert,<br />
ist die ungesunde Luft. Der<br />
Konkurrenzkampf um Flächen läuft<br />
auch nicht gut, weil der Höchstpreis<br />
zählt, nicht das Nutzungskonzept. In<br />
den Eigentumswohnungen hier ist<br />
nur selten Licht an, das sind Zweit-,<br />
Dritt-, Viertwohnungen.<br />
Und in den umliegenden<br />
Plattenbauten steigen die<br />
Mieten durch Sanierung.<br />
Meine Heimat ist der<br />
Wedding, da bin ich aufgewachsen.<br />
Dort sagt man: „Der<br />
Wedding kommt –anders.“ Ichwünsche<br />
mir, dass man die lebendigen<br />
Kiezstrukturen dort wachsen lässt.<br />
Die historisch bewährte Arbeit in<br />
Stadtteilzentren ist ein guter Weg.<br />
Aber alles hängt daran, wie sich die<br />
Immobilienfirmen verhalten. Sie<br />
sind dreister als noch vor30Jahren.<br />
Menschen im Alter von 100 und mehr Jahren leben in Berlin.<br />
Artur Brauner, 100 Jahre, Filmproduzent, Grunewald<br />
In meiner Wohnung türmen<br />
sich ungelesene Drehbücher<br />
und Papierstapel.<br />
Nach dem Rummel rund<br />
um meinen 100. Geburtstag<br />
im August bin ich ganz<br />
froh, mich wieder meiner Arbeit<br />
zu widmen. Meine Tochter Alice<br />
führt die Geschäfte mit großer Hingabe.<br />
Die CCC-Filmstudios boomen<br />
wieder, aber auch ich bringe weiter<br />
meine Ideen ein, um die Filmstadt<br />
Berlin lebendig zu halten.<br />
Ich kam 1945 aus Polen hierher und<br />
wollte nach Israel ausreisen. Doch ich<br />
blieb, weil ich auf der Flucht<br />
in die offenen Augen eines<br />
toten jüdischen Jungen geschaut<br />
hatte.Ich konnte sie<br />
nicht vergessen und drehte<br />
daraufhin den Film „Morituri“<br />
in Berlin. Daraus sind dann<br />
270 geworden, und ich halte Berlin<br />
seit mehr als sieben Jahrzehnten<br />
gerne dieTreue.Zugleich ist es mir ein<br />
Anliegen, mit meinen Filmen immer<br />
wieder Stoffe zu finanzieren, die das<br />
Gedenken an die Opfer der Nazis<br />
wachhalten. Undich werdeweiterarbeiten,<br />
bis ich nicht mehr bin.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 23<br />
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4Millionen<br />
Nach dem Fall der Mauer,<br />
als sich Berlin seinen<br />
Gründungsmythos<br />
erarbeitete, „arm, aber<br />
sexy“ zu sein, wuchs der Berlin-<br />
Hype auch in Sachen Bildkunst rasant.<br />
In der vonaller Enge und staatlicher<br />
Vormundschaft befreiten<br />
Stadt entwickelten sich in schwindelerregendem<br />
Tempo in allen Bereichen<br />
Superlative: die schon gar<br />
nicht mehr zählbaren Kunstorte,<br />
der boomende Betrieb, die quicklebendige<br />
Subkultur, die wachsende<br />
Zahl vonStipendien, die öffentliche<br />
Atelierförderung –und ein wie magnetisiertes<br />
Publikum.<br />
DerBoom<br />
Die einst geteilte Stadt mit ihren<br />
endlich beendeten ideologischen<br />
Grabenkämpfen auch in Sachen<br />
Kunst rief sich zum Eldorado der<br />
freien Kunst aus.Und die ganzeWelt<br />
kam nach Berlin, wie in einem Sog.<br />
Fast schien es so, dass niemand berühmt<br />
werden könne, der nichthier<br />
in Berlin lebte und arbeitete. Ateliers<br />
waren erschwinglich, der Lebensunterhalt<br />
ebenso. Gentrifizierung<br />
waranfangs noch kein Thema,<br />
Eventkultur wurde es umso mehr.<br />
Jeder wollte,musste dabei sein.<br />
Meist war der Galerist des jeweiligen<br />
Künstlers – heute zählt die<br />
Dunkelstatistik 25000 zumindest<br />
temporär hier lebende Kunstschaffende<br />
aus allen Richtungen der<br />
Windrose –schon da und zogschon<br />
mehrmals um, von den anfänglichen<br />
„Westentaschengalerien“ in<br />
Mitte in leere Fabriken, Lager- und<br />
Industriehallen, einstige DDR-<br />
Kaufhallen, sogar in entweihte Kirchen.<br />
Und neuerdings wieder in<br />
stuckreiche Gründerzeiträume. Private<br />
Sammler aus dem Rheinland,<br />
aus Hamburg, München oder London<br />
folgten ihren Künstlern, mieteten<br />
oder kauften sich Domizile, zumindest<br />
als Zweitsitz. Im Nu gab es<br />
an die 600 kommerzielle Galerien,<br />
Tendenz steigend, die Berlin Biennale<br />
und eine Kunstmesse Berlin<br />
wurden gegründet, aber nur bis<br />
2011 vom Land mitfinanziert, dann<br />
stieg der Senat aus, unter Verzicht<br />
aufs Image.Die Messe-Miete wurde<br />
zu teuer, die Einnahmen zugering.<br />
Nun, der alljährliche Kunstfrühling<br />
und Kunstherbst verankern auch<br />
ohne staatliche Alimentierung die<br />
zeitgenössische Szene im Bewusstsein.<br />
Heute hat ein GalleryWeekend<br />
an die 40 000 Besucher, und zur alljährlichen<br />
Berlin Art Week im September<br />
steckt der Senat über seine<br />
Kulturprojekte GmbH auch wieder<br />
Geld ins Kunstgeschehen.<br />
Werimmer mit dem Kunstmarkt<br />
zu tun hat, ob als Produzent, alsVermarkter,<br />
Sammler oder als Vermittler,<br />
der lernte vom Boom. Aber zugleich<br />
wurde der Raum für Kunst<br />
knapper und teurer. Nach 2010 trat<br />
ein, was inmitten all der Euphorie<br />
nüchtern denkende Freunde, Förderer<br />
und Arbeiter inden hiesigen<br />
Weinbergen der Kunst natürlich<br />
schon befürchtet hatten: Gentrifizierung<br />
verknappte den Atelierraum,<br />
vertrieb Künstler an den<br />
Stadtrand oder gleich ins Umland.<br />
Etliche Galeristen gaben auf. Oder<br />
zogen sich in ihre Dependancen in<br />
anderengroßen Städten zurück.<br />
Die kritische Masse<br />
Schon machte im Kunstbetrieb der<br />
Physik-Begriff von der „kritischen<br />
Masse“ die Runde. Und inder Tat<br />
können bis heute viele der vielen<br />
hier zwar ganz gut arbeiten, ihre<br />
Kunstmengen aber nicht verkaufen.<br />
Dasgroße Geld für Käufe undWertanlagen<br />
sitzt eben nicht in Berlin,<br />
Der Mythos<br />
stirbt nie<br />
Aber er erneuert sich ständig.<br />
Wiesteht es in Zukunft um den Ruf Berlins<br />
als Weltstadt der Kunst?<br />
VonIngeborg Ruthe<br />
Ausnahme-Ausstellung: Der Biologe Carsten Höller verwandelte 2010 das Museum<br />
Hamburger Bahnhof in ein Rentier-Reservat.<br />
AFP/J. MACDOUGALL<br />
trotz der hierher gezogenen Sammler,<br />
deren überwiegend konventionell<br />
denkende Spezies inzwischen<br />
weniger auf junge, riskante Kunst,<br />
eher auf die wertbeständige und<br />
wertsteigernde Klassische und etablierte<br />
Moderne nach 1945 setzt<br />
und bei den sogenannten Hypes<br />
vorsichtiger kauft.<br />
Der mühsam etablierte Marktplatz<br />
Berlin scheint eingeschliffen<br />
und zugleich ein wenig ermüdet,<br />
viele Museen sind Baustellen, den<br />
staatlichen Häusern fehlt Geld für<br />
Ankäufe und auch für Sensationen,<br />
sie pflegen den Normalbetrieb.Ausnahme-Ausstellungen<br />
wie die des<br />
MoMA in der Nationalgalerie oder<br />
des 2010 zum Rentier-Reservatumfunktionierten<br />
Hamburger Bahnhofs<br />
sind Geschichte. Die junge<br />
Messe abc fusionierte notgedrungen<br />
mit der Art Cologne; große<br />
Kunstgeschäfte passieren mittlerweile<br />
in Basel, Köln, Übersee,Asien.<br />
Die Karawane<br />
Götterdämmerung? Das wäre übertrieben.<br />
Waswurden in den letzten<br />
zwanzig Jahren nicht, neben Berlin,<br />
Städte als die trendigsten Kunstorte<br />
ausgerufen: Barcelona beispielsweise,<br />
Istanbul, Tel Aviv, bizarrerweise<br />
Bukarest.Und gerade wirdÖsterreichs<br />
Hauptstadt Wien zum<br />
neuen Kunst-Hotspot erklärt. Es<br />
lockt die Art Vienna im Frühjahr<br />
2019 mit Hochkarätigem. Wiener<br />
Galerien zogen sich aus Berlin zurück<br />
ins Heimische.<br />
Zu bezweifeln ist, dass nun gleich<br />
die globale Kunst-Karawane nach<br />
Wien zieht; dort sind Mieten und<br />
Alltagsleben um keinen Cent billiger.<br />
Eher im Gegenteil. Aber vielleicht<br />
ist Wien nur cleverer, wenn<br />
der in Berlin lebende Argentinier<br />
Tomás Saraceno die Wiener Karls-<br />
kirche mit reflektierenden Kugeln<br />
zum Schwebenbringt? DieFrage ist<br />
doch auch, wieso sich in Berlin kein<br />
Ort und keine Finanzierung für<br />
solch eine Sensationfinden.<br />
Kunst in Berlin im Jahr 2030?<br />
Kein Grund zur Panik, man sollte<br />
das Beharrungsvermögen nicht unterschätzen,<br />
600 Galerien werden<br />
nicht nach sonst wohin umziehen,<br />
Werkstätten auch nicht. Museen<br />
ebenso wenig, gerade entsteht ja<br />
das Humboldt-Forum im rekonstruierten<br />
Stadtschloss. Undenkbar<br />
kommerzielle Galerien<br />
gibt es in Berlin, Tendenz<br />
steigend.<br />
ist eine Vier-Millionen-Stadt ohne<br />
Kunst. DieVeränderung der Interessen,<br />
der Sehgewohnheiten ins Digitale<br />
und Interaktionistische sind<br />
eine Herausforderung. Berlin wird<br />
auch künftig Kunststadt sein und<br />
die Leute hier aufgeschlossen und<br />
eventverrückt. Sofernesbei der notorischen<br />
Raumnot noch –auch das<br />
macht den Berlin-Mythos aus –<br />
Freiräume gibt: Ateliers, Werkstätten.<br />
Ausstellungsorte –nicht elitäre,<br />
sondernsolche für jedermann.<br />
Ingeborg Ruthe glaubt,<br />
dass Berlin auch in Zukunft<br />
Zigtausende Künstler hat.<br />
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24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Shermin Langhoff, 49, Intendantin<br />
des Maxim-Gorki-<br />
Theaters, hat in fünf Jahren<br />
die kleinste Hauptstadtbühne<br />
in die Bühne mit der größten<br />
gesellschaftlichen Diversität und<br />
dem breitesten Programm verwandelt.Wiesieht<br />
sie die Zukunft Berlins?<br />
Im Jahr 2030 soll Berlin fast vier Millionen<br />
Einwohner haben.<br />
Das erschüttert mich nicht so<br />
sehr.Zurzeit sind es mehr als 3,7 Millionen.<br />
Also nicht ganz so viel wie<br />
1920. Damals war Berlin mit 3,8 Millionen<br />
Einwohnern nach New York,<br />
London, Tokio und Paris die fünftgrößte<br />
Stadt derWelt. 1944 hatte Berlin<br />
4,3 Millionen Einwohner.ImJahr<br />
darauf waren es noch 2,8 Millionen.<br />
Siehaben sich vorbereitet!<br />
So macht man seine Arbeit. Wissen<br />
Sie zum Beispiel, dass wir uns<br />
über die Bevölkerungsgruppe der<br />
Kleingärtner keine Sorgen machen<br />
müssen? DerSenat hat denen schon<br />
zugesichert, dass ihre Parzellen bis<br />
2030 nicht angerührtwerden.<br />
Es ist schön, dass Siedie Entwicklung<br />
so positiv sehen. Aber die Deutschen<br />
sterben doch aus?<br />
Wasdas demografische Wachstum<br />
angeht, setzen wir –trotz der Entwicklung<br />
in ein paar Straßen des Prenzlauer<br />
Bergs –unsere Hoffnungen vor<br />
allem auf die zugewanderten Deutschen<br />
oder auch Nichtdeutschen.<br />
2030 ist ja schon in zwölf Jahren.<br />
Wann endet Ihr Arbeitsvertrag?<br />
Am Ende der übernächsten Saison<br />
2020/21.<br />
Glauben Sie, dass die Frauen Fortschritte<br />
machen werden bis 2030?<br />
Keine Ahnung. Ich glaube nicht<br />
an Kaffeesatz und nicht an Horoskope.<br />
Ich glaube nicht einmal an<br />
Hochrechnungen. Täte ich das,dann<br />
müsste ich doch angesichts dessen,<br />
was in den letzten Jahren passiertist,<br />
verzweifeln. VorSarrazin hätte ich es<br />
für ausgeschlossen gehalten, irgendjemand<br />
in Deutschland könnte rassistische<br />
Behauptungen aufstellen<br />
wie zum Beispiel, Muslime seien genetisch<br />
bedingt dümmer als Deutsche,<br />
ohne ordentlich einen auf den<br />
Deckel zu bekommen. Inzwischen<br />
ist die AfD im Bundestag und in jedem<br />
Landesparlament. Ich hätte<br />
auch das vor wenigen Jahren noch<br />
für ausgeschlossen gehalten.<br />
Macht Ihnen das Angst?<br />
Angst hilft nicht. Angst lähmt. Wir<br />
leben in dem geopolitischen Dreieck<br />
Donald Trump, XiJinping und Wladimir<br />
Putin. In dem wird nach Pussies<br />
gegrapscht. Der soziale, politische<br />
und sexuelle Rückschlag gehören<br />
zusammen wie auch ihr Fortschritt<br />
zusammengehörte. Zurzeit<br />
wird alles so sichtbar. Wie in einer<br />
Karikatur. Das ruft eine große Gegenwehr<br />
hervor.<br />
Wassehen Sieda?<br />
Die 250 000 Demonstranten, die<br />
Mitte Oktober in Berlin für „Solidarität<br />
statt Ausgrenzung“ auf der Straße<br />
waren, sind mehr als ein Signal. In<br />
Deutschland befanden sich viele in<br />
einer Art Dornröschenschlaf. Die<br />
Bundesrepublik erschien ihnen so<br />
saturiert, auch demokratisch so gefestigt,<br />
dass sie glaubten, mal Urlaub<br />
vonder Politik machen zu können.<br />
An wen denken Sieda?<br />
Nicht nur an den politischen<br />
Mainstream. Ich erinnere mich<br />
noch, wie ich von einigen Kollegen<br />
an den Theatern belächelt oder gar<br />
attackiertwurde,als ich erklärte: Natürlich<br />
mache ich politisches Theater.Ich<br />
kann mir nichts anderes vorstellen.<br />
Wann war das?<br />
Als wir bereits am Ballhaus Naunynstraße<br />
Anti-NSU-Stücke machten,<br />
zogen nur wenige Bühnen mit.<br />
Heute sind einige von ihnen aufgewacht.<br />
Die „<strong>Berliner</strong> Erklärung der<br />
Vielen“ vom 9.November, die sich<br />
gegen rechtspopulistische und völkisch-nationale<br />
Strömungen wendet,<br />
wird von einer stattlichen Reihe<br />
von Theatern unterstützt. Da hat<br />
sich doch einiges geändert. Wir haben<br />
verstanden, dass Kunst und Kritik<br />
kämpfen müssen gegen die demokratiebedrohende<br />
Droge Vereinfachung.<br />
Das gehört zuihrer Praxis,<br />
zu ihrem gesellschaftlichen Auftrag.<br />
Aber wendet das Theater sich nicht<br />
an die, die es schon besser wissen?<br />
Es laufen ja nicht nur die Bildungsfernen<br />
hinter den Populisten<br />
her. Das tun auch die Besserverdienenden,<br />
die Gutsituierten. Unter ihnen<br />
Bundestagsabgeordnete fast jeder<br />
Couleur, Ärzte, Rechtsanwälte.<br />
Die bürgerliche Mitte teilt offenbar<br />
das Gefühl, dass sie oder doch jedenfalls<br />
ihre Meinungsfreiheit unterdrückt<br />
wird. Die Parole unserer Tage<br />
Wir<br />
brauchen<br />
einen langen<br />
Atem<br />
Die Zukunft ist offen –wir müssen<br />
sie gestalten, sagt die Gorki-Intendantin<br />
Shermin Langhoff. Und macht Mut<br />
Milliarden Menschen<br />
werden im Jahr 2030 auf<br />
der Welt leben.<br />
Shermin Langhoff sagt: „Natürlich mache ich politisches Theater.“<br />
BLZ/PAULUS PONIZAK<br />
lautet: „Man wirddas doch wohl mal<br />
sagen dürfen!“<br />
Und2030?<br />
Ichsagte Ihnen schon: Ichweiß es<br />
nicht. Die AfD zum Beispiel wurde<br />
erst 2013 gegründet. Bisvor ein paar<br />
Wochen gab es einen Verfassungsschutzpräsidenten,<br />
Herrn Maaßen,<br />
der rechte Verschwörungstheorien<br />
verlautbarte und den Eindruck nahelegte,<br />
dass er die AfD geschützt<br />
hat, damit die Bundesrepublik einmal<br />
voneiner CDU/CSU-AfD-Koalition<br />
regiert werden würde. Das war<br />
und ist wahrscheinlich noch immer<br />
seine politische Agenda. Dieser<br />
Mann wurde über jedes erträgliche<br />
Maßhinaus vomimmer noch amtierenden<br />
Innenminister Seehofer unterstützt.<br />
Die Gefahr geht weniger<br />
von der AfD, geht weniger von den<br />
Rechtsextremisten aus.Wichtiger ist,<br />
ob die Mitte der Gesellschaft, ob die<br />
Mitte des Parlaments, obdie Staatsorgane<br />
ihnen nachlaufen oder ihnen<br />
entgegentreten. Bei Verfassungsschützernwie<br />
Maaßen brauchen wir<br />
keine Verfassungsfeinde mehr.<br />
Keine schönen Aussichten.<br />
Ich glaube nicht an Wunder.<br />
Gleichzeitig aber denke ich, dass der<br />
momentane Zustand, der derzeit offenbar<br />
überall auf der Welt diese autoritären,<br />
demonstrativ hypermaskulinen,<br />
hyperventilierenden Jungs<br />
produziert und reproduziert, nicht<br />
anhalten kann. Sie sind doch vor allem<br />
lächerlich.<br />
Aber sie haben die Macht.<br />
DerKampf gegen sie ist ein Marathon.<br />
Wir brauchen einen sehr langen<br />
Atem. Vielleicht stimmt das Bild<br />
vom Marathon nicht. Der hat ein<br />
Ziel, ein Ende.Der Kampf gegen Rassismus,<br />
für Gleichberechtigung, für<br />
Gerechtigkeit wird immer geführt<br />
werden müssen. Manchmal gewinnt<br />
man den Eindruck, er müsse immer<br />
wieder neu geführtwerden. DieAusbeutung<br />
der Sklaverei setzt sich in<br />
den USA heute in der Form einer Kriminalisierung<br />
der Afroamerikaner<br />
und ihrer Ausbeutung in einer privatisierten<br />
Gefängnisindustrie fort. Als<br />
die Afroamerikanerin Rosa Parks<br />
sich 1955 in einem Bus inAlabama<br />
weigerte, einem Weißen ihren Platz<br />
zu räumen, wurde sie verhaftet.<br />
Dasist heute undenkbar in den USA.<br />
Widerstand, so aussichtslos er zunächst<br />
erscheinen mag, kann eine<br />
Gesellschaft positiv verändern. Das<br />
zeigt uns die Geschichte. Sie zeigt<br />
uns allerdings auch, dass wir die Zukunft<br />
nicht kennen.<br />
Kann es bei uns zu ungarischen oder<br />
polnischenVerhältnissen kommen?<br />
Ichkann mir das nicht vorstellen.<br />
Vielleicht ist das naiv. Daniel Kehlmann<br />
weist darauf hin, dass mit den<br />
sozialen Medien eine neue Öffentlichkeit<br />
entstanden ist. Er vergleicht<br />
das mit dem Buchdruck, ohne den es<br />
keine Reformation gegeben hätte.<br />
Wir stecken also mitten in einem<br />
Epochenwechsel. Mir fehlt Kehlmanns<br />
Fantasie,aber ich sehe natürlich<br />
auch, dass jede Menge der herkömmlichen<br />
Filter weggefallen sind<br />
und wir noch nicht recht sehen, wo<br />
die neuen aufgestellt werden.<br />
Wasist die Aufgabe des Theaters?<br />
Draußen wird uns ein bisschen<br />
die Show gestohlen. Es geht jetzt dort<br />
um die großen Emotionen. Umso<br />
wichtiger ist, dass wir im Theater niuns<br />
nicht hinreißen lassen, sondern<br />
uns Zeit nehmen, nachdenken und<br />
zurückblicken.<br />
Zurückblicken?<br />
Schon um dem Pessimismus zu<br />
entgehen. Er versperrt uns den Blick<br />
auf die Realitäten. Weretwa auf 1918<br />
zurückblickt, auf die Millionen Toten<br />
des ErstenWeltkriegs,auf die Krüppel,<br />
die Barrikadenkämpfe, die Armut,<br />
dem wirdklar,wie gut es uns geht. Die<br />
Frauen waren nicht alleinerziehend,<br />
sondernWitwen. DieZukunft ist offen.<br />
Wirmüssen sie machen.<br />
Wirsind nicht allein.<br />
Das ist eine gute Botschaft. Und<br />
es ist ein Verhängnis. Esmacht alles<br />
viel komplizierter.Alles,was wir tun,<br />
hat Folgen für fast die ganze Welt.<br />
Werfliegt, hinterlässt einen ökologischen<br />
Fußabdruck. Das billige<br />
Hemd, das wir kaufen, unterstützt<br />
mörderische Arbeitsbedingungen in<br />
Bangladesch. Ein teures tut das womöglich<br />
ebenfalls. Wir sind zuständig<br />
geworden für den Planeten. Es<br />
liegt an uns, wie er 2030 aussehen<br />
wird. Sielachen.Wiesind wir nur von<br />
den <strong>Berliner</strong> Kleingärten auf unseren<br />
blauen Planeten gekommen? Von<br />
vier Millionen <strong>Berliner</strong>n auf die 8,5<br />
Milliarden Weltbevölkerung im Jahre<br />
2030?Wirleben alle zusammen in einer<br />
Welt: #Unteilbar.<br />
DasGespräch führte Arno Widmann.<br />
EXKLUSIVE ADRESSEN<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 25<br />
· ·<br />
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4Millionen<br />
Berlin wird voller. Und es<br />
gibt viele <strong>Berliner</strong>, die das<br />
nicht gut finden. DerTaxifahrer<br />
Bodo Eckardt gehört<br />
nicht zu ihnen. Er sagt: „Ich liebe<br />
diese Stadt –so, wie sie ist.“ Und:„Ich<br />
sauge es förmlich auf, wie sich Berlin<br />
entwickelt.“ Eckardt, 54 Jahrealt und<br />
im Schöneberger Süden aufgewachsen,<br />
kann sich noch gut an die Zeit<br />
vor dem Mauerfall erinnern. „In<br />
West-Berlin herrschte zuletzt Endzeitstimmung.<br />
Die Stadt fühlte sich<br />
wie so eine Art Riesendorf an. West-<br />
Berlin war eine unwirkliche Welt. Es<br />
war gut, dass die Mauer aufging. Wir<br />
stellten fest, dass die Welt dann doch<br />
größer ist.“<br />
Manmuss genügsam sein<br />
Das Taxameter zeigt „Pause“. Ein<br />
Pappbecher mit Kaffee steht auf der<br />
Mittelkonsole.Nebenan liegen Münzen<br />
als Wechselgeld bereit. Bodo<br />
Eckardt ist guter Laune, erhat heute<br />
Früh eine lukrative Tour gehabt:<br />
„Vom Artemis nach Stolpe.40Euro.“<br />
Es war eine staufreie Fahrt vom Halenseer<br />
FKK- und Saunaclub, der als<br />
größtes Bordell Berlins gilt, bis in den<br />
Landkreis Oberhavel. Ein Auftrag,<br />
der in Prenzlauer Berg unweit vom<br />
Helmholtzplatz begann, folgte. Am<br />
Ende stand die Uhrauf 30 Euro,auch<br />
nicht schlecht. „Taxifahren ist ein<br />
Job, in dem man Genügsamkeit und<br />
Gottgläubigkeit üben muss. Doch<br />
vorallem besteht er aus Glück, zu 99<br />
Prozent“, sagt Eckardt und nimmt<br />
noch einen Schluck Kaffee.<br />
Die wachsende Stadt hat sich<br />
auch in der Taxibranche bemerkbar<br />
gemacht, und es sind vor allem Berlin-Besucher<br />
und Zugezogene, die<br />
zu diesem positiven Effekt beitragen.<br />
„Die Zahl der Fahrgäste ist in den<br />
letzten Jahren wieder gestiegen. Es<br />
sind vor allem Neu-<strong>Berliner</strong>, die ihr<br />
Auto abgeschafft oder gar nicht erst<br />
mitgebracht haben, und Geschäftsleute.“<br />
BevorEckardt voreinem Jahrzehnt<br />
Taxifahrer wurde,sah das noch<br />
anders aus. „Da war das Geschäft<br />
massiv eingebrochen.“<br />
Allerdings mache sich die Konkurrenz<br />
durch Uber bemerkbar. In<br />
Berlin vermittelt das US-Unternehmen<br />
Fahrten mit Taxis und Limousinen.<br />
Letztere gelten als Mietwagen<br />
mit Chauffeur. Sie warten am Flughafen<br />
Tegel und anderswo auf Aufträge,<br />
obwohl sie rechtlich dazu verpflichtet<br />
wären, nach jeder Tour an<br />
den Betriebssitz zurückzukehren.<br />
„Es ist wie eine Flut“, erzählt Eckardt.<br />
„Uber pumpt Geld in den Markt mit<br />
dem Ziel, ihn zu beherrschen, um<br />
dann die Preise diktieren. Ob es in<br />
zehn Jahren noch viele Taxis geben<br />
wird, das weiß ich nicht.“<br />
Bodo Eckardt hat selbst schon<br />
prekäre Situationen erlebt. „Eigentlich<br />
bin ich ausgebildeter Landschaftsgärtner.Ich<br />
habe auf dem Bau<br />
gearbeitet. Doch dann ging die<br />
Firma, bei der ich mehr als 20 Jahre<br />
war, inKonkurs. Ich habe mich auf<br />
dem Arbeitsmarkt versucht und bin<br />
Baggerfahrer geworden. Beimeinem<br />
letzten Arbeitgeber musste ich ein<br />
Vierteljahr auf meinen Lohn warten.<br />
Damals sagte ich mir: Etwas muss<br />
grundsätzlich anders werden. Dann<br />
habe ich den Taxischein gemacht.<br />
Dashätte ich viel früher tun sollen.“<br />
Andere sind Nachtfahrer, Bodo<br />
Eckardt ist Tagfahrer. Wenn der<br />
Schöneberger am Morgen in der Alboinstraße<br />
aus dem Haus tritt, um<br />
seine Zehn-Stunden-Schicht zu beginnen,<br />
steht das Taxi schon vor der<br />
Tür.Ein Kollege hat es ihm vors Haus<br />
gestellt. „Die Nachfrage kommt in<br />
Wellen. Früh sind es meist Leute,die<br />
zu einem Bahnhof oder nach Tegel<br />
zum Flughafen wollen. Ab elf droht<br />
Im<br />
Getümmel<br />
Er freut sich über jeden neuen <strong>Berliner</strong>:<br />
Bodo Eckardt.<br />
THOMAS UHLEMANN<br />
Bodo Eckardt ist<br />
Taxifahrer.Ersagt: Auf<br />
Berlins Straßen geht es<br />
immer wilder,immer<br />
verrückter zu. Wenn er<br />
entscheiden dürfte,<br />
würde er gezielt viele<br />
Gefahrenpunkte<br />
entschärfen<br />
VonPeter Neumann<br />
dann das berüchtigte Mittagsloch.“<br />
Reaktion: „Taxi hinstellen und kurz<br />
Mittagsschläfchen machen.“<br />
Manchmal ist die Ruhephase auch<br />
nötig, um den Stress zu reduzieren.<br />
„Ich kann beim Autofahren entspannen“,<br />
sagt Eckardt allerdings. Aber<br />
auch er merkt, dass die Stadt wächst,<br />
wenn er unterwegs ist.„Inden vergangenen<br />
Jahren hat die Zahl der Radfahrerlawinenartig<br />
zugenommen. Es gibt<br />
Tage, dascheinen alle unterwegs zu<br />
sein.“ Nicht selten erinnern ihn die<br />
Szenen auf Berlins Straßen an einen<br />
Tanz auf dem Vulkan: „Das wird immer<br />
schneller,alle werden immer verrückter,fast<br />
keiner hält sich an die Regeln,<br />
seien es Autofahrer, Radfahrer,<br />
Fußgänger.“<br />
Es gebe einige Situationen, die<br />
immer wieder vorkämen, sagt<br />
Eckardt. „Zum Beispiel Radfahrer,<br />
die bei der Fahrtaufs Handy gucken.<br />
Oder: Ich will abbiegen, blinke<br />
rechts, schaue ein paar Mal über die<br />
Schulter nach hinten, alles frei und<br />
will endlich fahren –und dann kommen<br />
von links zwei Radfahrer angezischt<br />
und überholen. Manchmal ist<br />
das mehr als Glück, dass man keinen<br />
Unfall gehabt hat. Da atme ich am<br />
Abend richtig auf: Heute ist es noch<br />
mal gut gegangen.“ Das ist neu, das<br />
war anders,als Bodo Eckardt anfing.<br />
Stunden dauerteine Schicht des<br />
Taxifahrers Bodo Eckardt.<br />
Radfahrstreifen könnten die Lage<br />
entspannen, sagt er. „Allerdings<br />
habe ich den Eindruck, dass sich die<br />
Verwaltung auf teuregroße Prestigeprojekte<br />
konzentriert wie den Komplettumbau<br />
der Karl-Marx-Allee.<br />
Besser wäre es, gezielt viele Gefahrenpunkte<br />
zu entschärfen, viele<br />
Kreuzungen umzubauen und sicherer<br />
zugestalten. Das größte Drama<br />
sind die vielen Abbiegeunfälle.“<br />
Während Berlins Bevölkerungszahl<br />
auf den nächsten Nachkriegsrekordzusteuert,<br />
wächst auch die Zahl<br />
der Autos. „Der Pendlerverkehr<br />
nimmt zu. Berlins Außenbezirke und<br />
das Umland kranken daran, dass sie<br />
zum Teil immer noch schlecht mit<br />
Nahverkehr versorgt sind“, sagt der<br />
Taxifahrer. Erwundert sich darüber,<br />
dass Politiker und Planer nicht alle<br />
Möglichkeiten nutzen, um neue Verbindungen<br />
zu schaffen. Warum liegt<br />
zum Beispiel die Trasse der alten<br />
Stammbahn, die durch Schöneberg,<br />
Steglitz und Zehlendorf inRichtung<br />
Potsdam führt, weiter brach?<br />
Werkann sich das noch leisten?<br />
Der Kaffee ist getrunken. Bodo<br />
Eckardt startet den Mercedes-Benz,<br />
um den nächsten Fahrgast abzuholen.<br />
Er freut sich darüber,dass Berlin<br />
wächst, dass sich so viele Menschen<br />
bewusst für die Stadt entscheiden.<br />
Doch wer wird sich Berlin künftig<br />
noch leisten können? „Ich lade meinen<br />
Frust nicht bei den Spekulanten<br />
ab, sondern bei der Wohnungspolitik,<br />
vor allem bei der SPD! In München,<br />
Hamburg und anderswo hätten<br />
sie sich anschauen können, was<br />
passiert, wenn nicht vernünftig in<br />
den Wohnungsbau investiertwird.“<br />
Allzu lange habe sich nichts getan.<br />
Dasärgertihn am meisten –und<br />
nicht, dass Berlin voller wird. Da ist<br />
er ganz Lokalpatriot.<br />
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26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Wo die Supermärkte 24/7 geöffnet haben: Bache bei der Nahrungssuche in Tegel. DPA Vielleicht der erfolgreichste Einwanderer:Waschbär im Plänterwald. DPA Immer gut gekleidet: Stadtfuchs im Regen am Mehringdamm. DPA<br />
Berlin ist die grünste Metropole<br />
Europas. Fast 900<br />
Quadratkilometer groß<br />
und über 40 Prozent sind<br />
Grünflächen, Brachflächen, Ackerflächen,<br />
Waldflächen, Wasserflächen,<br />
Sumpfflächen ...“ Derk Ehlert,<br />
Mitarbeiter der Senatsverwaltung<br />
für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz<br />
und seit 20 Jahren Berlins<br />
Wildtierreferent, lässt seinen Blick<br />
versonnen über die riesige Berlinkarte<br />
an der Bürowand schweifen.<br />
Es fasziniert ihn immer noch:<br />
Dass die Stadt sternförmig gewachsen<br />
ist und die Bahngleise, Kanäle<br />
und Autobahnen Frischluftachsen<br />
freilassen, die nicht nur den Menschen<br />
Erholung und –inden Kleingärten<br />
– Nahrung bieten, sondern<br />
auch Lebensraum für rund 20 000<br />
Tier- und Pflanzenarten sind. „Natürlich<br />
kann ich nicht pauschal sagen,<br />
dass es allen Tieren und Pflanzeninder<br />
Stadt gut geht. Aber im Gegensatz<br />
zum Land, wo die industrialisierte<br />
Landwirtschaft unter Einsatz<br />
von Herbiziden auf Monokulturen<br />
setzt, bietet Berlin den Arten viele<br />
verschiedene Biotope.“<br />
Wo die Feldlerche brütet<br />
Die Feldlerche etwa, bedroht und daher<br />
zumVogel des Jahres 2019 erkoren,<br />
brütet erfolgreich auf dem Tempelhofer<br />
Feld, wo die Halme weit genug für<br />
ihreNester auseinanderstehen und sie<br />
reichlich Insekten findet, weil nicht gedüngt<br />
wird. Aber auch jeder private<br />
Garten, Dachgarten oder auch nur bepflanzte<br />
Balkon trägt sein Scherflein<br />
zur urbanen Bio-Diversität bei.<br />
Kann man also sagen: 3,7 oder<br />
auch irgendwann vier Millionen<br />
Bürger und Bürgerinnen, die sich<br />
um ihreStadt kümmern, sind für die<br />
Tiere und Pflanzen besser als dünn<br />
besiedelte Agrarlandschaften?<br />
„Nicht generell“, schränkt Ehlert, der<br />
studierte Landschaftsplaner, ein.<br />
„Für die Feldlerche und das Tempelhofer<br />
Feld stimmt es.Für den Mauersegler<br />
stimmt es nicht. Ursprünglich<br />
ein Vogel, der im Wald brütete, bevorzugt<br />
er nunmehr seit 100 Jahren<br />
den Stadtraum, um seine Jungvögel<br />
großzuziehen. Seine lauten Sri-sri-<br />
Rufe,wenn er zu zwanzigst durch die<br />
Häuserschluchten zieht, sind für<br />
mich der Inbegriff von Sommer in<br />
der Stadt! Aber seit wir baulich nachverdichten,<br />
finden diese Vögel keinen<br />
Platz mehr, schon gar nicht in<br />
der heutigen Glas-und-Stahlarchitektur.“<br />
Dennoch sei Bautätigkeit nicht<br />
prinzipiell ein Todesurteil für Tiere.<br />
Nischen entstünden überall. Und<br />
Berlin sei keine Arche Noah. „Die anpassungsfähigen<br />
Tiere kommen in<br />
die Stadt. Dieanderen bleiben draußen<br />
und sterben gegebenenfalls<br />
aus.“ Zu den anpassungsfähigen gehören<br />
in jedem Fall die Füchse, die<br />
Berlin seit langem besiedeln und<br />
hier deutlich kleinere Reviere brauchen<br />
als im Wald, weil die nächste<br />
Mülltonne immer direkt um die Ecke<br />
steht. Ihre Rückzugsorte finden sie in<br />
den hundefreien Zonen der Stadt: in<br />
Kitas, auf Friedhöfen oder Mittelstreifen.<br />
Wildnis ist, wo es Nahrung<br />
gibt und kein Feind dich findet. Und<br />
der Mensch hat sich an den Anblick<br />
gewöhnt, selbst auf dem Alexanderplatz<br />
sorgt ein Fuchs nicht mehr für<br />
Aufsehen. Dass die Wildschweine<br />
gerade in trockenen Jahren in die gut<br />
gewässerten Gärten kommen, ist ärgerlich,<br />
aber kein echtes Problem.<br />
Ein Remigrant, der mit dem Fall<br />
des Eisernen Vorhangs in Deutschland<br />
wieder heimisch wurde –fast<br />
etwas zu heimisch, wie manche finden<br />
–, ist der Wolf. Könnte er nach<br />
Berlin kommen und sich auch etwa<br />
in den Müggelbergen wohlfühlen?<br />
Ehlertschüttelt den Kopf. „Zwar haben<br />
wir rund um Berlin mehrereRudel,<br />
und immer wieder werden innerhalb<br />
des <strong>Berliner</strong> Rings überfahrene<br />
Tieregefunden. Aber Wölfe haben<br />
einen riesigen Lebensraum von<br />
vielleicht hundert Quadratkilometern.<br />
Denen ist die Stadt zu klein.“<br />
UndElche,von denen sich immer<br />
häufiger einer aus Polen Richtung<br />
Westen begibt, hätten im Stadtgebiet<br />
Berlin ist<br />
(k)eine<br />
Arche<br />
Für manche Tiere ist die große Stadt ein Segen,<br />
andere überleben die Verdichtung nicht. Ein<br />
Besuch beim Wildtierreferenten des Senats<br />
VonPetraKohse<br />
Prozent von Berlin sind Ackerflächen,<br />
Waldflächen, Wasserflächen,<br />
Sumpfflächen.<br />
überhaupt nur im Gehege eine<br />
Überlebenschance. Zugroß und zu<br />
langsam, seien sie dem Verkehr hoffnungslos<br />
ausgeliefert, und sowieso<br />
könnten sie dem Menschen anders<br />
als der scheue Wolf auch wirklich gefährlich<br />
werden, da sie bei Begegnungen<br />
nicht fliehen, sondern<br />
durchaus angreifen können. Trotzdem<br />
käme niemand auf die Idee,den<br />
Elch deswegen auszurotten. „Es ist<br />
typisch Mensch, dass wir diesen großen<br />
Ohren, diesem langen Gesicht<br />
mit den langen Lippen nicht böse<br />
sein können. DenWolf aber verdammen<br />
wir,ohne ihn zu kennen.“ Überflüssig<br />
zu erwähnen, dass Derk Ehlert<br />
auch Wolfsbeauftragter des<br />
Landes Berlins ist.<br />
Zu den Zuwanderern der letzten<br />
Jahrzehnte gehört auch der aus russischen<br />
Pelzfarmen entsprungene<br />
Marderhund, der in Brandenburg<br />
„allgegenwärtig“ ist, aber Berlin bisher<br />
noch respektvoll umschleicht,<br />
während der Mink, ebenfalls ein<br />
ehemaliger Pelzfarminsasse, bereits<br />
an den Wasserkanten der Randbezirke<br />
auf Beutezug geht. Längst im<br />
Zentrum heimisch, aber als nachtaktives<br />
Wesen, das auf Bäumen und<br />
Dächern unterwegs ist, nicht so<br />
sichtbar wie der Fuchs, ist der<br />
Waschbär, der 1945 bei Strausberg<br />
aus einer Farm freigesetzt wurde.<br />
Dasreinste Integrationswunder<br />
Dieser Nordamerikaner ist das<br />
reinste Integrationswunder: Als natürliche<br />
Feinde hat er hier nur Kälte<br />
und bestimmte Viren, Bejagung<br />
gleicht er durch Geburtensteigerung<br />
aus, Nahrungsmangel durch mehr<br />
männliche Nachkommen, die wanderfreudiger<br />
sind als ihre Schwestern–dem<br />
Waschbären ist nicht beizukommen,<br />
und Ehlert kennt keine<br />
Stelle in Berlin, an der er noch keinen<br />
gesehen hätte. Manchmal wird er<br />
durch Krähen verraten, deren Revierfeind<br />
er ist. Die hätten schon einen<br />
richtigen„Waschbärruf“.<br />
Über die Wiederkehr der in der<br />
Nachkriegszeit ausgerotteten Biberin-<br />
dessen freut sich die Stadtverwaltung<br />
sehr.„1990 ist der erste Biber im Oberhavelbereich<br />
aufgetaucht, das war<br />
eine Riesensensation. Heute haben<br />
wir vermutlich über 100 Biber in der<br />
Stadt. Auffallen tun sie aber nur,wenn<br />
sie,wie aktuell im Tiergarten, mal das<br />
Wasser stauen, weil der Wasserstand<br />
der Spreeetwas gesunken ist. Als eine<br />
der wenigen Arten richten sie sich ja<br />
ihren Lebensraum selbst ein, indem<br />
sie Hölzer vomUfer schneiden und ins<br />
Wasser werfen.“ Wobei beim „Schneiden“<br />
die eisenreichen, orangen Zähne<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die stärkste Zuwanderung findet<br />
in einem Bereich statt, für den ältere<br />
Tierfreunde die Lesebrille aufsetzen<br />
müssen. Durch die enorme Geschwindigkeit,<br />
in der Menschen und<br />
Frachten den Globus überqueren,<br />
werden etliche Arten unfreiwillig importiert:<br />
Der Buchsbaumzünsler<br />
etwa, eine asiatische Motte, „die<br />
2016 in Berlin auftauchte, 2017 weit<br />
verbreitet war und heute alle Bestände<br />
in Berlin erfasst hat“, wie Ehlert<br />
sagt. „Die frisst die Buchsbäume<br />
auf, und es gibt kein Mittel dagegen.“<br />
Aber letztlich sei es immer so gewesen,<br />
dass Arten kämen und Arten<br />
gingen. „Um 1500 gab es durch die<br />
Reisen in die Neue Welt eine ähnliche<br />
Phase wie jetzt, in der ständig etwas<br />
eingeschleppt wurde.“ Der Höckerschwan<br />
etwa, der von unseren<br />
Seen nicht wegzudenken ist, kommt<br />
aus Asien. Unddie wunderliche Tatsache,<br />
dass er im Winter zuweilen<br />
mitten auf dem Eissteht und festfrieren<br />
könnte, rühre daher, dass er gedanklich<br />
noch dortsei, wo es keinen<br />
Frost gibt. Den heimischen Singschwänen<br />
passiere das nicht, die<br />
brächen permanent die Eiskanten<br />
ab,damit die Wasserflächenfreibleiben.<br />
„Inder Natur“, sagt Derk Ehlert,<br />
„sind 500 Jahreeine kurze Zeit.“<br />
PetraKohse<br />
lauertjetzt immer auf den<br />
„Waschbärruf“ derKrähen.<br />
Berlin 2030<br />
Berrrlin is ja so jroß, so jroß, so jroß!/ Denkt<br />
man, man kennt Berlin,/ denn ist’t schon<br />
wieder jrößer, als wie et früher schien“, sang<br />
einst der Komiker Otto Reutter.Das war 1913,<br />
und „so jroß“ war Berlin damals noch gar<br />
nicht. Das alte Stadtgebiet reichte vomWedding<br />
bis zum Halleschen Torund von Friedrichshain<br />
bis zum Tiergarten. Doch nur sieben<br />
Jahre, nachdem Reutter sein Couplet gesungen<br />
hatte, wurde Berlin plötzlich zur flächenmäßig<br />
zweitgrößten Stadt der Welt –<br />
hinter Los Angeles.Zuvor hatte es sieben umliegende<br />
Städte und Dutzende Dörfer und Gemeinden<br />
geschluckt. Es rülpste kurz und<br />
sagte: „Ick heiße Jroß-Berlin, mein Freundchen!<br />
Damit de’t weeßt.“<br />
Und –schwupps –war auch mein Opa,<br />
ein 16-jähriger Köpenicker Junge, zum echten<br />
<strong>Berliner</strong> geworden.<br />
Plötzliches Wachstum ist den <strong>Berliner</strong>n<br />
also überhaupt nichts Neues. Zunehmende<br />
Enge auch nicht. Klaustrophobisch darfman<br />
in Berlin nicht sein. „Früher bin ick janz locker<br />
mitten am Taaredurch unsereStraße jejoggt“,<br />
erzählte mir ein Freund aus Kreuzberg.<br />
„Jetz komm ick nur in Tippelschritten<br />
vorwärts, sovoll is dit.“ In S- und U-Bahnen<br />
steht man auch noch mitten in der Nacht wie<br />
eingequetscht. Mancher <strong>Berliner</strong> will nur<br />
noch weg, ins Brandenburger Umland, wo<br />
man noch atmen kann. Aber was nützt das<br />
Jammern? Offenbar gelangen wir jetzt erst<br />
wieder zurück in eine <strong>Berliner</strong> Normalität,<br />
die durch Krieg, Nachkrieg und Teilung unterbrochen<br />
worden war.<br />
Alles hatte schon viel früher begonnen.<br />
WerimJahre1800 geboren wurde,purzelte in<br />
eine Stadt mit 172130 Einwohnern, heute<br />
etwa zu vergleichen mit Aachen und Bielefeld.<br />
Seinen 80. Geburtstag feierte er dann in einer<br />
Millionenstadt. Die Industrialisierung hatte<br />
in wenigen Jahrzehnten 950 000 Menschen<br />
nach Berlin gespült. Sie wohnten meist zusammengepfercht<br />
in Mietskasernen. Wieeng<br />
es in der Stadt war,kann man sich kaum noch<br />
vorstellen. Der <strong>Berliner</strong> Autor Josef Wiener-<br />
Volksvajnüjen in<br />
vollen Züjen<br />
VonTorsten Harmsen<br />
Braunsberg bedichtete vor hundert Jahren<br />
eine Fahrt in der überfüllten Hochbahn:<br />
„Hüte,die verbeult sind,/ Oogen, die verheult<br />
sind,/ undamKörper Fleckenblau und jrien:/<br />
Dieset Volksvajnüjen,/ und in ,vollen Züjen‘,/<br />
Mensch, det jiebt et doch bloß in Berlin!<br />
Ich gebe eszu: Auch meine Familie hat<br />
dazu beigetragen, die Stadt mit noch mehr<br />
Menschen zu füllen. Meine Oma kam in den<br />
20er-Jahren mit zwei Schwesternaus Thüringen<br />
hierher, umArbeit zu finden. Sie lernten<br />
Männerkennen, junge Arbeiter,und gründeten<br />
selbst Familien. Allein meine Oma und<br />
mein Opa hinterließen 30 direkte Nachkommen,<br />
vonden Kindernbis zu den Ururenkeln.<br />
Sie haben sich also verfünfzehnfacht. Meine<br />
Frau und ich haben uns bisher nur verdoppelt.<br />
Es ist also noch Luft nach oben.<br />
„DubistUr-<strong>Berliner</strong>? Wow, was ganz Seltenes!“<br />
–soreagiertmancher,wenn ich erzähle,<br />
dass ich hier geboren bin. Aber was heißt das<br />
schon? Fast jeder „echte <strong>Berliner</strong>“hat Vorfahrenvon<br />
außerhalb.„Von denVölkernderWelt,<br />
die nicht nur auf Berlin geschaut haben, sondern<br />
inden letzten 60 Jahren auch hergezogen<br />
sind, sollen 1123 142 Menschen aus dem<br />
Ausland sein (Stand: 30. Juni 2016)“, schrieben<br />
JanEik und der leider jüngst verstorbene<br />
Horst Bosetzky in ihrem Berlin-Lexikon „Von<br />
Allex bis Zausel“ (JaronVerlag).<br />
Und der Zuzug begann ja schon viel früher.Wenn<br />
ich in den Spiegel blicke, sehe ich<br />
ein rundes Gesicht mit schmalen Augen.<br />
„Deine Vorfahren stammten aus den Weiten<br />
der mongolischen Steppe“, sagt meine Frau,<br />
und blickt mich mit ihren blauen Skagerrak-<br />
Augen an. Meine große Tochter hat wilde Locken<br />
und einen südfranzösischen Einschlag.<br />
Woher eigentlich? Einer meiner Onkel sah<br />
aus wie ein mexikanischer Mariachi-Sänger,<br />
den ich mal auf einem Plattencovergesehen<br />
habe.Wannwar dieser Mexikaner eigentlich<br />
hier? Wirwerdeneswohl nie erfahren.<br />
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28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
4Millionen<br />
Steigende Mieten sind kein<br />
Naturgesetz –auch in einer<br />
wachsenden Stadt wie Berlin<br />
nicht. Der Sozialwissenschaftler<br />
Andrej Holm, 48, erklärt,<br />
was in der Mietenpolitik möglich ist.<br />
Herr Holm, Berlin steuert darauf zu,<br />
eine Stadt mit vier Millionen Einwohnern<br />
zu werden. Wasmuss sich tun,<br />
damit alle eine passendeWohnung bekommen?<br />
Reicht es, nur zu bauen?<br />
Nein, bauen allein reicht nicht.<br />
Natürlich brauchen wir mehr Wohnungen,<br />
aber vorallem für Haushalte<br />
mit geringen Einkommen. Es gibt im<br />
Moment genügend hochpreisige<br />
Mietwohnungen und teure Eigentumswohnungen,<br />
aber an kleinen<br />
und leistbaren Wohnungen mangelt<br />
es.<br />
Wie definieren Sie leistbareWohnungen?<br />
DerBegriff der Leistbarkeit besagt,<br />
dass Miete und Einkommen in einem<br />
vernünftigen Verhältnis stehen sollen.<br />
Sozialwissenschaftliche Studien<br />
zeigen, dass nicht mehr als 30 Prozent<br />
des Einkommens für die gesamten<br />
Wohnkosten ausgegeben werden sollen.<br />
Das praktizieren wir in Berlin<br />
schon in ganz kleinen Segmenten.<br />
Zum Beispiel bei den Mietzuschüssen<br />
im alten sozialen Wohnungsbau.<br />
Die 30-Prozent-Regel leitet sich daraus<br />
ab,dass Haushalten mit Einkommen,<br />
die knapp über den Schwellenwerten<br />
für Transfereinkommen liegen,<br />
genug Geld zum Leben bleibt.<br />
Unddass die Miete nicht die geringen<br />
Einkommen, etwa vonMindestlohnverdienern,<br />
auffrisst, sodass diese Sozialhilfe<br />
beantragen müssen.<br />
Wie viele Wohnungen zu günstigen<br />
Mieten benötigt Berlin?<br />
UnsereAnalyse mit Daten des Mikrozensus<br />
von2014 hat ergeben, dass<br />
Wiesollte umgesteuertwerden?<br />
Man müsste bei den landeseigenen<br />
Wohnungsbaugesellschaften in<br />
Berlin die Kriterien für den Erfolg ändern.<br />
Im Moment ist deutlich, dass<br />
das Kriterium für den Erfolg die Anzahl<br />
der neu gebauten Wohnungen<br />
ist. Man könnte dies um ein zweites<br />
Kriterium ergänzen, in dem ein möglichst<br />
hoher Anteil geförderter Wohnungen<br />
verlangt wird. In der Konsequenz<br />
müsste man schließlich sagen,<br />
der Erfolg einer sozial orientierten<br />
Wohnungspolitik misst sich daran, ob<br />
es in einem bestimmten Zeitraum gein<br />
Berlin jeder fünfte Haushalt mehr<br />
als 40 Prozent des Einkommens für<br />
die Miete ausgeben muss. Das sind<br />
fast 400 000 Haushalte,die mehr zahlen,<br />
als sie ausgeben sollten. Die<br />
meisten benötigen Wohnungen, die<br />
ohne Betriebskosten nicht mehr als<br />
vier oder fünf Euro je Quadratmeter<br />
kosten sollten. Warum solche Wohnungen<br />
gebraucht werden, wirdrelativ<br />
schnell deutlich, wenn man sich<br />
ein Lehrlingsgehalt anschaut oder einen<br />
Mindestlohn, mit dem ein Haushalt<br />
nur 900 oder 1000 Euro verdient.<br />
Nach der 30-Prozent-Regel darf die<br />
Miete inklusive Betriebskosten 270<br />
oder 300 Euro nicht übersteigen. Das<br />
sind Mieten, die es nur zu Quadratmeter-Preisen<br />
vonvier oder fünf Euro<br />
kalt gibt. Da sehen wir,dass selbst der<br />
neue soziale Wohnungsbau mit Einstiegsmieten<br />
von 6,50 Euro je Quadratmeter<br />
diese Zielgruppe im Moment<br />
verfehlt. Also ausgerechnet diejenigen,<br />
die im Moment den dringendsten<br />
Bedarfhaben.<br />
VonWien<br />
lernen<br />
Der Stadtsoziologe Andrej Holm<br />
empfiehlt die österreichische<br />
Hauptstadt als Beispiel dafür,wie<br />
sich preiswertes Wohnen in Zukunft<br />
organisieren lässt<br />
den. Wohnungen, bei denen die Kredite<br />
bereits zurückgezahlt sind, müssen<br />
im Übrigen auch nicht teurer<br />
werden.<br />
Welche Länder machen das besser?<br />
ZumBeispiel Österreich. Dortgibt<br />
es soziale Wohnbau-Förderprogramme,<br />
die von gemeinnützigen<br />
Genossenschaften abgefragt werden.<br />
Die Förderprogramme haben eine<br />
ähnliche Struktur wie hier.Dawerden<br />
Zuschüsse gezahlt und Darlehen.<br />
Dann werden die Darlehen zurückgezahlt,<br />
doch wenn die Förderphase<br />
nach 26 Jahren beendet ist, passiert<br />
das Gegenteil vondem, was hier passiert:<br />
Wenn in Berlin die Förderphase<br />
beendet ist, wird die Wohnung dem<br />
VonUlrich Paul<br />
Markt übergeben und der Vermieter<br />
kann die Miete an den Mietspiegel<br />
anpassen –oder sogar darüber hinaus<br />
erhöhen.<br />
Wieläuft das in Österreich?<br />
Im System der Gemeinnützigkeit<br />
in Österreich sinkt die Miete in Wien<br />
nach Abschluss der Förderprogramme<br />
auf ein Niveau von3,86 Euro<br />
proQuadratmeter,ohne Betriebskosten.<br />
Das reicht für die notwendigen<br />
Ausgaben wie Verwaltungskosten<br />
oder eine erhöhte Instandhaltungspauschale.<br />
Die Miete ist auskömmlich,<br />
weil die Unternehmen gemeinnützig<br />
sind und einer Gewinnbeschränkung<br />
unterliegen. Angesichts<br />
der Angebotsmieten von elf oder<br />
Was muss sich ändern, um ausreichend<br />
preiswerte Wohnungen für Berlin<br />
zu bekommen?<br />
Ein wichtiger Punkt wäre, einen<br />
radikalen Mietpreisschutz der noch<br />
preiswertenWohnungen durchzusetzen.<br />
In Berlin gibt es noch etliche<br />
Wohnungen für 3,80 oder 4,20 Euro je<br />
Quadratmeter. Im Moment besteht<br />
die Gefahr, dass angesichts steigender<br />
Durchschnittsmieten viele Vermieter<br />
bei den sehr preiswerten Beständen<br />
die Miete auf Mietspiegel-<br />
Niveau erhöhen und sagen, das<br />
könne ja eigentlich keinem wehtun.<br />
Es tut aber weh. Es tut genau denjenigen<br />
weh, die diese geringen Mieten<br />
zahlen und ihr Leben darauf ausgerichtet<br />
haben. Ziel des Mieterschutzes<br />
muss also nicht nur sein, dass<br />
Mieter nicht verdrängt werden, sondern<br />
dass Mietpreise gehalten werzwölf<br />
Euro proQuadratmeter,auf die<br />
wir in Berlin zusteuern, klingen solch<br />
günstige Mieten unrealistisch. Tatsächlich<br />
braucht man wohnungswirtschaftlich<br />
gesehen für eine abbezahlte<br />
Wohnung aber nicht mehr als<br />
vier Euro pro Quadratmeter. Das ist<br />
ein Denken, das selbst bei den landeseigenen<br />
Wohnungsunternehmen<br />
und den Genossenschaften in Berlin<br />
noch nicht so starkausgeprägt ist.<br />
Was hindert uns in Deutschland<br />
daran, das Modell zu importieren?<br />
Es gibt in Österreich einen gravierenden<br />
Unterschied zur Situation<br />
hierzulande. Denn Österreich gehört<br />
zu den Ländern, die die Gemeinnützigkeit<br />
im Wohnbereich nicht abgeschafft<br />
haben. Gemeinnützigkeit im<br />
Wohnungsbereich bedeutet, dass auf<br />
der Unternehmensebene bestimmte<br />
Bewirtschaftungsmuster festgeschrieben<br />
sind.<br />
Wasist in Deutschland anders?<br />
In Berlin und in anderen Städten<br />
Deutschlands wird meist versucht,<br />
den sozialen Effekt der Wohnungsbewirtschaftung<br />
durch das Setzen von<br />
Rahmenbedingungen zu steigern.<br />
Hier sagt der Staat: Wir haben eine<br />
Mietpreisbremse, wir haben ein Milieuschutzgebiet<br />
mit bestimmten Auflagen,<br />
wir haben eine Zielvereinbarung<br />
mit den Wohnungsbaugesellschaften<br />
oder ein Förderprogramm,<br />
das für einen bestimmten Zeitraum irgendetwas<br />
bewirken soll. Wir versuchen<br />
also immer von außen an eine<br />
scheinbar unbändige Bewirtschaftungskraft<br />
heranzutreten und diese<br />
einzugrenzen. In Ländern mit einer<br />
Wohnungsgemeinnützigkeit, zu denen<br />
auch noch die Niederlande gehören,<br />
sind diese Ziele auf der Unternehmensebene<br />
festgelegt. Da gibt es gar<br />
keine Diskussionen darüber,dass man<br />
keine unlauteren Überschüsse erzie-<br />
len soll, weil bei jeder Prüfung nachgewiesen<br />
werden muss, dass man nicht<br />
Geld eingenommen hat, das man für<br />
die Bewirtschaftung nicht braucht.<br />
Nötig wäre, die Gemeinnützigkeit im<br />
Wohnbereich wieder einzuführen. In<br />
der Kulturarbeit, der Jugendarbeit und<br />
im Sportgibt es sie ja heute noch. Es ist<br />
also nicht so,dass man in Deutschland<br />
das Prinzip der Gemeinnützigkeit<br />
nicht kennen würde.<br />
Welche Widerstände gibt es gegen die<br />
Einführung imWohnbereich?<br />
Es fehlt vorallem eine Mehrheit im<br />
Bundestag. Die steuerrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen können nur<br />
auf der Bundesebene festgeschrieben<br />
werden. Auch die Wohnungswirtschaft<br />
sträubt sich gegen die Einführung<br />
einer neuen Wohnungsgemeinnützigkeit.<br />
Es gibt zwar Diskussionen,<br />
doch scheitern diese im Moment<br />
auch an den großen Neubauanforderungen,<br />
die beispielsweise an die<br />
Wohnungsbaugesellschaften gestellt<br />
werden. DieUnternehmen argumentieren,<br />
sie könnten nicht überall Einnahmen<br />
einsparen, wenn sie gleichzeitig<br />
Überschüsse nutzen sollen, um<br />
Neubauprogramme zu stemmen. Da<br />
beißen sich zwei wohnungspolitische<br />
Anforderungen.<br />
TRAUERANZEIGEN<br />
BlaueHavel,Grunewald,<br />
grüß‘ miralle beide,<br />
grüß‘ undsag‘ ich komme bald<br />
und die Tegler Heide<br />
Theodor Fontane<br />
1819-1898<br />
Bernhard Rauche<br />
Eisenbahnfreund<br />
Straßenbahnfreund<br />
Heimatkundler<br />
geborenam28.12.1941<br />
istam30.10.2018 in Berlin verstorben.<br />
IlonaRauche<br />
Emma Rauche<br />
MariaHermann<br />
Die Trauerfeier findet am 30.11.2018 um 10:15 Uhr<br />
auf dem Urnenfriedhof Gerichtstraße statt.<br />
Christa Wischnewski-Vetter<br />
10. Juli 1932 6. November 2018<br />
Ralf-Peter und Christiane, Katja und Jacques<br />
Maria, Charlotte, Lea, Clara, Sofia und Diego<br />
Mila und Leon<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />
findet am 11. Dezember um 12 Uhr in der<br />
Trauerhalle des Dorotheenstädtischen Friedhofs,<br />
Chausseestraße 126 in Berlin-Mitte statt.<br />
Nach einem erfüllten Leben ist mein lieber Mann, unser<br />
Vati, Opa und Uropa von uns gegangen<br />
Horst Kienitz<br />
*29.3.1939 †21.10.2018<br />
In tiefer Trauer, Liebe und Dankbarkeit<br />
nehmen wir für immer Abschied.<br />
Im Namen der Familie<br />
Gabriele Kienitz<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am<br />
Donnerstag, dem 13. Dezember 2018, um 13.00 Uhr auf dem<br />
Friedhof Kaulsdorf, 12621 Berlin, Dorfstraße 24 statt.<br />
Friedemann Spangenberg<br />
*14. Dezember 1940 †1.November 2018<br />
Ichbin nicht tot, ichtausche nur die Räume,ich leb’in Euchund geh’durch EureTräume.<br />
PetraMairena<br />
geb. Nummert<br />
5. Mai1954 – 23. Oktober2018<br />
Du hast dich mitdeiner Fröhlichkeit,Kraft undWillensstärke, deiner Empathie<br />
undbeständigen Solidaritätsarbeit tief in unsere Seelengesenkt.<br />
Daswerdenwir für immerbewahren.<br />
Carmen Urrutia für alle<br />
Pankower Früchtchen gGmbH<br />
Wir sind sehr traurig.<br />
Tatjana und Georg Behrend<br />
David Kusche<br />
JakobWeber<br />
Anna Behrend<br />
Jonathan Behrend<br />
Die Beisetzung findet am Freitag, dem 23. November 2018, 12 Uhr,<br />
auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße 20, 10365 Berlin, statt.<br />
Freundin undKollegin, du fehlst uns!<br />
SchuleEins<br />
Am 30. November um 11.00 Uhr nehmen wir auf dem St. Marien und St. Nikolai Friedhof<br />
in der Prenzlauer Allee1Abschied.<br />
Nach einem langen erfüllten Leben ist unsere liebe Mutter,<br />
Großmutter und Urgroßmutter von uns gegangen.<br />
Johanna Köhler<br />
*20. April 1928 †11. November 2018<br />
Wirwerden Dich sehr vermissen und<br />
in guter Erinnerung behalten.<br />
Ulrich Köhler und Ricarda Zwicker<br />
im Namen aller Angehörigen<br />
Die Trauerfeier findet am 27. November 2018 um 12.00 Uhr<br />
auf dem Karlshorster Friedhof, Robert-Siewert-Straße 57,<br />
10318 Berlin statt.<br />
Behaltet mich soinErinnerung, wie ich inden<br />
schönsten Stunden mit Euch beisammen war.<br />
Zahnarzt<br />
Uwe Münch<br />
*02.11.1943 †10.11.2018<br />
Er war ein herzensguter und liebevoller Mensch.<br />
In stillem Gedenken<br />
Elke Münch<br />
Harriet Münch<br />
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Annahmestellen beraten wir<br />
Sie gern.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 29<br />
· ·<br />
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4Millionen<br />
lingt, die Gesamtzahl der leistbaren<br />
Wohnungen zu erhöhen. Wenn man<br />
sich dieses Ziel steckt, ist es kontraproduktiv,<br />
Mietsteigerungen in bisher<br />
sehr günstigen Wohnungen<br />
durchzusetzen, um mit den Einnahmen<br />
teure Neubauten auf ein halbwegs<br />
leistbares Mietniveau herunterzusubventionieren.<br />
Das ist aber eine<br />
umstrittene Diskussion, weil sich die<br />
Herausforderungen nicht auf dieses<br />
eine Ziel fokussieren lassen.<br />
Sondern?<br />
Nurüber Neubauzahlen zu reden,<br />
ist zu kurz gegriffen, aber genauso<br />
richtig ist: Nurüber die Mietpreise zu<br />
reden ist auch zu kurz gegriffen, weil<br />
wir auch mehr Wohnungen brauchen.<br />
Die Diskussionen zum Stadtentwicklungsplan<br />
Wohnen haben da<br />
einen ganz guten Weggefunden. Von<br />
den rund 200 000Wohnungen, die bis<br />
2030 gebaut werden, soll die Hälfte<br />
von gemeinwohlorientierten Bauträgernerrichtet<br />
werden und nicht mehr<br />
als 6,50 Euro je Quadratmeter kosten.<br />
Der Stadtsoziologe Andrej Holm wirbt für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit.<br />
Prozent des<br />
Haushaltseinkommens<br />
sollten höchstens für<br />
die Miete gezahlt werden –inklusive der<br />
Betriebskosten.<br />
MIKE FRÖHLING<br />
DieGenossenschaften in Berlin haben<br />
Mieten, die unter denen der landeseigenen<br />
Unternehmen liegen. Wasmachen<br />
die Genossenschaften anders?<br />
Genossenschaften sind den Interessen<br />
ihrer Mitglieder verpflichtet.<br />
So müssen sie die Wohnungen bewirtschaften.<br />
Und esist meist nicht<br />
im Interesse der Bewohnerschaft,<br />
höhere Mieten zu zahlen. Was die<br />
Genossenschaften vonden landeseigenen<br />
Unternehmen unterscheidet,<br />
ist, dass sich die soziale Verantwortung<br />
auf die Mitglieder der Genossenschaft<br />
beschränkt. Genossenschaften<br />
sind nicht verpflichtet, etwa<br />
Wohnungen für Familien aus Syrien,<br />
die als anerkannte Flüchtlinge hier<br />
leben, zu vergeben. Aber interessant<br />
ist, dass die Mietentwicklungen bei<br />
den Genossenschaften relativ deutlich<br />
zeigen, dass sich eine auf Unternehmensebene<br />
erfolgte Festschreibung<br />
von Bewirtschaftungsgrenzen<br />
langfristig auswirkt. Insoweit sind sie<br />
ein Beispiel dafür, dass das Prinzip<br />
richtig ist, das hinter der Gemeinnützigkeit<br />
steht.<br />
Wasmüsste in Berlin noch konkret getan<br />
werden, um vier Millionen Einwohner<br />
angemessen zu versorgen?<br />
Ich glaube, dass relativ viel von<br />
dem, was nötig ist, seit zwei Jahren<br />
rot-rot-grüner Regierung versucht<br />
wird. Der Mietpreisschutz ist das A<br />
und O. Nötig ist außerdem, den Milieuschutz<br />
räumlich auszuweiten. Das<br />
ist in den letzten Jahren schon deutlich<br />
geschehen. Das kann man immer<br />
noch ein Stückchen weiter treiben.<br />
Dasgilt auch für den Anteil von<br />
Sozialwohnungen bei privaten Bauprojekten.<br />
Schon jetzt stöhnen die<br />
Eigentümer, wenn sie einen Anteil<br />
von30Prozent Sozialwohnungen errichten<br />
sollen. Eigentlich müssten<br />
wir angesichts der Versorgungsverhältnisse<br />
viel mehr sozialen Wohnungsbau<br />
errichten. Das wird zum<br />
Teil in Städten wie Wien praktiziert,<br />
wenn wir jetzt noch mal nach Österreich<br />
schauen.<br />
Undwie wirddas dortgemacht?<br />
In Wien werden bei der Ausweisung<br />
neuer Baugebiete die Grundstückspreise<br />
durch einen sogenanntenWidmungspreis<br />
auf einem niedrigen<br />
Niveau festgeschrieben. Wenn<br />
dortSozialwohnungen entstehen sollen,<br />
wirdzugleich festgelegt, dass der<br />
Preis des Grundstücks nicht über ein<br />
bestimmtes Maßsteigen kann, damit<br />
der Bauder Sozialwohnungen mit der<br />
Förderung noch zu finanzieren ist. In<br />
Berlin lassen sich mit den gängigen<br />
Förderprogrammen und der spekulativen<br />
Grundstückspreisentwicklung<br />
im Prinzip keine leistbaren Wohnungen<br />
mehr errichten. Die Förderprogramme<br />
orientieren sich in der Regel<br />
an der Refinanzierung der Baukosten.<br />
Nötig ist deswegen, auch hier den Anstieg<br />
der Bodenpreise zu begrenzen,<br />
um preiswerten Wohnungsbau möglich<br />
zu machen. Die Bodenfrage ist<br />
eine entscheidende Frage für das sozialeWohnen<br />
in der Stadt.<br />
DasGespräch führte Ulrich Paul.
30 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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4Millionen<br />
Ohne Geräte: Auch so geht Freizeitsportineiner Großstadt. BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK Mit der Keule: Mannschaftssportauf der Wiese. SEBASTIANWELLS.DE<br />
Beginnt die Idee eines Umzugs<br />
nach Berlin zu reifen,<br />
ist das auch gleichzeitig<br />
der Startschuss für mehrere<br />
Suchen. Dienach einem Jobund<br />
einer Wohnung laufen meistens parallel<br />
und kosten viel Nerven.<br />
Ist der Sprung in die Hauptstadt<br />
erst einmal gelungen, der Aufkleber<br />
mit der neuen Anschrift auf<br />
dem Personalausweis abgestempelt<br />
und das Autokennzeichen gewechselt,<br />
steht oft die nächste Suche<br />
an. Dienach Möglichkeiten der<br />
körperlichen Betätigung. Keine<br />
Frage, auch in diesem Bereich ist<br />
Berlin anders als viele anderedeutsche<br />
Städte. Positiv wie negativ. In<br />
der Hauptstadt der Start-ups und<br />
Jobs mit flexiblen Arbeitszeiten<br />
kommt ein Eintritt in einen Sportverein<br />
meist nicht infrage, klassische<br />
Trainingszeiten an festgelegten<br />
Tagen in der Woche können<br />
nicht regelmäßig wahrgenommen<br />
werden.<br />
Die Suche geht weiter. Die Suche<br />
nach dem geeigneten Sport,<br />
dem passenden Verein oder einfach<br />
nur einer Fläche im stark begrenzten,<br />
freien Raum der Fast-<br />
Vier-Millionen-Metropole.<br />
Trimm dich<br />
Wieder Sport künftig zu den Menschen kommt –<br />
losgelöst von festen Hallen- und Trainingszeiten<br />
VonChristian Kattner<br />
Für Läufer oder Walker mag das<br />
kein Problem sein. Selbst wenn sie<br />
keine Laufgruppe finden oder suchen,<br />
so laden zahlreiche Parks und<br />
Veranstaltungen zum Laufen ein.<br />
Werdabei die Blicke durch die Parkanlagen<br />
der Stadt schweifen lässt,<br />
dem werden gerade in den Sommermonaten<br />
viele Sporttreibende Gruppen<br />
auffallen. DieAngebote und Bezirke<br />
mögen sich unterscheiden, die<br />
Idee ist jedoch überall nahezu identisch:<br />
Gleichgesinnte vereinbaren<br />
eine Zeit, um gemeinsam Sport zu<br />
machen. So,wie es für sie zeitlich am<br />
besten in den Tageinzubauen geht,<br />
losgelöst von festen Hallen- oder<br />
Trainingszeiten von Vereinen. Teilweise<br />
über Apps, die man über das<br />
Smartphone abrufen kann, teilweise<br />
von Vereinen organisiert. „Es geht<br />
mittlerweile dabei sehr oft in Richtung<br />
qualifizierte Bewegung. Sport<br />
oder die Benutzung von Geräten in<br />
den Parksunter Anleitung vonqualifizierten<br />
Übungsleitern“, erzählt<br />
Katja Sotzmann.<br />
Die Referatsleiterin für Breitenund<br />
Freizeitsport im Landessportbund<br />
sieht die Projekte,die nach und<br />
nach ins Leben gerufen werden, als<br />
Chance für Vereine, nachhaltige<br />
HERZENSWÜNSCHE<br />
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SIE SUCHT IHN<br />
Ab und zu Nähe u. liebe Worte ...<br />
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Alleinsein war e. Weile<br />
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HERZMENSCH, Jana, Witwe, 64,<br />
schöne Kroatin mit weibl. Figur,<br />
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Anlehnen, habe es satt, alleine<br />
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Sie, 69 J., verw., schl., 1,68m, jünger<br />
auss. su.Partn.ab1,75m BLZ<br />
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Zeit,reden,wieder mal für<br />
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nur Familie zu treffen, sondern<br />
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Sandra, 53/1,65, Bürokauffrau,<br />
etwas zurückhaltend, samtbraune<br />
Augen, im Kopf u. Herzen<br />
frei, möchte nicht typisch Single<br />
werden, su. "Ihn" bis ca. 59 J.,<br />
welcher Nähe zulässt, Zärtlichkeit<br />
mag. Glücksbote: Tel.:<br />
27596611<br />
Susanne, 60, sportl.-schlank, wü.<br />
sich trotz Alltagsstress einfach<br />
mal zwischendurch träumen,<br />
sich auf einen Anruf freuen u.<br />
aufgeregt sein vor dem Treffen,<br />
lachen, kuscheln u. reden. Geht<br />
es Dir auch so? PS Harmonie,<br />
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Sylvia, 65, verw., blonde Hausfrau,<br />
Inter. für Haus u. Garten,<br />
Kultur, Sport, su."Ihn". HERZ-<br />
BLATT-BERLIN: Tel.: 20459745<br />
Zu schön, um allein zu sein! Sybille,<br />
59, Architektin, helle Augen,<br />
gute Figur, mag Bücher u.<br />
Zweisamkeit, vielleicht zu romantisch,<br />
glaubt an die Liebe.<br />
Welcher niveauvolle Mann meldet<br />
sich? Agt. Neue Liebe: Tel.:<br />
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Zu zweit ist es schöner! Ramona,<br />
68/1,63, verw., ohne Anhang,<br />
ausgeglichenes Wesen, su. "Ihn",<br />
gern älter, z.Liebhaben, der es<br />
ehrl. meint, sich zu jung fühlt<br />
um allein zu bleiben. Glücksbote:<br />
Tel.: 27596611<br />
Sehr attraktive, humorvolle,liebevolle,<br />
kunstinteressierte Frau,<br />
innen u. außen jung geblieben,<br />
sehr schlank, lange dunkle Haare,<br />
blaue Augen, 1,69m /46Jahre,<br />
lebenslustig und mitten im<br />
Leben stehend, sucht liebevollen<br />
Mann,der ähnlich tickt (bitte<br />
mit aktuellem Foto). BLZ<br />
22064C_Z PF, 11509 Berlin<br />
ER SUCHT SIE<br />
49/1,86, berufl. engangiert bei der<br />
Deutschen Bahn, ein attrakt.<br />
Mann mit Lust auf Gemeinsamkeit,<br />
möchte wieder "Wir" sagen<br />
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den liebsten Mann kennen!<br />
"Tom" Agt. Neue Liebe: Tel.:<br />
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61/1,81, Polizist – vielleicht der<br />
Richtige für Dich? Mal sportlich<br />
leger in Jeans, aber auch mal<br />
mit Jackett, immer auf dem<br />
Teppich geblieben. Symp., liebevoll<br />
– ein Typ großer Junge.<br />
"Matthias" Agt. Neue Liebe:<br />
Tel.: 2815055<br />
71/1,81, ehem. Geschäftsführer<br />
mit Humor u. verborgenen Qualitäten,<br />
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Optimist, mag Berge u.<br />
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Beamter i. P.,verw.,angen. Ä.,<br />
ohne Bart u. Bauch, optimistisch<br />
u. ehrlich, hat viele Interessen,<br />
das Leben ist nicht langweilig.<br />
Aber ein sympathisches<br />
weibliches Wesen fehlt sehr. Er<br />
stellt sich eine Frau vor, unternehmungslustig<br />
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lebt inguten Verhältnissen, su.<br />
"Sie" für die gemeinsame Zukunft!<br />
Glücksbote: Tel.:<br />
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Dipl.-Betriebswirt, 73, gesund,<br />
sportlich, temperamentvoll<br />
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Mannsbild mit Witz u.Humor,<br />
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Seniorin, feinsinnig, musisch,<br />
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Äußeres ,mö. raus aus dem Teufelskreis.<br />
Nicht mehr zu Hause<br />
sitzen u.grübeln, nicht mehr bei<br />
Freunden das 5.Rad am Wagen<br />
sein, u. sich nicht mehr "leer"<br />
fühlen, sondern reisen, erleben<br />
u.endlich wieder lachen,mit lieber<br />
"Sie" ein Stück vom Glück<br />
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Es gibt schlechtere …Peter, 60/<br />
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gepfl. m. sportl. Figur, gebildet<br />
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Harmonie, Tel.: 030/ 23970163<br />
Freundschaft für Freizeit gesucht!<br />
Bernd, 78/1,81, gepfl.,<br />
Witwer m. handwerkl. Fähigkeiten,<br />
guter Tänzer, Dipl.-Ing., vital,<br />
NR, su. lebensbejahende<br />
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was Einsamkeit bedeutet, und<br />
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etwas Neues zu beginnen, ist<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 31 *<br />
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4Millionen<br />
HartamWind: ein Kite-Skater auf dem Tempelhofer Feld.<br />
DPA/CHRISTOPHE GATEAU<br />
Hoch hinaus: Wagemut auf dem Skateboard-ParcoursimParkamGleisdreieck.<br />
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />
Strukturen zu schaffen. „Stark im<br />
Park“ist solche ein Projekt. Im <strong>Berliner</strong><br />
Norden wurde es 2017 unter dem<br />
Namen„SportimPark“ ins Leben gerufen<br />
und überzeugte bei Aktiven<br />
wie Veranstaltern. „Es ist ein Mixaus<br />
verschiedenen Angeboten, breit aufgestellt,<br />
für alle Altersgruppen“, sagt<br />
Katja Sotzmann. In sechs Kategorien<br />
war das Folgeprojekt in diesem Jahr<br />
unterteilt, in mehr als 15 <strong>Berliner</strong><br />
Grünanlagen gab es an sieben Wochentagen<br />
von Mai bis August vielfältige<br />
Sportangebote.<br />
Aufdem Baumarktdach<br />
Losgelöst von Zeiten und Stätten<br />
sucht sich der Sport seine Möglichkeiten<br />
im öffentlichen Raum. Der jedoch<br />
wirdimwachsenden Berlin immer<br />
weniger.Flächen werden bebaut,<br />
derzeit hat Wohnraum höchste Priorität.<br />
Immerhin darf inBerlin Raum<br />
für sportliche Flächen nicht wegfallen.<br />
Demwurde per Gesetz ein Riegel<br />
vorgeschoben. Soll eine Sportfläche<br />
einem Neubau zum Opfer fallen,<br />
muss für Ersatz gesorgt werden.<br />
So wie im Bezirk Friedrichshain-<br />
Kreuzberg, wo die Dachflächen der<br />
Metro und eines Baumarktes in<br />
Sportanlagen umfunktioniert wurden.<br />
„Wir sind leider der Bezirk mit<br />
der größten Unterversorgung an<br />
Sportstätten in Berlin“, sagt Bezirksstadtrat<br />
Andy Hehmke.Aber auch anderehätten<br />
Nöte.Und das sorge eben<br />
auch für Konflikte, die wiederum Lösungen<br />
benötigen.<br />
Nutzungen vonDachflächen sind<br />
ein Ansatz zur Problemlösung, aber<br />
nur eine Ausnahme. Auch wenn bereits<br />
eine konkrete Planung einer<br />
neuen Sportfläche auf einem Dach<br />
eines Objekts in der Oder-<br />
Straße/Ecke Gürtelstraße in Friedrichshain<br />
vorliege, soist halt auch<br />
nicht auf jedem Dach eine sportliche<br />
Nutzung möglich. Für einen Neubau<br />
von Sportanlagen fehle es in Friedrichshain-Kreuzberg<br />
aber an Platz.<br />
Und wenn aktuell auch noch elf<br />
Sporthallen wegen Sanierungsarbeiten<br />
gesperrt sind, in den Wintermonaten<br />
aber mehr Vereine in die Halle<br />
drängen als im Sommer, verschärft<br />
das noch einmal die Problematik.<br />
„Die multifunktionale Nutzung von<br />
öffentlichen Flächen ist für die Politik<br />
und die Stadt eine große Herausforderung“,<br />
sagt der Bezirksstadtrat.<br />
Aber: „Es gibt auch andere Bedarfe,<br />
und mehrere legitime Bedarfe können<br />
bei knappen Flächen auch in<br />
Konkurrenz zueinander stehen.“<br />
Bereits vor einigen Jahren hat der<br />
Landessportbund auch deshalb begonnen,<br />
sogenannte Aktivplätze in<br />
der Stadt zu installieren. An zentralen<br />
Standorten wie dem Monbijoupark<br />
ist ein Calisthenicspark entstanden,<br />
nicht der letzte seiner Art. Der Sport<br />
kommt zu den Menschen, teilweise<br />
gelingt es ihm, sich bei allem begrenzten<br />
Raum auch zu erweitern. So<br />
wurde am Rande des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks<br />
in diesem Jahr<br />
eine neue Basketball-Freiplatzanlage<br />
eingeweiht.„Es ist ein großartiges Geschenk“,<br />
sagt Alba Berlins Vizepräsident<br />
Henning Harnisch, „das war<br />
nicht unsereIdee,die Stadt wollte ein<br />
sportliches Zeichen setzen.“<br />
Entstanden sei ein Wahrzeichen<br />
in der Stadt, über welches die Leute<br />
deutschlandweit reden. Drei Plätze<br />
mit dem mittlerweile schon berlintypischen<br />
blauen Boden, einer davon<br />
ist sogar überdacht und hat kleine<br />
Tribünen, alle sechs Körbe auf den<br />
Plätzen sind höhenverstellbar und<br />
somit auch für Kinder nutzbar. Ein<br />
Paradies für Freizeit- und Vereinsbasketballer,<br />
welches bis Oktober<br />
täglich zugänglich war.<br />
Plätzemit Leben füllen<br />
Aber: „Das ganze Thema Freiplatzbasketball<br />
benötigt eine Renaissance,<br />
man muss es neu aufladen und auch<br />
einladend gestalten“, sagt Henning<br />
Harnisch. DerSenat hat den Neubau<br />
finanziert, Alba Berlin möchte den<br />
Ort mit Leben füllen. „Man muss die<br />
Leute erst einmal mit Ideen dorthin<br />
bringen, anstatt darauf zu setzen,<br />
dass es Freiplatzbasketball ist und die<br />
Leute von alleine kommen“, so Harnisch.<br />
Neben der Spitzemöchte Alba<br />
Berlin auch für die Breite Möglichkeiten<br />
schaffen. In den Sommermonaten<br />
wurde viel auf den Freiplätzen in<br />
den Bezirken gemacht, jetzt konnten<br />
in mehreren Sporthallen sogenannte<br />
Open-Gym-Zeiten, frei verfügbare<br />
Hallenzeiten, für Breitensportler organisiertwerden.<br />
DasErreichen der Vier-Millionen-<br />
Markewirdfür neue Herausforderungen<br />
sorgen. Verbände, Vereine und<br />
die Stadt haben das erkannt und arbeiten<br />
an Lösungen. Es muss nicht<br />
immer das Dach eines Baumarktes<br />
sein, auch ein veränderter Umgang<br />
mit vorhandenen Ressourcen kann<br />
neue Kapazitäten schaffen. Es geht<br />
dabei nicht um die Gewinnung von<br />
neuen Mitgliedern für die Statistiken<br />
der Vereine und Verbände, sondern<br />
um ein neues, erweitertes Angebot,<br />
angepasst an den gesellschaftlichen<br />
Wandel einer Metropole.<br />
Christian Kattner<br />
spielt in seiner Freizeit am<br />
liebsten Basketball.<br />
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BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK
32 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
4Millionen<br />
GRÖSSTE STÄDTE<br />
EUROPAS<br />
mit mehr als 500 000 Einwohnern,<br />
in ihren administrativen Grenzen,<br />
ohne politisch selbstständige Vororte<br />
alle Stadtflächen im gleichen Maßstab<br />
10 km<br />
Mexiko-Stadt<br />
New York<br />
São Paulo<br />
London<br />
Paris<br />
Rom<br />
Berlin<br />
Moskau<br />
Warschau<br />
Istanbul<br />
Größte Metropolregionen der Welt<br />
Größte Städte Europas<br />
Delhi<br />
Seoul<br />
Manila<br />
Tokio<br />
GRÖSSTE METROPOL-<br />
REGIONEN DER WELT<br />
Großstädte einschließlich der sie<br />
umgebenden Vororte und ländlichen<br />
Gebiete<br />
alle Stadtflächen im gleichen Maßstab<br />
10 km<br />
Stand April 2018<br />
ISTANBUL<br />
15,03<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2017<br />
„Die große<br />
Stadt ist so schön<br />
dynamisch“<br />
Indiens Botschafterin vergleicht die<br />
deutsche Hauptstadt mit Delhi,<br />
der zweitgrößten Stadt der Welt<br />
TOKIO<br />
38,05<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
DELHI<br />
27,28<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
MOSKAU<br />
12,34<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2018<br />
LONDON<br />
8,83<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2017<br />
BERLIN<br />
3,72<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2018<br />
ROM<br />
2,87<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2017<br />
PARIS<br />
2,20<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2017<br />
Mukta Dutta Tomar ist die indische Botschafterin<br />
in Berlin. Siehat lange in Delhi gelebt.<br />
Frau Botschafterin, was ist für Sieder größte Unterschied<br />
zwischen Delhi und Berlin?<br />
In Indien sieht man viel mehr Menschen auf<br />
der Straße. InBerlin dagegen sind mir sofort die<br />
vielen Freiflächen aufgefallen und dass man weniger<br />
Menschen sieht. Delhi und Berlin sind beides<br />
Hauptstädte mit einer reichen geschichtlichen<br />
und kulturellen Vergangenheit. Es ist einzigartig,<br />
wie sich in Delhi die historischen und kulturellen<br />
Wunder mit einem Hauch der Moderne<br />
vermischen.<br />
Viele <strong>Berliner</strong> beschweren sich darüber, dass es voll<br />
geworden ist und der Verkehr zugenommen hat.<br />
Kommt Ihnen das übertrieben vor?<br />
Im Vergleich zu London, NewYork oder Singapur<br />
wirkt Berlin nicht besonders voll. DasU-Bahn-<br />
System in Delhi wird zum Beispiel<br />
täglich vonfast drei Millionen<br />
Menschen genutzt.<br />
Mukta Dutta<br />
Tomar<br />
EMBASSY OF INDIA<br />
Ein großes Thema in Berlin ist<br />
die Luftverschmutzung. Wie<br />
steht es mit der Luft in Delhi?<br />
Delhi hat ein Problem mit<br />
der Luftqualität. Es gibt keine<br />
Windbewegungen wie in Berlin,<br />
die für bessere Luft sorgen.<br />
Zudem brennen die Bauern in<br />
den angrenzenden Gebieten<br />
die abgeernteten Felder ab,sodass sie schnell wieder<br />
anpflanzen können. Das verursacht Smog in<br />
Delhi. Aber für die kleinen Bauernist es sehr wichtig,<br />
dass sie schnell wieder anpflanzen können. Allerdings<br />
hat die Regierung viele Schritte unternommen,<br />
um die Luftqualität zu verbessern. Viele<br />
Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs dürfen<br />
zum Beispiel nur mit verdichtetem Erdgas fahren<br />
und nicht mit Diesel.<br />
Können Sie verstehen, dass manche <strong>Berliner</strong> sich<br />
wünschen, die Stadt würde aufhören zu wachsen?<br />
Menschen wollen in größereStädte ziehen.Weil<br />
dort die Lebensqualität höher ist oder das Jobangebot<br />
besser. Und die Städte können ihnen das<br />
nicht verwehren. Es ist ein fundamentales Recht,<br />
dass man dortleben kann, wo man leben möchte.<br />
Dass man manchmal im Stau steht, ist normal. Das<br />
Schöne an einer großen Stadt ist doch, dass sie so<br />
dynamisch ist. Es gibt Menschen, Bautätigkeit, Bewegung.<br />
Diese Städte sind lebendig, weil in ihnen<br />
Menschen mit Zielen und Hoffnungen leben. Ich<br />
denke,Berlin kann noch ein paar mehr Einwohner<br />
unterbringen.<br />
MANILA<br />
24,65<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
SEOUL<br />
24,21<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
NEW YORK<br />
21,25<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
SÃO PAULO<br />
21,10<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
WARSCHAU<br />
1,76<br />
Millionen<br />
Einwohner<br />
Stand 2017<br />
DasGespräch führte Susanne Lenz.<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: DEMOGRAPHIA.COM, TURKSTAT.GOV.TR, CITYPOPULATION.DE<br />
MEXIKO-STADT<br />
20,57<br />
Millionen<br />
Einwohner
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Seehofer gibt<br />
CSU-Vorsitz<br />
im Januar ab<br />
Größte Chancen als<br />
Nachfolger hat Söder<br />
CSU-Chef Horst Seehofer will den<br />
Parteivorsitz am 19. Januar abgeben.<br />
An dem Tagsoll auf einem<br />
Sonderparteitag ein neuer Vorsitzender<br />
gewählt werden. „Zu diesem<br />
Zeitpunkt werde ich mein Amt als<br />
Parteivorsitzender zur Verfügung<br />
stellen“, teilte der 69-Jährige am<br />
Freitag schriftlich mit. Er betonte:<br />
„Das Jahr 2019 soll das Jahr der Erneuerung<br />
der CSU sein.“<br />
Wie lange er noch Bundesinnenminister<br />
bleiben will, ließ Seehofer<br />
in der kurzenErklärung offen. Intern<br />
soll er am vergangenen Sonntag angekündigt<br />
haben, auch diesen Posten<br />
vorzeitig abgeben zu wollen,<br />
aber auch da keinen konkreten Zeitpunkt<br />
genannt. Später sprach er davon,<br />
dass er Innenminister bleiben<br />
wolle.<br />
Eine offizielle Bewerbung für Seehofers<br />
Nachfolge als Parteichef gibt<br />
es noch nicht. In der CSU geht man<br />
aber inzwischen mehrheitlich davon<br />
aus, dass nur Ministerpräsident<br />
Markus Söder dafür infrage kommt.<br />
Mehrere Bezirksverbände, Minister<br />
und prominente Persönlichkeiten<br />
forderten den 51-jährigen Franken<br />
auf, seine Kandidatur für den Parteivorsitz<br />
zu erklären. Söder war dazu<br />
aber zunächst nicht zu erreichen.<br />
Der auch für den CSU-Vorsitz gehandelte<br />
Europapolitiker und Parteivize<br />
Manfred Weber wollte sich<br />
auf Anfrage der Deutschen Presse-<br />
Agentur zunächst nicht äußern.<br />
Mit seinem Rücktritt vom CSU-<br />
Vorsitz beugt sich Seehofer dem<br />
massiven Druck aus seiner Partei,<br />
der schon seit dem Absturz bei der<br />
Bundestagswahl 2017 immer stärker<br />
geworden war und der nach der<br />
Pleite bei der Landtagswahl Mitte<br />
Oktober nochmals zunahm.<br />
Trotz aller früheren Streitigkeiten<br />
hat Kanzlerin Angela Merkel dem<br />
CSU-Chef Seehofer nach dessen angekündigtem<br />
Rücktritt für seine Arbeit<br />
gedankt. „Ich habe Horst Seehofers<br />
Entscheidung mit Respekt zur<br />
Kenntnis genommen und danke ihm<br />
für zehn JahreintensiveZusammenarbeit“,<br />
ließ die CDU-Chefin auf ihrerFacebook-Seite<br />
mitteilen. (dpa)<br />
Gekommen,<br />
um zu hören<br />
Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel ist zu Besuch in<br />
Chemnitz. Vordrei Monaten<br />
starb dort ein Deutscher.<br />
Danach kam es<br />
zu Demonstrationen<br />
mit fremdenfeindlichen<br />
Übergriffen.<br />
Ein Annäherungsversuch<br />
VonAndreas Dunte und NoraLysk<br />
Die Kanzlerin kam spät. Zu<br />
spät, finden einige<br />
Chemnitzer. Immerhin<br />
ist es fast drei Monate her,<br />
dass in der Stadt ein 35-Jähriger vermutlich<br />
von Asylbewerbern erstochen<br />
worden ist und es anschließend<br />
zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen<br />
gekommen war.Vor allem Oberbürgermeisterin<br />
Barbara Ludwig<br />
(SPD) hatte kritisiert, dass der Besuch<br />
vonAngela Merkel in Chemnitz mehr<br />
als überfällig gewesen sei. Doch Merkel<br />
konterte, sie habe mit Ludwig<br />
„sehr schnell“ nach der tödlichen<br />
Messerattacke telefoniert und darüber<br />
nachgedacht, wann der beste<br />
Zeitpunkt für einen solchen Besuch<br />
sei. Dabei sei zu berücksichtigen,<br />
dass ihrePerson einerseits polarisiere<br />
und sie auch „nicht in ganz aufgewühlter<br />
Stimmung“ die Stadt besuchen<br />
wollte.Mit ihrerVisite jetzt wolle<br />
sie andererseits auch einen Beitrag<br />
dazu leisten, dass Chemnitz nicht<br />
dauerhaft in ein schlechtes Licht gerückt<br />
werde, sagte die Kanzlerin. Probleme<br />
seien zudem besser zu erfassen,<br />
„wenn man ein paar Stunden in<br />
der Stadt ist“.<br />
Jetzt also suchte die Kanzlerin das<br />
Gespräch mit den Bürgern. Und sie<br />
zeigte beim Leserforum der Regionalzeitung<br />
Freie Presse am Freitagnachmittag<br />
vorallemVerständnis für<br />
die Sorgen der Menschen. Die Tat<br />
vom 26. August bezeichnete sie als<br />
„schrecklichen Mord“. Zugleich versicherte<br />
sie, dass die staatlichen Behörden<br />
versuchten, aus möglichen<br />
Versäumnissen die richtigen<br />
Schlüsse zu ziehen, und daran arbeiteten,<br />
besser zu werden. Dass sich<br />
viele Chemnitzer nach der tödlichen<br />
Messerattacke auf einen 35-jährigen<br />
Deutschkubaner am Rande des<br />
Stadtfestes subjektiv nicht mehr sicher<br />
fühlten, habe sie „bedrückt“.<br />
Ein solcher Befund müsse den Staat<br />
etwas angehen, sagte die Kanzlerin.<br />
Merkel räumte erneut ein, dass die<br />
Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik<br />
Fehler gemacht habe. Die<br />
Fehler lägen aber nicht darin, dass<br />
man den Flüchtlingen kurzfristig geholfen<br />
habe, sondern darin, dass<br />
man sich nicht frühzeitig um die<br />
Herkunftsländer und die Herkunftsregionen<br />
gekümmerthabe.<br />
„Wir haben in den vergangenen dreiMonaten<br />
viel geschafft. Die Zivilgesellschaft in<br />
Chemnitz hält wirklich zusammen.“<br />
Michael Kretschmer, sächsischer Ministerpräsident<br />
An die Adresse der Bürger in Ostdeutschland<br />
sagte Merkel, die selbst<br />
im Osten groß geworden ist, sie hätten<br />
guten Grund, selbstbewusster<br />
aufzutreten. Siehob die Sachsen hervor,<br />
die vor 30 Jahren viel für die<br />
Wende und die friedliche Revolution<br />
getan hätten. Diese seien ein kreatives<br />
und anpackendes Volk. „Sie haben<br />
allen Grund, stolz zu sein auf das,<br />
was Sieausmacht“, unterstrich sie.<br />
Draußen vor der Tür hatten sich<br />
die rechtspopulistische Bewegung<br />
ProChemnitz und Pegida-Anhänger<br />
versammelt. Während Merkel in der<br />
Hartmannfabrik diskutierte und argumentierte,<br />
waren Rufe von Hunderten<br />
Demonstranten wie „Merkel<br />
muss weg!“ und„Volksverräter“ auch<br />
im Saal zu hören.<br />
Vergleichsweise leichtes Spiel<br />
hatte die Bundeskanzlerin hingegen<br />
zum Auftakt ihres Besuchs.Vor dem<br />
Dialog mit den 120 Freie-Presse-Lesern<br />
hatte Merkel dem Chemnitzer<br />
GETTY IMAGES<br />
Basketball-Zweitligisten Niners einen<br />
Besuch abgestattet. Nach einem<br />
Showtraining schwärmten die Spieler<br />
von einer lockeren Gesprächsrunde<br />
in der Sporthalle auf Turnhallenbänken<br />
und Sporthockern. Das<br />
sei ein tolles Erlebnis für alle Spieler<br />
gewesen, sagte der 17-jährige Robert<br />
Marmai. In der entspannten Fragerunde<br />
seien sowohl Alltagsthemen<br />
als auch die Ereignisse von Ende<br />
August zur Sprache gekommen. Die<br />
Kritik am Zeitpunkt des Kanzlerinnen-Besuchs<br />
ließ den U19-Spieler<br />
kalt. „Schlussendlich war sie jetzt<br />
da.“<br />
Nichtganz so leicht war die Oberbürgermeisterin<br />
zu überzeugen. Es<br />
lasse sich noch nicht sagen, ob der<br />
Besuch mehr als eine Geste und für<br />
die Stadt eine Unterstützung sei.<br />
„Entscheidend dafür ist, ob die Bundeskanzlerin<br />
einen Beitrag dazu leisten<br />
kann zu zeigen, dass Chemnitz<br />
anders ist als der vielfach transportierte<br />
Eindruck der vergangenenWochen“,<br />
sagteBarbaraLudwig. Siebetonte,<br />
Chemnitz sei eine sichere, lebenswerte,eine<br />
internationale Stadt.<br />
Auch Niners-Geschäftsführer Steffen<br />
Herhold sagt das.Was die Medien<br />
momentan beschäftige, sei nur ein<br />
Teil von Chemnitz. „Die 1000 Leute,<br />
die wöchentlich demonstrieren, sind<br />
nicht repräsentativ. Das ist nicht<br />
Chemnitz“, sagt Herhold. (mit dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Noch eine Großspende aus<br />
dem Ausland an die AfD<br />
Dieniederländische Stiftung„Stichting<br />
Identiteit Europa“, die der AfD in<br />
Baden-Württembergeine Großspende<br />
zukommen ließ, hat auch den<br />
Landesverband NRWmit einer<br />
Spende von49000 Euro bedacht. Die<br />
Spende aus dem Jahr 2016 sei aber<br />
nach wenigen Tagen zurückgezahlt<br />
worden, berichteten mehrereMedien<br />
am Freitag. (dpa)<br />
Weißes Haus muss Reporter<br />
von CNN wieder zulassen<br />
EinUS-Bundesrichter ordnete am<br />
Freitag in einer einstweiligenVerfügung<br />
dieWiederzulassung des Journalisten<br />
JimAcosta an, wie der Nachrichtensender<br />
berichtete.DasWeiße<br />
Haus hatte Acostas Akkreditierung in<br />
der vergangenenWoche bis aufWeiteres<br />
suspendiert, nachdem Präsident<br />
Donald Trump und der Journalist<br />
bei einer Pressekonferenz aneinandergeraten<br />
waren. (AFP)<br />
Kritik am Vorschlag eines<br />
Stasi-Bundesbeauftragten<br />
DieFührung der Bundesstiftung zur<br />
Aufarbeitung der SED-Diktatur hat<br />
sich in einem Brief an Bundestagspräsident<br />
Wolfgang Schäuble (CDU)<br />
und die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen<br />
über das Vorhaben<br />
des Stasi-Unterlagenbeauftragten<br />
Roland Jahn beschwert, alternativ einen<br />
Bundesbeauftragten zur Aufarbeitung<br />
der SED-Diktatur zu schaffen.<br />
DieAuseinandersetzung mit der<br />
Vergangenheit brauche keinen „Generalsekretär<br />
für Aufarbeitungsfragen“,<br />
sonderneinen dezentralen,<br />
pluralistischen, gesamtgesellschaftlichen<br />
Prozess. (mdc.)<br />
VW investiert44Milliarden<br />
Euro in Zukunftsthemen<br />
DerVolkswagen-Konzernwill in den<br />
kommenden fünf Jahren knapp 44<br />
Milliarden Euro in Elektroautos,autonomes<br />
Fahren und internetbasierte<br />
Mobilitätsdienste investieren.<br />
Dasentspreche einem Drittel der<br />
Gesamtausgaben des Konzerns bis<br />
Ende 2023, wie VW mitteilte. (AFP)<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
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34 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
SONNTAGSKRIMI<br />
Rechtsstaat<br />
gegen<br />
Rechthaber<br />
VonFrank Junghänel<br />
In der Hamburger Wohnsiedlung<br />
Neugraben machen sich die Leute<br />
Sorgen. Einbrecher sind unterwegs,<br />
die vielzitierten „osteuropäischen<br />
Banden“. In diesem Film treten sie in<br />
der Form eines handwerklich eher<br />
minderbegabten jungen Pärchens<br />
auf, das sich bald halbiert, als Kolya<br />
auf frischer Taterschossen wird. Eben<br />
noch sitzt er frech und arrogant den<br />
Ermittlern im Verhör gegenüber,<br />
doch die müssen ihn laufen lassen,<br />
weil sie ihm mal wieder nichts nachweisen<br />
können. Schon begeht er den<br />
nächsten Bruch –und peng. Notwehr,<br />
sagt der Schütze. Thorsten Falke und<br />
Julia Grosz werden als eigentlich<br />
überqualifizierte Bundespolizisten<br />
zum Tatort gerufen, da sie gerade zu<br />
einer sogenannten Super-Soko abkommandiert<br />
sind, die sich mit den<br />
Einbrüchen beschäftigt. Falke findet,<br />
das sei Quatsch, reine PR.<br />
Die besorgten Bürger haben die<br />
Sache längst selber in die Hand genommen.<br />
Ihre Sonderkommission<br />
nennt sich „Forum Nachbarschaftshilfe“<br />
und diese spielt sich vor allem<br />
auf Wutseiten im Netz ab. Rechtsstaat<br />
gegen Rechthaber, das ist die<br />
Spielfläche, die der „Tatort“ dem<br />
Duo Falke/Grosz in seinem fünften<br />
gemeinsamen Auftritt bietet. Und<br />
wieder ist es das Zusammenspiel<br />
dieser beiden so unterschiedlichen<br />
und gerade deshalb filmisch so gut<br />
zusammenpassenden Charaktere,<br />
die den Fall über den Durchschnitt<br />
hebt, wenn auch nur knapp. Falke<br />
(Wotan Wilke Möhring) geht dieses<br />
Nachbarschaftsgetue von Anfang an<br />
auf den Geist. Als Ex-Sponti im<br />
Staatsdienst neigt er eben auch zu<br />
spontanen Reaktionen. Kollegin<br />
Grosz (Franziska Weisz) hingegen<br />
macht in ihrer umsichtigen, ruhigen<br />
Art schließlich den entscheidenden<br />
Schritt zur Lösung des Falls.Sie wird<br />
als Kommissarin immer besser.<br />
In der Regie von Samira Radsi<br />
(„Die Protokollantin“) vermeidet es<br />
der versiert inszenierte Film, in die<br />
Klischeefalle zu tappen, indem er die<br />
Selbstjustizler nicht karikiert, was<br />
bei diesem Sujet naheläge, sondern<br />
als Figuren ernst nimmt, die bei ihrer<br />
Treibjagd auf die flüchtige Zeugin<br />
des tödlichen Einbruchs ihrerseits<br />
Getriebene sind.<br />
Tatort–Treibjagd So, 20.15 Uhr,ARD<br />
Grosz (Franziska Weisz) und Falke(Wotan<br />
WilkeMöhring) im Einsatz<br />
ARD<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,15. November<br />
1 Dtl.–Russ. RTL 7,50 27 %<br />
2 Die Bergretter ZDF 4,62 15 %<br />
3 Tagesschau ARD 4,49 15 %<br />
4 heute ZDF 4,31 17 %<br />
5 SokoStuttgart ZDF 3,94 19 %<br />
6 Notruf Hafenkante ARD 3,83 14 %<br />
7 Engelmacher ARD 3,74 12 %<br />
8 RTL-Fußball RTL 3,61 12 %<br />
9 RTL aktuell RTL 3,56 15 %<br />
10 Werweiß denn … ARD 3,42 17 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
Außer Kontrolle<br />
Krisensitzung zum BER: Um den Eröffnungstermin zu retten, wollte der Flughafenchef Vorschriften lockern<br />
VonJens Blankennagel<br />
Mal wieder der BER: Angesichts<br />
des neuerlichen<br />
Skandals um die<br />
Dauerbaustelle für den<br />
neuen Hauptstadtflughafen stellt<br />
sich die Frage,obder Airportimbrandenburgischen<br />
Schönefeld überhaupt<br />
in knapp zwei Jahren eröffnet<br />
werden kann –sowie es bislang geplant<br />
ist. Denn offenbar läuft den Planernwieder<br />
mal die Zeit davon.<br />
Nach Recherchen des RBB hat<br />
Flughafenchef Engelbert Lütke<br />
Daldrup angeregt, dass das Land<br />
Brandenburgdie Kontrollauflagen in<br />
den Bauvorschriften ändernkönnte.<br />
So würde die Überprüfung schneller<br />
gehen und die Mängelliste wärekürzer.<br />
Der BER sollte quasi ohne TÜV-<br />
Plakette an den Startgehen.<br />
Der RBB zitiert interne Mails:<br />
Lütke Daldrup erwarte vonallen Beteiligen<br />
Unterstützung, um den BER<br />
zum Oktober 2020 „fertigzustellen“.<br />
Er sehe „eine Änderung der gesetzlichen<br />
Grundlagen als Möglichkeit zur<br />
Einhaltung des Termins“.<br />
Die Idee lässt keinen anderen<br />
Schluss zu, als dass der Bau weiter<br />
massiv im Verzug ist –auch wenn die<br />
Planer dies bestreiten. Am Freitag<br />
teilte die Flughafengesellschaft auf<br />
Anfrage mit: „Der BER eröffnet im<br />
Oktober 2020. Dieses Datum steht<br />
und ist an keinerlei Veränderung der<br />
Bauvorschriften geknüpft.“<br />
Sondersitzung des Bauausschusses<br />
Das Ansinnen war am Donnerstagabend<br />
bekannt geworden. Im Potsdamer<br />
Landtag setzte die oppositionelle<br />
CDU für Freitag eine eilig einberufene<br />
Sondersitzung des Bauausschusses<br />
durch. Dort äußerte sich<br />
Infrastrukturministerin Kathrin<br />
Schneider (SPD) zu den BER-Wünschen:<br />
„Wir beabsichtigen nicht, irgendetwas<br />
in den Vorschriften zu<br />
streichen oder auch abzuschwächen<br />
–schon gar nicht, wenn es um sicherheitsrelevante<br />
Dinge geht.“<br />
Es wurde aber mit den BER-Planern<br />
vereinbart, dass die Mängel in<br />
unterschiedliche „Cluster“ zusammengefasst<br />
werden. Das bedeutet,<br />
dass die Gruppe der sicherheitsrelevanten<br />
Mängel vorder Eröffnung behoben<br />
werden müssen, dass aber<br />
Mängel, die nicht wichtig für die Sicherheit<br />
sind, auch erst nach der Eröffnung<br />
abgestellt werden können.<br />
„Bleibt die Frage, wer das wie abgrenzen<br />
will“, sagte Rainer Genilke<br />
von der CDU-Fraktion. „Denn auch<br />
scheinbar unwichtige Dinge könnten<br />
im Ernstfall entscheidend für die<br />
Der erste Spatenstich für den BER erfolgte am 5. September 2006 –als ursprünglicher<br />
Eröffnungstermin warder November des Jahres 2011 vorgesehen.<br />
DPA/PATRICK PLEUL<br />
Beschimpft, gedemütigt, beleidigt<br />
Sicherheit sein.“ Er sagte, der Vorstoß<br />
des BER-Chefs zeige, wie dramatisch<br />
die Lage sein müsse.„Trotzdem<br />
hat er sich an die Gesetze zu<br />
halten. Wir müssen aufpassen, dass<br />
nun nicht doch durch die Hintertür<br />
die Maßstäbe verschoben werden.“<br />
Die Idee von Lütke Daldrup soll<br />
nach dem Willen der <strong>Berliner</strong> CDU<br />
und der FDP auch schnellstmöglich<br />
im BER-Untersuchungsausschuss<br />
des Abgeordnetenhauses behandelt<br />
werden. Christian Gräff, der für die<br />
CDU im BER-Untersuchungsausschuss<br />
sitzt, sagte: „Wir warnen<br />
Lütke Daldrup davor, jetzt mit allen<br />
Tricks Mängel und Pfusch übergehen<br />
zu wollen, statt sie zu beseitigen.<br />
Er muss den Parlamenten und der<br />
Öffentlichkeit endlich die ganze<br />
Wahrheit sagen, ob der Eröffnungstermin<br />
noch zu halten ist.“<br />
Der <strong>Berliner</strong> Grünen-Abgeordnete<br />
Marc Urbatsch sagte:„Die Kombination<br />
aus Unfähigkeit und Unmöglichkeit<br />
lassen einen Eröffnungstermin<br />
in weite Fernerücken.“<br />
Die Grünen bemängeln, dass der<br />
Flughafenchef ein Schwarzer-Peter-<br />
Spiel beginne und die Verantwortung<br />
für das mögliche Scheitern der<br />
Eröffnung beim TÜV abladen wolle.<br />
„2020 keine Landung am BER“<br />
Lütke Daldrup brachte sein Ansinnen<br />
am 1. November bei einem turnusmäßigen<br />
Treffen der Verantwortlichen<br />
im Potsdamer Infrastrukturministerium<br />
vor. Dortwurde auf Anregung<br />
vonLütke Daldrup auch über<br />
mögliche Änderungen an den Normen<br />
und Prüfverordnungen gesprochen.<br />
Dabei geht es vorallem um die<br />
Brandenburger Sachverständigenprüfverordnung,<br />
die vorschreibt,<br />
dass die „ordnungsgemäße Beschaffenheit“,<br />
die Sicherheit und die<br />
Wirksamkeit der Gebäude und Einrichtungen<br />
geprüft werden müsse.<br />
Die Idee war, dass der Passus „ordnungsgemäße<br />
Beschaffenheit“ aufgeweicht<br />
wird. Daswürde bedeuten,<br />
dass zum Beispiel bei einer Elektroleitung<br />
nur noch geprüft wird, ob<br />
Strom durch die Kabel fließt und ob<br />
sie betriebssicher ist. Aber es würde<br />
nicht mehr geprüft werden, ob die<br />
Kabel auch genau so verlegt sind, wie<br />
in den Baunormen vorgeschrieben –<br />
also ob es die richtigen Kabel sind,<br />
die auch noch vorschriftsmäßig mit<br />
Befestigungsschellen versehen sind.<br />
ZurIdee vonLütke Daldrup sagte<br />
Sebastian Czaja, Fraktionschef der<br />
<strong>Berliner</strong> FDP: „Damit liefert Herr<br />
Lütke Daldrup endgültig den Beweis,<br />
dass 2020 definitiv kein Flugzeug<br />
am BER landen wird.“<br />
Erstmals werden Zahlen zur Diskriminierung von Schülern vorgelegt. Ein Teil der Vorfälle ging von Lehrern aus<br />
VonMartin Klesmann<br />
Schüler werden immer wieder wegen<br />
ihrer Herkunft, ihres Geschlechts<br />
oder ihrer Behinderungen<br />
diskriminiert. Das geht aus der Antwort<br />
der Bildungsverwaltung auf<br />
eine parlamentarische Anfrage des<br />
Grünen-Abgeordneten Sebastian<br />
Walter hervor. Demnach zählte Saraya<br />
Gomis, Antidiskriminierungsbeauftragte<br />
der Bildungsverwaltung,<br />
im Schuljahr 2016/2017 genau 183<br />
Beschwerden. Aktuellere Angaben<br />
liegen noch nicht vor. In 147 Fällen<br />
bestätigte sich derVorwurfeiner Diskriminierung,<br />
23 Fälle wurden bislang<br />
trotz des schon etwas länger zurückliegenden<br />
Zeitraums noch nicht<br />
geprüft.<br />
Laut Bildungsverwaltung ging es<br />
allein in 106 Fällen um Schüler, die<br />
rassistisch oder antisemitisch benachteiligt,<br />
gedemütigt oder beleidigt<br />
wurden. Es ging vor allem um<br />
antimuslimischen Rassismus (36<br />
Fälle) und um Rassismus gegen<br />
Schwarze (24 Fälle), zudem unter<br />
anderen um Diskriminierung von<br />
„Wir beabsichtigen nicht, irgendetwas in<br />
den Vorschriften zu streichen oder<br />
abzuschwächen –schon gar nicht, wenn<br />
es um sicherheitsrelevante Dinge geht.“<br />
Kathrin Schneider, Brandenburger Infrastrukturministerin (SPD)<br />
Schüler leiden unter Verunglimpfungen und Beleidigungen.<br />
Sinti und Roma (zwölf Fälle) und Antisemitismus<br />
(neun Fälle). Aber auch<br />
wegen ihres Geschlechts,der sexuellen<br />
Orientierung, wegen Krankheiten<br />
oder Behinderungen waren<br />
Schüler Diskriminierungen ausgesetzt.<br />
Pikant: Ein Drittel der Diskriminierungen,<br />
nämlich 48 Fälle, ging<br />
demnach von Lehrkräften, Erziehern<br />
oder Sozialarbeitern aus. Nur<br />
GETTY IMAGES<br />
ganz vereinzelt kam es zu dienstrechtlichen<br />
Maßnahmen wie einer<br />
Missbilligung oder einer Geldbuße.<br />
Diskriminierungen gab es zudem<br />
auch im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
von Schule und Polizei oder Jugendamt<br />
sowie in Bildungsmaterialien<br />
oder Schulregeln.<br />
Die Bildungsverwaltung weist<br />
darauf hin, dass die Datenerhebung<br />
nicht repräsentativ ist und keine verlässlichen<br />
Rückschlüsse auf das tatsächliche<br />
Ausmaß von Diskriminierungen<br />
in der Schule zulässt. Dazu<br />
sei ein Datenabgleich mit anderen<br />
Institutionen wie Beratungsstellen<br />
nötig. Zudem wirkten an Schulen<br />
teils „starke Beschwerdehemmnisse“,<br />
sodass sich nicht alle vonDiskriminierungen,<br />
Rassismus und Antisemitismus<br />
Betroffenen beschwerten.<br />
Die Verwaltung will nun den<br />
Aufgabenbereich im Jahr 2019 personell<br />
ausbauen.<br />
„Diskriminierung an <strong>Berliner</strong><br />
Schulen ist ein Alltagsproblem. Es<br />
muss davon ausgegangen werden,<br />
dass die registrierten Fälle nur die<br />
Spitze des Eisbergs abbilden“, sagte<br />
Sebastian Walter, Sprecher für Antidiskriminierung<br />
der Grünen-Fraktion.<br />
Dass Schüler es mehrheitlich<br />
nicht wagten, Diskriminierungsfälle<br />
zu thematisieren, sei erschreckend,<br />
sagte Sebastian Walter. „Diskriminierung<br />
hat Auswirkungen auf das<br />
Schulklima, auf Gewalt an der<br />
Schule und die Leistung der Schülerinnen<br />
und Schüler.“ (mit dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Psychisch Kranker<br />
ersticht Pfleger<br />
EinPatient hat in Gesundbrunnen<br />
einen Pfleger erstochen. Der30Jahre<br />
alte Bewohner einer Einrichtung für<br />
psychisch kranke Menschen war am<br />
Freitagmorgen in die Büros an der<br />
Wiesenstraße gekommen. Er selbst<br />
lebte im Haus nebenan in einer betreuten<br />
Wohngemeinschaft. Kurz<br />
nach 10.30 Uhrstach er auf den 39-<br />
jährigen Mitarbeiter ein. Kollegen<br />
mussten die Tatmit ansehen. Dann<br />
flüchtete der Angreifer.Rettungskräfte<br />
kämpften über eine Stunde<br />
lang um das Leben des Pflegers,<br />
doch die Verletzungen waren zu<br />
schwer.MehrereStunden lang fahndete<br />
ein Großaufgebot vonPolizisten<br />
nach dem Täter.Ein Hubschrauber<br />
kreiste über dem Bezirk, Anwohner<br />
wurden zu besonderer Vorsicht<br />
aufgerufen. Gegen 15.20 Uhrstellte<br />
sich der Mann der Polizei. Nach Informationen<br />
dieser <strong>Zeitung</strong> soll der<br />
30-Jährige mit tschetschenischen<br />
Wurzeln im März2016 aus dem<br />
Maßregelvollzug entlassen worden<br />
sein, wo er wegen versuchten Totschlags<br />
ab Juni 2009 eingesessen<br />
hatte.Bei der Entlassung sei ihm die<br />
Auflage erteilt worden, eine Ausbildung<br />
zu absolvieren und sich von<br />
Drogen fernzuhalten. EinBetreuer<br />
sollte ihn unterstützen. (lex.)<br />
Innensenator Geisel für<br />
Cannabis-Freigabe<br />
Innensenator Andreas Geisel (SPD)<br />
hat seinen Widerstand gegen eine<br />
Freigabe des Rauschmittels Cannabis<br />
aufgegeben. Im Interview mit der<br />
<strong>Berliner</strong> Morgenpost verglich er den<br />
Cannabiskonsum mit dem abendlichen<br />
Biertrinken und sprach sich indirekt<br />
für eine Legalisierung aus.Er<br />
wisse,„dass wir die Frage des Cannabiskonsums<br />
über Polizei und Verbote<br />
nicht lösen“, sagte Geisel. „Also<br />
muss ich an die Wurzeln heran. Und<br />
das würde in der Tatbedeuten, dass<br />
wir einen anderen Weggehen müssen.“<br />
Die<strong>Berliner</strong> SPD tritt auf dem<br />
am Freitag begonnenen Landesparteitag<br />
für die Legalisierung vonCannabis<br />
ein. Zudem sieht ein Antrag<br />
der Parteispitzeeine Berlin-Zulage<br />
vonmonatlich 150 Euro für alle Landesbeschäftigten,<br />
mehr Geld für untereLohngruppen<br />
und freies Essen<br />
in Kitas sowie Schulen vor. (dpa)<br />
Experten diskutieren<br />
globale Fragen<br />
Zumzweiten Malhat am Freitag in<br />
Berlin die Konferenz QBerlin Questions<br />
stattgefunden. Zu der Diskurs-<br />
Plattformwaren rund 500 Gäste ins<br />
E-WerkinMitte geladen, um globale<br />
Fragen der Gegenwartzudiskutieren.<br />
Diediesjährige QBerlin stand<br />
unter dem Motto„Balance“. Internationale<br />
Experten aus Politik, IT,Wissenschaft<br />
und Medien diskutierten<br />
Fragen zu den Themen soziale und<br />
wirtschaftliche Gerechtigkeit, technischer<br />
Fortschritt und Ethik sowie<br />
kulturelle Identität. Unter den Rednernwaren<br />
der Hongkonger Studentenaktivist<br />
und Vorsitzende der prodemokratischen<br />
Partei Demosisto,<br />
Ivan Lam Long-Yin, der ehemalige<br />
mexikanische Präsident und Trump-<br />
Kritiker Vicente Foxund BjörnBöhning,<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Arbeit. (BLZ)<br />
Sonntagsshopping: Nächste<br />
Termine stehen fest<br />
Die<strong>Berliner</strong> können auch im nächsten<br />
Jahr an mehreren Sonntagen<br />
shoppen. DieGeschäfte dürfen am<br />
27. Januar während der Grünen Woche,am17.<br />
Februar zur Berlinale<br />
und am 10. Märzzur Internationalen<br />
Tourismus-Börse öffnen. Dasteilte<br />
die Arbeitsverwaltung mit. Berlin hat<br />
bundesweit das liberalste Ladenöffnungsgesetz.<br />
Einzelhändler dürfen<br />
an bis zu zehn Sonntagen im Jahr öffnen.<br />
Acht verkaufsoffene Sonntage<br />
legt der Senat zentral fest, zwei weiterebestimmen<br />
die Bezirke. (dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 35 *<br />
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Sport<br />
Mit<br />
voller<br />
Kraft<br />
Ein wuchtiges Schlussdrittel<br />
sichert Eisbären-Sieg<br />
Eisbären-Trainer Clément Jodoin<br />
hatte vor dem Spiel gegen Krefeld<br />
zwei Problemfelder identifiziert,<br />
die es zu beheben galt: Tore im Fünfgegen-Fünf<br />
zu erzielen und disziplinierter<br />
zu werden. Und eshat den<br />
Anschein, dass mit drei Rückkehrern<br />
im Team bereits Besserung in Sicht<br />
ist. Beim 5:3 vor 12107 Zuschauern<br />
gegen die Pinguine klappte das Toreschießen<br />
schon ganz gut.<br />
Dass André Rankel die Gastgeber<br />
in der 5. Minute in Führung brachte,<br />
weil er entdeckt hatte, dass Krefelds<br />
neuer TorwartIlia Proskuryakowviel<br />
Platz zwischen sich und dem linken<br />
Pfosten gelassen hatte, konnte zunächst<br />
nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass die Rheinländer im ersten<br />
Drittel giftiger wirkten und die<br />
größeren Chancen hatten. Jacob<br />
Berglunds Ausgleich (7.) war allerdings<br />
die einzige verwertete Gelegenheit<br />
der Gäste.<br />
Dass Mitteldrittel begann ähnlich.<br />
Marcel Noebels schob den Puck<br />
in Überzahl vierzig Sekunden nach<br />
der Pause völlig frei stehend ein.<br />
Aber wieder folgte wenig später die<br />
Ernüchterung, diesmal dauerte es<br />
nur 21 Sekunden bis zum erneuten<br />
Gegentor durch Chad Costello. Die<br />
Eisbären setzten Krefeld mehr zu,<br />
aber vier Strafzeiten hemmten den<br />
Rhythmus etwas.<br />
Im letzten Drittel, das komplett<br />
ohne Kai Wissmann stattfand, der<br />
nach einem überstandenen Fingerbruch<br />
zum Röntgen ins Krankenhaus<br />
musste, machte die <strong>Berliner</strong><br />
Schusskraft den Unterschied. Erst<br />
hämmerte Mark Cundari den Puck<br />
zur erneuten Führung ins Tor(43.).<br />
Zwei Minuten später legte Frank<br />
Hördler nicht weniger kraftvoll nach.<br />
Dass Costello noch zum 4:3 traf, war<br />
ärgerlich. Aber es war zu wenig, um<br />
den vierten Eisbärensieg in den vergangenen<br />
fünf Spielen zu verhindern.<br />
Zumal Rankel mit seinem<br />
zweiten Treffer das 5:3 erzielte. (pae.)<br />
Phänomenales<br />
Trio belohnt<br />
sich nicht<br />
Trainer Velimir Petkovic<br />
lobt seine Handballer<br />
Trotz der Niederlage überwog bei<br />
Handball-Bundesligist Füchse<br />
Berlin der Stolz auf die Leistung in<br />
der zweiten Halbzeit. „Ich muss sagen,<br />
in dieser Situation war es fantastisch,<br />
was ich von meinen Jungs gesehen<br />
habe“, sagte Füchse-Trainer<br />
Velimir Petkovic nach dem 24:26 gegen<br />
Melsungen. „Ich bin nicht bekannt<br />
als jemand, der die Jungs lobt<br />
nach einer Niederlage, aber sie haben<br />
gekämpft und alles gegeben.“<br />
Die Personalsorgen zeigten sich<br />
auch gegen den Tabellennachbarn.<br />
Im Angriff lastete durch die Ausfälle<br />
von Leistungsträgern wie Fabian<br />
Wiede,Paul Drux oder Mattias Zachrisson<br />
die Last auf den Youngstern<br />
Jacob Holm, Freddy Simak und Lennart<br />
Gliese aus der zweiten Mannschaft.<br />
Das Trio machte seine Sache<br />
gut, der Kampf wurde aber nicht belohnt.<br />
Manager Bob Hanning sagte:<br />
„Freddy Simak hat sich wie ich finde<br />
phänomenal entwickelt. Auch LennartGliese<br />
hat heute wieder mit Leidenschaft<br />
gespielt. Da passieren<br />
dann auch mal Fehler.“<br />
Am Sonnabend geht es beim dänischen<br />
Klub Aalborg inder Qualifikationsrunde<br />
des EHF-Pokals weiter.<br />
„Wir kämpfen in der aktuellen Situation<br />
mit allem, was wir haben“, sagte<br />
Berlins dänischer Nationalspieler<br />
Hans Lindberg. (dpa)<br />
Von Kai Havertz schwören<br />
aktiveWegbegleiter längst,<br />
dass die steile Karrieredieses<br />
Fußballers vorgezeichnet<br />
war. Immer und überall sei der<br />
anfänglich schlaksige Junge besser<br />
gewesen als all die anderen. Beidfüßig<br />
und ballsicher, technisch und<br />
läuferisch gut, defensiv und offensiv<br />
stark. Prototyp Alleskönner. Gibt es<br />
eigentlich irgendeinen Nachwuchspreis,den<br />
das seit 2010 bei BayerLeverkusen<br />
entwickelte Toptalent noch<br />
nicht bekommen hat? Trotzdem bewahrt<br />
die Auszeichnung mit der<br />
Fritz-Walter-Medaille in Gold bei<br />
den U19-Junioren einen nicht davor,<br />
sich bei der deutschen A-Nationalmannschaft<br />
erst einmal etwas zurückhalten<br />
zu müssen. Nicht bei der<br />
Essensausgabe, aber bei der Nummernverteilung.<br />
Für den doppelten Versöhnungsakt<br />
im November wurde dem 19-Jährigen<br />
die Nummer 23 zugewiesen.<br />
Die Ziffernkombination hat ihn<br />
beim 3:0 gegen Russland nicht davon<br />
abgehalten, wie ein klassischer<br />
Zehner aufzutreten. Mitviel Präsenz,<br />
immer mit einer Idee. „Es hat Spaß<br />
gemacht, vor allem in der ersten<br />
Halbzeit, da haben wir super gespielt“,<br />
berichtete Havertz nach seinem<br />
zweiten Länderspiel –dem ersten<br />
vonBeginn an. „Ich hatte ein gutes<br />
Gefühl, ich war gut eingebunden,<br />
ich hatte viele Bälle. Es ist immer<br />
noch Luft nach oben, aber ich<br />
kann zufrieden sein. Ich<br />
spiele auch im Verein lieber<br />
auf der Zehn. Ich<br />
mag es, die Mitspieler<br />
glänzen zu lassen.“<br />
Lob vonKimmich<br />
Sein öffnender Steilpass vor<br />
dem 3:0 vonSerge Gnabrywar nicht<br />
sein erster Geistesblitz. Solche<br />
Handlungen demonstrierten,<br />
warum seine Anlagen der neuen<br />
Ausrichtung mit dem auf solche Zuspiele<br />
lauernden Hochgeschwindigkeitssturm<br />
so guttun: Er spielt<br />
Bälle in Räume, die andere nicht so<br />
schnell sehen. Nebenmann Joshua<br />
Kimmich sprach dem neuen Mitstreiter<br />
das vielleicht größte Kompliment<br />
dieses unterhaltsamen<br />
Leipziger Abends aus. „Er hat ein<br />
brutales Gefühl für den Raum, eine<br />
super Ballkontrolle und tolle Übersicht.“<br />
Ob solch einer nicht auch ein<br />
Kandidat für den FC Bayern München<br />
sei? „Einer für Bayern“, wiederholte<br />
Kimmich – und fügte<br />
schließlich noch Folgendes an: „Ich<br />
kann ihn nicht kaufen, aber er ist<br />
ein Spieler, der sehr gut zu uns passen<br />
würde.“<br />
Dafür müsste der in arge Schieflage<br />
geratene Branchenprimus indes<br />
Der<br />
Raumdeuter<br />
Kai Havertz deutet an, warum er in der<br />
Nationalelf künftig eine Schlüsselrolle<br />
übernehmen könnte<br />
VonFrank Hellmann, Leipzig<br />
Überzeugte bei seinem<br />
zweiten Länderspieleinsatz<br />
mit den Qualitäten<br />
eines Spielmachers:<br />
Kai Havertz GETTY/HASSENSTEIN<br />
Fete mit Felix und Feuer<br />
einen Batzen vomFestgeldkonto abzweigen.<br />
DieVorzeigefigur ist an den<br />
Werksverein noch bis 2022 gebunden,<br />
und mutmaßlich dürfte es Leverkusens<br />
Geschäftsführer Rudi Völler<br />
nicht passen, dass ein gelungenes<br />
Länderspiel ausreicht, damit bayerische<br />
Nationalspieler solche Wechselspekulationen<br />
befeuern. Andererseits<br />
sind die Vermutungen ja naheliegend,<br />
denn wann hat Joachim<br />
Löw einen jungen Spieler mal so angepriesen<br />
wie den gebürtigen Aachener?<br />
„Für 19 Jahreist er sehr weit,<br />
weil er eine gute Ballbehandlung<br />
und eine gute Übersicht hat“, sagte<br />
der Bundestrainer. „So wie er sich<br />
präsentiert hat in den wenigen Trainingseinheiten,<br />
ist das schon auffällig<br />
gut. Natürlich kann man sich gut<br />
vorstellen, dass er eine Schlüsselrolle<br />
einnimmt.“<br />
Kroos kehrtins Team zurück<br />
Hält Löw allerdings an seinerDreierkette<br />
fest, dann ist neben dem<br />
gesetzten Stabilisator Kimmich im<br />
zentralen Mittelfeld nur noch ein<br />
Platz frei. Und den beansprucht<br />
nach seinerAnreise aus Madrid<br />
mutmaßlich in der Nations-<br />
League-Partie gegen die Niederlande<br />
am Montag in Gelsenkirchen<br />
(20.45<br />
Uhr/ARD) bereits wieder<br />
Toni Kroos −auch wenn<br />
die Partie nach dem 2:0-<br />
Sieg der Elftal gegen<br />
Frankreich und dem<br />
damit verbundenen<br />
Abstieg des DFB-<br />
Teams aus der Nations-League-Spitzengruppe<br />
nur noch<br />
statistischen Wert<br />
hat. Der Mittelfeldspieler<br />
von Real Madrid ist einer,<br />
der ein Spiel eher mit vielen Querpässen,<br />
aber auch vorzüglichen<br />
Spielverlagerungen dirigiert. Das<br />
risikoreiche Anspiel in die Spitze<br />
wird eher seltener eingesetzt. Insofern<br />
braucht es zur kleinen<br />
Wiedergutmachung gegen die<br />
Mannschaft von Bondscoach<br />
Ronald Koeman nur die<br />
richtige Mischung aus<br />
beiden. Dann müsste<br />
sich Löw den Verzicht<br />
auf einen Innenverteidiger<br />
und eine<br />
Stärkung des Mittelfelds<br />
trauen,<br />
in dem für<br />
Kroos und Havertz<br />
Platz ist.<br />
Einen Versuch<br />
wäre<br />
es in jedem<br />
Fall<br />
wert.<br />
Beim Ligaspiel gegen Frankfurt feiern die BR Volleys am Sonntag das zehnjährige Jubiläum eines folgenreichen Umzugs<br />
VonKarin Bühler<br />
Plötzlich jaulte am Donnerstagabend<br />
die Sirene in der Volleyball-Arena<br />
in Friedrichshafen ohrenbetäubend:<br />
Feueralarm. Das Signal<br />
sprengte den Kreis der BR-Volleys-<br />
Spieler,die gerade das 3:2 im Bundesliga-Hinspiel<br />
gegen den VfB Friedrichshafen<br />
bejubelten. Sie konnten<br />
noch schnell ihre Taschen packen,<br />
mussten dann aber wie die 2900 Zuschauer<br />
sofort das Gebäude verlassen.<br />
Einferngesteuerter Mini-Zeppelin<br />
untermHallendach hatte offenbar<br />
den Fehlalarmausgelöst.<br />
Natürlich kann so ein Programm<br />
mit Licht, Musik und Animation, das<br />
die Zuschauer über den Wettkampf<br />
hinaus unterhält, seine Tücken haben.<br />
Aber ohne diese Mischung aus<br />
Sport und Event, da ist sich BR-Volleys-Manager<br />
Kaweh Niroomand sicher,<br />
wäre sein Sport inDeutschland<br />
abgehängt. Dass es anders aussieht,<br />
dass der Trend nach oben zeigt, dass<br />
sowohl die BR Volleys als auch die<br />
Bundesliga an Popularität, Zuschauern,<br />
Sponsoren und Fernsehpräsenz<br />
gewonnen haben, hängt mit einer<br />
Entscheidung vor zehn Jahren zusammen.<br />
Mit einem Entschluss, den<br />
die BR Volleys diesen Sonntag mit einer<br />
Jubiläumsfete vor der Partie gegen<br />
die United Volleys RheinMain<br />
(16 Uhr) groß feiern –etwa mit der<br />
Aufnahme von Klublegende Felix Fischer<br />
in die neue Hall of Fame.<br />
Am 18. November 2008 zogen Berlins<br />
Volleyballer erstmals von der<br />
2600 Zuschauer fassenden Charlottenburger<br />
Sömmering-Halle in die<br />
Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer<br />
Berg.Indie Multifunktionsarena passen<br />
8600 Menschen. Es war ein<br />
Schritt, den sie diskutierten. Niroomand<br />
zögerte zunächst, auch wegen<br />
der 12 000 Euro Hallenmiete, wusste<br />
aber:ohne Umzug kein Fortschritt.<br />
Tägliche Herausforderung<br />
Das erste Spiel fand gegen Düren<br />
statt. Als Niroomand damals Richtung<br />
Falkplatz fuhr, sah er, wie Geschäftsführer<br />
Günter Trotz mit der<br />
Mappe unter dem ArmAutos über die<br />
Kreuzung dirigierte. „Mein Gott“,<br />
dachte er, „so einen Verkehr haben<br />
wir sonst ja beim Volleyball nicht.“<br />
1359 Fans waren in der Sömmering-<br />
Halle im Schnitt, 2350 war Rekord.<br />
Plötzlich füllte sich die Schmelinghalle,<br />
der Oberrang musste geöffnet<br />
werden: 5000 Leute kamen.<br />
Aus drei Schmelinghallenspielen<br />
in der ersten Saison wurden fünf in<br />
Feurig: Sebastian Kühner läuft auf.<br />
IMAGO<br />
der zweiten, sieben in der dritten, im<br />
Herbst 2011 folgte der Komplettumzug,<br />
die Erfolgsgeschichte nahm ihren<br />
Lauf: Seither standen die BR Volleys<br />
siebenmal im Endspiel um die<br />
deutsche Meisterschaft, sie gewannen<br />
sie sechsmal, dazu 2016 den CEV-<br />
Cup, zweimal schafften sie es ins Final<br />
Four der Champions League, in<br />
Berlin wurden die Volleys zuletzt<br />
zweimal zur Mannschaft des Jahres<br />
gewählt. Außerdem stieg Sport1 als<br />
Fernsehpartner ein. „Wir hatten<br />
2007/2008 ein Drittel der Zuschauer<br />
von heute. Aus etwa 30 Sponsoren<br />
sind an die 100 geworden. Ohne den<br />
Umzug wäreder Sprung nicht gelungen“,<br />
konstatiertNiroomand.<br />
Während 2007/2008 die Gesamtzuschauerzahl<br />
der Volleys bei 20 380<br />
lag, kamen vorige Saison 98 618 zu<br />
den Heimspielen. Der Schnitt pro<br />
Partie liegt nun bei 4700, was bei der<br />
Konkurrenz in der Stadt eine bemerkenswerte<br />
Markeist. „Der Kampf um<br />
die Zuschauer ist für alle Topteams in<br />
Berlin eine tägliche Herausforderung“,<br />
sagt Niroomand. Erfolg ist das<br />
beste Marketing. Für die Spiele samt<br />
Feuerfontänen, Nebel und Cheerleaderinnen<br />
wirbt der Klub natürlich<br />
auch in den Sozialen Medien.<br />
Unddie Wachstumsgrenze, wann<br />
ist die erreicht? „Wir werden an einen<br />
Punkt kommen, wo das Wachstum<br />
nicht mehr nur von uns abhängt“,<br />
antwortet der Manager. Sondern<br />
auch von der Qualität der Liga, der<br />
Nachwuchsarbeit der Bundesligisten,<br />
der Zusammenarbeit von Liga, Landesverbänden<br />
und Dachverband,<br />
dem Nationalteam. „Wir haben den<br />
Volleyball in Deutschland auf eine<br />
neue Stufe gestellt“, sagt Niroomand,<br />
„jetzt muss es auch aus dem Verband<br />
heraus weitergehen. Gerade jetzt<br />
brauchen wir einen Präsidenten, der<br />
die Situation, die so gut ist wie nie,<br />
weiter ausbaut.“<br />
NACHRICHTEN<br />
Zverevsteht erstmals im<br />
ATP-World-Tour-Halbfinale<br />
TENNIS. Deutschlands Spitzenspieler<br />
Alexander Zverev,21, hat bei den<br />
ATPWorld Tour Finals erstmals das<br />
Halbfinale erreicht. Er gewann am<br />
Freitag in London sein letztes Gruppenspiel<br />
gegen den Amerikaner John<br />
Isner mit 7:6 (7:5), 6:3 und beendete<br />
seine Vorrundengruppe hinter dem<br />
serbischen Weltranglistenersten NovakDjokovic<br />
auf Platz zwei. Im Halbfinale<br />
trifft Zverev nun auf den<br />
Schweizer Roger Federer.<br />
Rekik wird Hertha nach<br />
Faserriss wochenlang fehlen<br />
FUSSBALL. Hertha BSC muss den<br />
nächsten verletzungsbedingten<br />
Ausfall eines Abwehrspielers hinnehmen.<br />
Innenverteidiger Karim<br />
Rekik wirddem Klub wegen eines<br />
leichten Muskelfaserrisses im Oberschenkel<br />
einige Wochen fehlen. Rekik<br />
hatte sich die Blessur am Donnerstag<br />
im Test gegen Aue(1:1) zugezogen.<br />
Nachdem Niklas Stark<br />
(Knochenprellung) und Lukas<br />
Klünter (Muskelbündelriss) den<br />
Rest der Hinrunde fehlen, ist Rekik<br />
bereits der dritte längereAusfall in<br />
der Hertha-Defensive. In der laufenden<br />
Woche legt zudem Jordan<br />
Torunarigha aufgrund einer starken<br />
Muskelprellung in der Wade eine<br />
Trainingspause ein.<br />
Reneses warntAlbas Spieler<br />
davor,zuviel nachzudenken<br />
BASKETBALL. Alba Berlin steht in<br />
der Bundesliga voreiner schweren<br />
Aufgabe.AmSonntag empfangen<br />
die <strong>Berliner</strong> in eigener Halle Brose<br />
Bamberg(15 Uhr).„Das wirdein hartes<br />
Spiel. Siesind deutlich besser als<br />
letzte Saison, haben talentierte Spieler<br />
und gute Schützen im Kader“,<br />
warnte Flügelspieler Luke Sikma.<br />
Nach den Pleiten in Vechta und am<br />
Mittwoch im Eurocup gegen Zagreb<br />
will Alba zurück auf Kurs.„Wirmüssen<br />
uns auf unser Spiel konzentrierenund<br />
nicht darüber nachdenken,<br />
ob wir gewinnen oder verlieren“,<br />
meinte Trainer Aito Garcia Reneses.<br />
PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />
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36 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
19.30 Kleines Haus: Revolt. She said. Revolt again. /<br />
Mar-a-Lago.; 20.00: Panikherz<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.00: Der Nussknacker<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.00: Berlin Alexanderplatz<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
19.30 Box: Tropfen auf heiße Steine<br />
20.30: Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: DieLiebe zu drei Orangen<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(& 88 59 11 88) 20.00: Die Tanzstunde<br />
Radialsystem V (& 288 78 85 88)<br />
20.00: Serge(Solistenensemble Kaleidoskop)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: Der nackte Wahnsinn<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
19.30: Soll mirlieber Goya;20.00: Das Kalkwerk<br />
20.30: fontane.200 (Rainald Grebe)<br />
Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />
16.00: Vergesst Winnetou. KarlMay (Ilja Richter)<br />
20.00: Paul Abraham)<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
19.30: L’Orfeo<br />
Anzeige<br />
Das Kind mit der Glückshaut<br />
Eswar einmal eine arme Frau ... So beginnt das Märchen „Der Teufel mit<br />
den drei goldenen Haaren“. DerTitel ist irreführend. Im Mittelpunkt des<br />
Märchens der Brüder Grimm steht nämlich das Kind, das die arme Frau zur<br />
Welt bringt. Es hat eine Glückshaut, und es ist ihm geweissagt, es werdeim14.<br />
Lebensjahr die Tochter des Königs zur Frau nehmen. Dasgefällt dem König<br />
gar nicht. Er kauft das Kind den armen Elternabund setzt es in einem Korb<br />
auf dem Fluss aus. Das <strong>Berliner</strong> Performance-Kollektiv Showcase Beat Le<br />
Mot hat sich das Märchen vorgenommen, sie erzählen es für Kinder ab sieben<br />
Jahren und Erwachsene.Die Badische <strong>Zeitung</strong> nannte die Inszenierung<br />
eine „spannende Assoziationsreise und verspielt-spontanes Happening in<br />
einem“. Susanne Lenz<br />
Der Teufelmit dendrei goldenen Haaren Sa, 15 Uhr,DeutschesTheater,Kammerspiele, Schumannstr.13a,<br />
Karten: 9bis 19 Euro, Kartentelefon:28441 225.WeitereVorstellungen:2., 9. und 15.Dezember,auch<br />
jeweils um 15 Uhr<br />
17. Dez. 2018<br />
THEATER DES WESTENS<br />
BERLIN<br />
07. Jan. 2019<br />
Berlin.de, (030) 47 99 74 15, www.eventim.de<br />
(01806) 57 00 70 und bei allen VVK-Stellen<br />
(0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,60 €/Anruf)<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
19.30: Volksverräter!! nach Henrik Ibsen<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
23.00: Hotel Gl’Amouresque<br />
Anzeige<br />
Kindertheater<br />
SONNABEND<br />
Giora<br />
Feidman<br />
Trio<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
17.00,20.00: Zirkus Angela<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
15.30, 19.30: Vivid<br />
Anzeige<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
19.00, 22.00: Die LiveShow<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30, 19.30: Tanz der Vampire –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
20.00: Wiewär’s, wie wär’s? Geschwister Pfister<br />
UdK Hardenbergstraße (& 31 85 23 74) 20.00: Es<br />
ist nie zu spät, unpünktlich zu sein (Torsten Sträter)<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
15.30, 20.00: Staunen –Circus of Stars<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Zongs (RobertLouis Griesbach)<br />
KLASSIK<br />
<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />
18.00: <strong>Berliner</strong> Domkantorei, Braunschweiger Domchor,Ltg.Tobias<br />
Brommann<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
20.00 Gr.Saal: Zum 100. Jahrestag derGründung der<br />
RepublikLettland<br />
20.00 Kl. Saal: KronbergAcademy und András Schiff<br />
(Klavier), Artist in Residence<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />
Robin Ticciati, Christian Tetzlaff (Violine)<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
11.30: Nelson Mandela –Briefe aus dem Gefängnis;<br />
16.00: Schachnovelle –J.Thormann liestStefan Zweig<br />
KONZERT<br />
Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />
20.00: MaryRoos &Band<br />
Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />
20.00: Maceo Parker<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
20.00: Peter Heppner<br />
Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />
20.30: Scala &KolacnyBrothers<br />
Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />
18.00: Die Schlagernacht des Jahres<br />
Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />
20.00: EinstürzendeNeubauten<br />
VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />
20.00: Gloria Gaynor<br />
THE SPIRIT<br />
OF KLEZMER<br />
Tickets: O3O–678O111<br />
www.berliner-konzerte.de<br />
UNDANALLEN BEKANNTENVVK<br />
MEDIENPARTNER<br />
17.11. -20°°<br />
ROBERT LOUISGRIESBACH<br />
18.11. -20°°<br />
MAXI GSTETTENBAUER<br />
21.+22.11.-20°°<br />
THOMAS FREITAG<br />
23.-25.11.-20°°<br />
ANDREASREBERS<br />
030-30673011 www.wuehlmaeuse.de<br />
14.12.2O18|20.0O | PHILHARMONIEKMS<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Der Vorname 15.00,<br />
20.30; AStar IsBorn 17.30; Der Kampf der Welten Sa<br />
23.00; 100 Jahre Artur Brauner: Matinee: Die Ratten So<br />
12.00<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Juliet, Naked 15.00, 20.30;<br />
Wasuns nicht umbringt 17.30; Matinee: Der Klang der Stimme<br />
So 10.30; Matinee: Maria by Callas So 12.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Bohemian Rhapsody<br />
14.15, 17.20; Bohemian Rhapsody(OmU) 20.30; Matinee:<br />
An den Rändernder Welt So 12.00<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Loro 14.00, 17.30; Suspiria<br />
(OF) 21.00; Matinee: Gundermann So 11.15; #Female Pleasure<br />
15.40; Bohemian Rhapsody (OF) 18.00, 21.00; Matinee:<br />
Ex Libris (OmU) So 11.00; Juliet, Naked (OmU) 14.00,<br />
18.00, 21.20; Aufbruch zum Mond (OmU) 15.00, 20.30;<br />
Matinee: GirlSo12.30; Werk ohne Autor 15.15, 19.30; Matinee:<br />
Die defekte Katze So 11.00; Matinee: Familie Brasch<br />
So 13.00; The Cakemaker (OmU) 16.30, 19.00; Matinee:<br />
Sorry Angel (OmU) So11.15; Der Trafikant 15.00, 17.45,<br />
20.30; Matinee: Mario So 12.15; AStar Is Born (OmU)<br />
13.30; In My Room 16.20; Der Affront 19.00; Leto (OmU)<br />
21.30; Matinee: Dogman So 11.00<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Der Klang der Stimme 15.00;<br />
Was uns nicht umbringt 20.15, Sa a. 17.45; Intrigo Sa<br />
22.30; Preview: Hans Blumenberg (m. Gästen) So17.00;<br />
Smallfoot 15.00; #Female Pleasure (OmU) Sa 17.30, So<br />
20.15; Leto Sa 20.00; Abgeschnitten Sa 22.20; Was uns<br />
nicht umbringt So 17.45<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) 25 km/h 15.10, 17.50, 20.30,<br />
So a. 12.30; Smallfoot 15.20; Aufbruch zum Mond 17.30,<br />
20.30; AStar Is Born So12.30; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um 14.40; Book Club 16.40; The Guilty 19.00;<br />
BlacKkKlansman 21.00; Grüner wirdís nicht So 11.15; Die<br />
Unglaublichen II 14.40; Mackie Messer 17.15; Ballon<br />
20.00; Matinee: Die brillante Mademoiselle Neila So 12.30;<br />
Elliot, das kleinste Rentier 13.40; Der Vorname 15.40,<br />
17.50, 20.00; Matinee: Papst Franziskus So 11.30<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Johnny English 11.00;<br />
3D: PhantastischeTierwesen II 13.30, 16.40, 19.50; Bohemian<br />
Rhapsody 23.00; Bohemian Rhapsody 11.30,<br />
16.50, 20.00; Johnny English 14.30; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 23.00; Der Nussknacker und die vier Reiche<br />
11.10; Phantastische Tierwesen II 13.30, 16.30, 19.40,<br />
22.50; Der Nussknacker und die vier Reiche 12.30; Bohemian<br />
Rhapsody 14.45; Nur ein kleiner Gefallen 17.45,<br />
20.30, 23.10; 3D: Phantastische Tierwesen II 12.15; Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche 15.15; 3D: Der Nussknakker<br />
und die vier Reiche 17.45; 25 km/h 20.15; Halloween<br />
23.00; Wuff 12.30; 25 km/h 15.10, 17.50; Halloween<br />
20.30; Venom 23.00; Ballon 12.00; Die Unglaublichen II<br />
15.15; JohnnyEnglish 18.00; Der Nussknacker und die vier<br />
Reiche 20.15; Abgeschnitten 22.40<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Die Abenteuer von<br />
Wolfsblut 11.00; WhyAre We Creative? (OmU) 12.25; Gans<br />
im Glück 13.50; AStar Is Born(OmU) 15.15; Gundermann<br />
17.30; Loro (OmU) 19.45; BlacKkKlansman (OmU) 22.15;<br />
Bad Times at the El Royale (OmU) 11.00; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 13.20; Ballon Sa14.50; Werk<br />
ohne Autor 16.50; Leto (OmU) 20.00; Suspiria (OmU) Sa<br />
22.10; 25 km/h So 14.50; Suspiria So 22.10; Venom (OF)<br />
11.00; Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) 12.50; Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 14.40; Die Unglaublichen II<br />
16.00; Bohemian Rhapsody (OmU) 18.00, 20.15; Halloween<br />
(OmU) 22.30<br />
Intimes (✆ 29 77 76 40) Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um13.00; Die Abenteuer von Wolfsblut 15.00; Der<br />
Vorname 16.45; 25 km/h 19.00; Assassination Nation<br />
21.15; Berlin Calling (OmenglU) Sa 23.30; Oh Boy(OmenglU)<br />
So 23.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Der Vorname 12.00,<br />
16.00, 20.15; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice (OmU)<br />
Sa 13.45; Mackie Messer Sa 17.45; Leto (OmU) Sa 22.00;<br />
Nanouk (OmU) So 14.00; Gundermann So 17.45; BlacKk-<br />
Klansman (OmU) So 22.00; Waldheims Walzer 12.15; Why<br />
Are WeCreative? (OmU) Sa 14.00, So 21.30; Familie<br />
Brasch 16.00; Der marktgerechte Patient 18.00; Pink Elephants<br />
(OmU) 19.45; Die Gentrifizierung bin ich. Beichte<br />
einesFinsterlings Sa 21.30, So 14.00<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 11.00, 14.15, 17.15, 20.30; Der Nussknacker und<br />
die vier Reiche 11.00, 13.40; Die Unglaublichen II 11.05,<br />
14.00; Smallfoot 11.15, 14.05; Bohemian Rhapsody<br />
11.20, 14.30, 16.40, 19.50; Elliot, das kleinste Rentier<br />
11.30, So a. 15.00; Juliet, Naked 11.45, 17.15, 20.00, Sa<br />
a. 14.45, So a. 14.30; IMAX 3D: Hubble –Das Auge des<br />
Universums 12.00; Ballon 12.00, 15.00; Gänsehaut 2: Gruseliges<br />
Halloween 12.15, So a. 14.55; Johnny English<br />
12.30, 15.15, 17.45, 20.10; IMAX 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 13.30, 16.45, 20.00, 23.15; Night School 13.45,<br />
16.30, 19.30; Phantastische Tierwesen II 14.00, 16.10,<br />
19.35, 22.50; Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden<br />
sind / Phantastische Tierwesen II Sa 14.00; BurnThe Stage:The<br />
Movie (OmU) Sa 14.30; Bohemian Rhapsody (OF)<br />
14.30; Nur ein kleiner Gefallen 16.55, 19.45, 22.45; 3D:<br />
Die Unglaublichen II 17.15; 3D: Der Nussknacker und die<br />
vier Reiche 17.30, 20.15; Aufbruch zum Mond 17.30,<br />
20.45, 22.15; 25 km/h 17.45, 20.15, 23.10; Der Vorname<br />
18.00, 20.30, 23.05; Halloween Sa 20.30, 23.15, So<br />
17.30, 20.15, 23.00; 3D: Phantastische Tierwesen II –<br />
Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald (OF) 20.45;<br />
Abgeschnitten 22.30; 3D: Venom 22.45; Assassination Nation<br />
22.55; Operation: Overlord 23.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Styx 16.00; Girl (OmU)<br />
18.00; AStar Is Born (OmU) 20.00; You Are Everything<br />
(OmenglU) Sa 22.30; Gundermann So 22.30; Nur ein Tagin<br />
Berlin 16.30; Dogman (OmU) Sa 18.00; Reise nach Jerusalem<br />
20.00; Mandy (OmU) Sa22.15; Blue MyMind So<br />
18.00; Sorry Angel –Plaire, aimer et courir vite (OmU) So<br />
22.15<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Die Unglaublichen II Sa<br />
13.30, So11.10; Der Nussknacker und die vier Reiche<br />
20.00, Sa a. 13.40, So a. 11.20, 14.10; Klassentreffen 1.0<br />
–Die unglaubliche Reise der Silberrücken Sa 13.50; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II 14.00, 16.15, 19.30, Sa a.<br />
23.00; Smallfoot Sa 14.10, So 13.40; Johnny English<br />
14.15; Phantastische Tierwesen II 14.30, 17.15, 20.30,<br />
Sa a. 22.30, So a. 11.00; Bohemian Rhapsody 19.50, Sa<br />
a. 16.30,Soa.16.40; Night School 16.50, 20.10; 25 km/h<br />
Sa 17.00, So 14.00; Der Vorname 17.20; 3D: Der Nussknacker<br />
unddie vier Reiche 17.30; Nur ein kleiner Gefallen<br />
19.50, Saa.22.50; Halloween 20.10; Hunter Killer Sa<br />
22.40; 3D: Venom Sa 23.00; Abgeschnitten Sa 23.00; Wildhexe<br />
So 11.10; 3D: Smallfoot So 11.10; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub So 11.30; Burn The Stage: The<br />
Movie (OmU) So 12.00; 3D: Phantastische Tierwesen und<br />
wo sie zu finden sind So 14.00; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
und wo sie zu finden sind /3D: PhantastischeTierwesen<br />
II So 16.50<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81)The Guilty Sa 13.10, So 20.00;<br />
Smallfoot Sa 14.45, So 16.05; BlacKkKlansman Sa 16.30;<br />
Der Vorname Sa 18.55, So 18.00; SweetCountrySo14.00<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 03871/211 41 09)Wuff11.50; Elliot, das<br />
kleinste Rentier 11.50, 14.50; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub 11.55; Die Unglaublichen II 11.55, 14.40;<br />
Smallfoot 12.00, So a. 14.30; Phantastische Tierwesen II<br />
12.00, 15.00, 16.20, 20.15, Sa a. 22.20; Pettersson und<br />
Findus: Findus zieht um 12.10; Der Nussknacker und die<br />
vier Reiche 12.10, 14.20, 19.50; Wildhexe 12.20; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II 14.00, 17.00, 19.30, 20.00,<br />
Sa a. 22.30; Bohemian Rhapsody 14.10, 16.50, 19.30;<br />
Johnny English 14.20, 18.00; Phantastische Tierwesen und<br />
wo sie zu finden sind /Phantastische Tierwesen II Sa<br />
14.30; Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween 14.45; Night<br />
School 17.00, 20.00, Sa a. 22.45; 25 km/h 17.10; 3D: Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche 17.20; Venom 17.30; Assassination<br />
Nation 19.40, Sa a. 22.40; Halloween 19.50,<br />
Sa a. 23.00; Nur ein kleiner Gefallen 20.10, Sa a. 22.30;<br />
Abgeschnitten Sa 22.30; Operation: Overlord Sa 22.50;<br />
Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken<br />
So 16.50<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
16.30, 19.30; B BlacKkKlansman (OmU) 16.10, 19.00, Sa<br />
a. 22.00; Suspiria (OF) Sa 22.30, So 22.00<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) An Elephant Sitting<br />
Still –Daxiang xi di er zuo (OmU) 14.00; Ex Libris (OmU)<br />
14.15; Reise nach Jerusalem 18.00, 20.45; In My Room<br />
18.30; Leto (OmU) 20.15; Matinee: Touch Me Not (OmU) So<br />
11.45; Matinee: Der Affront –L‘insulte (OmU) So 11.45<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Spatzenkino: Verflixt und aufgeweckt<br />
Sa 11.00; Wildhexe Sa 13.15; Hilfe, ich hab meine<br />
Lehrerin geschrumpft Sa 15.30; Pink Elephants (OmU) Sa<br />
17.45; Baskisches Filmfestival: Hunted by the Snake<br />
(OmenglU) Sa 20.00; Touch Me Not (OmU) Sa 21.45, So<br />
22.30; Elternschule So 10.30; Elliot, daskleinste RentierSo<br />
13.00; #Female Pleasure (OmU) So 15.15; The Cakemaker<br />
(OmU) So 17.30; Baskisches Filmfestival: Handia (OmenglU)<br />
So 20.00; #Female Pleasure (OmU) Sa 12.45, 15.00,<br />
19.45, 22.00, So 18.15, 20.30; The Cakemaker (OmU) Sa<br />
17.15; Suspiria (OmU) So 11.00; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um So 14.15; Der kleine Spirou So16.15;<br />
Pornfilmfestival: Las Hijas del Fuego (OmenglU) So 22.45;<br />
Der kleine Spirou 10.15, Sa a. 16.15; Elliot, das kleinste<br />
Rentier Sa 12.15; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />
Sa 14.15; #Female Pleasure (OmU) Sa 18.15, So 12.15;<br />
Suspiria (OmU) Sa 20.30, So 21.15; Liliane Susewind –Ein<br />
tierisches Abenteuer So14.30; Wildhexe So16.45; Pink<br />
Elephants(OmU) So 19.00<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Afabrica denada<br />
(OmU) Sa 20.30, So 20.00<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Maryund die Blume der Hexen Sa<br />
14.15, So 13.30; Der Klang der Stimme Sa 16.00; WhyAre<br />
We Creative? (OmU)Sa17.30; Estnisches Filmfest: Estonian<br />
Short Movies (OmenglU) Sa 19.00; Estnisches Filmfest:<br />
Vota voijäta –TakeItorLeave It (OmenglU) Sa 21.00; Mandy<br />
(OmU) Sa23.00, So22.00; Human Flow (OmU) So<br />
11.00; Isle of Dogs –Ataris Reise (DF) So 15.15; Estnisches<br />
Filmfest: Juured –Roots (OmenglU) So 17.00;<br />
KINO<br />
Die Kraft liegt am Rand<br />
Claus Löser über wichtige,<br />
scheinbar dezentral verortete Beiträge des Festivals<br />
„Around The Worldin14Films“.<br />
Per Videobotschaft dringt der flehentliche<br />
Hilferuf einer jungen Frau aus der Provinz<br />
zu einer berühmten iranischen Schauspielerin<br />
durch. Inmitten von Dreharbeiten<br />
überredet der Star seinen Regisseur, von der<br />
Hauptstadt in den Nordwesten des Landes aufzubrechen,<br />
um nach dem Mädchen zu suchen. Die<br />
Situation erscheint dramatisch: Weil ihre traditionelle<br />
Familie ein Studium an der Theaterhochschule<br />
ablehnt, droht das Mädchen mit Selbstmord.<br />
Vielleicht ist es schon zu spät. Als das Duo<br />
mit seinem schneeweißen SUV im abgelegenen<br />
Bergdorfankommt, gerät es<br />
schnell in eine unübersichtliche<br />
Gemengelage.<br />
Für die Leute aus Teheran<br />
ist die Mischung aus<br />
Gastfreundschaft, Naivität,<br />
Aberglaube, Misstrauen<br />
und Häme kaum zu überschauen.<br />
Dass das Mädchen<br />
bald lebend gefunden<br />
wird, klärt die Situation<br />
nicht wirklich auf, im<br />
Gegenteil. Zurückgeworfen<br />
auf elementare Fragestellungen,<br />
begreifen die<br />
städtischen Eindringlinge,<br />
dass sie die Verbindung zu<br />
ihren Ursprüngen längst<br />
verloren haben.<br />
„Drei Gesichter“ ist der<br />
mittlerweile vierte Film,<br />
den Jafar Panahi („Taxi Teheran“)<br />
seit 2011 trotz offiziellen<br />
Berufsverbots realisieren<br />
konnte. Der iranische<br />
Regisseur spielt sich<br />
darin wieder selbst, ebenso<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
Szene aus dem iranischen Film „Drei Gesichter“<br />
von Jafar Panahi<br />
WELTKINO<br />
Estnisches Filmfest: More Than Life (OmenglU) Love<br />
(OmenglU) So 19.00; Christopher Robin Sa 14.15, So<br />
15.30; AStar Is Born (OmU) Sa 16.00; Reise nach Jerusalem<br />
(DFmenglU) Sa 18.30, So 19.30; Suspiria (OmU) Sa<br />
20.45, So 21.30; Durch die Wand (OmU) So 11.00; The<br />
Man Who Killed Don Quixote (OmU) So 13.00; AStar Is Born<br />
So 17.15; Kinobar im Sputnik Here To Be Heard (OF)<br />
22.00; WhyAre We Creative? (OmU) So 20.00<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Die Unglaublichen II 13.10; #Female<br />
Pleasure 15.40; 25 km/h 17.30, 20.30; Juliet, Naked<br />
18.00, Sa a. 22.30; New Smallfoot 13.00; Der Trafikant<br />
15.00, 20.10<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Smallfoot 15.15, Saa.<br />
13.00, So a. 10.45, 12.45; Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um Sa 13.00, So 10.30; Johnny English 18.00, Sa a.<br />
13.00, So a. 10.15, 12.30; Der Nussknacker und die vier<br />
Reiche 13.00, 15.00; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
14.00, 17.00, 20.00, So a. 11.00; Die Unglaublichen II<br />
14.45; Bohemian Rhapsody15.00, 17.15, 20.15; 3D: Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche 17.30; Der Vorname<br />
17.45, 20.00; 25 km/h 20.15; Night School 20.30; Das<br />
Haus der geheimnisvollen Uhren So 10.15; Ploey–Dufliegst<br />
niemals allein So 12.30<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II Sa 10.15, 15.15, 18.00, 20.45, So 20.30;<br />
Intrigo Sa10.30; Louis &Luca: Das große Käserennen Sa<br />
13.00; Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer 13.00;<br />
Bohemian Rhapsody17.45, 20.30; Wasuns nicht umbringt<br />
Sa 18.15, So 20.30; Reise nach Jerusalem Sa 21.00, So<br />
18.00; Einfach Tanzen –Die Choreografin Henrietta HornSa<br />
23.00; Smallfoot So 13.00, 15.30; Die Unglaublichen II So<br />
13.00,15.15; Phantastische Tierwesen II So 15.15, 17.45<br />
die prominente Darstellerin Behnaz Jafari anseiner<br />
Seite.Mit dem Film wirderneut bewiesen, dass<br />
äußereEinschränkungen zu großen Leistungen inspirieren<br />
können (freilich nicht müssen). Fast spielerisch<br />
werden existenzielle Fragen direkt vor der<br />
Haustür gefunden und modellhaft zugespitzt. Der<br />
Alltag der„einfachen Menschen“ reduziertsich dabei<br />
nicht zum exotischen Tummelplatz verwöhnter<br />
Intellektueller, wird vielmehr zum konkreten moralischen<br />
Bewährungsfeld.<br />
Auch andereBeiträge des zum dreizehnten Mal<br />
stattfindenden Festivals „Around The World in 14<br />
Films“ schöpfen ihrevitalen Stoffe aus sozialen Milieus,die<br />
hierzulande filmisch kaum mehr vorkommen.<br />
Die Kraft liegt am Rand. „Ray &Liz“ von Richard<br />
Billingham führt in die Vorstadt von Birmingham,<br />
zeigt eine in selbsterschaffenen Ritualen<br />
befangene Familie,abgekoppelt vomoffiziellen<br />
Erscheinungsbild Englands, dieses nur noch unfreiwillig<br />
parodierend. Der schockierend-anrührende<br />
„Capharnaüm“ der libanesischen Regisseurin<br />
Nadine Labaki lässt ein obdachloses Kind aus<br />
den Slums von Beirut zu Wort kommen, von dem<br />
niemand weiß, wann, wo und vonwem es zur Welt<br />
gebracht wurde.Als ebenso ergreifend erweist sich<br />
das Vorstadtdrama „Shoplifters“ aus Japan. Wie<br />
schon in „Nobody Knows“ (2004) porträtiert Hirokazu<br />
Koreeda eine Familienkonstellation der besonderen<br />
Art. Auf dem Heimweg von ihren täglichen<br />
Diebesstouren stoßen Vater Osamu und sein<br />
Sohn Shota auf ein völlig verwahrlostes, unterernährtes<br />
und offenbar auch misshandeltes Mädchen<br />
im Vorschulalter. Kurzentschlossen nehmen<br />
sie es mit und integrieren es in ihren quirligen<br />
Haushalt. Nach undnach öffnet sich die Kleine und<br />
lebt auf. Vermisst wird sie offenbar nicht. Dass sie<br />
vielleicht etwas Unrechtes damit tun, kommt der<br />
Ersatzfamilie nicht in den Sinn –denn schließlich<br />
halten sie das Mädchen ja nicht gewaltsam fest und<br />
verlangen auch kein Lösegeld! Das anarchistische<br />
Kartenhaus fällt erst in sich zusammen, als die Polizeizufällig<br />
doch aufkreuzt.<br />
„Around The World in 14<br />
Films“ ist längst zur Institution<br />
geworden. Gezeigt<br />
werden inzwischen fast<br />
doppelt so viele Filme wie<br />
das Motto verheißt. Die<br />
Vielfalt ist enorm: Zu sehen<br />
sind Werkevon allen Kontinenten,<br />
wobei ein deutlicher<br />
Schwerpunkt in diesem<br />
Jahr auf Asien liegt.<br />
Neusind ein Programm mit<br />
Arbeiten des von der Berlinale<br />
initiierten World Cinema<br />
Fund sowie Vorführungen<br />
zu „Gender, Intersektionalität<br />
und deren Bedeutung<br />
für komplexe<br />
Frauenfiguren“, wie es<br />
heißt. Ursprünglich füllte<br />
das Festival eine für Cineasten<br />
schmerzhafte Leerstelle<br />
vonaktuellen internationalen<br />
Filmen, die weder auf<br />
der Berlinale noch im offiziellen<br />
Kinoangebot zu sehen<br />
waren. Beider aktuellen Ausgabehat mehr als<br />
die Hälfte der vorgeführten Filme einen deutschen<br />
Verleiher, wird also später noch anderweitig auf<br />
denhiesigen Leinwänden zu sehen sein.<br />
Dabei muss auch von einem kleinen Wunder<br />
gesprochen werden. Mit„Le Livred’image“ gehört<br />
auch die jüngste Arbeit von Jean-Luc Godard zu<br />
diesenVoraufführungen, dieihrenWegins reguläre<br />
Kino finden werden. Der letzte noch lebende Pionier<br />
der klassischen filmischen Moderne treibt<br />
darinseine Montage-Anatomie weiter voran. In einer<br />
90-minütigen Collage aus Bild- und Tonsplittern<br />
zieht er eine zwar nüchterne Bilanz aus der<br />
einstigen utopischen Verheißung des Kinos. Ineiner<br />
letzten dialektischen Kehreschafft er es aber zu<br />
einem vielleicht optimistischen Credo. Erverweist<br />
auf Brechts These, dass ohnehin nur das Fragment<br />
in der Lage sei, die Realität zu erfassen. Godard,der<br />
am 3. Dezember 88 Jahrealt wird,fordert nicht weniger<br />
als eine Revolution.<br />
Around The Worldin14Films Kino in derKulturbrauerei,<br />
22.November bis 1. Dezember<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiert das Filmprogramminder „Brotfabrik“.<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Smallfoot<br />
11.30, Soa.14.00; Phantastische Tierwesen II 11.30,<br />
14.00, 16.30, 19.45; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster<br />
Urlaub 11.30; Der Nussknacker und die vier Reiche 11.30,<br />
14.00; Das schönste Mädchen der Welt 11.45; Das Haus<br />
der geheimnisvollen Uhren 11.45; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um 12.00; Phantastische Tierwesen und wo sie<br />
zu finden sind / Phantastische Tierwesen II Sa 14.00; Bohemian<br />
Rhapsody16.35, 19.45, Sa a. 14.00, 23.00; Night<br />
School 20.15, Sa a. 14.10, So a. 14.45; Burn The Stage:<br />
The Movie (OmU) Sa 14.30; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 17.10, 20.30, Sa a. 14.35, 23.00, So a. 14.15; Johnny<br />
English Sa 17.00, So 17.45; Nur ein kleiner Gefallen 17.10,<br />
20.05, Sa a. 23.00; 25 km/h 17.15; 3D: Der Nussknacker<br />
und die vier Reiche Sa17.45, So17.30; Abgeschnitten<br />
19.50; 3D: Venom Sa 20.00, 22.45; Halloween 20.00, Sa<br />
a. 22.45; Operation: Overlord Sa 23.00; AStar Is Born Sa<br />
23.00; Die Unglaublichen II So 14.10; Gänsehaut 2: Gruseliges<br />
Halloween So 14.20; Sing So 14.30; Klassentreffen<br />
1.0 –Die unglaubliche Reise der Silberrücken So 16.45; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts: The Crimes<br />
of Grindelwald (OF) So 20.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Liliane Susewind –Ein tierisches<br />
Abenteuer 15.00; Thilda &die beste Band der Welt Sa<br />
17.00; Nanouk Sa 18.45; Gundermann Sa 20.45; Wildhexe<br />
So 17.00; Der marktgerechte Patient (m. Gästen u.Gespräch)<br />
So 19.00; Glücklich wie Lazzaro So21.00; Das<br />
doppelte Lottchen Sa 15.45; Isle of Dogs –Ataris Reise Sa<br />
17.30; Die defekte Katze Sa 19.30; Isle of Dogs –Ataris<br />
Reise (OmU) Sa 21.30; Gans im Glück So 16.00; An den<br />
Rändernder Welt (OmU) So 18.00; AvaSo19.45; The Guilty<br />
So 21.45
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 37<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KINO<br />
Vortrag<br />
Babylon (✆ 242 59 69)Berlin Sci-FiFilmfest: Sci-Fi Shorts<br />
Selection ISa10.30; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-Fi Shorts<br />
Selection II Sa 10.45; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-Fi Documentary<br />
ISa 10.45; Berlin Sci-Fi Filmfest: German Sci-Fi<br />
(m. Diskussion) Sa 13.00; Berlin Sci-FiFilmfest: Sci-FiDrama<br />
Feature II Sa 13.00; Berlin Sci-FiFilmfest:Sci-FiWeb &<br />
TVSeries II Sa 13.15; Berlin Sci-FiFilmfest:Sci-FiMix III Sa<br />
15.15; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-FiAnimation Shorts III Sa<br />
15.30; Berlin Sci-Fi Filmfest: Space Film Selection III Sa<br />
15.30; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-Fi Shorts Selection IV Sa<br />
18.00; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-Fi Feature IV Sa 18.00;<br />
Berlin Sci-FiFilmfest:Fan FilmsSelection IV Sa 18.00; Poetic<br />
Spheres mit Maroula Blades: Lesung mit Musik &Film<br />
(OV+dtÜb) Sa 18.45; Berlin Sci-FiFilmfest: Preisverleihung<br />
Sa 20.00; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-FiThriller Feature VSa<br />
20.00; Berlin Sci-Fi Filmfest: Babylon‘s Sci-Fi Saturday<br />
Selection Sa 20.15; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-FiWeb &TV<br />
Series VI Sa 21.15; Berlin Sci-Fi Filmfest: LGBT Feature VI<br />
Sa 22.00; Berlin Sci-Fi Filmfest: Sci-Fi Experimental Shorts<br />
VI Sa 22.30; SaturdayMidnight AI Sexbots Feature Sa 0.00;<br />
Stummfilm um Mitternacht: Der letzte Mann (m. Live-Musikbegleitung)<br />
Sa 0.00; Verliebt in meine Frau –Amoureux de<br />
ma femme (OmU) So 14.15; Rams (OmenglU) So 14.15;<br />
Afrikanisches Gewitter – Ein Kontinent unter Einfluss –<br />
L‘orage africain: Un continent sous influence (OmenglU; m.<br />
Gast u.Diskussion) So 14.30; CinemAperitivo: Gestern,<br />
heute und morgen –Leri, oggi, domani (OmU; m. Diskussion)<br />
So 16.00; Whatever Happens Next So 16.00; Pink Elephants<br />
(OmU) So 18.00; Die andere Seite vonallem –Druga<br />
stranasvega (OmU)So18.15; Nosferatu –Eine Symphonie<br />
des Grauens (m. Live-Musikbegleitung) So 19.30; Indo-<br />
German Film: Thugs of Hindostan (OmU) So 20.00; Offenes<br />
Geheimnis –Todos lo saben (OmenglU) So 20.15<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Back to the<br />
Fatherland (OmU) Sa 10.15; Suspiria (OmU) Sa12.00,<br />
18.00, 21.15,So16.45, 20.00; Bad Times at the El Royale<br />
(OmU) Sa 15.00, So 13.45; Spatzenkino: Verflixt und aufgeweckt<br />
So 11.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um Sa<br />
11.00, So 10.30; Elliot, das kleinste Rentier Sa 12.45, So<br />
12.15; Der kleine Spirou Sa 14.30, So 14.00; Wildhexe Sa<br />
16.15, So15.45; The Cakemaker (OmU) Sa 18.30, So<br />
18.00; AStar Is Born(OmU) Sa 21.00, So 20.30<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Smallfoot 11.00;<br />
3D: Phantastische Tierwesen II 11.00, 13.50, 16.10,<br />
19.30, 23.00; Elliot, das kleinste Rentier Sa11.00, So<br />
11.15; Die Unglaublichen II Sa 11.00, So 14.15; Der Nussknacker<br />
und die vier Reiche 11.15, 13.30; Phantastische<br />
Tierwesen II 11.30, 14.30, 17.10, 20.30, 22.30; BurnThe<br />
Stage: The Movie (OmU) 12.00; 25 km/h Sa 13.10, 19.45,<br />
So 13.50, 17.45; 3D: Venom Sa 14.00, So 23.00; Der Vorname<br />
Sa 14.40, So 13.40, 20.40; JohnnyEnglish 15.00; A<br />
Star Is Born Sa 16.00, So14.40; Bohemian Rhapsody<br />
16.40, Sa a. 20.00, 22.40, So a. 19.45, 22.50; 3D: Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche Sa 17.00, 19.20, So<br />
17.10, 19.50;Night School 23.10, Sa a. 17.30, 20.15, So<br />
a. 17.40, 20.20; Nur ein kleiner Gefallen Sa 17.40, 19.30,<br />
23.00, So 17.20, 19.20; Aufbruch zum Mond 19.40, So a.<br />
16.00; Halloween 20.30; Abgeschnitten Sa 22.00, So<br />
22.15; Operation: Overlord Sa 23.15, So 23.00; APrayer<br />
Before Dawn 23.15; Wuff So 11.10; Wildhexe So 11.15;<br />
Ballon So 11.45; 3D: Phantastische Tierwesen und wo sie<br />
zu finden sind So 14.00; 3D: Phantastische Tierwesen und<br />
wo sie zu finden sind /3D: Phantastische Tierwesen II So<br />
17.00<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Berlin Babylon<br />
(Omdt+englU) 14.30; Aufbruch zum Mond (OmU) 16.30,<br />
19.30, 22.30, So a. 11.00; Moritz Daniel Oppenheim(OmU)<br />
15.00; Blue My Mind (OmU) 17.15; Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) 19.30,22.15; AStar Is Born(OmU) So 11.00; Juliet,<br />
Naked (OmU) 15.00, 19.30; #Female Pleasure (OmU)<br />
17.15; Dogman (OmU) 21.45; Matinee: Ex Libris (OmU) So<br />
10.30; Girl (OmU) 14.45, So a. 11.00; Was uns nicht umbringt<br />
17.00, 19.45; Touch Me Not (OmU) 22.30; Nanouk<br />
(OmU) 15.15; Reise nach Jerusalem (DFmenglU) 17.30;<br />
The World IsMyCountry (OF) Sa 20.00; Matinee: Mackie<br />
Messer So 10.30; In My Room (DFmenglU) So 13.00,<br />
20.00, 22.30<br />
International (✆ 24 75 60 11) Bohemian Rhapsody<br />
16.00; Bohemian Rhapsody(OmU) 19.00, 22.00; Matinee:<br />
An den Rändernder Welt So 11.00; Gundermann So 13.15<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Das Meisterspiel Sa<br />
18.30; Katz und Maus Sa 21.00; Scampolo, ein Kind der<br />
Straße So 15.30; Tonio Kröger So 18.00; Zeit der Götter –<br />
Der Bildhauer Arno Breker So 20.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Wildhexe12.00;<br />
Smallfoot 12.00, 14.20, So a. 17.40; Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 12.00; Meine teuflisch gute<br />
Freundin 12.00; JohnnyEnglish 12.00, 17.15, So a. 14.00;<br />
Der Nussknacker und die vier Reiche 12.00, 20.10, Sa a.<br />
14.00, 17.40,Soa.14.20, 17.00; Das Haus der geheimnisvollen<br />
Uhren 12.00; 25 km/h 12.00, 14.20, Sa a. 22.30;<br />
Phantastische Tierwesen II 12.45, 14.10, 16.00, 19.30,<br />
Sa a. 22.45; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />
14.15; Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween 14.20; Müslüm<br />
(OmU) 14.35, 16.50, 19.50, Sa a. 23.00; BurnThe Stage:<br />
The Movie (OmU) Sa 14.45, 17.40; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 16.30, 19.50, Sa a. 23.00; Die Unglaublichen<br />
II 16.30; Night School 16.50, 19.40; YolArkadasim II (OmU)<br />
17.20, 19.40, Sa a. 23.10; Nur ein kleiner Gefallen 19.30,<br />
Sa a. 22.30; Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts:<br />
The Crimes of Grindelwald (OF) 20.00; Cakallarla Dans V<br />
(OmU) 20.00,Saa.22.45; ultrAslan (OmU) Sa 22.30; Night<br />
School (OF) Sa23.10<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um Sa 13.00, So 12.00; Land derWunder –Le meraviglie<br />
(OmU) Sa14.45; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice<br />
(OmU) Sa 16.45; Loro (OmU) Sa 19.00, So 17.45; Suspiria<br />
(OmU) Sa 21.50, So 22.15; Buster Keaton-Filme So 14.00,<br />
20.30; Renegade (OmU) So 16.00<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) Suspiria (OF) 17.15; Suspiria<br />
(OmU) 20.30<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) An den Rändernder Welt (OmU)<br />
15.15; Bohemian Rhapsody (OmU) 17.30, 20.30; Loro<br />
16.00, 17.40; Werk ohne Autor 19.30; Der Vorname 15.00,<br />
20.00; Wasuns nicht umbringt 17.15, Sa a. 22.10; Gundermann<br />
15.00; Bad Times at the El Royale (OmU) 21.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Phantastische Tierwesen II –<br />
Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald (OmU) 17.15,<br />
20.15, Saa.14.15; Aufbruch zum Mond (OmU) 15.00,<br />
21.00; Aufbruch zum Mond (OF) 18.00, So a. 22.00; Bohemian<br />
Rhapsody(OF) 14.40, 17.40, 20.40; Dogman (OmU)<br />
14.40; Juliet, Naked(OmU) 17.00, 19.20, 21.40; AStar Is<br />
Born(OF) 16.00; AStar Is Born(OmU) 19.00; CreepyCrypt:<br />
Sneak Preview(OF) Sa 22.30<br />
UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Smallfoot<br />
11.50; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub Sa<br />
12.00, So 11.30; Phantastische Tierwesen II 14.00,<br />
16.45, Sa a. 22.55; JohnnyEnglish 14.15; BurnThe Stage:<br />
The Movie (OmU) Sa 14.30; Bohemian Rhapsody 16.30,<br />
19.50; 3D: Phantastische Tierwesen II 17.10, 20.30; Halloween<br />
20.10, Sa a. 22.50; Die Unglaublichen II So 13.50<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) An Elephant Sitting Still –Daxiang<br />
xi dierzuo (OmU) Sa 12.00; Touch Me Not (OmU) 21.10,<br />
Sa a. 12.00; In My Room (DFmenglU) Sa 14.30, So 16.40;<br />
Leto (OmU) Sa 16.30, So 18.30; Das kleine Gespenst Sa<br />
16.50; Die andere Seite von allem –Druga strana svega<br />
(OmU) Sa19.00; Dogman (OmU) Sa19.00, So 14.40;<br />
Studio 6Screening: Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice<br />
(OmU) Sa 20.00, So 18.00; Suspiria (OmU) 21.00, So a.<br />
12.00; Girl (OmU) Sa 23.40; An Elephant Sitting Still –Da<br />
xiang xi di er zuo (OmenglU) So 12.00; Ernest &Celestine<br />
–Freundschaft hat keine Grenzen So 16.40; Alles ist gut (m.<br />
Gast) So 19.00<br />
PANKOW<br />
Blauer SternPankow (✆ 47 61 18 98) Die Unglaublichen<br />
II 13.00; Elliot, das kleinste Rentier 13.30; Wildhexe 15.30;<br />
Smallfoot 15.40; Der Vorname 17.45; Der Trafikant 17.45;<br />
25 km/h 20.00; Was uns nicht umbringt 20.30; Matinee:<br />
Familie Brasch So 10.45; Matinee: An den Rändernder Welt<br />
So 11.15<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Suspiria Sa 14.45;<br />
Aufbruch zum Mond (OmU) 18.00; Suspiria (OmU) 21.00;<br />
KUKI –Internationales Kurzfilmfestival für Kinder und Jugendliche<br />
(Eröffnung) So 14.00; Phantastische Tierwesen<br />
II 14.00, 17.00, 20.00; Matinee: Wildhexe So 12.50; KUKI<br />
–Internationales Kurzfilmfestival für Kinder und Jugendliche<br />
So 15.00; Wildhexe 13.40;<br />
EvaLöbau als freiberuflich prekäre Texterin Alice<br />
Reise nach Jerusalem<br />
Alice ist 39 Jahre alt und freie<br />
Texterin. Frei vor allem von<br />
Aufträgen. Beim Stuhltanz um<br />
einen neuen Job, ist sie immer<br />
diejenige, die übrig bleibt. Als<br />
Alice merkt, dass sie auch von<br />
der Arbeitsagentur nur hingehalten<br />
wird, bricht sie eines<br />
Morgens die Maßnahmen ab.<br />
Smallfoot 15.50; 25 km/h 18.00, 20.40; Matinee: An den<br />
Rändern der Welt So 11.00; Elliot, das kleinste Rentier Sa<br />
13.00, So 11.00; Gundermann 17.45; AStar Is Born(OmU)<br />
20.30; #Female Pleasure So 11.30; Juliet, Naked 18.50, Sa<br />
a. 14.10; Juliet, Naked (OmU) 16.30, 21.10; Matinee: Der<br />
Klang der Stimme So 11.00; Matinee: Werk ohne Autor So<br />
13.00<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche Sa 13.30, So 11.15,<br />
13.45; Bohemian Rhapsody13.30, 16.40, 19.30; Aufbruch<br />
zum Mond Sa 13.30, So 19.00; Was uns nicht umbringt<br />
19.45, Sa a. 13.45, So a. 13.10; 25 km/h 13.45, Sa a.<br />
19.00, So a. 19.50; Smallfoot 14.00, So a. 11.00; Phantastische<br />
Tierwesen II 14.00; Mayinthe Summer Sa 15.00;<br />
3D: Phantastische Tierwesen II 16.15, 19.30; 3D: Smallfoot<br />
16.30; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche Sa<br />
16.30, So 16.50; Juliet, Naked 16.40, Sa a. 19.00, So a.<br />
19.50; Der Trafikant Sa 16.45, So 14.15; #Female Pleasure<br />
22.20, Sa a. 16.50; Der Vorname 17.10, Sa a. 19.20; This<br />
Little Father Obsession Sa 19.30; Loro 19.30; Suspiria<br />
(OmU) Sa 21.30, So 22.20; Werk ohne Autor Sa 21.45; Lola<br />
Pater Sa 22.00; Aufbruch zum Mond (OmU) 22.40; Phantastische<br />
Tierwesen II –Fantastic Beasts: The Crimes of<br />
Grindelwald (OmU) 22.45; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
22.45; Juliet, Naked (OmU) 23.00; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um So 11.00; Mackie Messer So 11.00; Gundermann<br />
So 11.00; Die Unglaublichen II So 11.20; Wildhexe<br />
So 11.30; Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus So<br />
11.45; 3D: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden<br />
sind So 14.00; 3D: Phantastische Tierwesen und wo sie zu<br />
finden sind /3D: Phantastische Tierwesen II So 17.00;<br />
E-Muet So 17.30; Mr Gay Syria So 19.30; Chronic So<br />
22.00; Ballon So 22.50<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Leto (OmU) Sa 15.15, 19.45,<br />
So 20.30; Touch Me Not (OmU) Sa 17.30, So 14.00; Gundermann<br />
Sa 22.00; Kolyma: Straße der Knochen –Kolyma:<br />
Road of Bones (OmU) So 12.00; Familie Brasch So 16.15;<br />
Seestück So 18.00<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Emil und die DetektiveSa<br />
15.00; Reise nach Jerusalem Sa16.30, So 21.45; Kurz<br />
gesehen: Recht auf Stadt, bezahlbaren Wohnraum und aktive<br />
Städtebewohner_innen Sa 18.30; Belladonna of Sadness:<br />
Die Tragödie der Belladonna (OmenglU) Sa 20.30;<br />
Hard Paint –Tinta Bruta (OmenglU) Sa 22.15; Casablanca<br />
(OmU) Sa 23.59; Pünktchen und Anton So 14.30; Berlin,<br />
Prenzlauer Berg –Begegnungen zwischen dem 1. Mai und<br />
dem 1. Juli 1990 So 18.15; Sneak PreviewSo19.30<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 12.00, 15.00, 17.00, 20.15, Sa a. 23.00,<br />
So a. 22.45; Gänsehaut 2:Gruseliges Halloween 12.00;<br />
Smallfoot 12.05, So a. 14.25; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub Sa 12.10; Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um 12.15; Elliot, das kleinste Rentier 12.15, 14.30;<br />
Phantastische Tierwesen und wo siezufinden sind / Phantastische<br />
Tierwesen II Sa 14.00; Phantastische Tierwesen<br />
II 14.15, 16.45, 19.45; Die Unglaublichen II 14.15, So a.<br />
12.00; Der Nussknacker und die vier Reiche Sa 14.20, So<br />
12.00, 14.35; Der Vorname 14.25, 20.00; BurnThe Stage:<br />
The Movie (OmU) Sa 14.30, 14.35; 25 km/h 16.50, 19.40;<br />
JohnnyEnglish 17.00, So a. 14.45; Nur ein kleiner Gefallen<br />
17.05, 19.45; Bohemian Rhapsody 17.05, 20.15, 22.35,<br />
So a. 14.15; Abgeschnitten 17.05; Suspiria 19.30; Aufbruchzum<br />
Mond 22.30, Sa a. 19.45, So a. 19.30; AStar Is<br />
Born 20.05; Bad Times at the El Royale 22.35; Operation:<br />
Overlord 22.55; Ballon 23.00; Sing So 14.30; Venom So<br />
17.10, 22.45; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche So<br />
17.25, 20.00<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Delfine Sa<br />
16.00, So 14.30; Weit. Die Geschichte von einem Weg um<br />
die Welt Sa 17.45; Finding Vivian Maier (OmU) Sa 20.30,<br />
So 18.00; Unser Saatgut: Wir ernten, was wir säen –Seed:<br />
The Untold Story(OmU) So 16.15<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 11.00, 13.50, 16.10, 19.30, Sa a. 23.00; Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.00; Wildhexe<br />
11.10; Der Nussknacker und die vier Reiche 11.10, 13.30;<br />
Phantastische Tierwesen II 11.15, 14.30, 17.15, 20.30,<br />
Sa a. 22.30; Pettersson und Findus: Findus zieht um 11.30;<br />
Die Unglaublichen II 11.30; Elliot, das kleinste Rentier<br />
11.50, 13.45; BurnThe Stage: The Movie 12.00; AStar Is<br />
BornSa13.30; Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween 14.10;<br />
Smallfoot 14.15; Bohemian Rhapsody 14.15, 16.50,<br />
20.10; Johnny English 14.30; Aufbruch zum Mond Sa<br />
16.10, So 20.20; Müslüm (OmU) 16.45, 20.00, Saa.<br />
23.00; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche 16.50; 25<br />
km/h 16.50, 20.15; Night School 17.30, 19.40, Sa a.<br />
23.15; Der Vorname 17.45; Abgeschnitten 19.40; Nur ein<br />
kleiner Gefallen 19.50, Sa a. 23.00; Halloween Sa 20.20,<br />
23.10; 3D: Venom Sa 23.15; Operation: Overlord Sa 23.20;<br />
3D: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind So<br />
14.00; 3D: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden<br />
sind /3D: Phantastische Tierwesen II So 17.00<br />
FILMPERLEN<br />
Ihre Bezüge werden reduziert,<br />
das Geld wird knapp. Eltern<br />
und Freunde ahnen nicht, wie<br />
tief Alice im Chaos steckt, denn<br />
sie kann gut lügen. Der tolle<br />
Debütfilm der in Berlin lebenden<br />
Regisseurin Lucia Chiarla<br />
begeistert durch die wundervolle<br />
EvaLöbau als Alice. (BLZ)<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 13.00; Juliet, Naked<br />
15.00, 20.30; AStar Is Born17.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Gundermann 15.30; Der Trafikant<br />
18.00, 20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Suspiria (OmU) 20.30, Sa a.<br />
13.45; Loro (OmU) 17.00<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) I, Olga –Ja, Olga Hepnarova<br />
(OmenglU) 18.00; The Cakemaker (OmU) 20.15; It Must<br />
Schwing–TheBlueNoteStory (OmU) So 15.30<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Smallfoot 10.00,<br />
12.10; Phantastische Tierwesen II 10.00, 12.50, 14.00,<br />
16.00, 19.30, Sa a. 22.45; Johnny English 10.00, 12.00,<br />
14.20; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 10.00;<br />
Der Nussknacker und die vier Reiche 10.00, 12.20, 14.40,<br />
So a. 17.20; Pettersson und Findus: Findus zieht um 12.10;<br />
Die Unglaublichen II 14.10; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 17.00, 20.00, Sa a. 22.50; Bohemian Rhapsody 17.10,<br />
19.40, Sa a. 22.45; Der Vorname 17.15; Burn The Stage:<br />
The Movie (OmU) Sa 17.15; Halloween 20.15, Sa a. 23.10;<br />
3D: Der Nussknacker und die vier Reiche 20.15; Venom Sa<br />
23.00<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Book Club<br />
Sa 10.30; Gundermann Sa 12.45, So 20.15; Mackie Messer<br />
Sa 15.15, So 12.45; Ballon 17.45; Klassentreffen 1.0<br />
–Die unglaubliche Reise der Silberrücken Sa 20.15, So<br />
15.15; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />
So 10.30<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11) Mackie Messer 12.00; Der<br />
Vorname 15.00, 17.30, 20.00, Sa a. 22.30<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Smallfoot<br />
10.00, 12.10, Soa.14.30; Phantastische Tierwesen II<br />
10.00, 12.50, 14.00, 16.00, 19.30, 22.45; JohnnyEnglish<br />
10.00, 12.00, 14.20,17.30;Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween<br />
10.00, 15.05; Die Unglaublichen II 10.00, 12.10,<br />
14.20; Der Nussknacker und die vier Reiche 10.00, 12.10,<br />
14.45, 17.15, Sa a. 20.20; Das Haus der geheimnisvollen<br />
Uhren 10.00; Wildhexe 12.15; Das schönste Mädchen der<br />
Welt 12.30; Burn The Stage: The Movie (OmU) Sa 14.45;<br />
Bohemian Rhapsody 16.40, 19.40, 23.00; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 16.55, 20.00, 23.00; Aufbruch zum<br />
Mond 17.10, 19.45, 22.55; 25 km/h 17.10, 20.20, 23.00;<br />
Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts: The Crimes<br />
of Grindelwald (OF) 19.50; Venom 23.00; The Nun 23.05<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00)Afrikamera: Supa Modo (OmenglU)<br />
Sa 15.00; Afrikamera: Kurzfilmprogramm (Tunisia Factory)Sa17.00;<br />
Afrikamera: Kurzfilmprogramm (Sudan Shorts)<br />
Sa 18.30; Afrikamera: Five Fingers for Marseilles (OmenglU)<br />
Sa 20.30; Afrikamera: Abaabi ba boda boda –The Boda<br />
Boda Thieves(OmU) So 17.00; Afrikamera: Boxing Libreville<br />
(OmenglU) /Vivre riche (OmenglU) So 19.00; Afrikamera:<br />
Ephraim und das Lamm –The Lamb (OmenglU) So 21.00;<br />
Zum 100. Geburtstag von Margaret Tait: Blue Black Permanent<br />
(m. Vorfilm) Sa 19.00; Magical HistoryTour: M–Eine<br />
Stadt sucht einen Mörder (m. Vorfilm) So 20.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um Sa 12.30, So 15.15; Elliot,<br />
das kleinste Rentier Sa 12.30, 14.20, So 14.00; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 17.10, 20.30, Sa a. 12.50, 14.45,<br />
18.00, 21.15, 22.50, So a. 13.00, 15.30, 21.00, 22.20;<br />
Aufbruch zum Mond 16.30, 19.40, 23.00, Sa a. 13.15, So<br />
a. 13.45; Night School 19.50, 23.00, Sa a. 13.30, 16.40,<br />
So a. 13.50, 16.50; Das schönste Mädchen der Welt Sa<br />
13.30; Das Haus der geheimnisvollen Uhren Sa 13.30;<br />
Smallfoot 16.50, Sa a. 13.40; Phantastische Tierwesen II<br />
13.45, Saa.16.10, 19.30, 22.40, So a. 12.30, 16.30,<br />
19.00, 22.20; Wuff Sa 14.00; Johnny English Sa 14.00,<br />
17.25, So 14.10, 17.30, 20.40; Bohemian Rhapsody<br />
14.00, 23.00, Sa a. 16.20, 19.40, So a. 16.35, 19.50; 25<br />
km/h 14.00, 20.00, Sa a. 16.10, So a. 16.20; Gänsehaut<br />
2: Gruseliges Halloween Sa 14.10, So 13.45; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub Sa 14.30, So 12.30; Die Unglaublichen<br />
II 14.30, Sa a. 16.50; Der Nussknacker und die<br />
vier Reiche Sa 14.30, So 13.40; Der Trafikant Sa 14.40, So<br />
12.30; Der Vorname 14.50, 17.10, 19.50; Kler –Klerus<br />
(OmU) 16.20; Ballon Sa 16.30, So 22.30; Nur ein kleiner<br />
Gefallen 17.00, 20.00, Sa a. 23.00, So a. 23.10; 3D: Der<br />
Nussknacker und die vier Reiche 17.10, 19.50; Venom<br />
17.20, 20.10; Halloween 22.30, Sa a. 17.20, 20.10, So a.<br />
16.40, 20.20; Juliet, Naked 17.40, 20.15; Suspiria 22.40,<br />
Sa a. 19.10, So a. 19.20; Was uns nicht umbringt 19.30;<br />
Müslüm (OmU) 19.30, 22.40; Assassination Nation 19.30,<br />
22.20; AStar Is BornSa19.50, So 19.40; Mission: Impossible<br />
–Fallout Sa 22.30; 3D: Venom 22.45; Hunter Killer<br />
22.50; Abgeschnitten 22.50; Operation: Overlord Sa 23.00,<br />
So 22.50; Cakallarla Dans V(OmU) Sa 23.00, So 22.50;<br />
Werk ohne Autor So 12.40; Ballett aus dem Royal Opera<br />
House London: La Bayadere (OmU) So 15.00; Jak pies z<br />
kotem (OmU) So 17.30; The Nun So 23.10<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Die Unglaublichen<br />
II –Incredibles II (OF) Sa 13.30; Crazy Rich –<br />
Crazy Rich Asians (OF) 13.30; Bohemian Rhapsody (OF)<br />
13.30, 16.45, 19.40, 23.00; Smallfoot (OF) Sa 13.40; Nur<br />
ein kleiner Gefallen –ASimple Favor (OF) 16.30, 19.30, Sa<br />
a. 13.40; Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts:<br />
The Crimes of Grindelwald (OF) 13.45, 17.15, 20.30,<br />
22.45; 3D: Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts:<br />
The Crimes of Grindelwald (OF)14.00, 16.15, 19.30, 23.00,<br />
So a. 16.50; Der Nussknacker und die vier Reiche –The<br />
Nutcracker and the Four Realms (OF) Sa 14.20, So 13.45;<br />
Aufbruch zum Mond (OF) 16.30, 19.50; Juliet, Naked (OF)<br />
Sa 16.40, 20.00,So13.50, 19.50; JohnnyEnglish –Johnny<br />
English Strikes Again (OF) 17.00; 3D: Der Nussknacker und<br />
die vier Reiche –The Nutcracker and the Four Realms (OF)<br />
17.00; AStar Is Born (OF) Sa 19.20, So 20.00; Suspiria<br />
(OF) 19.30, 22.50; Operation: Overlord (OF) Sa 22.45, So<br />
23.10; 3D: Venom (OF) 23.15; Halloween (OF) 23.15; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind –Fantastic<br />
Beasts and Where to Find Them (OF) So 14.00; BurnThe<br />
Stage: The Movie (OmenglU) So 14.00<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Phantastische<br />
Tierwesen und wo sie zu finden sind Sa 10.20; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II Sa 13.30, So 16.45; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II –Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald<br />
(OF) 20.00, 23.15, Sa a. 16.45, So a. 13.30; 3D:<br />
PhantastischeTierwesen und wo sie zu finden sind –Fantastic<br />
Beasts and Where to Find Them (OF) So 10.15<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Dogman (OmU) Sa<br />
17.00; Hard Paint Sa 19.00; Türkische Früchte So 15.00;<br />
Showgirls (OF) So 17.00; Sneak Preview (OmU) So 19.30;<br />
Mandy(OmU) So 22.15<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Smallfoot Sa 10.00; Phantastische<br />
Tierwesen II 16.00, 19.00, 22.00, Sa a. 10.00; Elliot, das<br />
kleinste Rentier 10.00, 12.00, 14.00; Die Unglaublichen II<br />
12.30, Sa a. 10.00; Der Nussknacker und die vier Reiche<br />
10.00, 12.00, 15.00, 17.30; JohnnyEnglish Sa 12.00; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II 14.00, 17.00, 20.15; Gänsehaut<br />
2: Gruseliges Halloween 14.00; Bohemian Rhapsody<br />
14.00, 17.00, 20.00; Der Vorname 16.00; Night School<br />
18.00, 22.30; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche<br />
20.00; 25 km/h 20.15; Operation: Overlord 22.30; Halloween<br />
22.45<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Wildhexe Sa 14.15, So 13.45;<br />
Wuff Sa 16.15; Der Vorname Sa 18.30, So 20.30; 25 km/h<br />
Sa 20.30, So 18.15; Gundermann So 15.45<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 11.30; Elliot, das kleinste<br />
Rentier 11.30, 14.30; 3D: Die Unglaublichen II 11.30; Das<br />
Haus der geheimnisvollen Uhren Sa 11.30; Gänsehaut 2:<br />
Gruseliges Halloween 11.35; Hotel Transsilvanien 3: Ein<br />
Monster Urlaub 11.40; Book Club Sa 11.50,So11.30; Burn<br />
The Stage: The Movie 12.00; Der Nussknacker und die vier<br />
Reiche 12.10, 13.50; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
13.50, 16.15, 19.30, Sa a. 23.00; Müslüm (OmU) 20.15,<br />
Sa a. 13.55, 23.10, So a. 17.00; Die Unglaublichen II<br />
14.00; Smallfoot 14.05; Bohemian Rhapsody 17.10,<br />
20.00, Sa a. 14.05, 22.50; Phantastische Tierwesen II<br />
14.30, 17.00, 20.15, Sa a. 22.30; Johnny English 14.50;<br />
25 km/h 16.45; 3D: Venom 16.50; Nur ein kleiner Gefallen<br />
Sa 17.00, 19.45, So 13.55, 20.15; 3D: Der Nussknacker<br />
und die vier Reiche Sa 17.05; Night School 17.15, 20.00,<br />
Sa a. 23.10; Der Vorname 17.40; Suspiria 19.40, Sa a.<br />
22.45; AStar Is Born19.40; Halloween 19.55, Sa a. 23.00;<br />
Operation: Overlord Sa 23.10; Das schönste Mädchen der<br />
Welt So 11.30; 3D: Phantastische Tierwesen und wo sie zu<br />
finden sind So 14.00; 3D: Phantastische Tierwesen und wo<br />
sie zu finden sind /3D: Phantastische Tierwesen II So<br />
17.00<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Smallfoot<br />
12.00, So a. 14.10; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />
12.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 12.00;<br />
Gänsehaut 2: Gruseliges Halloween 12.00; Die Unglaublichen<br />
II 12.00, 14.10, 17.10; Der Nussknacker und die vier<br />
Reiche 12.00, 14.20, 17.15, So a. 20.15; Phantastische<br />
Tierwesen II 12.30, 14.15, 16.00, 19.30, Sa a. 22.45;<br />
Müslüm (OmU)14.15, 16.50, 20.00, Sa a. 23.00; BurnThe<br />
Stage: The Movie (OmU) Sa 14.45; Johnny English 14.50,<br />
17.15; 3D: Phantastische Tierwesen II 16.40, 19.50, Sa a.<br />
23.00; Bohemian Rhapsody17.00, Sa a. 19.50, 22.45,So<br />
a. 20.10; Phantastische Tierwesen II –Fantastic Beasts:<br />
The Crimes of Grindelwald (OF) 20.00; Cakallarla Dans V<br />
(OmU) Sa 20.10, 23.00; YolArkadasim II (OmU) Sa 22.50<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Gundermann Sa<br />
19.00; MandySa21.15; Die sichere GeburtSo14.00; Immer<br />
dieser Michel 1: Michel in der Suppenschüssel So<br />
16.30; BlacKkKlansman So 18.15<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 4714001) Die andere Seite vonallem<br />
18.00; Reise nach Jerusalem 20.15; Mandy (OmU) 22.00;<br />
An den Rändernder Welt So 16.00<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Ballon Sa 10.00; Familie<br />
Brasch Sa 12.45, So 10.15; Kinderfilm des Monats: Jim<br />
Knopf und Lukas der Lokomotivführer 15.00; Aufbruch zum<br />
Mond Sa 17.30, So17.15; Gundermann Sa 20.30, So<br />
20.15; Treffpunkt Erasmus: Die Kriegsjahre von Werner<br />
Klemke So12.30; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />
Sa 10.00; Wildhexe Sa 12.00, So 11.15; Der kleine Spirou<br />
Sa 14.15, So 13.30; Elliot, das kleinste Rentier Sa16.15,<br />
So 15.30; Wuff Sa 18.15, So 17.30; Aufbruch zum Mond Sa<br />
20.45, So 20.00<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Offenes Geheimnis Sa<br />
18.00; Loro 20.30; Dokumentarfilm (Aischa, der Tanz und<br />
wir; m.Gästen) So 11.00; Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um So 13.30; Der Duft des Westpaketes (m. Gästen)<br />
So 15.30; Gundermann So 18.00<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Die Unglaublichen II Sa<br />
10.30, So 13.00; The Cakemaker (OmU) Sa15.15; Der<br />
Trafikant 17.30; Was uns nicht umbringt 20.00; Matinee:<br />
Der Klang der Stimme So 11.00; Der marktgerechte Patient<br />
So 15.15<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 8114678) Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus<br />
16.00; Mackie Messer 18.00; Sweet Country (OmU)<br />
20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Wasuns nicht umbringt 14.45; Der<br />
Trafikant 17.45; 25 km/h 20.30; Matinee: Werk ohne Autor<br />
So 11.00<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Die kleine<br />
Zauberflöte 15.00; Familie Brasch Sa 17.00; Carmen (m.<br />
Vorfilmen u. Live-Musikbegleitung) Sa 19.30; BlacKkKlansman<br />
(OmU) Sa 21.15; Kurzfilme (mit Patund Patachon) So<br />
17.00; 303 So 19.00<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Die Abenteuer von<br />
Wolfsblut Sa 13.00, So 11.15; Der kleine Spirou Sa 14.00,<br />
So 13.00; Pettersson und Findus: Finduszieht um Sa 14.15,<br />
So 14.00; Elliot,das kleinste Rentier Sa14.15, So 12.30;<br />
Phantastische Tierwesen II 15.00, 17.45, 20.30, So a.<br />
12.30; Wildhexe Sa 16.15, So 14.15; Der Vorname 21.00,<br />
Sa a. 16.15,Soa.10.00; 25 km/h 16.15, Sa a. 18.15, So<br />
a. 11.45; Juliet, Naked 18.45; #Female Pleasure Sa 18.45,<br />
So 14.45, 16.30; Was uns nicht umbringt Sa20.45, So<br />
20.30; Bohemian Rhapsody(OmU) 20.45, So a. 10.00; Der<br />
Trafikant So 10.15; Cinematograph –Der russische Salon:<br />
Sklavin der Liebe So 17.00; Cold War: Der Breitengrad der<br />
Liebe So 18.45<br />
UCI Kinowelt Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
Smallfoot 11.00, So a. 13.45; Phantastische Tierwesen II<br />
11.00, 13.30, 19.45, Sa a. 16.30, So a. 16.15; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 11.00; 3D: Der Nussknacker<br />
und die vier Reiche 11.00, So a. 17.20; Pettersson und<br />
Findus: Findus zieht um 11.15; Der Nussknacker und die<br />
vier Reiche 13.45, Sa a. 16.45; Phantastische Tierwesen<br />
und wo sie zu finden sind / Phantastische Tierwesen II Sa<br />
14.00; Die Unglaublichen II 14.15; Burn The Stage: The<br />
Movie (OmU) Sa 14.30; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
16.50, 20.20, Saa.23.00, So a. 14.00; Johnny English<br />
17.15; Aufbruch zum Mond 19.35; Bohemian Rhapsody<br />
19.45, Sa a. 23.00, So a. 16.20; Halloween Sa 20.15,<br />
23.00; Venom Sa23.00; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
–Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald (OF) So 20.00<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
18.00: Revolt. She said. Revolt again. /Mar-a-Lago.<br />
19.00: Eine griechische Trilogie<br />
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Deutsche OperBerlin (& 34 38 43 43)<br />
18.00: Die Fledermaus<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.30: CryBaby<br />
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Ein Abenteurer erzählt<br />
Wer Reinhold Messner beschreibt, verwendet gern das Wort „extrem“,<br />
weil beim ihm sogar „außergewöhnlich“ noch schwach wirkt. So viel<br />
hat dieser 1944 geborene Berufs-Abenteurer schon erlebt, erkundet, erobert,<br />
erlitten. 14 Achttausender-Berge hat er bestiegen, die Wüste Gobi und Grönland<br />
durchquert. Wenn er zurückkommt, kündet er in <strong>Zeitung</strong>en, im Fernsehen<br />
und in Dokumentarfilmen von seinen Erlebnissen, hält all der Spitzenleistungen<br />
zum Trotz sein Ichzurück und spricht lieber vonder Natur, die es<br />
zu bewahren gilt. Jetztist er wieder auf Vortragsreise und widmet sich einem<br />
seiner Lieblingsthemen: Er erzähltdavon, wie er 1989/90 zusammen mit ArvedFuchs<br />
die abgebrochene Antarktis-Expedition vonErnestH.Shackleton<br />
vollendete: Mehr als 1000 Kilometer zu Fußdurch Eisund Schnee undWind<br />
undEinsamkeit. Anders alsShackleton vormehr als 100 Jahren hatte Messner<br />
keine Hundedabei.Leider. CorneliaGeißler<br />
Wild –Messner live. So, 18 Uhr,Universität derKünste, Hardenbergstraße33, 37,90 Euro<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
19.00: Alte Meister;20.00: Transit<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: Die tote Stadt<br />
Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />
(& 88 59 11 88) 11.00: EinWeihnachtsgeschenk für<br />
Walter;16.00: Die Tanzstunde<br />
Radialsystem V (& 288 78 85 88)<br />
20.00: Serge(Solistenensemble Kaleidoskop)<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
16.00: Der nackteWahnsinn<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
17.00: Soll mir lieber Goya;19.30: Das Kalkwerk<br />
20.00: fontane.200<br />
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Dirigent<br />
ANTONIO<br />
MÉNDEZ<br />
22.-24.11.2018 ·20.00 UHR<br />
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JAVIER PERIANES Klavier<br />
Werkevon SERGEJ RACHMANINOW,<br />
MAURICE RAVEL und OLIVIER MESSIAEN<br />
Dethe an lletin<br />
TheWorld<br />
on Paper<br />
2..20..20<br />
i 0Uh, Dbi 2 Uh<br />
Unte den inden , 0 elin<br />
dbalailaie.de<br />
Mit den<br />
Welthits<br />
SONNTAG<br />
Raqib Shaw: Untitled,<br />
2003 (Detail) ©Raqib Shaw<br />
„All out of love“,<br />
„The one that you love“,<br />
„Making love out of<br />
nothing at all“ u.a.<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
18.00: L’Orfeo; 21.00: AMonteverdi Project<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
18.00: Volksverräter!! nach HenrikIbsen<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
19.00: Wiewär’s, wie wär’s?<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Lieber Maxials normal! (Maxi Gstettenbauer)<br />
KLASSIK<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
11.00 Kl.Saal: Kirichenko-Trio<br />
20.00 Gr.Saal: <strong>Berliner</strong> Oratorien-Chor<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
16.00: Rundfunkchor Berlin, RSB Berlin., Ltg.Simon<br />
Halsey, Mitsingkonzert<br />
20.00: Camerata vocale Berlin, Neues Kammerorchester<br />
Potsdam, Ltg.Etta Hilsberg<br />
Philharmonie/KMS (& 254 88 -1 32) 15.00:Vivaldi-<br />
Gala; 20.00: <strong>Berliner</strong> Bach Akademie<br />
KONZERT<br />
Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />
20.00: Tina Dico mit Band<br />
Anzeige<br />
KONZERTHAUS<br />
ORCHESTER<br />
BERLIN<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
20.00: Jazz &Lyrics<br />
Pierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)<br />
20.00: Einstürzende Neubauten<br />
EXKLUSIVES CLUBKONZERT<br />
7.12.2018<br />
TICKETS: 68316831<br />
ESTREL BERLIN ·ESTREL.COM<br />
MARIA<br />
AUSTRIA<br />
FOTOGRAFIN<br />
18.10.18-10.03.19<br />
DASVERBORGENE MUSEUM.DE<br />
Nach US-Tournee<br />
einziges<br />
Deutschlandkonzert!<br />
Tenjo Sajiki Theater, 1973 ©Maria Austria/MAI
38 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 Werbraucht<br />
denOsten? 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />
Die StoryimErsten 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
15.30 Panorama –die Reporter 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
17.30 Monitor 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
18.30 Zapp 19.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 19.30 MüssenFrauen alles können?<br />
20.00 Tagesschau 20.15 Sterben verboten?<br />
21.02 Frau S. will sterben 21.30 Werhilft mir beim<br />
Sterben? 22.15 Wasglaubt Deutschland? 23.00<br />
Müssen Frauen alles können? 23.30 Unterwegs<br />
im Westen 0.00 Tagesthemen 0.20 betrifft 1.05<br />
Extra 1.15 Sterben verboten?<br />
ONE<br />
5.30 kinokino 5.45 Auf derStraße. TV-Drama, D<br />
2014 7.15 Weingut Wader –Das Familiengeheimnis.<br />
TV-Drama,D2018 8.45 Der Traum ihres Lebens.<br />
TV-Drama,D2006 10.15 Unser Kind. TV-<br />
Drama, D2018 12.00 Brisant 12.40 BAMBI 2018<br />
15.40 Lindenstraße 16.10 Lindenstraße 16.40<br />
Lindenstraße 17.10 Lindenstraße 17.40 Lindenstraße<br />
18.10 Lindenstraße 18.40 Nicht ohne meine<br />
Leiche. Komödie, CHN/HK2007 20.15 Engelmacher<br />
–Der Usedom-Krimi. TV-Kriminalfilm,D<br />
2016 21.45 kinokino 22.00 Babel. Drama, USA/<br />
MEX/F 2006 0.15 Miss Fishersmysteriöse Mordfälle<br />
1.10 AgathaChristies Poirot. Himmel und<br />
Hölle.TV-Kriminalfilm, GB 1992<br />
ZDF NEO<br />
5.40 Candice Renoir 6.30 TerraX7.15 TerraX<br />
8.00 TerraX8.45 TerraX9.30 TerraX10.15 Terra<br />
X 11.00 TerraX11.40 TerraX12.25 TerraX<br />
13.10 TerraX13.55 TerraX14.40 TerraX15.25<br />
TerraX16.05 Dieglorreichen1016.50 Sketch<br />
History 17.15 Vera –Ein ganz spezieller Fall. Familienbande.<br />
TV-Kriminalfilm, GB 2015 18.45 Agatha<br />
Raisin 19.30 Agatha Raisin 20.15 ... unddann<br />
kamPolly. Komödie, USA 2004. MitBen Stiller,<br />
JenniferAniston, Philip Seymour Hoffman 21.35<br />
Heist –Der letzteCoup. Actionfilm, USA/CDN<br />
2001. MitGeneHackman, DannyDeVito,Delroy<br />
Lindo 23.15 Serenity –Fluchtinneue Welten. Sci-<br />
Fi-Film, USA 2005 1.05 Code 37<br />
ZDF INFO<br />
6.15 The Wanted –AufVerbrecherjagd 7.00 Harry<br />
und Meghan 7.45 (für HG) Der unterschätzte<br />
Thronfolger 8.30 Modern Royals –William, Harry<br />
&Co. 9.15 ZDF-History 10.30 Das war dann mal<br />
weg 14.15 (für HG) Leben im geteilten Deutschland<br />
15.45 Lebensretter Technik –Von SOS bis<br />
112 16.30 ZDF-History 19.30 Skandal! Große<br />
Affären in Deutschland 20.15 Das war dann mal<br />
weg. Henkelmann, Hawaii-Toast &Co. 21.00 Das<br />
war dann mal weg 21.45 Das war dann mal weg<br />
22.30 Das war dann mal weg 23.15 Das war<br />
dann mal weg 0.00 Lebensretter Technik –Von<br />
SOS bis 112 0.45 (für HG) Leben im geteilten<br />
Deutschland 2.15 ZDF-History<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik Wolfgang Amadeus Mozart und<br />
sein Klavierquartett g-Moll KV 478. Ein echtes<br />
unternehmerisches Risiko ging der Verleger<br />
Franz Anton Hoffmeister ein, als er bei Mozart<br />
drei Quartette für Streichinstrumente und Klavier<br />
bestellte. Zuvor hatte es nur wenige Stücke<br />
indieser Besetzung gegeben. Mozart sollte<br />
sie bekannt machen und einen neuen Markt<br />
erschließen. Leider war sein erstes Klavierquartett<br />
offenbar zu schwer für Laienmusiker,<br />
so dass Hoffmeister keine weiteren verlegen<br />
wollte. Mozart komponierte daraufhin nur noch<br />
ein weiteres, das dritte kam nie zustande.,<br />
ca. 56 Minuten<br />
19.05 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
Gottfried von Einem: „Der Prozess” Oper in<br />
zwei Teilen und neun Bildern, ca. 175 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Konzert amSamstagabend Mit Werken von<br />
Strawinsky,Ibert, Beethoven, J. Adams,<br />
Brahms, J. Haydn, ca. 176 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
Die besondere Aufnahme Mit Werken von<br />
von Einem, Hunyadi László, ca. 60 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik Revisited Forum neuer<br />
Musik 2008. humanity &composition. Mit<br />
Frank Kämpfer,ca. 45 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
0.05 DKULTUR (89.6 MHz)<br />
Literatur „zum beispiel w.”Tagung zum Werk<br />
von Michael Wildenhain, ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
18.05 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
Feature Bella Palanka. Eine serbisch-deutsche<br />
Heimaterzählung.Mit Lisa Hrdina, Alexander<br />
Ebeert, Nico Holonics, Ralf Bei der Kellen,<br />
Klaus-Michael Klingsporn, Julius Stucke. Von<br />
Johanna Bentz, ca. 55 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht Poet des fremden Blicks. Eine<br />
Lange Nacht mit Peter Lilienthal. Von Jochanan<br />
Shelliem, ca. 175 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Deutschlandfunk Radionacht Jazz. Auftakte.<br />
Epochale Erstlingsalben der Jazzgeschichte.<br />
Mit Odilo Clausnitzer,ca. 235 Minuten<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Michelle Willson. Mit Sabine Korsukéwitz,<br />
ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazzwerkstatt Peitz Nr.55:<br />
Barry Altschul Trio, ca. 56 Minuten<br />
ARD<br />
7.05 Sagenhaft: Märchen aus allerWelt 7.10<br />
(für HG) Anna und die wilden Tiere 7.35 (für<br />
HG) Anna und die Haustiere 7.50 (für HG)<br />
Checker Tobi 8.15 (für HG) neuneinhalb 8.25<br />
(für HG) Die Pfefferkörner 8.55 (für HG) Die<br />
Pfefferkörner 9.25 (für HG) Die Pfefferkörner<br />
9.50 (für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Ski<br />
alpin: Weltcup. Slalom Damen, 1. Lauf. Aus<br />
Levi (FIN) 11.25 (für HG) Wer's glaubt, wird<br />
selig. Komödie, D2012 13.00 (für HG) Tagesschau<br />
13.05 (für HG) Sportschau. Ski alpin /<br />
ca. 14.20 Eisschnelllauf /ca. 15.05 Eiskunstlauf<br />
/ca. 15.45 Skispringen 18.00 (für HG)<br />
Sportschau 19.10 (für HG) Sebastian Steudtner<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Frag doch mal die Maus<br />
Die große Familienshow<br />
Gäste: Henry Maske, Franziska van<br />
Almsick, Christian Neureuther,Lisa<br />
Feller,Sonya Kraus, Max Giesinger<br />
Moderation: Eckart von Hirschhausen<br />
23.15 (für HG) Tagesthemen<br />
23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />
23.40 (für HG) Inas Nacht<br />
Gäste: Otto, Katrin Bauerfeind,<br />
George Ezra<br />
0.55 (für HG) Verrückt nach Zug<br />
BBQ am Bahnsteig<br />
RTL<br />
5.50 Betrugsfälle. Doku-Soap. Kinderbesuch<br />
6.20 Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.20 Verdachtsfälle.<br />
Doku-Soap 8.20 Der Blaulicht-<br />
Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />
von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />
9.20 Der Blaulicht-Report. Aufregende<br />
Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,Sanitätern<br />
und Notärzten 10.20 Der Blaulicht-Report.<br />
Doku-Soap 11.20 Der Blaulicht-<br />
Report. Doku-Soap 12.20 (für HG) Ninja Warrior<br />
Germany –Die stärkste Show Deutschlands.<br />
Finale 15.00 (für HG) Star Wars: Das<br />
Erwachen der Macht. Sci-Fi-Film, USA 2015<br />
17.45 Best of ...! 18.45 aktuell 19.05 Life –<br />
Menschen, Momente, Geschichten<br />
20.15 (für HG) Das Supertalent<br />
Jury: Sylvie Meis, Bruce Darnell, Dieter<br />
Bohlen. Moderation: Daniel Hartwich<br />
In der ersten Folge begeisterte das<br />
Akustik-Pop-Duo „Dry Dudes“ die Jury<br />
und darf vom Einzug ins Finale träumen.<br />
22.30 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />
fertig,los!<br />
Mit Frank „Buschi“ Buschmann<br />
23.30 Adam sucht Eva<br />
Gina-Lisa Lohfink, Emilija Mihailova,<br />
Jan Sokolowsky<br />
0.30 Das Supertalent Show<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
16.00 MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell<br />
16.30 (für HG) Apachen. Western, DDR/RUM/<br />
SU 1973 18.00 Heute im Osten 18.15 (für<br />
HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt 18.45 (für<br />
HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />
Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 Ein Kessel<br />
Buntes 22.15 (für HG) Aktuell 22.20 Boxen.<br />
Robin Krasniqi (D) –Stefan Härtel (D).<br />
Aus Dessau (D) 0.20 (für HG)Tödliche Geheimnisse.<br />
TV-Thriller,D2016 2.05 (für HG)<br />
Der Chef. Kriminalfilm, F/I 1972<br />
Bayern<br />
17.00 Gernstl –Siebenmal Bayern 17.15 Eiskunstlauf.<br />
Aufzeichnung aus Oberstdorf 17.45<br />
(für HG) Zwischen Spessart und Karwendel<br />
18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für HG) Gut<br />
zu wissen 19.30 (für HG) Kunst &Krempel<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Grüß Gott, HerrAnwalt. TV-Kriminalfilm, D2007<br />
21.45 (für HG) Rundschau Magazin 22.00 (für<br />
HG) Aber jetzt erst recht. TV-Drama, D2010<br />
23.30 (für HG) Ein Fall von Liebe. TV-Liebesdrama,<br />
D2009 1.00 (für HG) Alles was recht<br />
ist –Sein oder Nichtsein. TV-Komödie, D2011<br />
Vox<br />
15.50 Shopping Queen 16.55 Tierbabys –süß<br />
und wild! 18.00 hundkatzemaus 19.10 Der<br />
Hundeprofi 20.15 (für HG) Der Tag, an dem<br />
die Erde stillstand. Sci-Fi-Film, USA/CDN<br />
2008 22.10 (für HG) Der Kaufhaus Cop 2.<br />
Komödie, USA 2015 0.00 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Bis dass derTod uns scheidet 1.00 (für HG)<br />
Medical Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Verhängnisvolle Familienbande<br />
1.45 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Handschrift Mord<br />
Super RTL<br />
14.25 Sally Bollywood 14.55 ALVINNN!!! und<br />
die Chipmunks 15.25 ALVINNN!!! und die<br />
Chipmunks 15.55 ALVINNN!!! und die Chipmunks<br />
16.15 ALVINNN!!! und die Chipmunks<br />
16.45 ALVINNN!!! und die Chipmunks 17.15<br />
Zak Storm –Super Pirat 17.45 Sally Bollywood<br />
18.10 Bugs Bunny &LooneyTunes 18.45<br />
Woozle Goozle und die Weltentdecker 19.15<br />
Tomund Jerry 19.40 Super ToyClub 20.15<br />
Ghost –Nachricht von Sam. Drama, USA 1990<br />
22.40 Meine himmlische Verlobte. Komödie,<br />
USA 2008<br />
Sport1<br />
8.30 Teleshopping 9.15 Die PS-Profis –Mehr<br />
Power aus dem Pott 9.30 Normal. Magazin der<br />
Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien<br />
10.00 Teleshopping 11.00 Sport-Quiz 13.30<br />
Poker 14.30 Fußball: Legendenspiel. Ronaldinho<br />
and Friends –AdlerAll Stars 17.00 Hans<br />
Sarpei –Das Tsteht für Coach 18.00 Basketball:<br />
BBL. 8. Spieltag: Gießen 46ers –Fraport<br />
Skyliners 20.00 Darts: Grand Slam of Darts.<br />
Viertelfinale 23.30 Change ofHeart. Erotikfilm,<br />
USA 2013<br />
SAT.1, 20.15 UHR ANIMATIONSFILM<br />
Das Dschungelbuch<br />
Der Menschenjunge Mogli wurde als Baby im Dschungelausgesetzt und verdanktsein<br />
Lebeneinem Rudel Wölfe,das das Findelkind als eines der Ihren<br />
aufgezogen hat. Dochals der Jungeälter wird,fällt ein Schatten aufdas Dschungel-Idyll:<br />
Dermächtige Tiger Shir Khan hasstdie Menschen, und Leitwolf Rama<br />
befürchtet dasSchlimmste für Mogli und seine Wolfsfamilie.Deswegen beauftragterseinen<br />
Freund, den Panther Baghira, Mogli zurückzuden Menschen zu<br />
bringen. Doch derWeg in dieMenschensiedlung istweit,und Mogliist nicht<br />
bereit sichmit seinem Schicksalabzufinden. In Balu dem gemütlichen Bären(r.)<br />
findet er einen Freund. Aber kann der ihn vorseinen Feinden beschützen? Denn<br />
außerShir Khan sind da auch noch die verschlagene Schlange Kaaund der AffenkönigKingLouis,der<br />
von Mogli das Geheimnis des Feuers erfahren will.<br />
Die Adaption der Geschichte vonRudyard Kiplingwurde zu einem der erfolgreichsten<br />
und beliebtesten Disney-Zeichentrickfilme aller Zeiten, nicht zuletzt<br />
dank der Songsvon Richardund Robert Shermanund TerryGilkyson.<br />
(USA/1967)<br />
WDR, 20.15 UHR TV-KOMÖDIE<br />
Leberkäseland<br />
prisma<br />
ImJahr1962 TV-Magazin bestehtLatife die Aufnahmeprüfungzum Mathematik-Studium in<br />
Istanbul. Die überzeugte Kemalistin und dreifache Mutter isteine der ersten<br />
Frauen in dieser Männerdomäne,und ihr Gatte,der Zahnarzt Burhan,ist stolz<br />
aufseine kluge Frau.Dochnach dem überraschenden Todvon Burhans Vater<br />
fühlt er sich verpflichtet,dessen verwaisteZahnarztpraxis in der fernen Bundesrepublik<br />
Deutschland zu übernehmen. Stattsich, wievereinbart, ihrer akademischen<br />
Karrierezuwidmen, begleitet Latife ihren Gatten inswestdeutscheMoers.<br />
Die Umstellungist hart:Burhans Mutter hält nichts vonden hochtrabenden Zielen<br />
ihrer Schwiegertochter,und so wird Latife zurHausfrau wider Willen in der<br />
erzkonserrvativen Atmosphäredes Wirtschaftswunders,der sie selbstnur eine<br />
gute Seite abgewinnen kann: die Zufallsentdeckung Leberkäse. Erst alsihredrei<br />
Töchter zu eigenständigenjungen Frauen herangewachsensind, nimmtLatife<br />
ihreakademische Laufbahn wieder auf. Neda Rahmanian und Murathan Muslu<br />
spielen die Hauptrollen in Nils Willbrandts Familiengeschichte.TV-Premiere!<br />
(Dtl./2015)<br />
PROSIEBEN, 20.15 UHR BIBELFILM<br />
Noah<br />
3SAT, 21.45 UHR DOKUMENTARFILM<br />
Dancer –Bad Boy of Ballet<br />
Foto:Sat.1<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
Eines der seltsamsten Kapitel desAlten<br />
Testaments,verfilmtvom unberechenbaren<br />
Regie-Zauberer Darren Aronofsky<br />
(„Requiem for aDream“):Seit Jahren wird<br />
der gottesfürchtige Noah (Russell Crowe)<br />
vonVisionen des bevorstehenden Weltuntergangsgeplagt.Will<br />
Gott die Menschheit<br />
vernichten, weil sieimBegriffist,seine<br />
Schöpfungzuzerstören? Es istder greise<br />
Methusalem,der Noah den entscheidenden<br />
Hinweis gibt,die kommende Sintflut<br />
zu überleben. Im Auftrag des Herren soll er<br />
eine gewaltige Archebauen, um wenigstens<br />
die unschuldigenTiere (und seine eigene<br />
Familie) vorder Katastrophe zu retten. Monumentale<br />
Meditation mit Starbesetzung.<br />
(USA/2014)<br />
Foto: ProSieben<br />
SergeiPolunin wuchs in ärmlichsten Verhältnisseninder Ukraine auf. Nachdem<br />
er zunächstals Turner begann, wechselte er mit sechs Jahren zum Tanz<br />
und wurde als Neunjähriger vonder Staalichen Choreographie-Hochschule in<br />
Kiew angenommen. Mit13Jahren setzte er seine Ausbildungmit einem Stipendium<br />
an der RoyalBallet School in London fort. Nach deren Abschlusswurde er<br />
mit 17 ins RoyalBallet berufen, wo er 2010 als jüngster Tänzer in der Geschichte<br />
der Truppezum Prinzipal aufstieg. Eine steile Karriere, aufderen Gipfel aufden<br />
jungen Tänzer die Sinnkrisewartete: DerLeistungsdruck warzugroßgeworden.<br />
Es folgte eine Reihe vonExzessenund Skandalen, bis Polunin, mit nur22Jahren,<br />
der Bühne den Rücken kehrte.Dochmithilfe Dokumentarfilm der Ballett-<br />
Legende Igor Anatoljewitsch Selenski und des amerikanischen Fotografen David<br />
LaChapelle gelangPolunin ein Comeback, und mit Rollen in Filmen wie„Mord<br />
im OrientExpress“und „The WhiteCrow“ fasste er sogarFuß im Filmgeschäft.<br />
Regisseur Steven Cantor begleiteteSergeiPolunin mit der Kameraund zeichnet<br />
in seinem PorträtAufstieg,Fall und Wiedergeburtdes Ausnahme tänzers nach. .<br />
(GB/2016)<br />
8.20 (für HG) Lassie 8.45 heute Xpress 8.50<br />
(für HG) Bibi Blocksberg 9.15 (für HG) Bibi<br />
und Tina 9.40 (für HG) Bibi und Tina 10.05<br />
(für HG) Eine lausige Hexe 10.25 heute Xpress<br />
10.30 (für HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für<br />
HG) SOKO Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05<br />
(für HG) Menschen –das Magazin 12.15 (für<br />
HG) Der Landarzt 13.00 (für HG) Der Landarzt<br />
13.45 (für HG) Rosamunde Pilcher: Lords lügen<br />
nicht. TV-Romanze, D2010 15.15 (für<br />
HG) Vorsicht, Falle! 16.00 (für HG) Bares für<br />
Rares 17.00 (für HG) heute Xpress 17.05 (für<br />
HG) Länderspiegel 17.35 (für HG) plan b<br />
18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG)<br />
heute 19.25 (für HG) Die Bergretter<br />
20.15 (für HG) Herr und Frau Bulle<br />
TodimKiez. TV-Kriminalfilm, D2018<br />
Mit Alice Dwyer,Johann von Bülow,<br />
Stephan Bissmeier u.a.<br />
21.45 (für HG) Die Protokollantin<br />
Die Lichtung.Krimiserie<br />
22.40 (für HG) heute-journal<br />
23.00 Interstellar<br />
Sci-Fi-Film, USA/GB 2014<br />
Mit Matthew McConaughey, Anne<br />
Hathaway, Jessica Chastain u.a.<br />
Regie: Christopher Nolan<br />
1.35 (für HG) heute-show<br />
5.45 Weibsbilder 6.10 Weibsbilder 6.35 Genial<br />
daneben –Das Quiz 7.30 Genial daneben –<br />
Das Quiz 8.25 Genial daneben –Das Quiz<br />
9.20 Auf Streife. Reportagereihe 10.20 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 11.15 Auf Streife.Reportagereihe<br />
12.10 Auf Streife.Reportagereihe<br />
13.10 Auf Streife.Reportagereihe 14.05 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 15.05 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Auf Streife<br />
–Die Spezialisten. Reportagereihe 17.00<br />
Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />
18.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />
19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken.<br />
Menorca –Geheimnisvoll, vielseitig,<br />
steinreich! 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Das Dschungelbuch<br />
Animationsfilm, USA 1967<br />
Regie:Wolfgang Reitherman<br />
21.55 Slumdog Millionär<br />
Drama, GB/USA 2008<br />
Mit Dev Patel, Saurabh Shukla u.a.<br />
0.15 Exit Wounds<br />
Actionfilm, USA 2001<br />
Mit Steven Seagal, DMX, Isaiah<br />
Washington u.a.<br />
2.05 Running Scared<br />
Actionfilm, D/USA 2006<br />
Mit Paul Walker,Cameron Bright u.a.<br />
16.15 (für HG) Dynastien in NRW 17.00 (für<br />
HG) Beste Heimathäppchen 17.15 (für HG)<br />
Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen mit<br />
Martina und Moritz 18.15 (für HG) Einfach und<br />
köstlich –Kochen mit Björn Freitag 18.45 (für<br />
HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Leberkäseland.<br />
TV-Komödie, D2015 21.45 (für<br />
HG) Mitternachtsspitzen 22.45 (für HG) Sträters<br />
Männerhaushalt 23.30 (für HG) Nuhr imErsten<br />
0.15 (für HG) Der beste Chor im Westen 1.45<br />
(für HG) Der beste Chor im Westen<br />
NDR<br />
15.55 (für HG) WaPo Bodensee. Wer wagt,<br />
verliert 16.45 (für HG) Rentnercops 17.35 (für<br />
HG) Tim Mälzer kocht! 18.00 (für HG) Nordtour<br />
18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Royale Geschwister –zwischen Privileg<br />
und Bürde. Dokumentarfilm,D2018 21.45<br />
(für HG) Ohnsorg-Theater. Schauspiel 23.30<br />
(für HG) Mord mit Aussicht. Todam18. Loch<br />
0.20 (für HG) Mord mit Aussicht. Das nennt<br />
man Camping 1.10 (für HG) Rate mal, wie alt<br />
ich bin 1.55 (für HG) Rate mal, wie alt ich bin<br />
Kabel eins<br />
8.55 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
9.50 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
10.50 Castle 11.45 Castle 12.35 Castle<br />
13.30 Castle 14.25 Castle 15.25 Forever<br />
16.20 News 16.30 Forever 17.25 Forever<br />
18.20 Forever 19.15 Forever 20.15 Lethal<br />
Weapon. Die Akte Murtaugh 21.15 Hawaii<br />
Five-0. Kein Wort 22.15 Scorpion. Cabe auf<br />
Eis 23.15 Wisdom of the Crowd. Root Directory<br />
0.05 Lethal Weapon. Die Akte Murtaugh<br />
1.00 Hawaii Five-0. Kein Wort 1.50 Scorpion.<br />
Cabe auf Eis<br />
RTL 2<br />
8.55 Hals über Kopf. Komödie, USA 2001<br />
10.35 Beastly. Fantasyfilm, USA 2011 12.15<br />
Die Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />
13.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder<br />
Cent zählt 14.15 Die Bauretter 16.15 Zuhause<br />
im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />
Leben 18.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug<br />
in ein neues Leben 20.15 Warm Bodies –<br />
Zombies mit Herz. Horrorkomödie, USA/CDN<br />
2013 22.05 The Forest. Horrorfilm, USA 2016<br />
23.55 Wrong Turn 3. Horrorfilm, USA/D 2009<br />
1.30 Nurse. Horrorthriller,USA 2013<br />
Eurosport 1<br />
15.00 Motorradsport. Großer Preis vonValencia.<br />
Qualifying der Moto2-Klasse 16.00 Skispringen:<br />
Weltcup. Mannschaftsspringen 18.15<br />
Ski alpin: Weltcup 19.00 Eiskunstlauf: Grand<br />
Prix Serie 19.30 Skispringen: Weltcup 20.35<br />
Eurosport News 20.45 Fußball: U17-Weltmeisterschaft<br />
der Frauen 23.00 Motorradsport<br />
23.30 Drohnen Rennen. DR1 Champion Series<br />
0.25 Eurosport News 0.30 Tourenwagen: Weltcup<br />
1.00 Tourenwagen: Weltcup. 2. Rennen<br />
2.00 Ski alpin: Weltcup<br />
RBB<br />
7.30 (für HG) Sehen statt Hören 8.00 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 8.30 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 9.00 Ein Fall von<br />
Liebe –Annas Baby. TV-Drama, D2014 10.30<br />
Tier zuliebe 11.00 Heimatjournal 11.25 Einfach<br />
und köstlich –Kochen mit Björn Freitag<br />
11.55 Verrückt nach Meer 12.40 Verrückt<br />
nach Meer 13.30 Luzyca 14.00 Einfach genial<br />
14.25 So schön ist Deutschland 15.55 Jede<br />
Antwort zählt 16.40 Jede Antwort zählt 17.25<br />
Obdachlose aus Osteuropa 17.55 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30<br />
rbb Kultur –Das Magazin 19.00 Heimatjournal<br />
19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />
Das Jahr 1963. Der weltweit beliebte<br />
US-Präsident John F. Kennedy bekennt<br />
vor dem Schöneberger Rathaus: „Ich<br />
bin ein <strong>Berliner</strong>“.<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Nuhr gerecht<br />
Mit Dieter Nuhr<br />
22.45 Die zwölf Geschworenen<br />
Drama, USA 1957<br />
Mit Henry Fonda, Lee J. Cobb u.a.<br />
0.15 Ein Cop mit dunkler Vergangenheit<br />
Thriller,USA 2011<br />
ProSieben<br />
8.55 Last Man Standing 10.15 Baby Daddy<br />
11.10 Family Guy. Das Erdnussbutter-Kind.<br />
Zeichentrickserie 11.40 Die Simpsons. Blick<br />
zurück aufs Eheglück/Der Wunderschläger/<br />
Wenn Mutter streikt/Der Eignungstest/Lisa will<br />
lieben/Der total verrückte Ned/Homers merkwürdiger<br />
Chili-Trip/Die Akte Springfield. Zeichentrickserie<br />
15.30 Twoand aHalf Men. Donuts<br />
im Stau/Die tote Oma im Whirlpool/Fragen<br />
Sie einfach mich. Comedyserie 17.00 taff<br />
weekend 18.00 Newstime 18.10 The Big Bang<br />
Theory. Die Hochzeitsüberraschung.Comedyserie<br />
18.40 Young Sheldon. Vanilleeis, Herrenbesuch<br />
und die blühende Tulpe. Comedyserie<br />
19.05 Galileo. Moderation: Funda Vanroy<br />
20.15 Noah<br />
Bibelfilm, USA 2014<br />
Mit Russell Crowe, Jennifer Connelly,<br />
RayWinstone. Anthony Hopkins, Emma<br />
Watson, Logan Lerman u.a.<br />
Regie: Darren Aronofsky<br />
23.05 Apocalypto<br />
Abenteuerfilm, USA 2006<br />
Mit RudyYoungblood, Dalia Hernández,<br />
Jonathan Brewer, Raoul Trujillo u.a.<br />
Regie: Mel Gibson<br />
1.30 Paranormal Activity: Ghost Dimension<br />
Horrorfilm, USA 2015<br />
14.25 Amerikas Flüsse 15.10 Amerikas Flüsse<br />
15.50 Amerikas Flüsse 16.35 Stadt Land<br />
Kunst Spezial 17.15 Arte Reportage 18.10 Mit<br />
offenen Karten 18.25 (für HG) 360° Geo Reportage<br />
19.10 Arte Journal 19.30 (für HG) Die<br />
Maultrommel 20.15 Die Alpen –Unsere Berge<br />
von oben. Dokumentarfilm,D2013 21.45 Ein<br />
Tsunami auf dem Genfer See 22.35 Der kluge<br />
Bauch –Unser zweites Gehirn 23.35 Streetphilosophy<br />
0.00 Square Idee 0.30 KurzSchluss<br />
1.25 Selbst derWind scheint zu weinen. Drama,<br />
F2016 2.15 Arte Journal<br />
3Sat<br />
15.00 Natur im Garten 15.30 Königliche Gärten<br />
an der Nordsee 16.00 (für HG) Zwei am<br />
großen See –Die Eröffnung. TV-Komödie, D<br />
2005 17.30 (für HG) Zwei am großen See –<br />
Angriff aufs Paradies. TV-Komödie, D2005<br />
19.00 (für HG) heute 19.20 Kulturpalast<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Festliche<br />
Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung<br />
2018 21.45 (für HG) Dancer –Bad Boy ofBallet.<br />
Dokumentarfilm,GB2016 23.10 (für HG)<br />
Maischberger 0.10 lebens.art 0.55 (für HG)<br />
Universum 1.40 (für HG) Universum<br />
Phoenix<br />
7.15 Die Geschichte der Juden 8.00 Die Geschichte<br />
der Juden 8.45 Die Geschichte der<br />
Juden 9.30 Re: 10.00 Abenteuer in Südasien<br />
10.45 Bhutan: Ein Land im Glück 11.30 Ungleichland<br />
13.00 phoenix plus 14.15 Die Enden<br />
der Welt 14.45 Nationalpark Thingvellir<br />
15.00 Die Frauen der Wikinger 16.30 ZDF-History<br />
17.15 Die Geschichte der Juden 19.30<br />
Re: 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Die Geschichte<br />
der Juden 21.45 Die Siedler. Dokumentarfilm,<br />
D2016 23.15 ZDF-History 0.00<br />
Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs<br />
Kika<br />
10.35 TanzAlarm 10.45 (für HG) Tigerenten-<br />
Club 11.45 (für HG) Schmatzo –Kochen mit<br />
WOW 12.00 Pound Puppies –Der Pfotenclub<br />
14.05 (für HG) Der wunderbareWiplala. Abenteuerfilm,<br />
NL 2014 15.35 (für HG) Das Green<br />
Team 16.10 Die Wilden Kerle 16.55 Checkpoint<br />
17.20 Leider lustig 17.45 (für HG) Timster<br />
18.00 Ein Fall für die Erdmännchen 18.10<br />
Sam 18.30 Inui 18.50 Sandmann 19.00 (für<br />
HG) Yakari 19.25 (für HG) Checker Tobi 19.50<br />
(für HG) logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft<br />
20.10 Stadt, Land, Bus<br />
Dmax<br />
15.15 History inthe Making –Geschichte<br />
handgemacht 15.45 History inthe Making –<br />
Geschichte handgemacht 16.15 Die Beckenbauer<br />
–Pools der Superlative 17.15 Redwood<br />
Kings –Träume aus Holz 18.15 Asphalt-Cowboys<br />
19.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
20.15 Fluss-Monster 21.15 Fluss-<br />
Monster 22.15 Goldrausch am Yukon –Das<br />
Abenteuer deines Lebens 0.15 Car Crash TV –<br />
Chaoten am Steuer 1.15 Fast N' Loud präsentiert:<br />
Crash-Clips
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 39<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
7.05 Tigerenten-Club 8.05 (für HG) Tiere bis<br />
unters Dach 9.30 (für HG) Die Sendung mit<br />
der Maus 10.03 (für HG) Sportschau. Ski alpin:<br />
Slalom Herren /ca. 11.15 Eisschnelllauf:<br />
1000 mDamen und Herren,3000 mDamen,<br />
5000 mHerren 12.03 (für HG) Presseclub<br />
12.45 (für HG) Europamagazin 13.15 (für HG)<br />
Sportschau. Ski alpin: Slalom Herren /ca.<br />
14.15 Gratwanderung: Auf Bergtour mit Peter<br />
Schlickenrieder und Laura Dahlmeier /ca.<br />
14.45 Skispringen 17.15 (für HG)Tagesschau<br />
17.30 (für HG) Der Glücksmaler 18.00 (für<br />
HG) Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus<br />
Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />
HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort Treibjagd<br />
TV-Kriminalfilm, D2018. Mit Wotan<br />
Wilke Möhring,Franziska Weisz, Andreas<br />
Lust u.a. Regie: Samira Radsi<br />
21.45 (für HG) Anne Will Das gespaltene<br />
Land –wer sorgt für Zusammenhalt?<br />
22.45 (für HG) Tagesthemen<br />
23.05 (für HG) ttt –titel thesen<br />
temperamente<br />
23.35 (für HG) Alles in Butter Komödie,<br />
USA 2011. Mit Jennifer Garner<br />
1.00 (für HG) Liebe Drama, F/D/A 2012.<br />
Mit Jean-Louis Trintignant<br />
RTL<br />
6.35 Die Superhändler –4Räume, 1Deal.<br />
Moderation: Sükrü Pehlivan 8.35 Das Supertalent.<br />
Jury: Sylvie Meis, Bruce Darnell, Dieter<br />
Bohlen. Moderation: Daniel Hartwich 10.45<br />
Stars im Einsatz. Die RTL Spendenmarathon-<br />
Reportage 11.45 Bauer sucht Frau (5). TV-Romanze<br />
mit Inka Bause. Moderation: Inka Bause<br />
13.40 Unsere schöne gemeinsame Wohnung.<br />
Christin &Sven 14.40 Hauptsache süß.<br />
Mit René Oliver 16.45 Explosiv –Weekend.<br />
Moderation: Nazan Eckes 17.45 Exclusiv –<br />
Weekend. Moderation: Frauke Ludowig 18.45<br />
aktuell 19.05 LEGO Master (1). Experten: Paolo<br />
Tumminelli, Juliane Aufdembrinke. Moderation:<br />
Oliver Geissen<br />
20.15 (für HG) Warcraft –The Beginning<br />
Fantasyfilm, USA/CHN/CDN/J 2016.<br />
Mit Travis Fimmel, Paula Patton,<br />
Ben Foster,Dominic Cooper,<br />
Robert Kazinsky u. a.<br />
Regie: Duncan Jones<br />
22.35 (für HG) G.I. Joe –Die Abrechnung<br />
Actionfilm, USA 2013.Mit Dwayne<br />
Johnson, Bruce Willis, Channing Tatum<br />
u. a. Regie: Jon M.Chu<br />
0.35 (für HG) Warcraft –The Beginning<br />
Fantasyfilm, USA/CHN/CDN/J 2016.<br />
Mit Travis Fimmel, Paula Patton u. a.<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR Referent: Dr.med. Bernd Windorfer, vertritt.Nach Oberarzt InnereMedizin einer Weile–Kardiologie<br />
fassendie beiden Arte<br />
14.00 (für HG) Sagenhaft 15.30 Aktuell 15.40<br />
(für HG) Romanze inVenedig. Melodram, A<br />
1962 17.10 (für HG) In aller Freundschaft –<br />
Die jungen Ärzte 18.00 (für HG) Aktuell 18.05<br />
(für HG) Inaller Freundschaft 18.52 (für HG)<br />
Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />
19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Kripo<br />
live 20.15 (für HG) Echt witzig! 21.45 (für HG)<br />
Aktuell 22.00 (für HG)Trocknen wir aus? Wie<br />
das Klima unsere Heimat verändert 22.45 Tomorrow:<br />
Die Welt ist voller Lösungen. Dokumentarfilm,<br />
F2015 0.40 Kampf um unser Gas<br />
Bayern<br />
16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria 17.15 (für<br />
HG) Schuhbecks Küchenkabarett 17.45 Regional<br />
18.30 (für HG) Rundschau 18.45 (für HG)<br />
Bergauf, bergab 19.15 (für HG) Unter unserem<br />
Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Chiemgauer Volkstheater.Der Hunderter<br />
im Westentaschl 21.45 (für HG) Die Nummer<br />
Eins –Deutschlands große Torhüter. Dokumentation,<br />
D2018 23.15 (für HG) Rundschau<br />
Sonntags-Magazin 23.30 BR extra 23.45<br />
Grünwald Freitagscomedy 0.30 (für HG) Herrliche<br />
Zeiten im Spessart. Komödie, D1967<br />
Vox<br />
7.10 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
11.35 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
14.10 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
16.00 Einfach Sally 16.30 Schneller als die<br />
Polizei erlaubt 17.00 auto mobil 18.15 Detlef<br />
und Panagiota spielen verrückt 19.15 Beat the<br />
Box 20.15 (für HG) Kitchen Impossible. Tim<br />
Mälzer vs. Tim Raue 23.20 Prominent! 0.05<br />
(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />
Gerichtsmedizin. Sterben und sterben lassen<br />
1.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Tödliche Nähe<br />
Super RTL<br />
13.35 Barbie und ihre Schwestern in: Das große<br />
Hundeabenteuer. Animationsfilm, USA<br />
2015 14.50 Barbie –Traumvilla-Abenteuer<br />
15.20 Die Tomund Jerry Show 15.45 (für HG)<br />
Jets –Helden der Lüfte. Animationsfilm, RUS<br />
2012 17.15 Zak Storm –Super Pirat 17.45<br />
Sally Bollywood 18.10 Bugs Bunny &Looney<br />
Tunes 18.45 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />
19.15 Tomund Jerry 19.45 Angelo!<br />
20.15 Snapped –Wenn Frauen töten 23.05<br />
Snapped –Wenn Frauen töten 0.05 Comedy<br />
total 0.35 Infomercials<br />
Sport1<br />
8.00 Andreas Herrmann 8.30 Die Arche-Fernsehkanzel<br />
9.00 Motorsport: FIA-Langstrecken-<br />
WM. 6Stunden von Shanghai (CHN) 10.15 3.<br />
Liga pur 11.00 Doppelpass. Die Runde 13.00<br />
Darts: Super League Darts. Viertelfinals 15.00<br />
Darts: Grand Slam of Darts. Halbfinale 17.00<br />
Darts: Super League Darts. Halbfinals und Finale<br />
20.00 Darts: Grand Slam of Darts. Finale<br />
22.30 Motorsport –Porsche GT Magazin 23.00<br />
Fußball: Testspiel. Zenit St. Petersburg –FC<br />
Schalke 040.00 Sport-Clips<br />
8.35 (für HG) Löwenzahn 9.03 (für HG) sonntags<br />
9.30 (für HG) Katholischer Gottesdienst<br />
10.15 (für HG) Der Ferienarzt ... auf Teneriffa.<br />
TV-Romanze, D2005 11.45 heute Xpress<br />
11.50 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />
13.30 (für HG) Gedenkstunde zumVolkstrauertag<br />
14.45 heute Xpress 14.50 (für HG)<br />
Verstehen Sie die Béliers? Komödie, F/B 2014<br />
16.30 (für HG) planet e. Der Wert der Artenvielfalt:<br />
Peru 17.00 (für HG) heute 17.10 (für<br />
HG) Sportreportage 18.00 (für HG) ZDF-Reportage.<br />
Erst frei, dann pleite –Selbstständige in<br />
Not 18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00 (für<br />
HG) heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30<br />
(für HG) Terra X.Monster und Mythen<br />
20.15 (für HG) Marie fängt Feuer<br />
Kleine SündenTV-Heimatfilm,<br />
D2018. Mit Christine Eixenberger,<br />
Stefan Murr, Wolfgang Fierek u. a.<br />
Regie: Hans Hofer<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.00 (für HG) Die Brücke –Das Finale<br />
(1/4). Krimiserie<br />
23.50 ZDF-History Geköpft, gerädert,<br />
gehenkt:Was am Richtplatz geschah.<br />
Dokumentationsreihe<br />
0.35 heute Xpress<br />
0.40 (für HG) Masters of Sex Dramaserie<br />
5.30 Watch Me –das Kinomagazin 5.45 24<br />
Stunden. Schmuggeln zwecklos! Zöllner filzen<br />
sich durch 6.45 SAT.1Reportage. Zugriff! Einsatz<br />
für die Bundespolizei 7.40 So gesehen –<br />
Talk am Sonntag. Gast: Dieter Puhl 8.00 Alles<br />
oder Nichts. Soap 8.30 Alles oder Nichts.<br />
Soap 9.00 Alles oder Nichts. Soap 9.25 Alles<br />
oder Nichts. Soap 9.55 Alles oder Nichts.<br />
Soap 10.25 Genial daneben. Show. Moderation:<br />
Moderation: Hugo Egon Balder11.25 The<br />
Voice of Germany. Blind Audition (8/9) 13.50<br />
Epic –Verborgenes Königreich. Animationsfilm,<br />
USA 2013 15.50 Das Dschungelbuch. Animationsfilm,<br />
USA 1967 17.30 Hochzeit auf den<br />
ersten Blick 19.55 Nachrichten<br />
20.15 The Voice of Germany<br />
Battle (1/4). Jury: Yvonne Catterfeld,<br />
Mark Forster,Michi Beck, Smudo,<br />
Michael Patrick Kelly<br />
Moderation: Lena Gercke, Thore<br />
Schölermann<br />
22.50 Luke! Die Woche und ich<br />
Moderation: Luke Mockridge<br />
23.55 Die Martina-Hill-Show<br />
0.25 The Voice of Germany<br />
Battle (1/4)<br />
2.35 Luke! Die Woche und ich<br />
Moderation: Luke Mockridge<br />
12.15 (für HG) SiebenTage imParadies. TV-<br />
Komödie, D2001 13.45 (für HG) Das Glück<br />
ist ein Kaktus. TV-Komödie, D2011 15.15 2<br />
für 300 16.00 (für HG) Spaniens schönste<br />
Urlaubsziele 16.45 (für HG) Daheim in den<br />
Bergen (1/2). TV-Drama, D2018 18.15 (für<br />
HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG)<br />
Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Westpol 20.00<br />
(für HG)Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />
21.45 (für HG) Mord mit Aussicht<br />
23.20 (für HG) Die LottoKönige 0.20 (für HG)<br />
Die LottoKönige 0.50 Rockpalast<br />
NDR<br />
12.35 Das Baltikum –Europas Start-up 13.20<br />
(für HG) Typisch! 13.50 Der Stall von morgen<br />
14.35 (für HG) Quizduell –Der Olymp 15.30<br />
(für HG) Klosterküche –Kochen mit Leib und<br />
Seele 16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass: So<br />
isst der Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für HG)<br />
Ostseereport 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Landpartie 21.45 (für HG) Die<br />
NDR-Quizshow 22.30 Der klügste Norddeutsche<br />
0.30 (für HG) Rebecka Martinsson. Bis<br />
dein Zorn sich legt. TV-Kriminalfilm, S2017<br />
Kabel eins<br />
5.35 Forever 9.00 Mein Lokal, Dein Lokal –<br />
Der Profi kommt 12.00 Mein Lokal, Dein Lokal<br />
–Der Profi kommt 14.00 Abenteuer Leben<br />
Spezial –Hoffmann hat Hunger! 16.00 News<br />
16.15 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />
räumt auf! 18.10 Achtung Kontrolle Spezial<br />
20.15 Die spektakulärsten Verschwörungstheorien.<br />
Untergang der Ostseefähre 1994 /Explosion<br />
der Hindenburg –Unglück oder Sabotage<br />
u.a.22.20 Abenteuer Leben amSonntag<br />
0.15 Mein Revier. Einsatz für die Bundespolizei<br />
1.50 Achtung Kontrolle! Reportagereihe<br />
RTL 2<br />
5.55 X-Factor: Das Unfassbare 6.55 Der Zauberwunsch.<br />
Komödie, USA 1997 8.40 Infomercial<br />
9.40 X-Factor: Das Unfassbare 11.25<br />
The Librarians 12.20 The Librarians 13.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 14.15<br />
Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />
Leben 16.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt<br />
im Keller 17.15 Mein neuer Alter 18.15 GRIP –<br />
Das Motormagazin 20.15 Der Staatsfeind Nr.<br />
1. Actionthriller,USA 1998 22.55 Auf Messers<br />
Schneide. Thriller,USA 1997 1.10 Black Sea.<br />
Thriller,GB/USA/RUS 2014<br />
Eurosport 1<br />
5.15 Motorsport: FIA GT World Cup 6.30 Motorsport<br />
8.30 Formel 3: FIAWorld Cup 9.30<br />
Motorsport: FIA-Langstrecken-WM. 6Stunden<br />
von Shanghai (CHN) 10.15 Motorradsport<br />
11.00 Motorradsport. Großer Preis vonValencia<br />
15.00 Skispringen: Weltcup. Einzelspringen<br />
17.15 Tourenwagen: Weltcup 17.55 News<br />
18.05 Snooker:World Main Tour. Northern<br />
Ireland Open: Finale 22.55 News 23.05 Skispringen:<br />
Weltcup 0.00 Motorsport: FIA GT<br />
World Cup 1.00 News 1.05 Ski alpin: Weltcup<br />
PROSIEBEN, 20.15 UHR KOMÖDIE<br />
Dirty Grandpa<br />
Anwalt Jason(Zach Efron, r.)arbeitet in derFirma seines Vaters,seine Hochzeit<br />
mit der kontrollsüchtigen Meredithsteht kurz bevor, sein Lebensweg<br />
scheintvorgezeichnet.Daüberraschtihn sein Großvater Dick(RobertDeNiro, l.)<br />
mit einer Bitte. DerRentner will es nach dem Todseiner Gattin noch einmal richtigkrachen<br />
lassen und nunmit seinem Enkelein paar Tage in Daytona Beach<br />
verbringen.Die Reisewirdzum Schlachtfestder Geschmacklosigkeiten, denn<br />
Dickentpuppt sich als lüsternes,hartfeierndes Partytier,das sich umgehend auf<br />
die Fährte der wesentlich jüngeren Leonoresetzt.Esdauertnichtlange,bis auch<br />
Jasonsichdem Lotterleben seines Opas hingibt.Obwohl die um Schocksund Sex<br />
schwer bemühteKomödieeszueinem bescheidenen Kassenerfolgbrachte,wurde<br />
sieinvier Kategorien für den Negativ-Preis „Goldene Himbeere“ nominiert.<br />
(USA/2016)<br />
Foto: ProSieben<br />
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Gerinnungshemmunges heißt, glücklich zu sein. Siefühlt sichvon<br />
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2 7 5 3 6 8 4 9 1<br />
3 1 4 7 5 9 8 6 2<br />
9 8 6 4 2 1 3 5 7<br />
5 3 1 2 4 7 6 8 9<br />
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5 3 8 4 7 6 2 1 9<br />
7 2 1 3 5 9 4 8 6<br />
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6 5 4 8 2 7 9 3 1<br />
9 7 3 6 4 1 5 2 8<br />
5.30 <strong>Berliner</strong> Nächte 5.45 Auf der Suche nach<br />
der Schatzinsel 7.15 tierisch gut! 8.00 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 8.30 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 9.00 Der Ruf der<br />
Berge. TV-Heimatfilm, D/A 2005 10.30 Fünf<br />
Tage Vollmond. TV-Drama, D2009 12.00 Alles<br />
Klara 12.45 Familie Dr.Kleist 13.35 Zoobabies<br />
14.00 Die großen Wanderungen 14.45 Berlin<br />
–Schicksalsjahre einer Stadt 16.15 In aller<br />
Freundschaft –Die jungen Ärzte 17.05 In aller<br />
Freundschaft. Freund und Helfer 17.50 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 Gartenzeit 19.00 Täter –Opfer –Polizei<br />
19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Gefragt –Gejagt<br />
Mod.:Alexander Bommes<br />
Vier Kandidaten treten gegen einen<br />
ausgewiesenen Quizprofi der deutschen<br />
Quiz-Nationalmannschaft an.<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Die rbb-Reporter 24h Müllerstraße –<br />
Wilder Wedding. Reportagereihe<br />
22.30 Schlachtfeld Berlin<br />
23.15 Vier Stimmen –Das Schicksal der<br />
Familie Klepper<br />
Dokumentarfilm, D2018<br />
0.45 Obdachlose aus Osteuropa<br />
ProSieben<br />
5.45 The Big Bang Theory. Die Hochzeitsüberraschung.Comedyserie<br />
6.10 Young Sheldon.<br />
Vanilleeis, Herrenbesuch und die blühende<br />
Tulpe. Comedyserie 6.35 Galileo 7.40 Galileo<br />
8.45 Galileo 9.50 Die Tribute von Panem –The<br />
Hunger Games. Actionfilm, USA 2012 12.25<br />
Die Tribute von Panem –Catching Fire. Abenteuerfilm,<br />
USA 2013 15.10 The Voice of Germany.<br />
Blind Audition.Moderation: Lena Gercke,<br />
Thore Schölermann.Jury: Yvonne Catterfeld,<br />
Mark Forster,Michi Beck, Smudo, Michael<br />
Patrick Kelly 17.55 Newstime 18.05 Taste<br />
Battle –das Geschmacksduell. Mit Mit Jumbo<br />
Schreiner, Sebastian Lege 19.05 Galileo.<br />
Moderation: Stefan Gödde<br />
20.15 Dirty Grandpa<br />
Komödie,USA 2016.<br />
Mit Robert De Niro, Zac Efron,<br />
Zoey Deutch, Aubrey Plaza,Jason<br />
Mantzoukas, Dermot Mulroney u.a.<br />
Regie: Dan Mazer<br />
22.25 Knock Knock<br />
Horrorthriller,USA/CHI 2015.<br />
Mit Keanu Reeves, Lorenza Izzo,<br />
Ana de Armas u.a. Regie: Eli Roth<br />
0.20 John Wick<br />
Actionthriller,USA/CHN 2014.<br />
Mit Keanu Reeves, Michael Nyqvist u.a.<br />
12.40 Ein Tsunami auf dem Genfer See 13.35<br />
DieAlpen –Unsere Berge von oben. Dokumentarfilm,<br />
D2013 15.05 Expedition Moderne<br />
16.00 NachhaltigeArchitektur 16.30 NachhaltigeArchitektur<br />
16.55 Metropolis 17.40 Carmen,<br />
Don Carlos beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb<br />
18.30 (für HG) Zu Tisch ... 18.55 Karambolage<br />
19.10 Arte Journal 19.30 Die großen<br />
Seebäder 20.15 (für HG) Mia Madre.<br />
Drama, I/F/D 2015 22.00 (für HG) Gleißendes<br />
Glück. Drama, D2016 23.35 Die Seele<br />
der Geige 0.30 Beethoven: Tripelkonzert<br />
3Sat<br />
13.35 Marokko –Oase der Sinne 13.50 Big<br />
Pacific (1-4/4) 16.45 (für HG) Twins –Zwillinge.<br />
Komödie, USA 1988 18.30 Museums-<br />
Check 19.00 heute 19.10 NZZ Format 19.40<br />
Schätze der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Nuhr im Ersten 21.00 Torsten<br />
Sträter: ImRahmen meiner Möglichkeiten<br />
21.45 (für HG) Familie Jones –Zuperfekt, um<br />
wahr zu sein. Drama, USA 2009 23.15 (für<br />
HG) Polizeiruf 110. FlüssigeWaffe. TV-Kriminalfilm,<br />
DDR 1988 0.40 (für HG) Hours –Wettlauf<br />
gegen die Zeit. Drama, USA 2013<br />
Phoenix<br />
11.15 augstein und blome 11.30 phoenix persönlich<br />
12.00 Presseclub 12.45 Presseclub –<br />
nachgefragt 13.00 phoenix ländersache 13.30<br />
Gedenkstunde zum Volkstrauertag 14.45 Geheimnisse<br />
des ZweitenWeltkriegs 17.00 Die<br />
Geschichte der Juden 18.30 Die Siedler. Dokumentarfilm,<br />
D2016 20.00 (für HG)Tagesschau<br />
20.15 Die Tricks der Pflanzen 21.45 Der<br />
Baltische Weg –Europas Musterschüler 22.30<br />
Lettland –Eine Heimat, zwei Welten! 23.15<br />
Verwundete Soldaten –Wege aus dem Trauma<br />
0.00 phoenix ländersache<br />
Kika<br />
9.50 Meine Freundin Conni 10.15 Ella 10.40<br />
Siebenstein 11.05 (für HG) Löwenzahn 11.30<br />
(für HG) Die Maus 12.00 Rotkäppchen. Märchenfilm,DDR<br />
1962 13.05 (für HG) Mascha<br />
und der Bär 13.20 Marinette 13.55 SimsalaGrimm<br />
15.10 Houdini. Animationsfilm, F/B<br />
2014 16.05 Schau in meine Welt! 16.30 Peter<br />
Pan 17.35 (für HG) 1, 2oder 3 18.00 Ein<br />
Fall für die Erdmännchen 18.10 Sam 18.30<br />
Inui 18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Yakari<br />
19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für HG) logo!<br />
20.00 (für HG) Ki.Ka Live 20.10 Trio<br />
Dmax<br />
10.15 Shark Tank 12.10 Shark Tank –Die<br />
Business-Profis 14.10 Die Stubers –Eine Familie<br />
räumt auf 15.15 Chris &Mäx: Die Oldtimer-Spezialisten<br />
16.15 Männer(t)räume<br />
17.15 Goldrausch am Yukon –Das Abenteuer<br />
deines Lebens 19.15 Die Schatzsucher –<br />
Goldrausch in Alaska 20.15 Die Schatzsucher<br />
–Goldrausch in Alaska 22.15 Fang des<br />
Lebens –Der gefährlichste JobAlaskas 23.15<br />
Naked Survival –Ausgezogen in dieWildnis<br />
0.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
12.00 Tagesschau-Nachrichten 12.15 Mex –Das<br />
Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
13.15 Die Story 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
14.15 Presseclub 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
15.30 Europamagazin 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Swing Kids 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
17.30 Panorama318.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 18.30 extra 3 19.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 19.30 7Tage ... 20.00 Tagesschau<br />
20.15 Kriegskinder im Südwesten 21.02 Mund<br />
haltenund schnell vergessen 21.30 Swing Kids<br />
22.00 Hessen-Reporter 22.32 Extra 22.40 Bericht<br />
ausBerlin 23.00 Tagesthemen 23.20 Weltspiegel<br />
0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub<br />
ONE<br />
12.00 Mord mit Aussicht 12.45 Liebe vergisst<br />
man nicht. TV-Liebeskomödie,D2010 14.15 Verliebt,<br />
verheiratet... unddann? Komödie,USA<br />
2011 15.35 kinokino shortcuts 15.45 Hart aber<br />
herzlich. Rosen und Dornen 16.35 Hartaberherzlich.<br />
Picknick in Acapulco 17.20 Hartaber herzlich.<br />
24 18.10 Hartaberherzlich. Hartland-Express<br />
18.55 Hartaberherzlich. Der Pelzjäger 19.45 Lindenstraße<br />
20.15 Keiner schiebt uns weg. TV-Drama,<br />
D2018 21.45 Tatort. Treibjagd. TV-Kriminalfilm,<br />
D2018. Mit WotanWilkeMöhring 23.15 Lindenstraße<br />
23.45 Tatort. Treibjagd. TV-Kriminalfilm,<br />
D2018 1.15 Babel. Drama,USA/MEX/F 2006<br />
3.30 kinokino 3.50 extra 3 4.20 Nuhr gerecht<br />
ZDF NEO<br />
8.25 TerraX9.10 TerraX9.50 TerraX10.35 Terra<br />
X 11.20 Dieglorreichen1012.05 Callin'Mr. Brain<br />
12.50 TerraX13.35 TerraX14.20 TerraX15.05<br />
TerraX15.45 TerraX16.30 TerraX17.20 Die<br />
Schwarzwaldklinik 20.15 (für HG) Bella Block.<br />
Stich ins Herz. TV-Kriminalfilm, D2011.Mit Hannelore<br />
Hoger,Devid Striesow,Hansjürgen Hürrig<br />
21.45 Liebe bis in den Mord –Ein Alpenthriller.<br />
TV-Drama, D2016. MitFelicitas Woll, Gabriel<br />
Raab, Thomas Unger 23.15 Schuld nach Ferdinand<br />
vonSchirach 23.58 24 Hours–Two Sides of<br />
Crime 1.30 heute-show 2.00 Neo Magazin Royale<br />
2.45 Neu im Kino 2.55 SilentWitness 4.40 Aktenzeichen<br />
XY... ungelöst –Die Dokumentation<br />
ZDF INFO<br />
8.25 Faszination Kreuzfahrt –Auf Meer und Fluss<br />
9.10 Märkte 9.55 (für HG)Alexander der Große –<br />
Auf dem Weg zur Macht 10.40 (für HG) Alexander<br />
der Große –Bis ans Ende derWelt 11.25 Karthagos<br />
vergessene Krieger 12.10 Aufgedeckt –Rätsel<br />
der Geschichte 17.30 (für HG) Deutschlands<br />
Supergrabungen 18.55 Schätze des alten Ägypten<br />
19.40 (für HG) heute-show 20.15 (für HG)<br />
Alexander der Große –Auf demWeg zur Macht<br />
21.00 (für HG) Alexander der Große –Bis ans<br />
Ende der Welt 21.40 Hightech der Antike 22.25<br />
Das unsichtbare Rom –Geheimnisvolle Unterwelt<br />
23.10 Warrior Women 23.50 Rätsel der Geschichte<br />
0.35 Aufgedeckt –Rätsel der Geschichte<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Leonard Bernstein Bernstein und die Folgen:<br />
Schüler,Nachrücker,Abgucker.Von Kai Luehrs-<br />
Kaiser,ca. 116 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
Konzert Klangpracht an San Marco. Werke von<br />
Andrea Gabrieli (1533-1585). Mit Ensemble<br />
Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes<br />
(Leitung), ca. 117 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Werke von Ravel,<br />
Tschaikowski, Rossini (Konzertaufnahme vom<br />
13.09.1978 inder <strong>Berliner</strong> Philharmonie),<br />
ca. 176 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Konzertdokument der Woche Mit Susann El<br />
Kassar.Hector Berlioz: „Roméo et Juliette” –<br />
Symphonie dramatique für Soli, Chor und<br />
Orchester,ca. 115 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
Musikfeuilleton Er hat sein Leben wirklich<br />
gelebt. Ein Porträt des Pianisten Marian<br />
Migdal. Von Isabel Herzfeld, ca. 30 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
18.30 Deutschlandfunk KULTUR (89.6 MHz)<br />
„Die Welpen” Hörspiel nach dem Roman<br />
von Pawel Salzman. Mit Bibiana Beglau, Felix<br />
Goeser,Franz Pätzold u.a., ca. 90 Minuten<br />
0.05 DeutschlandfunkKULTUR (89.6 MHz)<br />
„Auch Deutsche unter den Opfern” Hörspiel<br />
nach Tugsal Mogul. Mit Marina Frenk, Christian<br />
Löber u.a., ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />
Mit Wolfram Eilenberger (Philosoph). Moderation:<br />
Joachim Scholl, ca. 90 Minuten<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Diesseits der Stille. Als mein Vater<br />
taub wurde. Mit Isabel Tetzner,Rainer Frank,<br />
Sascha Wundes. Von Sascha Wundes,<br />
ca. 56 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Weltklasse mit Links.<br />
Der texanische Gitarrist Doyle Bramhall II.<br />
VonAndreas Dewald, ca. 55 Minuten<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Freistil Feeling Blue. Ode an eine widersprüchliche<br />
Farbe. Von Burkhard Reinartz,<br />
ca. 55 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />
Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 – S eite 40 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Howard Carpendale bricht eine<br />
Lanzefür die Kiffer,die seien ihm im<br />
Zweifelsfalle lieber als Besoffene.Er<br />
finde Marihuana nicht so schlimm<br />
wie Alkohol: „Wenn ich eine Tüte mit<br />
Alkohol vergleiche,dann würde ich<br />
lieber ein paar Menschen treffen, die<br />
eine Tüte geraucht haben“, so der in<br />
Südafrika geborene Schlagersänger,<br />
der im Alter von72ganz offenbar<br />
modernereAnsichten pflegt als viele<br />
Menschen mit 22.<br />
Dido (46) steht Carpendale in dieser<br />
Eigenschaft in nichts nach. Diebritische<br />
Sängerin zeigt sich verwirrtangesichts<br />
der Regierungskrise infolge<br />
des Brexit-Entwurfs vonTheresa May<br />
und spricht uns aus dem Herzen:„Ich<br />
fühle mich ganz starkals Teil vonEuropa.<br />
Ichliebe Europa, und ich hatte<br />
eine so tolle Zeit als Teil dieser Gemeinschaft.<br />
Daswirdsich auch nicht<br />
ändern.“ Sieselbst sei nicht besonders<br />
gut darin, sich im politischen<br />
Kontext zu äußern, aber das wäreihr<br />
ein Anliegen. (mpw./mit dpa)<br />
TIERE<br />
Sieht sie einen Menschen, so ist<br />
die Ratte meist auf der Flucht. DPA<br />
Wir bleiben thematisch auf dieser<br />
Seite bei den Nagern. DieRatte ist<br />
ein recht unbeliebter Zeitgenosse<br />
und ihreBekämpfung in den Städten<br />
schreitet voran, Hamburgmeldet<br />
nun, dass die Rattendezimierung erfolgreich<br />
ist und die Pflichtmeldung<br />
durch die Bürger rückläufig sei. Die<br />
Ratten werden mit Ködernvergiftet,<br />
was der kleinen Tierkastenredaktion<br />
nicht wirklich behagt. (mpw.)<br />
Micky Maus war<br />
einmal ein gemeingefährlicher,<br />
schadenfroher,<br />
rücksichtsloser,<br />
gewalttätiger Rabauke. Der<br />
Mäuserich hatte so gar<br />
nichts mit dem familienfreundlichen<br />
Harmlosling<br />
zu tun, wie wir ihn heute zu<br />
kennen glauben. Als er vor90<br />
Jahren in dem Zeichentrickfilm<br />
„Steamboat Willie“ das<br />
Licht derWelt erblickte,musste er<br />
sich gegen einen ausgemachten,<br />
nicht weniger gefährlichen Halunken<br />
zur Wehr setzen: Kater Karlo.<br />
Doch neben dem furiosen Micky<br />
wirkte er, der eigentliche Bösewicht,<br />
wie ein tollpatschiger Pappkamerad.<br />
Die kleine Maus führte den großen<br />
Kater erbarmungslos vor und zeigte<br />
sich in ihrer unbekümmerten Brutalität<br />
als moralisch höchst ambivalenter<br />
und deswegen umso mehr als faszinierender<br />
Charakter.<br />
Kecker Nager<br />
Mickys Schöpfer, die Zeichner Walt<br />
Disney (1901–1966) und Ub Iwerks<br />
(1901–1971), eröffnete mit dem achtminütige<br />
Flegel- und Prügelwerk<br />
eine neue Ära. Obwohl die Maus zuvorschon<br />
in dem Stummfilm „Plane<br />
Crazy“ mit einigem Radau auftrat,<br />
erlangte sie erst mit dem Tonfilm<br />
„Steamboat Willie“ größere Bekanntheit.<br />
DasDatum der Uraufführung<br />
im NewYorker Colony Theater,<br />
der 18. November 1928, gilt deswegen<br />
als ihr eigentlicher Geburtstag.<br />
Micky sollte sich schnell zu einer<br />
weltberühmten Figur entwickeln, sie<br />
avancierte zur Ikone des Disney-Studios:<br />
Drei schwarze Kreise, zwei Ohren<br />
und der Kopf –<br />
mehr braucht es<br />
nicht, um den<br />
kecken Nager wiederzuerkennen.<br />
„Ich hoffe, dass wir<br />
eine Sache nie aus<br />
den Augen verlieren“,<br />
sagte Walt<br />
Disneys<br />
Darling<br />
Zum 90. Geburtstag von Micky Maus<br />
VonChristian Schlüter<br />
Mickyimersten Zeichentrick-<br />
Tonfilm „Steamboat Willie“<br />
Disney einmal,<br />
„dass alles mit einer<br />
Maus begann.“<br />
Sie blieb Disneys<br />
Liebling: Von<br />
der ersten richtigen Sprechrolle in<br />
„The Karnival Kid“ (1929) bis„Squatter’s<br />
Rights“ (1946) lieh er ihr seine<br />
Stimme.Und er sorgte für ihr Fortleben<br />
in den Comics,als andereFilmfiguren,<br />
allen vorander quirlige Wüterich<br />
Donald Duck, ihr den Rang abliefen.<br />
Den letzten<br />
großen Auftritt<br />
hatte Micky im<br />
Film „Der Zauberlehrling“<br />
(1940)<br />
und kam da schon<br />
recht brav daher,<br />
allzu vernünftig,<br />
geradezu altklug.<br />
Aus dem anarchischen<br />
Furor des<br />
Beginns war biedere<br />
Langeweile<br />
geworden, eine<br />
Entleerung, die allerdings vollkommen<br />
neue Perspektiven eröffnete:<br />
Die Maus als massentauglicher Allgemeinplatz<br />
errang mit ihrer ikonischen<br />
Schlichtheit den popkulturellen<br />
Status einer Campbell-Dose oder<br />
Coca-Cola-Flasche.<br />
IMAGO<br />
Das hatte seinen ästhetischen<br />
Reiz für die Kunst und<br />
hallte naheliegender Weise<br />
in der Pop-Art nach, etwa<br />
bei Andy Warhol, RoyLichtenstein<br />
und Claes Oldenburg.<br />
Auch dem Briten Damien<br />
Hirst verdanken wir<br />
mit „Mickey“ eine aparte<br />
Maus-Interpretation in<br />
Glanzlack. Sehr viel mehr<br />
noch aber sollte sich der Allerwelts-Micky<br />
fürs Disney-Marketing<br />
eignen: Kuscheltiere,<br />
Luftballons,Tassen, T-Shirts,Mützenmit<br />
Ohren, all das gab es irgendwann<br />
in eigenen Disney-Läden rund<br />
um die Welt. Über drei Milliarden<br />
Dollar soll der Konzern nach vorsichtigen<br />
Schätzungen inzwischen<br />
pro Jahr nur mit dem Verkauf von<br />
Merchandisingartikeln rund um Micky<br />
umsetzen –die Disney-Vergnügungsparks<br />
noch nicht einmal eingerechnet.<br />
Micky Maus ist eine Wirtschaftsmacht,<br />
es hieß auch einmal: gut gelaunter<br />
Botschafter des US-Kulturimperialismus,injedem<br />
Fall aber ein<br />
erstaunlich langlebiges und verbreitetes<br />
Kunstwesen, dessen Popularität<br />
sogar die des Weihnachtsmanns<br />
übertrifft. Ihm, aber auch allen anderen<br />
Cartoon-Kollegen gegenüber<br />
hat die Maus auch voraus, 1978 als<br />
erste Kunstfigur überhaupt einen<br />
Stern auf dem Hollywood Walk of<br />
Fame erhalten zu haben …Aber genug<br />
des Lobpreises: Werden echten,<br />
den alten Micky, den berserkernden<br />
Bootsmann mit der blanken Brust<br />
von 1928 noch einmal erleben<br />
möchte, suche bei Youtube nach<br />
„Steamboat Willie“. Nie war die<br />
Maus besser!<br />
Ende<br />
einer<br />
Ära<br />
Die ARD stellt 2020 die<br />
„Lindenstraße“ ein<br />
VonMarcus Weingärtner<br />
Zwei Dinge, dawar man sich in<br />
den 90ern noch sicher, würden<br />
niemals enden: Die Kanzlerschaft<br />
Helmut Kohls und die „Lindenstraße“,<br />
Deutschlands längste TV-<br />
Serie. Am Freitag nun hat die ARD<br />
bekannt gegeben, die wöchentliche<br />
Soap zum März 2020 einzustellen.<br />
Somit geht nicht<br />
nicht nur eine telemediale<br />
Ära zu<br />
Ende, sondern<br />
auch ein Stück<br />
Fernsehunterhaltung,<br />
das wie<br />
kaum ein anderes<br />
prägend für<br />
DPA<br />
den westdeutschen<br />
Gemeinmilie:<br />
die Beimers<br />
Eine deutsche Faschaftssinn<br />
war.<br />
Nach ihrem Start im Dezember<br />
1985, in den Zeiten des Kalten Krieges,<br />
der Reagan-Ära und der Aids-<br />
Krise, war die „Lindenstraße“ pädagogisch<br />
fast wertvoll, denn sie behandelte<br />
Themen, die in deutschen<br />
Wohnzimmern zwischen Schrankwand<br />
und Abendbrottisch noch ein<br />
Nischendasein fristeten: alternative<br />
Lebensmodelle, Seniorensex und<br />
Sterbehilfe, Aids und Drogensucht,<br />
häusliche Gewalt und psychische Erkrankungen,<br />
Tierschutz und Rechtsradikalismus<br />
–nichts blieb unausgesprochen<br />
und Hans W. Geißendörfers<br />
Sendung schaffte es, durch die<br />
Aktualität der Themen für viele Jahre<br />
auf der Höhe der Zeit zu sein –ein<br />
Spiegelbild der Mittelschicht, im<br />
Zentrum die Familie Beimer, exemplarisch<br />
für jeden Familienverbund<br />
in den alten Bundesländern.<br />
Dass die Sendung neben ihrer Bedeutung<br />
mittlerweile auch ihre<br />
Traumquoten eingebüßt hat, dürfte<br />
zu ihrem Ende beigetragen haben.<br />
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C<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />
Heute erreichen die Temperaturen Wertebis 7Grad. Dazu ist der Himmel<br />
meist wolkenlos oder gering bewölkt. Vereinzelt ist esaber auch wolkig<br />
oder neblig. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlichen Richtungen.<br />
In der Nacht leuchten verbreitet die Sterne, begleitet von einigen Wolken.<br />
Die Temperaturen erreichen Werte von minus 1bis minus 4Grad.<br />
Biowetter: Mit der aktuellen Wetterlage<br />
stehen Blutdruckschwankungen,<br />
Kopfweh und auch Migräne in<br />
Zusammenhang. Der Tiefschlaf ist<br />
Wittenberge<br />
wenig erholsam. Darunter leidet die -1°/7°<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
<strong>Berliner</strong> Luft: gestrige Höchstwerte<br />
um 13 Uhr: Ozon: 45 µg/m 3 ;<br />
Stickstoffdioxid: 24 µg/m 3 ;<br />
Schwebstaub: 28 µg/m 3 ;<br />
Luftfeuchtigkeit: 60%<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 3Grad.<br />
Wind: schwach aus Ost.<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
-2°/7° 0°/6°<br />
Luckenwalde<br />
-1°/7°<br />
Cottbus<br />
-1°/6°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
wolkig wolkig bedeckt<br />
0°/6° 2°/5° 0°/4°<br />
Prenzlau<br />
0°/6°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
-1°/7°<br />
Der hohe Luftdruck über Osteuropa bildet einen neuen Schwerpunkt über<br />
Skandinavien, sodass sich zunehmend trockenere Luft aus Osten zuuns in<br />
Bewegung setzt und mit einem auffrischenden Südostwind das Dauernebelrisiko<br />
sinkt. VonTunesien über Sizilien und Süditalien bis zur Türkischen Riviera<br />
herrscht stark erhöhte Unwettergefahr durch Wolkenbrüche.<br />
Köln<br />
1°/10°<br />
Sylt<br />
3°/6°<br />
Saarbrücken<br />
1°/8°<br />
Hannover<br />
0°/7°<br />
Konstanz<br />
2°/8°<br />
Hamburg<br />
-1°/8°<br />
Erfurt<br />
-2°/5°<br />
Frankfurt/Main<br />
0°/9°<br />
Stuttgart<br />
0°/9°<br />
Rostock<br />
-1°/7°<br />
Magdeburg<br />
-1°/7°<br />
Nürnberg<br />
1°/9°<br />
München<br />
-4°/8°<br />
Rügen<br />
3°/7°<br />
Dresden<br />
0°/6°<br />
Deutschland: Heute lösen teils wolkige<br />
Abschnitte immer wieder den<br />
strahlenden Sonnenschein ab. Dabei<br />
werden während des Tages 3bis<br />
10 Grad erreicht, nachts kühlt es<br />
dann auf 3bis minus 4Grad ab. Der<br />
Wind weht schwach bis mäßig aus<br />
Ost. Morgen gibt es stellenweise<br />
Wolken, die im Nordosten etwas<br />
Regen bringen. Sonst scheint jedoch<br />
die Sonne, und es ist mit Höchsttemperaturen<br />
von 2bis 9Grad zu<br />
rechnen. Der Wind weht schwach bis<br />
mäßig aus Nordost.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 8°-12°<br />
Nordsee: 9°-14°<br />
Mittelmeer: 16°-25°<br />
Ost-Atlantik: 12°-17°<br />
Mondphasen: 23.11. 30.11. 07.12. 15.12.<br />
Sonnenaufgang: 07:31 Uhr Sonnenuntergang: 16:10 Uhr Mondaufgang: 14:23 Uhr Monduntergang: 00:09 Uhr<br />
Lissabon<br />
19°<br />
Las Palmas<br />
23°<br />
Madrid<br />
16°<br />
Reykjavik<br />
11°<br />
Dublin<br />
13°<br />
London<br />
13°<br />
Paris<br />
10°<br />
Bordeaux<br />
17°<br />
Palma<br />
19°<br />
Algier<br />
20°<br />
Nizza<br />
16°<br />
Trondheim<br />
9°<br />
Oslo<br />
7°<br />
Stockholm<br />
8°<br />
Kopenhagen<br />
8°<br />
Berlin<br />
6°<br />
Mailand<br />
11°<br />
Tunis<br />
19°<br />
Rom<br />
16°<br />
Warschau<br />
6°<br />
Wien<br />
6° Budapest<br />
7°<br />
Palermo<br />
17°<br />
Kiruna<br />
5°<br />
Oulu<br />
8°<br />
Dubrovnik<br />
13°<br />
Athen<br />
12°<br />
St. Petersburg<br />
9°<br />
Wilna<br />
4°<br />
Kiew<br />
-1°<br />
Odessa<br />
6°<br />
Varna<br />
8°<br />
Istanbul<br />
13°<br />
Iraklio<br />
21°<br />
Archangelsk<br />
7°<br />
Moskau<br />
1°<br />
Ankara<br />
8°<br />
Antalya<br />
17°<br />
Acapulco 34° wolkig<br />
Bali 37° wolkig<br />
Bangkok 34° heiter<br />
Barbados 29° heiter<br />
Buenos Aires 25° Gewitter<br />
Casablanca 21° bewölkt<br />
Chicago 3° Schnee<br />
Dakar 26° bewölkt<br />
Dubai 31° wolkig<br />
Hongkong 25° bewölkt<br />
Jerusalem 20° sonnig<br />
Johannesburg 31° heiter<br />
Kairo 24° sonnig<br />
Kapstadt 22° sonnig<br />
Los Angeles 19° heiter<br />
Manila 32° wolkig<br />
Miami 28° sonnig<br />
Nairobi 30° heiter<br />
Neu Delhi 27° sonnig<br />
New York 9° wolkig<br />
Peking 10° wolkig<br />
Perth 26° wolkig<br />
Phuket 30° Regen<br />
Rio de Janeiro 30° bewölkt<br />
San Francisco 18° sonnig<br />
Santo Domingo 31° sonnig<br />
Seychellen 29° wolkig<br />
Singapur 33° heiter<br />
Sydney 22° Schauer<br />
Tokio 21° wolkig<br />
Toronto 5° Schnee
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 B1<br />
·························································································································································································································································································<br />
Service<br />
Im Herbst nach Sizilien:<br />
Entdeckungsreise zum Ätna<br />
Reise, Seite B2<br />
Prüfstand: Bewerber müssen<br />
immer öfter zum Charaktertest<br />
Karriere, Seite B5<br />
Oldtimer-Liebe:<br />
Wertvolle Motorräder<br />
Mobile Welten, Seite B9<br />
Die Fitnessuhr zeigt am ersten<br />
Abend 19 Kilometer<br />
Tagesleistung an. Und<br />
eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von drei Kilometern<br />
pro Stunde. Mit zielgerichtetem<br />
Wandern hat das Pilgern nichts zu<br />
tun. Gut sechs Stunden waren wir –<br />
ein knappes Dutzend Männer und<br />
Frauen meist mittleren Alters –an<br />
diesem Tag unterwegs im Pfaffenwinkel.<br />
Die überdurchschnittlich<br />
hohe Zahl der hier errichteten Kirchen,<br />
Kapellen und Klöster, insgesamt<br />
knapp 160, gab dieser südlich<br />
von München gelegenen Gegend<br />
ihren Namen. „Ecke der Mönche“<br />
lautet eine noch ältere Bezeichnung<br />
für den Landstrich zwischen Starnberger<br />
See und Schongau. So ist es<br />
kein Wunder, dass hier die Idee entstand,<br />
in dieser „heiligen Landschaft“<br />
Wege für Pilger zu konzipieren.<br />
Herausgekommen sind 21 Etappen<br />
mit insgesamt 311 Kilometern,<br />
aufgeteilt in drei „Schleifen“.<br />
Fünf Dutzend Alpengipfel<br />
Diese drei Rundkurse treffen sich am<br />
knapp tausend Meter aufragenden<br />
Hohen Peißenberg, auf dem nicht<br />
nur Deutschlands älteste Bergwetterstation,<br />
sondern auch eine Wallfahrtskirche<br />
steht. In dem Gotteshaus<br />
erhalten wir unsere Pilgerpässe.Vor<br />
der Wallfahrtskirche benennt<br />
eine große Tafel die fünf Dutzend<br />
Alpengipfel, die man vonhier aus sehen<br />
kann. Heute hängen die Wolken<br />
jedoch tief, es nieselt, die Temperatur<br />
liegt unter zehn Grad. „Das Wetterpasst<br />
zu unserem Motto Grenzerfahrungen“,<br />
sagt Gabriele Hoss-<br />
Reinhard. Die 59-Jährige ist zertifizierte<br />
Pilgerbegleiterin.<br />
Pilgerbegleiterin Gabriele Hoss-Reinhard<br />
Die frühere Sonderschullehrerin<br />
hat unter dem Regenponcho einen<br />
Rucksack versteckt, in dem sie eine<br />
Gitalele, eine Mischung aus Gitarre<br />
undUkulele,mit sich trägt. Gabriele<br />
Hoss-Reinhard holt das Instrument<br />
immer wieder hervor, verteilt Liederzettel<br />
und stimmt eine Melodie<br />
an. „Viele Töne, ein Gesang. Jeder<br />
singt, so gut er kann“, ermuntert sie<br />
ihreWeggefährten. Diestimmen nur<br />
zögerlichein. AndereZwischenhalte<br />
„Spätestens nach fünf Tagen<br />
singen alle“<br />
Mit einer Pilgerbegleiterin auf dem Weg<br />
durch den oberbayerischen Pfaffenwinkel<br />
Von Susanne Rost<br />
Auf drei „Schleifen“ gibt es Wanderfreude und Stoff zum Nachdenken. Susanne Rost (3)<br />
Drei Pilgerrouten gibt es<br />
im oberbayerischen Pfaffenwinkel,<br />
sie umfassen<br />
21 Etappen und<br />
311 Kilometer. Start<br />
und Ziel ist der Hohe<br />
Peißenberg.<br />
SERVICE FÜR PILGER<br />
Unterkünfte finden Individualtouristen<br />
mit Hilfe<br />
des Tourismusverbandes<br />
Pfaffenwinkel. Mehr Informationen<br />
findet man<br />
im Internet:<br />
www.pfaffen-winkel.de<br />
Geführte Touren bieten<br />
Pilgerbegleiterinnen, ihr<br />
Service kostet für drei<br />
Tage beispielsweise<br />
165 Euro. Im Internet:<br />
www.pfaffenwinkler-pilgerbegleiterinnen.de<br />
Es gibt viele Kirchen zu besuchen.<br />
nutzt die versierte Pilgerin zu Körperübungen.<br />
Oder sie liest kleine<br />
Texte vor, die zum Nachdenken anregen<br />
sollen.<br />
Drei solcher Pilgerbegleiterinnen<br />
gibt es im Pfaffenwinkel, man kann<br />
sie tageweise oder für längere Strekkenbuchen.<br />
Mankann sich auch allein<br />
auf den Wegmachen. DieRoute<br />
ist gut ausgeschildert. Zum Nachdenken<br />
regen die Texte an, die auf<br />
Stelen zu finden sind. In den Dörfern<br />
sieht man Hinweise auf „Pilgerzimmer“<br />
in Privathäusern. Aber es fehlt<br />
auch nicht an Gasthäusern.<br />
Ein Lied zur Gitalele<br />
Höhepunkt des ersten Pilgertages ist<br />
die Ammerschlucht. DerWeg istmal<br />
mit Holz- und Stahlkonstruktionen<br />
abgesichert, mal geht es über Stufen<br />
bergauf und bergab, dann wieder<br />
schlängelt er sich malerisch am Wasserlauf<br />
entlang. Unser Tagesziel ist<br />
das kleine Rottenbuch mit seiner<br />
Klosterkirche. Der Pfarrer empfängt<br />
uns am Abend zu einer Führung.<br />
Nach dem Frühstück holt unserePilgerbegleiterin<br />
ihre Gitalele hervor<br />
und stimmt ein Dankeslied für die<br />
Herbergsmutter an.<br />
Am zweiten Taghaben die Regenwolken<br />
sich verzogen, der Himmel<br />
ist blau und das Alpenpanorama erscheint<br />
in der Morgensonne rötlich.<br />
Vorbei an Kruzifixen am Wegesrand,<br />
an Gedenkkreuzen und einer Madonnen-Grotte<br />
gehen wir auf die<br />
Wieskirche zu. In der zum Weltkulturerbe<br />
zählenden Wallfahrtskirche<br />
weiht uns Pfarrer Gottfried Fellner in<br />
die Geschichte der Jesusfigur ein, die<br />
zum Bau des Gotteshauses führte,<br />
und erklärtdie Bemalung der Kirche.<br />
Nach einem Orgelkonzert geht einem<br />
der „Grüß Gott“-Gruß leichter<br />
über die Lippen. Aber singen –das<br />
fälltder Gruppe immer noch schwer.<br />
Unsere Pilgerbegleiterin lässt sich<br />
nicht entmutigen. Sie kennt das, sie<br />
sagt: „Nach fünf Tagen singen alle.“<br />
Und vermutlich schaut dann auch<br />
keiner mehr auf dieFitnessuhr.<br />
DieseReise wurdeermöglicht durch den<br />
Tourismusverband Pfaffenwinkel in<br />
Schongau.<br />
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Demnach beurteilten die Gäste den<br />
Norden auf einer Skala vonnull bis<br />
zehn Punkten als rundum sympathisches<br />
Urlaubsland (8,7) mit<br />
einem sehr guten Ruf(8,4). Auch<br />
außerhalb der Sommersaison gilt<br />
das Land als sehr attraktiv (8,2),wie<br />
die Studie ergab.Grundlage der<br />
Untersuchungwar eine Online-<br />
Panel-Befragung unter rund<br />
1000 Schleswig-Holstein-Urlaubern<br />
aus Deutschland. (dpa)<br />
Streik an der<br />
Passagierkontrolle<br />
DenPassagieren eines annullierten<br />
Flugs kann auch dann einAnspruch<br />
auf eine Ausgleichszahlung zustehen,<br />
wenn die Passagierkontrollen am<br />
Startflughafen bestreikt wurden und<br />
deshalb nicht gewährleistet war,dass<br />
alle Passagiereden Flug erreichen<br />
konnten (BGH, Az.: XZR111/17). (eb)<br />
Silvester auf der<br />
Insel Korfu erleben<br />
Sattes Grün, menschenleere<br />
Strände und göttliche Ruhe –keine<br />
Jahreszeit ist besser geeignet für<br />
entspannende Wanderungen auf<br />
Korfu als der Winter. Für den Jahreswechsel<br />
bietet Natours Reisen<br />
deshalb eine einwöchige Wanderreise<br />
in den urwüchsigen Nordwesten<br />
der Insel an. Abends feiern die<br />
Teilnehmer zusammen mit Einheimischen<br />
in einer Taverne und mit<br />
einem Lagerfeuer am Strand. Kali<br />
chronia –frohes neues Jahr! (eb)<br />
www.natours.de<br />
Von Chris Letzeisen<br />
Bayreuth ist die Stadt der<br />
MarkgräfinWilhelmine.Und<br />
vonJeanPaul. Undnatürlich<br />
vonRichardWagner. Wagner<br />
ist Bayreuth und Bayreuth ist Wagner.<br />
Wenn im Festspielhaus die Richard-<br />
Wagner-Festspiele beginnen (2019 ab<br />
25. Juli), dann weiß die ganzeWelt der<br />
klassischen Musik –plötzlich – wo<br />
Bayreuth liegt. Aber was passiert in<br />
Oberfranken im Rest des Jahres? Wir<br />
wollten es wissen.<br />
Bayreuth liegt im südlichen Teil<br />
des Obermainischen Hügellands,<br />
beiderseits des Roten Mains,des südlichen<br />
und längeren der beiden<br />
Quellflüsse des Mains,zwischen dem<br />
Fichtelgebirge und der Fränkischen<br />
Schweiz. Und imSchatten der großen<br />
Nachbarn Nürnberg, Bamberg<br />
und Würzburg. Werdenkt in der Adventszeit<br />
schon an den Bayreuther<br />
Christkindlemarkt, wenn man in<br />
Nürnbergsein kann? EinFehler.<br />
Zurück in den Barock<br />
Bayreuth ohne Wagner?<br />
Die „Frankenmetropole“ bietet mehr als die Festspiele, besonders im Advent<br />
Der Christkindlemarkt in Bayreuth ist herrlich romantisch.<br />
Denn im Herzen der Altstadt, auf<br />
dem Stadtparkett am Marktplatz,<br />
lässt es sich ebenso gut und vor<br />
allem romantisch bummeln wie<br />
beim berühmten Nachbarn. Eine<br />
sieben Kilometer lange Lichterkette,<br />
die längste in ganz Franken,<br />
taucht das Marktgeschehen und die<br />
gesamte Altstadt vom 26. November<br />
bis zum 23. Dezember in vorweihnachtliches<br />
Licht.<br />
Weralso nicht auf den kommenden<br />
Sommer warten will, um Kunst,<br />
Promis und Wagner-Töne auf dem<br />
„Grünen Hügel“ zu erleben, kann<br />
auch jetzt bei den Franken auf Entdeckungstour<br />
gehen.Wieich. Immer<br />
auf der Suche nach Neuem –und Altem.<br />
Zunächst einmal zurück in den<br />
Barock. Architektonisch weitaus beeindruckender<br />
als die „Fabrik“ auf<br />
dem„Grünen Hügel“ ist das hochbarocke<br />
markgräfliche Opernhaus,das<br />
nach umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />
2018 wiedereröffnet wurde<br />
und als eines der schönsten Europas<br />
gilt. Seit 2012 ist es Weltkulturerbe.<br />
Auch die Eremitage mit ihren Schlössern<br />
und Wasserspielen und das<br />
neue Stadtschloss, das die Markgräfin<br />
Wilhelmine von Brandenburg-<br />
Bayreuth (1709 – 1758), Lieblingsschwester<br />
von Friedrich dem Großen,<br />
nach ihren Wünschen errichten<br />
ließ, sind Juwelen des Barocks.<br />
DurchihreGestaltungs- und Willenskraft<br />
hatte Wilhelmine im<br />
18. Jahrhundert die kleine fränkische<br />
Residenz ins Rampenlicht der<br />
europäischen Geschichte gerückt.<br />
1731 war die preußische Prinzessin<br />
aus Potsdam in die Provinz verhei-<br />
ratet worden. Die kunstsinnige<br />
Markgräfin, die mit Voltaire (1694 –<br />
1778) befreundet war, hat nicht nur<br />
selber Theater gespielt und als Intendantin<br />
gearbeitet, sie hat ein<br />
grandioses Opernhaus und ein einzigartiges<br />
Ensemble vonSchlössern<br />
und Gartenkunstanlagen hinterlassen.<br />
Dank Wilhelmine durchziehen<br />
weite Landschaftsgärten Bayreuth.<br />
Trost gefunden hat die unglücklich<br />
verheiratete Prinzessin oft in<br />
dem 46 Hektar großen Garten der<br />
Eremitage, ein Gartenkunstensemble<br />
vor den Toren der Stadt –<br />
das auch imHerbst absolut einen<br />
Besuch wert ist. Hier verbinden<br />
sich Elemente barocker Gartenkunst<br />
mit englischer Landschaftsarchitektur,<br />
durchzogen von Kaskaden,<br />
Statuen, Wasserspielen und<br />
einem Ruinen-Theater. Und hier<br />
PR<br />
befindet sich auch das alte Schloss<br />
Eremitage, das Wilhelmine unter<br />
anderemumein chinesischesSpiegelkabinett<br />
vergrößern ließ. Zerbrochene<br />
Spiegel zeugen allerdings<br />
auch vom ihrem Herzensleid.<br />
Die Eremitage hatte Wilhelmine<br />
von ihrem Mann als Geschenk erhalten.<br />
Von der Anlage fasziniert,<br />
ließ sie es nach ihren Vorstellungen<br />
umgestalten und ein neues Schloss<br />
mit zentralem Sonnentempel und<br />
halbkreisförmiger Orangerie errichten.<br />
Friedrich der Große schrieb seiner<br />
Schwester: „Für mein Vergnügen<br />
war ich 100 Jahre zuwenig in<br />
Bayreuth, für meine Geschäfte<br />
100 Jahre zuviel.“<br />
Zu jeder Jahreszeit<br />
Anknüpfend an eine alte markgräfliche<br />
Tradition, in der der Adel einmal<br />
im Jahr seine Untertanen zu einem<br />
Fest einlud, wird seit 1969 wieder<br />
das Sommernachtsfest in der Bayreuther<br />
Eremitage gefeiert. Dann<br />
verwandelt sich der weitläufige Park<br />
Ende Juli/Anfang August zu einer<br />
riesigen Festwiese. Einen Besuch<br />
lohnen außerdem Park und Schloss<br />
Fantaisie in Donndorf, in dem sich<br />
das erste deutsche Gartenkunst-<br />
Museumbefindet.<br />
Dennoch: An Wagner kommt<br />
kein Bayreuth-Besucher vorbei.<br />
RichardWagner kam 1871 das erste<br />
Mal nach Bayreuth, zog später hierher,<br />
uminder Nähe seines Geldgebers,<br />
König Ludwig II. von Bayern,<br />
zu sein. Zunächst ins „Hotel Fantaisie“<br />
und später ins Haus Wahnfried,<br />
nahe dem Hofgarten. Mit Hilfe von<br />
Sponsoren ließ der Ex-Revolutionär<br />
für die Aufführung seiner Opernein<br />
neues Festspielhaus errichten. Von<br />
der Grundsteinlegung 1872 bis zur<br />
ersten Aufführung sollten allerdings<br />
noch 14 Jahre vergehen.<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Der frühe Vogel<br />
bucht jetzt mal<br />
Klaus Kronsbein<br />
Reiseredakteur,<br />
Teamleíter Service<br />
Indiesen Wochen stellen die großen<br />
Reiseveranstalter ihre Kataloge<br />
für die Sommersaison 2019 vor –<br />
und winken mit Frühbucher-Rabatten.<br />
Es gibt dazu auch Fristen, meist<br />
der 30. November. Der Termin ist<br />
aber vonVeranstalter zu Veranstalter<br />
unterschiedlich –die Gründe dafür<br />
bleiben im Dunklen. Zumal sie oft<br />
genug das gleiche Angebot haben,<br />
dafür aber unterschiedliche Preise<br />
und Frühbucherfristen angeben.<br />
Warum bieten Veranstalter überhaupt<br />
Frühbucher-Rabatte an? Um<br />
die Auslastung von Flugzeugen und<br />
Hotels besser planen zu können. Das<br />
ist verständlich. Aber haben wir auch<br />
etwas davon? Ja. Auch hier gilt: Der<br />
frühe Vogel fängt den Wurm. Man<br />
kann bis zu 60 Prozent des Normalpreises<br />
sparen.<br />
Aber Vorsicht: Denn Preiserhöhungen<br />
können auch nach der Buchung<br />
noch unverhofft auftreten.<br />
Die Reiseanbieter und Fluggesellschaften<br />
dürfen ihre Preise bis vier<br />
Monate vor Antritt erhöhen. Ein kostenloser<br />
Reiserücktritt ist daraufhin<br />
erst möglich, wenn das Angebot vollständig<br />
geändertwirdoder der Preis<br />
um mehr als fünf Prozent ansteigt.<br />
Einige Veranstalter bieten daher neben<br />
dem ursprünglichen Frühbucherpreis<br />
dann gern kostenpflichtige<br />
Zusatzleistungen, wie einen Aufschlag<br />
für die Verpflegung, oder fordern<br />
hohe Stornierungskosten. Wer<br />
genug Nerven hat, wartet bis kurz<br />
vorder Reise und greift einen Superpreis<br />
als Last-Minute-Schnäppchen<br />
ab. Dagibt es noch mehr Rabatt als<br />
bei den Frühbucher-Angeboten.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 B3<br />
·························································································································································································································································································<br />
Reise<br />
Von Klaus Kronsbein<br />
Um beim Skifahren italienische<br />
Lebensart und österreichische<br />
Schmankerl zu<br />
verbinden, muss niemand<br />
lange Touren mit dem Ski-Bus machen:<br />
Nauders und Sulden haben sich<br />
zusammengeschlossen. 1507 Meter<br />
hoch liegt er,der Reschenpass.Erverbindet<br />
den Vinschgau (Südtirol, Italien)<br />
mit dem Oberinntal (Tirol, Österreich).<br />
DerPass überquertden Alpenhauptkamm<br />
und trennt die Ötztaler<br />
Alpen im Osten von der Sesvennagruppe<br />
im Westen.<br />
Neue Bahnen und Pisten<br />
Das alles ist interessant für Skifahrer–aber<br />
vielleicht noch nicht wichtig.<br />
Wichtig ist dagegen, dass man<br />
von Nauders am Reschenpass auf<br />
österreichischer Seite bis Sulden am<br />
Ortler auf italienischer Seite mit nur<br />
einem Skipass insgesamt 211 Pistenkilometer<br />
befahren kann. Für die<br />
Zwei Länder, ein Pass und viele Pisten<br />
Rund um den Reschenpass kann man Ski fahren –imitalienischen Stil oder auf österreichische Art<br />
Saison 2018/19 wurden die beiden<br />
Skigebiete Schöneben und Haideralm,<br />
direkt oberhalb des Reschensees,<br />
mit zwei neuen Bahnen und<br />
neuen Pisten zu einem zusammenhängenden<br />
Gebiet verbunden. Wer<br />
hier Skifährt, genießt einen direkten<br />
Blick auf den Reschensee mit dem<br />
berühmten Kirchturm im Wasser –<br />
denn hier wurde,umWasser zu stauen,ein<br />
Dorfüberflutet. Ebenfalls neu<br />
isteineVerbindungspiste vonSchöneben<br />
zur Mittelstation der Bahn St.<br />
Valentin-Schöneben, die sogenannte<br />
Erlebnisabfahrt.<br />
65 Pistenkilometer sind größtenteils<br />
rot und blau markiert, also<br />
leicht bis mittelschwer zu fahren.<br />
Ideale Bedingungen für Anfänger<br />
Aus dem Reschensee ragt der alte Kirchturm des Örtchens Graun.<br />
PR<br />
und Familien mit Kindern. Der Skipass<br />
für diese „Zwei Länder Skiarena“<br />
ist eine Mehrtageskarte ab zwei<br />
Tagen. DerPass giltimTiroler Skigebiet<br />
Nauders am Reschenpass und in<br />
den Südtiroler Skigebieten Schöneben-Haideralm,<br />
Watles, Trafoi und<br />
Sulden am Ortler. Die „Zwei Länder<br />
Skiarena“ ist damit der größte grenzüberschreitende<br />
Kartenverbund in<br />
Nord-und Südtirol. „Die Region verbindet<br />
eine lange gemeinsame Geschichte.Mit<br />
derSkiarenapräsentierenwir<br />
unseren Gästen eine attraktive<br />
Skiregion, in der das sprichwörtliche<br />
Ganze mehr ist als die Summe<br />
seiner Teile“, da sind sich Manuel<br />
Baldauf, Geschäftsführer Nauders<br />
Tourismus,und Kurt Sagmeister,Abteilungsleiter<br />
Südtirol Marketing, einig.Das<br />
Skigebiet Nauders in Tirol<br />
gilt als echter Geheimtipp –wegen<br />
seiner breiten, insgesamt 75 Kilometer<br />
langen Pisten in allen Schwierigkeitsgraden,<br />
der hohen Schneesicherheit,<br />
der Familienfreundlichkeit<br />
und dem geringen Andrang an den<br />
Liften. Gleich hinter der Grenzeliegt<br />
Schöneben-Haideralm, mit 65 Pistenkilometernnun<br />
das zweitgrößte<br />
Gebiet im Verbund.<br />
Schneesicher und sonnig<br />
Im sonnigen und familienfreundlichen<br />
Watles im Obervinschgau fühlen<br />
sich Genuss-Skifahrer auf 17 Pistenkilometernwohl,<br />
und das idyllische<br />
Skigebiet Trafoi am Ortler ist<br />
mit seinen zehn Pistenkilometern<br />
ideal für Ruhesuchende und Familien.<br />
Im Gletscherskigebiet Sulden am<br />
Ortler kommen die Wintersportler<br />
bis auf über 3000 Meter hinauf und<br />
können 44 sonnige Kilometer mit<br />
den Skiernabfahren.<br />
KOSTENLOS ANFORDERN<br />
Die aktuellen Reisekataloge sind da<br />
32 | Privatreisen nach Asien<br />
33 | Sommer2019<br />
34 | Rundreisen, Aktivreisen, Single-Tres<br />
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Tel.:030 -22029040, Internet:www.eberhardt-travel.de<br />
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38 | Reisenmit Herz für Senioren –2019<br />
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39 | PrivatreisennachAfrika&Arabien<br />
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41 | Privatreisen nach Lateinamerika<br />
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42 | Kurreisen&Wellness 2019<br />
Kurreisen &Wellness<br />
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B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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Reise<br />
Das Leben am Fuße des Vulkans<br />
Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um Siziliens Schönheit, seine Altertümer und den Ätna zu erkunden<br />
Von Stefan Weißenborn<br />
Piedro hat gute Laune, denn<br />
er hat schon die dritte Muräne<br />
am Haken. Dabei würde<br />
man den Ort seines Anglerglücks<br />
nicht gerade für ein Muränenrevier<br />
halten. Denn das kleine zerklüftete<br />
Steinplateau, auf dem der<br />
alte Mann auf Schlappen hin und her<br />
läuft und unter dem die länglichen<br />
Raubfische im Wasser lauern, liegt<br />
keine drei Meter vom Ufer entfernt,<br />
am Strand des Hotels „Villa<br />
Sant’Andrea“ in Siziliens altem Jet-<br />
Set-OrtTaormina an der Ostküste.<br />
Piedro ist eine Herbsterscheinung.<br />
Käme man im August, wenn<br />
ganz Italien an die Küsten stürmt<br />
und keinen Anlass sieht, irgendetwas<br />
anderes zu machen, als am<br />
Strand zu liegen oder in Kleingruppen<br />
bis zur Hüfte laut gestikulierend<br />
im Wasser zu stehen, man<br />
träfe keinen Piedro. Vor lauter geölten<br />
Sonnenanbetern könnte er<br />
sich mit seinen Ruten und Ködern<br />
nicht ausbreiten.<br />
Geschichtsträchtiges Teatro<br />
Wir nutzen den sonnigen Tag, an<br />
dem sich die Luft noch einmal auf<br />
26 Grad erwärmt, um Taorminas berühmtestes<br />
Bauwerk zubesichtigen,<br />
denn schon der nächste Tagsoll Regengüsse<br />
bringen. Das Teatro Greco<br />
–imdritten Jahrhundertvor unserer<br />
Zeitrechnung von den Griechen<br />
für Schauspiele in den Fels gehauen,<br />
von den Römern für Gladiatorenwettkämpfe<br />
zur Arena umgebaut und<br />
später von Goethe bewundert – ist<br />
sehenswert. Allein die Aussicht ist<br />
den Aufstieg wert.Und im Herbst hat<br />
man die antike Atmosphäre fast für<br />
sich allein. Dahinter erhebt sich in<br />
derFerne derÄtna,mit über 3300 Metern<br />
Europas größter aktiver Vulkan.<br />
Richtung Norden liegt die bekannte<br />
Isola Bella, eine Felseninsel vor der<br />
Küste, die bei Ebbe zu Fuß erreicht<br />
werden kann. Weiter südlich die<br />
Bucht von Giardini-Naxos –und damit<br />
noch mehr Geschichte.<br />
„Imantiken Naxoserrichteten die<br />
Griechen im achten Jahrhundertvor<br />
Christus ihreerste Kolonie auf Sizilien“,<br />
sagt Giuseppe Ameno, Maître<br />
im Restaurant des ersten Hotels am<br />
Ort, dem „Grand Hotel Timeo“ in direkter<br />
Nachbarschaft zum Teatro.<br />
Berühmt ist es vor allem wegen seiner<br />
Terrasse, auf der schon Tennessee<br />
Williams, D.H. Lawrence oder<br />
Kaiser Wilhelm II. weilten. Sizilien<br />
war einst Station vieler Adelssprösslinge,<br />
Aristokraten und Künstler auf<br />
der Grand Tour, jenem Vorläufer der<br />
modernen Bildungsreise, die den<br />
Privilegierten vorbehalten war.<br />
Sie wussten Sizilien im Herbst zu<br />
schätzen, wenn es nicht mehr so<br />
bullig heiß ist, das Meerwasser aber<br />
noch Badetemperatur hat. An diese<br />
Tradition knüpft das Luxushotel an,<br />
erstmals seit Jahrzehnten hat es bis<br />
Die Lavahöhle am Ätna: Hier wurde Eis für die berühmte Granita gebunkert, bevor der Kühlschrank<br />
erfunden wurde.<br />
IMAGO<br />
ins neue Jahr geöffnet. Mit Ätna-<br />
Treks bei milden Temperaturen<br />
wirbt man –etwas, das man allerdings<br />
auch unternehmen kann,<br />
ohne im Grand Hotel einzuchecken.<br />
In Sant’Alfio steht ein in jeder<br />
Hinsicht außergewöhnlicher Baum:<br />
der Castagno dei cento Cavalli, der<br />
Kastanienbaum der hundert Pferde.<br />
Eine Legende besagt, dass eine Königin<br />
einmal während eines Gewitters<br />
mit ihren 100 Pferden und mehreren<br />
Liebhabern unter dem Blätterdach<br />
eine Nacht lang Unterschlupf fand.<br />
Heute führt das Guiness-Buch der<br />
Rekorde die Edelkastanie als den<br />
dicksten Baum der Welt und nennt<br />
einenUmfang von57,9 Metern. Umstritten<br />
ist allerdings, obessich tatsächlich<br />
um einen einzigen Baum<br />
handelt, auch das Alter von bis zu<br />
4000 Jahren ist nur geschätzt.<br />
EinWunder, dass er die Launen<br />
von „Mamma Etna“ über die Jahrtausende<br />
überstanden hat. Im<br />
Rhythmus der Ausbrüche beschert<br />
sie ihren Hängen Verderb und Gedeih<br />
–abzulesen an schwarzen Lavazungen<br />
weiter oben und der noch<br />
im Spätherbst üppig grünen Vegetation<br />
weiter unten, den guten Ätna-<br />
Weinen oder den schier unendlichen<br />
Mandarinenhainen.<br />
DasWetter im herbstlichen Sizilien<br />
kann auch heute noch bedrohlich<br />
sein, ohne dass es sich gleich um abnorme<br />
Unwetter wie vor kurzem<br />
handelt. Vorallem Ätna-Trekker sollten<br />
den Berg schnell wieder verlassen,<br />
wenn Blitz und Donner heraufziehen,<br />
sagt Vulkanführer Alessio<br />
Gagliano während einer Geländewagentour<br />
am Vulkan. Anhand einer<br />
braunen Schicht in einer erkalteten<br />
Lavazunge erläuterter, warum: „Das<br />
hier ist oxidiertes Eisen – es zieht<br />
Blitzean.“Wegen möglicher vulkanischer<br />
Aktivitäten solltenWanderungen<br />
vor allem in der Nähe der vier<br />
aktiven Krater nicht ohne einen kundigen<br />
Bergführer wie dem 36-Jährigen<br />
unternommen werden.<br />
Eis in einer Lavahöhle<br />
Auch an diesem Tagsendet der in Sizilien<br />
gleichermaßen gefürchtete<br />
wie verehrte Vulkan seine Zeichen<br />
aus. Vom Lift aus sieht man die<br />
schneeverzierte Spitze, die von hetzenden<br />
Wolken bald wieder verdeckt<br />
ist. Die geplante Kraterwanderung<br />
muss ausfallen.<br />
Unser Alternativprogramm: Eine<br />
Lavahöhle. Dort wurde, als es noch<br />
keine Kühlschränke gab, imWinter<br />
meterhoch Schnee gebunkert. Die<br />
über das ganze Jahr konstant niedrige<br />
Temperatur sorgte dafür, dass<br />
die zu Eisgepresste weiße Pracht als<br />
Grundzutat für eine berühmte<br />
Inselspezialität zu haben war: für<br />
die Granita, eine Süßspeise. Sehr<br />
zu empfehlen.<br />
Die Reise wurde unterstützt von The<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 B5<br />
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Karriere<br />
Die Bewerbung hat offenbar<br />
Interesse geweckt:<br />
Am Telefon ist der potenzielle<br />
neue Arbeitgeber<br />
und erkundigt sich zu Lebenslauf<br />
und Anschreiben. Das erhoffte Vorstellungsgespräch<br />
ist zum Greifen<br />
nah. Doch dann heißt es: „Wir würden<br />
mit Ihnen gern einen kleinen<br />
Test machen, bevor wir uns persönlich<br />
kennenlernen.“<br />
Gemeint sind Verfahren, von denen<br />
sich Unternehmen erhoffen,<br />
mehr über den Kandidaten zu erfahren.<br />
Ziel dieser Tests ist, einschätzen<br />
zu können, wie der Bewerber tickt<br />
und ob er auf dieStelle passt.<br />
„Sobald es um Führungsaufgaben,<br />
eine Team- oder Abteilungsleitung<br />
geht, werden solche Tests<br />
sehr breit verwendet“, sagtWolfram<br />
C. Tröger,Vorsitzender des Fachverbandes<br />
Personalberatung in Bonn.<br />
„Je mehr Führungsverantwortung<br />
jemand erhalten soll, desto wahrscheinlicher<br />
ist es, dass man einen<br />
eignungsdiagnostischen Test<br />
macht“, ergänzt Thomas Belker,Vizepräsident<br />
des Bundesverbandes<br />
der Personalmanager.<br />
Sofware sucht Muster<br />
Die Persönlichkeit des Bewerbers<br />
soll so besser beurteilt werden können.<br />
Mal müssen die Job-Anwärter<br />
mehr oder weniger umfangreiche<br />
Online-Fragebogen zu Verhaltensweisen<br />
und Gewohnheiten im Berufsleben<br />
beantworten, mal sich<br />
und der angestrebten Stelle per<br />
Mausklick bestimmte Eigenschaften<br />
zuordnen, mal ihre Zu- oder<br />
Abneigung zugeometrischen Formen<br />
übermitteln. Und neuerdings<br />
lassen manche Unternehmen sie<br />
auch mit einem Computer telefonieren,<br />
der kleinste Eigenheiten des<br />
Sprachverhaltens misst und mit<br />
abertausend Ergebnissen anderer<br />
Kandidaten abgleicht.<br />
DerComputer fordertden Bewerber<br />
zum Beispiel auf, zu erzählen,<br />
was ihm im Berufsleben Spaß macht,<br />
oder über ein wichtiges Projekt zu<br />
sprechen. „Wichtig ist, dass der Kandidat<br />
10 bis 15 Minuten frei redet“,<br />
sagt Belker. Erist zugleich Personalvorstand<br />
der Talanx Service AG. Bei<br />
dem Versicherungskonzern kommt<br />
die Software, genannt Precire, bereits<br />
zum Einsatz. Sieuntersucht das<br />
sich dann ergebende digitale Bild auf<br />
Muster, die psychologische Merkmale<br />
repräsentieren.<br />
Besonders häufig im Einsatz bei<br />
der Personalauswahl war bislang al-<br />
Firmen bitten ihre Bewerber<br />
zum Charaktertest<br />
Persönlichkeitsanalysen sollen sicherstellen, dass der Kandidat zur Aufgabe und zum<br />
lerdings der sogenannte Myers-<br />
Briggs-Typen-Indikator (MBTI). Das<br />
ergab eine im Jahr 2015 veröffentlichte<br />
Studie der Ruhr-Universität<br />
Bochum, für die 120 Unternehmen<br />
befragt wurden. Der MBTI geht auf<br />
den Psychiater Carl Gustav Jung zurück<br />
und teilt Menschen in 16 verschiedene<br />
Persönlichkeitstypen ein.<br />
Unternehmen passt. Manchmal gehört dazu ein Telefonat mit einem Computer.<br />
Doch wie belastbar sind die Resultate?<br />
Wie gut passt ein Bewerber zum Unternehmen? Schlaue Software soll angeblich schon im Telefongespräch die psychologischen Merkmale des Kandidaten analysieren können.<br />
Diese beruhen auf unterschiedlichen<br />
Ausprägungen der vier Kategorien<br />
Sensitivität, Intuition, Fühlen<br />
und Denken. 43 Prozent der Unternehmen<br />
nutzten der Umfrage zufolge<br />
den MBTI.<br />
Dicht dahinter (40 Prozent)<br />
kommt dasinden späten 20er Jahren<br />
entwickelte DISG-Modell, das vier<br />
Von Nina C. Zimmermann<br />
Persönlichkeitstypen benennt, denen<br />
jeweils eine bestimmte Farbe zugeordnet<br />
ist. Rot beispielsweise steht<br />
für den dominantenTyp.<br />
Über beide Methoden fällt der<br />
Wirtschaftspsychologe Rüdiger Hossiep<br />
jedoch einvernichtendes Urteil:<br />
„Solche Kategorisierungen halte ich<br />
durchaus für abenteuerlich“, sagt<br />
DPA<br />
Terminkalender<br />
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der Leiter des Projektteams Testentwicklung<br />
an der UniBochum.<br />
„Das sind keine psychometrischen,<br />
wissenschaftsbasierten Verfahren.“<br />
Auch die erwähnte<br />
Sprachsoftware sei ein„völliges Unding“.<br />
Ein ordentliches Testverfahren<br />
müsse der wissenschaftlichen<br />
Gemeinschaft zur Verfügung gestellt<br />
werden. Das bedeutet: Die<br />
theoretischen Grundlagen, die Anwendungsbeschreibung<br />
und Kennwerte<br />
sind publiziert und damit öffentlich<br />
zugänglich, transparent<br />
und genau nachvollziehbar.<br />
250 verschiedene Verfahren<br />
Das gilt zum Beispiel für den Persönlichkeitstest,<br />
den Hossiep und<br />
Kollegen entwickelt haben und erfolgreich<br />
vermarkten: das Bochumer<br />
Inventar zur berufsbezogenen<br />
Persönlichkeitsbeschreibung (BIP).<br />
Es enthält 210 Aussagen zu persönlichen<br />
Verhaltensweisen und Gewohnheiten.<br />
Alle beziehen sich auf<br />
das Berufsleben und sind vomKandidaten<br />
anhand einer sechsfach abgestuften<br />
Skala möglichst spontan<br />
zu bewerten. Der Studie von<br />
2015 zufolge ist das BIP der nach<br />
MBTI und DISG am dritthäufigsten<br />
eingesetzte Test.<br />
„Es gibt in Deutschland einen<br />
Markt mit 250 persönlichkeitsorientieren<br />
Verfahren“, erläutert Hossiep.<br />
„70 bis 80 Prozent davon genügen<br />
wissenschaftlichen Anforderungen<br />
nicht, sie sind ungeeignet für ihren<br />
Zweck und nicht belastbar.“ Doch<br />
das kann wohl kaum ein Bewerber<br />
einschätzen, wenn ihm ein Test bevorsteht.<br />
Wiealso damit umgehen?<br />
„Seien Sie ganz Sie selbst“, rät<br />
Hossiep.Und Personalberater Tröger<br />
sagt: „Ich würde jedem empfehlen,<br />
sich ganz normal und ohne Druck<br />
hineinzubegeben.“ Es gehe nicht<br />
ums Bestehen, sondern um das Erkennen<br />
von Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
für den Job. „Ansonsten<br />
erziele ich vielleicht ein Ergebnis,<br />
das nicht zu mir passt, und ich lande<br />
dann auch in einem Job, der zu mir<br />
nicht passt.“ (dpa)<br />
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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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Karriere<br />
NACHRICHTEN<br />
Beim Geschenk vom Chef<br />
an die Lohnsteuer denken<br />
Wenn ein Chef Mitarbeitern ein<br />
Geschenk macht, kann er die Ausgaben<br />
steuerlich absetzen.<br />
Zugleich muss aber auch der Mitarbeiter<br />
beim Fiskus angeben, dass<br />
er ein Geld- oder Sachgeschenk<br />
erhalten hat –als geldwerter Vorteil<br />
unterliegt es der Lohnsteuer. Darauf<br />
macht die Steuerberaterkammer<br />
Düsseldorf aufmerksam. Ausnahme:<br />
Das Geschenk hat maximal<br />
60 Euro gekostet und wurde zu<br />
einem besonderen persönlichen<br />
Anlass überreicht. (dpa)<br />
Bewerbungsgespräche<br />
lieber ganz persönlich<br />
Vorstellungsgespräche per Telefon<br />
oder Video sind die Ausnahme.<br />
Obwohl inzwischen große Teile des<br />
Bewerbungsprozesses digital ablaufen,<br />
zählt beim Vorstellungsgespräch<br />
immernoch der persönliche<br />
Eindruck vorOrt.Das zeigt eine<br />
repräsentativeUmfrage im Auftrag<br />
des Digitalverbands Bitkom. Neun<br />
vonzehn Personalern(89 Prozent)<br />
laden Kandidaten immer zum persönlichen<br />
Kennenlernen ein. (dpa)<br />
Einzelhandel sucht<br />
noch Auszubildende<br />
Jugendliche,die noch auf der Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz sind,<br />
werden unter Umständen im Einzelhandel<br />
fündig. Darauf weist das<br />
Portal Planet-Beruf.de der Bundesarbeitsagentur<br />
unter Berufung auf<br />
den Handelsverband Deutschland<br />
(HDE) hin. (dpa)<br />
Ein echter Dienst am Menschen<br />
Friseure müssen nicht nur handwerklich geschickt sein, der Kontakt mit den Kunden ist ebenso wichtig<br />
Von Christina Bachmann<br />
Für Karina Küster war immer<br />
schon klar:Sie möchte einen<br />
Handwerksberuf erlernen.<br />
Heute arbeitet sie als Auszubildende<br />
im dritten Lehrjahr im Friseursalon<br />
esser &esser in Köln. „Es<br />
ist ein Berufmit Zukunft“, meint die<br />
24-Jährige, deren Mutter bereits Friseurin<br />
ist. „Und es ist einfach schön,<br />
dass man direkt ein Ergebnis sieht.“<br />
Haare schneiden, färben, stylen –<br />
Karina Küster mag den Kontakt zu<br />
den Kunden. „Man sollte ein Interesse<br />
an Menschen haben, sich gut ausdrücken<br />
können und ein gewisses<br />
handwerkliches Geschick haben“,<br />
sagt sie. „Man sollte daran interessiert<br />
sein, immer wieder Neues zu<br />
lernen, weil sich Haarschnitte und<br />
Moden immer wieder ändern. Auch<br />
Teamfähigkeit ist wichtig.“<br />
Begeisterung ist wichtig<br />
Harald Esser, Karina Küsters Chef,<br />
kann das bestätigen. „Das muss man<br />
können, den Leuten freundlich entgegentreten.“<br />
Für ihn entscheiden<br />
nicht die Schulnoten, wichtiger ist<br />
die Begeisterung für den Beruf. Auch<br />
wenn kein bestimmter Abschluss<br />
verlangt wird, ist eine gute Schuldbildung<br />
für die ganze Ausbildung<br />
vonVorteil, glaubt der Saloninhaber<br />
und Präsident des Zentralverbands<br />
des Deutschen Friseurhandwerks.<br />
Karina Küster hat Abitur gemacht.<br />
Die Berufsschule fällt ihr leicht. Von<br />
Vorteil ist ein Interesse für Mathematik,<br />
Chemie und Physik.<br />
Drei Jahre dauert die Ausbildung<br />
in Betrieb und Berufsschule in der<br />
Regel. In diese Zeit fällt auch die<br />
Die angehende Friseurin Karina Küster frisiert eine Kundin. Haareschneiden lernen die Auszubildenden<br />
zum Ende des erstenAusbildungsjahres.<br />
DPA<br />
überbetriebliche Ausbildung, die die<br />
Azubis meist wochenweise absolvieren.<br />
„Es gibt zum Beispiel Salons,wo<br />
man so gut wie keine Dauerwelle<br />
mehr macht“, erklärt Verbandschef<br />
Esser.„Das gehört aber mit zur Ausbildung<br />
und wird dann in den überbetrieblichen<br />
Maßnahmenergänzt.“<br />
Im erstenLehrjahr geht es außerdem<br />
um Grundtechniken, die ein Friseur<br />
beherrschen muss: Dauer-und Wasserwelle<br />
oder Haareeindrehen.<br />
Das richtige Haareschneiden<br />
kommt ab Ende des ersten Lehrjahres<br />
dazu. Colorieren, Maniküre und<br />
Make-up stehen ebenso auf dem<br />
Plan wie die Kundenverwaltung und<br />
die Planung vonArbeitsabläufen.<br />
Übung macht den Meister –um<br />
dafür genug Zeit zu haben, lernen die<br />
Auszubildenden an Trainingsköpfen<br />
oder Modellen, gerne auch aus dem<br />
Freundeskreis. „Man darf nicht die<br />
Vorstellung haben, dass Auszubildende<br />
die Frisuren verschneiden“, beruhigt<br />
Salonchef Esser.„Zum einen haben<br />
sie dabei immer jemanden neben<br />
sich stehen. Zum anderen sind<br />
sie bei den ersten Haarschnitten in<br />
der Regel sehr vorsichtig und arbeiten<br />
sich schrittweise vor. Dass jemand<br />
danach nicht auf die Straße gehen<br />
konnte,habe ich noch nicht erlebt.“<br />
Männer in der Unterzahl<br />
Wie inanderen Handwerksberufen<br />
ist Nachwuchs gesucht. Weibliche<br />
Auszubildende sind in der Mehrzahl,<br />
der Männeranteil liegt trotz steigender<br />
Tendenz noch unter zehn Prozent.<br />
Bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs<br />
sollten junge Leute genau<br />
hinschauen. Die Konzepte von Friseursalons<br />
sind so vielfältig wie die<br />
Frisuren, die gemacht werden. Fachleute<br />
empfehlen, unbedingt Praktikumstage<br />
zu machen.<br />
Die Ausbildungsvergütung liegt<br />
zwischen rund 400 Euro und<br />
750 Euro. Die Jobaussichten nach<br />
der Ausbildung sind gut. Wermöchte,<br />
kann seinen Meister oder Betriebswirtmachen.<br />
Auch Spezialisierungen<br />
sind möglich, zum Beispiel<br />
zum Maskenbildner oder Diplom-<br />
Coloristen. Berufsbegleitend kann<br />
etwa Beauty-Management studiert<br />
werden. Karina Küster möchte am<br />
liebsten später einmal ihren Meister<br />
machen. (dpa)<br />
Arbeiten<br />
auch ohne<br />
Vertrag?<br />
Grundsätzlich möglich –<br />
aber nicht optimal<br />
Wenn Chefund künftiger Angestellter<br />
ihr Arbeitsverhältnis<br />
mit einem Handschlag besiegeln, ist<br />
das ungewöhnlich, kommt aber besonders<br />
in kleinen Unternehmen<br />
immer wieder mal vor. Doch dürfen<br />
Arbeitnehmer überhaupt ohne Arbeitsvertrag<br />
arbeiten? Welche Regelungen<br />
gibt dazu? „Grundsätzlich<br />
kann ein Arbeitsverhältnis auch<br />
mündlich vereinbart werden“, sagt<br />
Roland Gross vom Deutschen Anwaltverein.<br />
Wenn beide einvernehmlich<br />
auf einen Arbeitsvertrag<br />
verzichten, hat das zunächst einmal<br />
keine rechtlichen Folgen.<br />
Der Arbeitgeber ist aber gesetzlich<br />
dazu verpflichtet, die vonbeiden<br />
Parteien ausgehandelten und per<br />
Handschlag besiegelten Bedingungen<br />
des Arbeitsverhältnisses schriftlich<br />
festzuhalten. „Und zwar spätestens<br />
einen Monat, nachdem man<br />
einen neuen Job angetreten hat“,<br />
sagt Gross.Diese Schutzregelung für<br />
den Arbeitnehmer ist im Nachweisgesetz<br />
geregelt –sie sieht außerdem<br />
vor, dass diese Niederschrift vomArbeitgeber<br />
unterzeichnet und an den<br />
Arbeitnehmer ausgehändigt wird. So<br />
können Angestellte im Konfliktfall<br />
eindeutig belegen, welche Vereinbarungen<br />
sie und ihr Arbeitgeber getroffen<br />
haben, etwa über Arbeitsumfang<br />
und Bedingungen. Ein Risiko:<br />
„Gerade zu Beginn sind Arbeitnehmer<br />
hier nicht vor einer Kündigung<br />
geschützt.“ Also: Lieber doch ein<br />
schriftlicher Vertrag. (dpa)<br />
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sucht<br />
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grundsätzlich für die Besetzung mit Teilzeitkräften geeignet. Das Bundesministerium für Bildung<br />
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E-Mail: Bewerbungen@bmbf.bund.de) als Ansprechpartnerin zur Verfügung.<br />
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Karriere<br />
Von Chris Letzeisen<br />
Ein Bewerber darf imVorstellungsgespräch<br />
auch Fragen<br />
stellen. Tut er das nicht,<br />
wirkt er vielleicht desinteressiert.<br />
Denn das Jobinterview dient<br />
dem gegenseitiges Kennenlernen.<br />
Hier sind sieben Fragen, die jedoch<br />
besser ungestellt bleiben sollten.<br />
In welcher Branche war das Unternehmen<br />
noch maltätig?<br />
Wenn Sie eine solche oder ähnliche<br />
Frage im Vorstellungsgespräch<br />
stellen, entlarven Sie eine schlechte<br />
Vorbereitung. Alle wichtigen Kennzahlen<br />
zum Unternehmen hat ein<br />
motivierter und interessierter Bewerber<br />
nämlich vorab recherchiert<br />
und sich gemerkt.<br />
Habe ichersteinmalein halbes Jahr Urlaubsperre?<br />
Natürlich interessieren Sie sich<br />
als Bewerber für grundlegende Dinge<br />
wie die Urlaubs- und Arbeitszeitenregelung<br />
impotenziellen neuen<br />
Job. Üblich ist in der Regel eine Probezeit<br />
zu Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />
sowie eine Urlaubsperre von<br />
biszueinem halben Jahr.Wer sofort<br />
nach dem Urlaub fragt, erzeugt aber<br />
schnell den Eindruck, es ginge ihm<br />
nur um die „Vorzüge“ im neuen Job<br />
und nicht um die Aufgabe.<br />
Erhalte icheinen Firmenwagen?<br />
Wenn solche „Vorzüge“ wie ein<br />
Firmenwagen, flexible Arbeitszeiten<br />
oder Sonderzahlungen in Ihrem<br />
zukünftigen Arbeitsvertrag enthalten<br />
sein sollten, erwähnt sie Ihr Gegenüber<br />
mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
selbst im Rahmen der Unternehmensvorstellung.<br />
Sollten<br />
diese Informationen nicht von<br />
selbst genannt werden, können Sie<br />
nachhaken. Im Vorstellungsge-<br />
Mit sieben Fragen ins Aus<br />
Bewerber sollten nicht nur auf Fragen antworten, sondern auch welche stellen. Aber nicht die falschen<br />
Ein Bewerbungsgespräch ist immer ein Gespräch mit gegenseitigen Fragen –die sollten seitens<br />
des Kandidaten aber wohlüberlegt sein.<br />
IMAGO<br />
spräch sollten Siedabeiaber äußerst<br />
vorsichtig vorgehen.<br />
Welches Gehalt kann ich erwarten?<br />
Die Frage nach dem Gehalt ist<br />
eine, die der Personaler ohnehin auf<br />
dem Schirm hat –garantiert! Allerdings<br />
sind nicht Sie inder Position,<br />
nach dem zu erwartenden Gehalt zu<br />
fragen, sondern meist werden Sie<br />
vomPersonaler nach IhremWunschgehalt<br />
gefragt. Seien Sie sich also im<br />
Klaren darüber, welches Einstiegsgehalt<br />
Sie erwarten. Ihr Gegenüber<br />
wird dieses nur zur Kenntnis nehmen<br />
und notieren.<br />
Ab wann ist eine Beförderungmöglich?<br />
Sie müssen sich Ihre Lorbeeren<br />
erst verdienen, und Arroganz macht<br />
unsympathisch. Der Eindruck ist:<br />
Wenn Sie davon ausgehen, dass Sie<br />
ohnehin befördert werden, und direkt<br />
wissen möchten, wann es so<br />
weit sein wird, schlägt Ihre angebliche<br />
Motivation vermutlich schnell in<br />
Überheblichkeit um.<br />
Wasist am negativen Imagewahr?<br />
Das Unternehmen macht gerade<br />
negative Schlagzeilen, hat eine kritische<br />
Geschichte oder ein eher<br />
schlechtes Image? Solche Fragen<br />
sollten Sie dennoch niemals stellen,<br />
denn kein Arbeitgeber holt sich gerne<br />
einen Kritiker in die eigenen Reihen.<br />
Wenn Siealso tatsächlich Zweifel<br />
daran haben, ob es sich um einen<br />
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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Bildung<br />
Handwerk mit Herz<br />
Orthopädietechnik-Mechaniker fertigen individuelle Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />
Von Pauline Sickmann<br />
Was ihr besonders Spaß<br />
macht? –„Die Arbeit<br />
mit Kindern.“ Kiene<br />
ungewöhnliche Antwort<br />
für eine Auszubildende zur Orthopädietechnik-Mechanikerin.<br />
Luisa<br />
Richter arbeitet in einem Betrieb,<br />
der sich auf Kinder spezialisiert hat.<br />
Dort lernt sie, wie sie den Patienten,<br />
die körperliche Einschränkungen<br />
haben, mit individuellen Hilfsmitteln<br />
das Leben erleichternkann. „Ich<br />
finde es schön, die Entwicklung zu<br />
sehen“, erzählt sie. „Viele Kinder<br />
kommen über Jahre zuuns“. Inzwischen<br />
ist sie im zweiten Lehrjahr.<br />
Wer Orthopädietechnik-Mechaniker<br />
werden möchte, muss aber<br />
nicht nur Feingefühl mitbringen<br />
sondern auch handwerklich geschickt<br />
sein. Orthopädietechnik-<br />
Mechaniker fertigen in Präzisionsarbeit<br />
orthopädische Hilfsmittel<br />
und passen sie perfekt andie Bedürfnisse<br />
der Patienten an.<br />
Wichtige Beratung<br />
Dazu beurteilen sie Krankheitsbilder,<br />
umdie Patienten anschließend<br />
bei der Wahl des richtigen Hilfsmittels<br />
beraten zu können. Für die individuellen<br />
Anfertigungen nehmen sie<br />
Maß, erstellenModelle und arbeiten<br />
mit verschiedenen Materialien und<br />
Werkzeugen. Außerdem weisen sie<br />
ihre Patienten in die Handhabung<br />
der Hilfsmittel ein.<br />
Orthopädietechnik-Mechaniker erklären den Patienten auch, wie sie ihre Hilfsmittel richtig handhaben.<br />
Luisa Richter hat sich nach ihrem<br />
Fachabitur bei ihrem Betrieb erst für<br />
ein Praktikum, dann für eine Ausbildung<br />
beworben. „Ich habe nach einem<br />
Berufgesucht, der Handwerkliches<br />
und Soziales verbindet“, sagt<br />
sie. Geschickte Hände sind für die<br />
dreijährige Ausbildung ebenso eine<br />
Voraussetzung wie gute Noten. Alf<br />
Reuter,Vizepräsident des Bundesinnungsverbandes<br />
für Orthopädie-<br />
Technik, achtet immer darauf, wie<br />
sich die Auszubildenden in der<br />
Werkstatt schlagen.<br />
Gleich im ersten Jahr lernen Auszubildende<br />
die handwerklichen<br />
Grundlagen, zum Beispiel den Umgang<br />
mit den Werkstoffen. „Früher<br />
wurde viel mit Holz und Metall gearbeitet,<br />
heute eher mit Kunststoffen“,<br />
erklärt Alf Reuter. Dabei kommen<br />
modernste Techniken wie<br />
3D Druck und besondere Scantechniken<br />
zum Einsatz.<br />
Die Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker<br />
findet<br />
im Betrieb und in der Berufsschule<br />
statt. Außer Mathe und Deutsch<br />
DPA<br />
stehen spezifische Fächer wie<br />
Anatomie und Pathologie auf<br />
dem Stundenplan.<br />
Neben Werkstoffen, Technik und<br />
Anatomie darfder Patientenkontakt<br />
nicht zukurz kommen. „In diesem<br />
Beruf hat man teilweise mit schweren<br />
Schicksalsschlägen zu tun. Damit<br />
müssen die Auszubildenden<br />
professionell umgehen können“,<br />
sagt Reuter.Das erfordereein hohes<br />
MaßanEmpathie,aber ebenso professionelle<br />
Distanz. Berührungsängste<br />
seien fehl am Platz.<br />
Drei Schwerpunkte zur Auswahl<br />
Luisa Richter hat sich im zweiten<br />
Lehrjahr für den Schwerpunkt<br />
Orthetik entschiedem, also das Anfertigen<br />
von Orthesen, die Körperteile<br />
stabilisieren, korrigieren oder<br />
entlasten. Alternativ wäre Prothetik,<br />
das Anfertigen von künstlichen<br />
Gliedmaßen, oder Rehabilitationstechnik,<br />
wo etwa Rollstühle oder<br />
Krankenbetten hergestellt werden,<br />
möglich gewesen.<br />
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />
sind gut. Einen bestimmten<br />
Schulabschluss muss<br />
man nicht vorweisen. Nach dem<br />
Abschluss arbeiten Orthopädietechnik-Mechaniker<br />
in Sanitätshäusern,<br />
Krankenhäusern oder Rehawerkstätten.<br />
Wersich selbstständig<br />
machen möchte, muss die Meisterprüfung<br />
absolvieren. Auch ein<br />
Studium ist im Anschluss an die<br />
Ausbildung möglich. (dpa)<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 B9<br />
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Subaru geht auch<br />
künftig Sonderwege<br />
Auch im Zeitalter zunehmender<br />
Hybridisierung und Elektrifizierung<br />
will der japanische Kleinhersteller<br />
Subaru sein Glück in der Nische<br />
suchen. „Subaru wird weiterhin eigenständige<br />
Wege gehen. Boxermotor,<br />
Lineartronic, flache Bauweise,<br />
symmetrischer Allradantrieb – das<br />
sind Extravaganzen, die leisten wir<br />
uns erfolgreich seit vielen, vielen Jahren.<br />
Unddiesen Wegwerden wir weiter<br />
beschreiten“, sagte Subaru-<br />
Deutschland-Geschäftsführer Christian<br />
Amenda bei einer Veranstaltung<br />
in Österreichs HauptstadtWien.<br />
Subaru wird laut Amenda zum<br />
Beispiel auf keine Plug-and-play-Lösung<br />
eines anderen Herstellers zurückgreifen,<br />
wenn es bald darum<br />
geht, den so markentypischen Allradantrieb<br />
bei Hybridfahrzeugen über<br />
eine Kombination von Benzin- und<br />
Elektroantrieb für Vorder- und Hinterachse<br />
umzusetzen –wobei das intelligente<br />
Zusammenspiel nur für alle<br />
vier Räder funktioniert, solange die<br />
Batterien den Elektromotor mit Energie<br />
versorgen können. Noch gebe es<br />
hierfür keine konkreten technischen<br />
Lösungen. Aber: „Ich würde mich<br />
sehr wundern, wenn nicht alles versucht<br />
wird, auch da eine saubereund<br />
technisch interessante Lösung zu finden.<br />
Unsere Ingenieure wollen einfach<br />
Dinge entwickeln, die nicht immer<br />
unbedingt Mainstream sind.“<br />
Eine Absage erteilt Christian<br />
Amenda einer eventuellen Diesel-Renaissance,<br />
umkünftige CO2-Grenzwerte<br />
einzuhalten. „Wir haben als<br />
erste Marke gesagt: Dem Diesel gehört<br />
für Subaru nicht die Zukunft.“<br />
Mittlerweile wären mehrereAutomobilhersteller<br />
nachgezogen und hätten<br />
sich der Meinung angeschlossen,<br />
dass der Diesel keine langfristige Lösung<br />
mehr sein könne. Nur für den<br />
CO 2 -Ausstoß könnte er zwar kurzfristig<br />
hilfreich sein, aber in Kombination<br />
mit Stickoxiden oder Partikeln sei der<br />
Diesel wahnsinnig schwierig.<br />
Undinder Akzeptanz: „Die aktuelle<br />
Fahrverbotsdiskussion sorgt<br />
beim Kunden für ein Ausweichverhalten.<br />
Ichdenke,deshalb hat im Moment<br />
kein Hersteller eine erkennbare<br />
Motivation, dass der Diesel eine Renaissance<br />
erfahren wird.“ Jeden Tag<br />
höre man neue Horror-News in Sachen<br />
Fahrverbote. Deshalb sei der<br />
Kunde sehr verunsichert. Und solange<br />
er andere Autos kaufen könne,<br />
tue er das auch weiterhin. Statt einer<br />
Rückkehr zum Diesel würden Subaru<br />
und andere Hersteller andere Technologien<br />
nach vorne bringen. Deshalb:<br />
„Vollgas für Hybride,Vollgas für<br />
Elektrotechnik.“<br />
Es warten große Herausforderungen<br />
auf die Hersteller und Importeure<br />
bei der Umstellung vom NEFZ- auf<br />
den neuen WLTP-Messzyklus. Trotz<br />
aller Schwierigkeiten, die damit verbunden<br />
gewesen seien, konnte Christian<br />
Amenda in Wien eine erfolgreiche<br />
Zwischenmeldung verkünden:<br />
„Subaru Deutschland konnte ziemlich<br />
geräuschlos weiterhin seine<br />
Stückzahlen auf die Straße bringen.“<br />
So habe sich der Marktanteil im September<br />
2018 sogar verdoppelt. Das<br />
sehe man auch an den Jahreswerten.<br />
Für 2018 liege Subaru schon leicht<br />
über Plan und über dem Vorjahresergebnis.<br />
Amenda zuversichtlich: „Wir<br />
werden 2018 noch besser abschließen<br />
können als vergangenes Jahr.“<br />
Der Sonderweg„Subaru“ funktioniert–und<br />
das soll sich auch in einer<br />
hybridisierten und elektrifizierten<br />
Zukunft nicht ändern. (mid)<br />
Wertanlage mit Fahrspaß: Um Standschäden vorzubeugen sollten Oldie-Eigner regelmäßig mit ihrem Motorrad fahren. DPA (2)<br />
Oldtimer-Liebe als Wertanlage<br />
Für alte Autos wird oft viel Geld bezahlt. Aber wie ist das bei Motorrädern? Und was soll man dabei beachten?<br />
VonAndreas Kötter<br />
Egal ob Peter Fondas Chopper<br />
aus dem Kultfilm „Easy<br />
Rider“ oder seltene englische<br />
Motorradklassiker:<br />
Manch ein Motorrad-Oldtimer erzielt<br />
auf Auktionen enorme Summen. Ist<br />
das vielleicht auch ein Anlagetipp für<br />
den kleineren Geldbeutel? Und darf<br />
man die Zweiräder dann überhaupt<br />
noch fahren?<br />
„Wer heute, in der Niedrigzinsphase,Geld<br />
nicht auf dem Geldmarkt<br />
investieren möchte, denkt zunächst<br />
an Immobilien – Betongeld verkommt<br />
nicht“, sagt Auktionator<br />
Frank Ehlert. „Aber wie alte Autos<br />
sind auch klassische Motorräder eine<br />
gute Möglichkeit, Geld sicher anzulegen“,<br />
sagt Ehlert vom Auktionshaus<br />
Auktionspunkt in Potsdam. Zwar<br />
handele es sich um einen Sammlermarkt,<br />
auf dem man sich auskennen<br />
müsse.Denn „nicht jedes alte Motorrad,<br />
das gut aussieht, taugt auch als<br />
Wertanlage“. Aber man verliere ganz<br />
sicher kein Geld.<br />
Preise steigen weiter<br />
Klaus Limbächer ist sogar überzeugt,<br />
dass bei Fahrzeugen, die heute schon<br />
einen Sammler-und Begehrlichkeitswert<br />
haben, die Preise definitiv steigen<br />
werden. Der Inhaber des Motorradhauses<br />
Limbächer & Limbächer<br />
Biker’s World in Filderstadt rät, „bei<br />
sehr teuren Fahrzeugen aus der Zeit<br />
um den Zweiten Weltkrieg auf eine<br />
nachvollziehbare Historie –ambesten<br />
mit Originalpapieren –zuachten“.<br />
Als Beispiel nennt er „englische<br />
Marken wie Vincent und Brough Superior<br />
oder auch die deutsche Firma<br />
Zündapp mit der KS 800“.<br />
Gerade die Modelle von Brough<br />
Superior undVincent stehen auch für<br />
Peter Mergelkuhl „ganz oben auf der<br />
Preisliste“. Zudem nennt der Redakteur<br />
der Zeitschrift „Oldtimer Markt“<br />
mit Münch eine weitere deutsche<br />
Marke. Münch habe in den vergangenen<br />
Jahren enormzugelegt und koste<br />
Seltene Preziosen wie diese MV Agusta lassen nicht nur Bikerherzen höher schlagen,<br />
sie können auch eine gute Geldanlage sein.<br />
im Topzustand mittlerweile sechsstellig.<br />
Auch Ehlert weiß aus eigener<br />
Erfahrung, „dass Modelle aus dieser<br />
Zeit durchaus einen hohen sechsstelligenWert<br />
erreichen können“.<br />
Tatsächlich wurde Anfang 2018 in<br />
Las Vegas eine Vincent Black Lightning<br />
von 1951 zum Rekordpreis von<br />
929 000 Dollar versteigert. In diese<br />
Preisregionen stoße man vor allem<br />
dann vor, wenn eine besondereVorgeschichte<br />
vorliegt, sagt Mergelkuhl,<br />
„etwa wenn das Fahrzeug aus prominentem<br />
Besitz stammt.“ So erinnert<br />
er sich, dass der Harley-Davidson-<br />
Chopper, den Peter Fonda angeblich<br />
im Kult-Streifen „Easy Rider“ gefahrenhat,<br />
2014 etwas mehr als eine Million<br />
Euro erzielt haben soll –obwohl<br />
zunächst Zweifel an der Echtheit des<br />
Fahrzeugs bestanden.<br />
Selbstverständlich geht es aber<br />
auch ein paar Nummern kleiner, respektive<br />
günstiger. So sieht Limbächer<br />
zum Beispiel eine Kawasaki Z<br />
900 oder eine Honda CB 750 Four als<br />
Wertanlage.<br />
„Bei diesen Maschinen liegen die<br />
Preise aktuell in einem Bereich zwischen<br />
15000 und 20000 Euro“, sagt<br />
Mergelkuhl. Er weiß aber auch voneinigen<br />
„merkwürdigen Effekten“ zu<br />
berichten. So habe die Suzuki GSX-R<br />
750 Mitte der 1980er eine ganz neue<br />
Motorradklasse begründet. Aktuell<br />
werde sie aber gerade einmal mit<br />
3000 Euro bewertet. „Dabei müssten<br />
die Preise aufgrund der historischen<br />
Bedeutung eigentlich deutlich steigen,<br />
doch das tun sie aber nicht“,<br />
wundertsich der Redakteur.<br />
Limbächer gibt noch zu bedenken,<br />
dass bei den japanischen BigBikes<br />
der 1970er JahrespätereBaujahre<br />
in Sachen Fahrwerk und damit Fahrbarkeit<br />
zwar deutliche Verbesserungen<br />
aufweisen würden. „Den höchsten<br />
Sammlerwert aber hat stets das<br />
erste Baujahr.“<br />
Sehr gut fahrbar sind diese Klassiker<br />
übrigens dann, wenn sie professionell<br />
veredelt wurden. „Gerade die<br />
Modelle kleiner Motorradschmieden<br />
sind heute begehrt“, sagt Limbächer.<br />
So habe der Schweizer Fritz Walter<br />
Egli mit seinen Rahmenkonstruktionen<br />
für japanische Motorräder der<br />
1970er Jahre Modelle wie die Z900<br />
oder die CB 750 Four deutlich optimiert.<br />
Hier bewege man sich heute<br />
bereits im Bereich zwischen 20000<br />
und 30000 Euro.<br />
Apropos Fahrbarkeit: Werglaubt,<br />
dass ein Klassiker sein Wertpotenzial<br />
ausschließlich in der Garage steigert,<br />
der irrt. „Salopp gesagt, haben Fahrzeuge,<br />
die auf den ersten Kick anspringen,<br />
immer einen höherenWert<br />
als Fahrzeuge,die stehen“, sagt Auktionator<br />
Ehlert. Es müsse ja nicht<br />
gleich eine Weltumrundung sein.<br />
Auch Limbächer empfiehlt, regelmäßig<br />
zu fahren und nicht nur alle<br />
zwei oder drei Jahreeine Ausfahrtzu<br />
machen. So könne man Standschäden<br />
vorbeugen. Werseinen Klassiker<br />
dennoch ausschließlich als Sammelund<br />
Ausstellungsobjekt nutzen<br />
wolle, vielleicht sogar im eigenen<br />
Wohnzimmer, der sollte das Fahrzeug<br />
auf jeden Fall sorgfältig konservieren<br />
und alle Flüssigkeiten entfernen,<br />
so sein Ratschlag.<br />
Nachweise aufheben<br />
Etwas differenzierter sieht das Mergelkuhl:„Bei<br />
einem Motorrad, das gefahren<br />
wird, ist es kaum möglich, den<br />
Zustand 1zuerhalten. Selbst geringe<br />
Einfärbungen an den Vergasern bedeuten<br />
bereits eine Abwertung“. Andererseits<br />
könne eine Maschine in einem<br />
sehr patinierten Originalzustand<br />
ohne Restaurierung, vielleicht<br />
aber mit einer interessanten Vorgeschichte,<br />
deutlich mehr wert sein als<br />
eine Maschine im Zustand 1.<br />
Allerdings müsse alles, was angeblich<br />
wertsteigernd ist, auch nachweisbar<br />
sein. „Denn wenn ein Motorrad<br />
mit Patina mehr wert ist als<br />
dasselbe Modell im Topzustand, gibt<br />
es unseriöse Verkäufer, die künstliche<br />
Patina anbringen“, warnt der<br />
Oldtimer-Experte. Um ganz sicher<br />
zu gehen, sollte man in solchen Fällen<br />
unbedingt einen Fachmann zurate<br />
ziehen.<br />
Stichwort Sicherheit: Versichern<br />
sollte man einen Klassiker auf jeden<br />
Fall, auch wenn man ihn nicht für den<br />
Straßenverkehr zulassen möchte.<br />
„Viele Versicherungen bieten spezielle<br />
Policen für Oldtimer an“, sagt Ehlert.<br />
(dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
BMW M8 geht<br />
2019 in Serie<br />
DerM8ist das Top-Modell vonBMW.<br />
Ursprünglich für die Rennstrecke<br />
entwickelt, soll es nun über die öffentlichen<br />
Straßen sausen. DerSerienstartist<br />
nach Angaben der Münchner<br />
für 2019 geplant. DerPrototyp<br />
war bereits in Portugal auf der Grand-<br />
Prix-Rennstrecke bei Estoril zu bestaunen.<br />
Beidem Entwicklungsprozess<br />
für die Seriefließen sowohl das<br />
Motorsport-Know-howals auch die<br />
bei der Konzeption des BMW M8 GTE<br />
gesammelten Erfahrungen ein. (mid)<br />
Eine Pilotstadt für<br />
autonome Autos<br />
Blickt man über den großen Teich,<br />
widmen sich die schlauen Köpfe der<br />
Branche bei der Mobilität vonMorgen<br />
vorallem dem automatisierten<br />
Fahren –ein interessantes Spielfeld<br />
für Ingenieureund Techniker.Sosoll<br />
die Stadt SanJosé am Südufer der San<br />
Francisco BayimSiliconValley im<br />
Laufe der zweiten Jahreshälfte 2019<br />
Pilotstadt für die Erprobung des kürzlich<br />
vonDaimler und Bosch angekündigten,<br />
App-basierten, voll automatisierten<br />
und fahrerlosen (SAE Level4/5)<br />
Mitfahrservices (Ride-Hailing)<br />
werden. Dazu haben die drei<br />
Parteien eine Absichtserklärung unterzeichnet.<br />
Bosch und Daimler wollen<br />
den Service mit automatisierten<br />
Fahrzeugen ausgewählten Kunden<br />
zurVerfügung stellen. (mid)<br />
Ein Abath 124 Spider<br />
im Video mit Sting<br />
Trio Infernale: Der Abarth 124 Spider mit<br />
Sting (li.) und Shaggy.<br />
PR<br />
Filmauftritt für den Abarth 124 Spider.Erspielt<br />
neben Sting und Shaggy<br />
eine Hauptrolle im offiziellen Musikvideo<br />
ihres neuen Songs„Gotta Get<br />
Back My Baby“. DasYouTube-Musikvideo,das<br />
binnen weniger Tage bereits<br />
mehr als 2,3 MillionenViews verzeichnete,wurde<br />
im Stile der Fernsehserie„MiamiVice“<br />
gedreht. (mid)<br />
Citroën-Modelle speziell für<br />
Medikamenten-Transport<br />
Citroën Jumpyund Jumper gibt es<br />
jetzt als Spezial-Transporter für Arzneimittel.„Pharma<br />
Solution“ heißt<br />
die Sondermodellreihe.Der Citroën<br />
JumpyProfi Pharma sowie der<br />
Citroën Jumper Profi Pharma sind<br />
zertifizierte Sonderlösungen für den<br />
Transportvon Medikamenten und<br />
werden in Kooperation mit dem Spezialisten<br />
Fahrzeugbau Dülmer angeboten.<br />
Derneue Citroën Berlingo<br />
Pharma Solution soll im zweiten<br />
Quartal 2019 folgen. (mid)<br />
Daimler will bei Diesel-<br />
Nachrüstung unterstützen<br />
Mercedes-Benz-Kunden, die ihr Euro<br />
5Diesel-Fahrzeug durch einen Drittanbieter<br />
nachrüsten lassen, werden<br />
vonDaimler dabei mit bis zu 3000<br />
Euro unterstützt. DieNachrüstung<br />
muss vomKraftfahrt-Bundesamt<br />
(KBA) zertifiziertund zugelassen werden<br />
und nachweislich dazu berechtigen,<br />
in bestimmten Städten auch in<br />
Straßen mit Fahrverboten einzufahren.<br />
(mid)<br />
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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
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Mobile Welten<br />
VonMichael Neher<br />
Anschluss gesucht und<br />
vielleicht sogar gefunden.<br />
Mit dem neuen Nexo hat<br />
Hyundai jetzt ein cooles<br />
alltagstaugliches Wasserstoff-Auto<br />
mit Style auf die Straße gebracht.<br />
Reichweite – laut Hyundai bis zu<br />
750 Kilometer – und Betankung<br />
sind fast so fast wie beim Verbrenner.<br />
Die Technik ist fortschrittlich,<br />
die Sicherheit mit Bestwertung bei<br />
EuroNCAP ausgezeichnet. Einzig<br />
der Preis beginnend bei 69 000<br />
Euro ist noch recht happig, bei der<br />
innovativen Antriebstechnik jedoch<br />
nachvollziehbar. So könnte<br />
die Zukunft fahren.<br />
Einsteigen, anschnallen und<br />
erstmal staunen über die mächtige<br />
Mittelkonsole oder besser die<br />
Kommandozentrale. Schon das<br />
Fahrzeugöffnen über den Funkschlüssel<br />
ist ein Erlebnis –besonders<br />
wenn es dunkel ist. Ein Bling-<br />
Bling-Lichterband an der Front<br />
und kräftige Heckleuchten machen<br />
die Nacht zum Tage, während die<br />
versenkbaren Türgriffe geschmeidig<br />
ausfahren.<br />
Tankstellen immer im Blick<br />
Ist indes erstmal der Startknopf gedrückt,<br />
geht die digitale Lightshow<br />
auf Instrumenten-Display und<br />
Multimedia-Monitor richtig los.<br />
Gleich ins digitale Blickfeld fällt die<br />
große, anschauliche Reichweiten-<br />
Anzeige, die auch bei etlichen<br />
Kurzstrecken erstaunlich langsam<br />
abnimmt. Sehr praktisch und beruhigend:<br />
die nächstliegende Wasserstoff-Tankstelle<br />
wird samt Adresse<br />
und Entfernung auch ständig mit<br />
angezeigt.<br />
Zurück zur monströsen Mittelkonsole.<br />
Den üblichen Automatikschalter<br />
sucht man dort vergebens,<br />
geschaltet wird über Tasten im<br />
Kontrollzentrum. Eigentlich ganz<br />
einfach und gar nicht so unpraktisch.<br />
Kaum ist der Blinker gesetzt,<br />
folgt die nächste Überraschung.<br />
Fast zeitgleich springt die Instrumentenanzeige<br />
um und zeigt im<br />
Bewegtbild, was im Totenwinkel<br />
des Kompakt-SUV so alles läuft<br />
und fährt. Eine wirklich wegweisende<br />
Technik, verbaut in den beiden<br />
Außenspiegeln, die so bisher<br />
noch nirgendwo im Einsatz ist und<br />
gewiss ein Muss ganz besonders für<br />
Truck und Co.werden sollte.<br />
Der lautlose Start ist zackig, das<br />
Drehmoment von 395 Newtonmetern<br />
jederzeit und unmittelbar am<br />
Gaspedal. 163 PS wuchten das 1,9<br />
Tonnen schwere Wasserstoff-SUV<br />
scheinbar mühelos von der Stelle.<br />
Der Spurt auf Tempo 100 gelingt in<br />
9,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt ansehnliche<br />
179 km/h.<br />
Säuselnd schnell flitzt er über<br />
die Autobahn und aus dem Endrohr<br />
verpufft nur Wasserdampf. Am<br />
Wegweisendes<br />
Wasserstoff-SUV<br />
Hyundai ist der Vorreiter bei Brennstoffzellen-Autos. Mit dem Nexo präsentieren<br />
die Koreaner bereits ihr zweites Serienmodell. Aber ist das wirklich praktisch?<br />
Wirhaben es getestet<br />
Unser Autor Michael Neher mit dem neuen Hyundai Nexo. MICHAEL NEHER (3), MID (2)<br />
Im Grunde ist das Kompakt-SUV nichts anderes<br />
als ein Elektroauto. Aber eines, das seinen<br />
Strom nicht an einer Ladestation abholt, sondernanBord<br />
selbst produziert. Das Tanken an<br />
einer Wasserstoff-Zapfsäule dauert5Minuten.<br />
Dank der geschickten Anordnung vonAntrieb<br />
und Akku bietet der Nexo 460 Liter Ladevolumen<br />
und lässt sich durch die jetzt umlegbaren<br />
Sitzlehnen sogar variabel auf 840 Liter vergrößern.<br />
DER HYUNDAI NEXO IM DETAIL<br />
Die ziemlich breite Mittelkonsole ist gewöhnungsbedürftig.Geschaltet<br />
wird über Tasten im<br />
Kontrollzentrum. Die digitale Lightshowauf<br />
dem Instrumenten-Displayist beeindruckend –<br />
weniger hätte aber auch gereicht.<br />
Bei ersten Testfahrten überzeugt der Nexo mit<br />
einem ausgewogenem Fahrverhalten und einer<br />
komfortablen Fahrwerksabstimmung.Der Elektromotor<br />
stellt ein sattes Drehmoment bereit<br />
und beschleunigt im Zwischenspurtzügig.<br />
Ziel angekommen, macht der Nexo<br />
dann doch noch hin und wieder ein<br />
paar Geräusche. Ein kurzes<br />
schüchternes Rauschen, ein kleines<br />
Durchpusten, dann ist wieder<br />
Stille.<br />
Unser Fazit ist eindeutig: Über<br />
Wasser gehen können die Koreaner<br />
zwar auch nicht, aber Autos mit<br />
Wasserstoffantrieb bauen schon.<br />
Während gerade die deutschen<br />
Hersteller noch nicht so richtig aus<br />
dem Knick kommen, leistet der<br />
fünftgrößte Autobauer der Welt bereits<br />
seit rund 20 Jahren Pionierarbeit<br />
auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik.<br />
Und: Mit dem Nexo haben die<br />
fleißigen Asiaten nach dem ix35<br />
bereits ihr zweites Fuel-Cell-Serienmodell<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Motto: Innen sauber,außen<br />
rein.<br />
100 Anlaufstellen in Deutschland<br />
Was aber unterscheidet das Wasserstoff-<br />
von einem Elektro-Auto<br />
und warum ist es so innovativ? Weil<br />
das Handling dem eines Verbrenners<br />
(Benzin, Diesel) im Prinzip<br />
ziemlich nahe kommt. Die Reichweite<br />
des Nexo beträgt laut Hersteller<br />
bis zu 750 km. Das Tanken<br />
geht in rund fünf Minuten vonstatten<br />
–auch nicht viel länger als bisher.<br />
Bis 2019 soll es bereits rund<br />
100 Wasserstoff-Tankstellen im<br />
deutschen Verkehrsnetz geben. Die<br />
Umrüstung der Zapfsäulen wäre<br />
vergleichsweise einfach und<br />
könnte in die bestehende Infrastruktur<br />
integriertwerden.<br />
Steckdose und Ladekabel entfallen.<br />
Beim Nexo entsteht der<br />
Strom direkt an Bord. Produziert<br />
wird ervon eben einer Brennstoffzelle<br />
und einem E-Motor. Leistung:<br />
163 PS (120 kW). Hinzu kommen<br />
eine Hochvoltbatterie (Kapazität:1,56<br />
kW) und drei Wasserstofftanks<br />
(Volumen: 156,6 Liter). Das<br />
kleine Kraftwerk unter der Haube<br />
gewinnt im Zusammenspiel der<br />
einzelnen Komponenten aus Wasserstoff<br />
elektrische Energie, die für<br />
den Vortrieb des Nexo genutzt<br />
wird. Die Folge: Es gibt weder Rußpartikel<br />
noch Feinstaub, nicht einmal<br />
Kohlendioxid-Emissionen<br />
werden frei. Einzig Wasserdampf<br />
fällt an.<br />
Ach ja, beim Fahren merkt man<br />
davon nichts und beim aktuellen<br />
Euro-NCAP-Sicherheitstest hat der<br />
Hyundai Nexo mit fünf Sternen die<br />
Höchstwertung erhalten. Einzig<br />
der Preis ist mit 69 000 Euro noch<br />
ziemlich spannend. Aber: InnovativeTechnik<br />
hat halt ihren Preis.<br />
Dieses Auto wurde unsfür den Test zurVerfügung<br />
gestellt. Technische Daten: Elektromotor,<br />
440 Brennstoffzellen und Hochvoltbatterie,<br />
120 kW/163 PS,Drehmoment: 395 Nm,<br />
9,2 sauf 100 km/h, 177 km/h Spitze,<br />
Verbrauch: 0,92 kg H2/100km, 0gCO 2 /km,<br />
Preis:ab69000 Euro<br />
Ethan Hawke<br />
Werist hier<br />
behindert?<br />
Ich pfeifeI<br />
auf Luxusa<br />
Janis (27)lebt<br />
ohne Arme und<br />
Beine. Und wie!<br />
Reports<br />
Hintergründe<br />
Interviews<br />
Gewinnspiele<br />
Mission<br />
Aufstieg<br />
Warum es wieder<br />
rund läuft beim<br />
Chemnitzer F.C.<br />
Morgen<br />
lesen!<br />
Der multi-talentierte Schauspieler erzählt<br />
im großen Interview,warum ihm Kunst<br />
wichtiger ist als Erfolg und Geld<br />
Foto: TimP.Whitby/Getty Images<br />
AM<br />
SONNTAG<br />
Der vonhier
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018 11<br />
· ·<br />
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ING-DiBa *<br />
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Santander<br />
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Targobank<br />
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BBBank<br />
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030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />
Sparda Berlin (Online)<br />
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Mittelwert von 85 Banken 0,16 0,17 0,16<br />
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Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />
Deutsche Skatbank<br />
skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />
EthikBank<br />
ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />
DKB Deutsche Kreditbank<br />
dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />
Moneyou<br />
moneyou.de 3,49 3,49 3,49<br />
SKG Bank<br />
skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,20 3,20 3,20<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de 3,79 3,79 3,79<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,79 3,79 3,79<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,23 4,30 4,40<br />
Sparbriefe und<br />
langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />
Ziraat Bank<br />
ziraatbank.de 1,30 1,45 -<br />
Akbank<br />
akbank.de 1,05 1,40 -<br />
DenizBank */**<br />
denizbank.de 1,15 1,35 1,50<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 1,21 1,31 -<br />
akf bank **<br />
akf.de 1,10 1,25 1,25<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,60 1,10 -<br />
Santander<br />
santander.de 0,60 0,90 1,22<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 0,10 0,40 0,70<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
Isbank<br />
030/2542270 0,75 1,00 -<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,15 0,25 0,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,01 - 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 - - -<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,65 0,84 0,95<br />
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Festgeld für 5.000 Euro<br />
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Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,61 0,66 0,76<br />
DenizBank **<br />
denizbank.de 0,45 0,55 0,75<br />
Akbank<br />
akbank.de 0,50 0,50 0,85<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,70<br />
Deutsche Bank *<br />
deutsche-bank.de - 0,05 0,20<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING-DiBa<br />
ing-diba.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
030/2542270 0,10 0,20 0,30<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,05 0,05 0,10<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
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Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,27 0,42<br />
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Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />
zurückfallende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Verlierer Index<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Investmentfonds<br />
Gewinner<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
aufholende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />
15.11. 15.11. VORW.<br />
WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />
A.Ad.InGlA A 100,60 97,67 97,03<br />
Adifonds A A0,81 118,41 112,77 113,66<br />
AdiverbaA A0,94 157,09 149,61 153,06<br />
AdvFixedIncAEUR A 100,07 97,16 97,18<br />
Aktien Europa A A 87,27 83,11 83,95<br />
All Stratfds Ba A A0,59 84,79 81,53 83,33<br />
BiotechnologieA A0,88 149,53 142,41 154,43<br />
ConcentraA A0,77 112,28 106,93 107,74<br />
CONVEST 21 VL A0,37 57,68 54,93 56,47<br />
East. Europe EqA A0,57 91,60 87,24 87,32<br />
Emerging Europe A A 307,80 293,14 295,28<br />
Eur Renten AE A0,37 61,53 60,03 60,02<br />
Eur Renten KAE A0,07 41,61 40,79 40,82<br />
Euro RentenfondsAT T 102,24 99,75 99,74<br />
EuropaVisionA A0,17 27,90 26,57 26,88<br />
Europazins A A0,33 54,10 52,52 52,53<br />
Flexi Rentenf.A A 92,28 89,16 89,22<br />
FondakA A1,18 171,55 163,38 164,44<br />
Fondis A0,67 81,78 77,89 80,05<br />
Fondra A0,75 115,24 110,81 111,13<br />
Fonds Japan A A0,41 59,81 56,96 57,92<br />
Fonds Schweiz A A2,62 432,30 411,71 418,85<br />
Geldmkt SP AE A0,03 47,03 47,03 47,04<br />
Gl.Intell. Cap.A A0,59 98,65 93,95 98,01<br />
Global Eq.Divid A A1,56 111,88 106,55 108,44<br />
Industria A A0,64 102,24 97,37 98,48<br />
Informationst.A A1,36 236,60 225,33 239,00<br />
Interglobal A A1,74 316,97 301,88 310,56<br />
InternRentA A0,77 45,29 43,97 43,72<br />
Kapital Plus A A0,39 63,03 61,19 61,52<br />
Nebw.Deutschl.A A1,95 300,83 286,50 287,79<br />
Nürnb.Eurold.A A0,85 129,75 123,57 125,06<br />
Plusfonds A0,89 149,71 142,58 145,85<br />
Rentenfonds A A 85,15 83,07 83,14<br />
RohstofffondsA A0,41 61,81 58,87 60,46<br />
Thesaurus AT T 912,69 869,23 876,10<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,49 93,55 93,64<br />
US Equity C2 A0,52 59,62 59,62 62,77<br />
US LargeCap Gr.A A0,47 86,57 82,45 86,89<br />
Verm.Deutschl.A A1,19 175,39 167,04 167,39<br />
Verm.Europa A A0,30 49,60 47,24 47,92<br />
Wachstum Eurol A A 113,36 107,96 109,63<br />
Wachstum Europa A A0,73 116,05 110,52 112,58<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A 114,53 109,08 109,85<br />
Trust €uro Cash A 45,81 45,81 45,82<br />
Trust €uro Renten A 46,37 45,02 45,00<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,00 128,67 122,54 123,16<br />
Amp GenderPlus Akt T0,64 102,70 98,75 99,69<br />
Amp Global Renten A0,30 17,36 16,73 16,57<br />
Amp Rendite Renten A0,40 21,69 21,06 21,09<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 96,43 96,43 96,97<br />
Euro BondA2 T 28,37 28,37 28,41<br />
World EnergyA2 T 16,46 16,46 16,92<br />
World GoldA2 T 23,08 23,08 23,15<br />
BNP PARIBAS INVESTMENT PARTNERS<br />
Bd.Euro Med.Term* T 182,75 182,75 182,88<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 121,84 121,84 121,88<br />
Eq.High Div.Europe* T 88,27 88,27 88,65<br />
Euro ShortTermBd* T 113,83 113,83 113,87<br />
MoneyMkt Euro* T 208,32 208,32 208,34<br />
Step 90 Euro* T 101,87 101,87 102,08<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2699,97 2699,97 2744,92<br />
CS EUROREAL* A0,55 9,71 9,74<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A 50,95 48,40 48,80<br />
AriDeka CF A0,42 66,71 63,38 64,25<br />
Berol.Ca.Chance A0,34 55,13 53,52 54,18<br />
Berol.Ca.Premium A0,40 64,20 62,03 63,28<br />
Berol.Ca.Sicherh. A0,27 43,00 41,95 42,11<br />
Berol.Ca.Wachst. A0,26 41,42 40,31 40,64<br />
BerolinaRent Deka A 39,85 38,45 38,46<br />
Deka Immob Europa A0,60 48,94 46,49 46,46<br />
Deka-Conv.Rent CF A 44,77 43,15 42,79<br />
Deka-Dtschl Akt Str A0,72 101,49 96,66 97,47<br />
Deka-Europa Akt Str A0,41 63,40 60,38 61,16<br />
DekaFonds CF A0,71 105,90 100,61 101,01<br />
DekaLux-EuropaTF A 56,86 56,86 57,33<br />
DekaLux-PharmaT.TF A1,52 275,84 275,84 283,75<br />
DekaLuxT-Akt Asien A 686,10 651,81 644,10<br />
DekaRent-Intern. CF A0,12 19,21 18,65 18,60<br />
DekaSpezial CF A2,07 358,00 345,06 354,88<br />
DekaStruk.Wachst. A0,27 41,90 41,08 41,15<br />
DekaTresor T0,73 88,29 86,14 86,31<br />
EuropaSelect CF A0,40 61,78 59,55 60,58<br />
Keppler-EmMkts-Inv A0,23 37,00 35,24 35,60<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter als der DAX besser<br />
+50<br />
+30<br />
+10<br />
–10<br />
–30<br />
Hypoport<br />
DIE BESTEN AKTIENFONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 15.11. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Pictet Russian Eq P$ LU0338482267 67,47 USD –2,59 –4,78 –0,95 67,73 0,51 WWWWWWWWWWWW 2,06<br />
Lupus Al AM Micro Champions* LU0218245263 128,73 EUR 0,65 –8,01 1,44 55,33 104,11 WWWWWWWW 1,37<br />
HANSAINVEST 4Q-Growth Fd$ R* DE000A0D9PG7 133,68 USD –7,68 –9,62 3,21 54,98 80,98 WWWWWWWWW 1,66<br />
PowerShares EQQQ Nasdaq-100* IE0032077012 165,86 USD –4,51 –1,47 8,79 54,92 107,97 WW 0,30<br />
Henderson Glb TechologyA2* LU0070992663 80,22 USD –5,32 –9,36 –0,07 53,44 84,24 WWWWWWWWWWW 1,89<br />
Frank.Temp. FRK TechnologyA* LU0260870158 15,87 EUR –1,54 –2,74 7,46 52,14 141,18 WWWWWWWWWW 1,81<br />
Pictet Robotics IUSD LU1279333329 152,38 USD –0,12 –8,92 –4,26 50,91 WWWWWWW 1,30<br />
AGI GmbH Rohstofffonds A DE0008475096 58,87 EUR –5,03 –15,09 –7,86 49,34 –16,35 WWWWWWWWWW 1,80<br />
SEB EastEuropeSCap LU0086828794 4,23 EUR 2,17 –7,30 –6,99 48,58 53,25 WWWWWWWWWWWW 2,11<br />
Pictet Digital P LU0101692670 330,29 USD –2,94 –8,37 0,69 45,15 70,02 WWWWWWWWWWW 2,01<br />
PowerShares FTSE RAFI EM* IE00B23D9570 8,21 USD –1,12 –10,42 –4,04 44,84 13,34 WWW 0,49<br />
Vontobel US Value Eq B* LU0035765741 1287,48 USD 1,50 4,55 8,36 44,42 68,84 WWWWWWWWWWWW 2,03<br />
Deka. Technologie CF DE0005152623 34,35 EUR 0,03 –1,60 5,52 44,25 120,56 WWWWWWWW 1,44<br />
UBS Lux Eq Greater China P LU0072913022 371,77 USD 3,64 –20,84 –10,09 42,14 66,42 WWWWWWWWWWWWWW 2,39<br />
LeggM GF CB US LCapGr At* IE00B19Z9505 259,72 USD –1,92 –1,82 9,02 40,14 79,33 WWWWWWWWWW 1,73<br />
UBS Lux Eq China Opp. P* LU0067412154 1215,43 USD 3,96 –19,64 –9,95 39,49 75,09 WWWWWWWWWWWWWW 2,39<br />
Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />
i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />
Lingohr-Eurp-Sys A 73,02 69,54 71,52<br />
Lingohr-Systemat A 120,63 114,89 117,46<br />
Multirent-Invest A0,25 36,30 35,24 35,46<br />
Naspa-Europafonds T 44,67 44,67 44,86<br />
PrivatDepot 3B A0,19 29,44 29,44 29,64<br />
RenditDeka A0,15 24,05 23,35 23,39<br />
Rntfds RheinEdit A 29,67 28,63 28,74<br />
StarCap-Corp Bd-Inv A 31,04 30,73 30,75<br />
Technologie CF T0,21 35,64 34,35 35,86<br />
TeleMedienTF A0,45 72,39 72,39 71,97<br />
Weltzins-Invest P A0,51 25,14 24,41 24,35<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,52 63,77 60,89 61,34<br />
Basler-InternDWS A1,14 111,77 106,73 108,08<br />
Basler-Rentenf DWS A0,44 25,69 24,53 24,53<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 68,54 66,06 66,57<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A2,23 100,14 97,14 97,71<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 103,76 101,17 101,38<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 144,52 137,29 136,14<br />
DI IMultiADyn LD A1,15 102,41 97,29 98,82<br />
DWSAkkumula T 1114,78 1061,69 1076,09<br />
DWSAkt.Strat.D T 392,92 374,20 377,80<br />
DWSBalance T 108,38 104,20 105,19<br />
DWSBiotech T 185,44 176,60 195,40<br />
DWSCov Bond Fd LD A 55,46 54,10 54,00<br />
DWSD.Akt.O T 381,95 381,95 388,23<br />
DWSDefensiv T 113,17 109,86 110,57<br />
DWSDeutschland T 220,69 210,18 211,79<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1803,33 1750,80 1749,26<br />
DWSEUR Reserve LC T 134,77 133,43 133,45<br />
DWSEurlStrRent LD A 33,03 32,22 32,33<br />
DWSEurop. Opp LD A 316,31 301,24 311,41<br />
DWSEurorenta A0,67 56,50 54,85 54,84<br />
DWSEurovesta A 123,80 117,90 119,50<br />
DWSFinanTypO ND A 64,12 64,12 65,94<br />
DWSFlexizins + T 67,97 67,97 67,98<br />
DWSGM&MTypO A 59,22 59,22 60,62<br />
DWSGlb.SM Cap A 67,48 64,26 66,16<br />
DWSGlbl Growth A 119,63 113,93 117,26<br />
DWSHeal. CTypO T 246,98 246,98 253,06<br />
DWSInst. Money+ T14094,65 13955,09 13956,19<br />
DWSIntern.Rent.O T 120,86 120,86 120,12<br />
DWSInter-Renta LD A 15,00 14,56 14,59<br />
DWSInvesta A 165,94 158,03 158,81<br />
DWSOsteuropa T 575,34 547,93 546,52<br />
DWSTechn.TypO A 174,97 174,97 183,32<br />
DWSTelemedia OND A 153,58 153,58 153,64<br />
DWSTopAsien T 163,55 157,25 156,96<br />
DWSTop Dividen LD A 128,30 122,19 123,03<br />
DWSTop Europe A 139,95 134,57 136,05<br />
DWSTop Prtf Off T 69,73 66,40 67,48<br />
DWSTopWorld A 106,61 102,51 103,95<br />
DWSTRC Deutschl. T 175,27 166,92 167,82<br />
DWSUSDollar Res A1,74 190,80 190,80 190,82<br />
DWSUSEq.Typ O T 388,27 388,27 403,02<br />
DWSUSGrowth A 206,40 196,56 204,99<br />
DWSVermbf.I LD A 163,78 155,97 158,78<br />
DWSVermbf.R LD A 19,02 18,46 18,46<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 124,00 119,23 120,70<br />
DWSI GE LD A1,25 181,87 172,77 176,23<br />
Global Hyb Bd LD A 40,29 39,11 39,39<br />
Gottlieb Daimler T 69,23 66,56 67,66<br />
LatinAmerican Eq* T 112,73 107,10 108,70<br />
Nomura Jp Grwth LC T 57,79 55,56 57,03<br />
Qi LowVol Europe NC T 250,56 250,56 252,30<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,04 0,99 0,99<br />
DJE-Div&Sub I T 429,69 429,69 437,12<br />
DJE-Div&Sub P T 408,51 389,06 395,80<br />
DJE-Div&Sub XP A 262,56 262,56 267,07<br />
DJE-Europa I T 375,04 375,04 382,03<br />
DJE-InterCash I T 142,46 142,46 142,52<br />
LuxTopic-Pacific P T 28,16 26,82 26,72<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,23 9,72 9,87<br />
Zalando<br />
Rocket Internet<br />
IVU TrafficTechn. Techn.<br />
Beta SystemsSoftware<br />
Software<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
MagForce<br />
MBB<br />
Euro Balanced Fund A0,11 17,42 16,83 17,05<br />
Euro Stoxx 50 Fund A0,31 9,89 9,89 10,02<br />
European Growth A0,15 15,44 14,67 15,05<br />
European Sm. Comp. A 52,26 49,65 51,44<br />
GermanyFund A0,24 51,68 49,10 50,22<br />
International EUR A 51,38 48,82 49,77<br />
Nordic Fund A2,77 1259,00 1196,00 1247,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A0,09 26,46 25,57 25,78<br />
South Ea.As.USD A 8,77 8,33 8,18<br />
US Dollar Bond A0,05 7,16 6,92 6,90<br />
WorldFund A 23,82 22,63 23,12<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 26,95 25,40 25,70<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 56,23 53,28 52,98<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A0,75 6,45 6,26 6,32<br />
TEMGl.(Eur)Ad* A0,14 20,00 18,95 19,12<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 39,64 37,56 37,98<br />
TEM GlobalAd* A0,12 37,66 35,68 36,10<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,04 17,09 17,27<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A0,11 18,15 17,20 17,37<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,31 47,85 45,57 46,14<br />
HANSAinternat.A A0,40 18,90 18,26 18,14<br />
HANSArenta A0,52 24,41 23,59 23,61<br />
HANSAzins A0,15 24,50 24,26 24,28<br />
SI BestSelect T 130,73 124,51 126,32<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
DWSConc GS&P Food A4,88 338,01 321,91 324,73<br />
Qi Eurozone Eq RC T 89,66 85,39 85,57<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Greater China EqA T 61,76 58,67 58,44<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD* T 18,01 18,28<br />
GlbTechologyA2* T 80,22 82,36<br />
Japanese Equity* T 15,97 16,38<br />
Japanese S.CA2* T 52,02 52,94<br />
PanEuro Sm CoA2* T 45,11 46,25<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A0,55 44,78 44,34 44,39<br />
EuroKapital A1,43 45,22 43,07 43,69<br />
EuroRentA A0,34 30,80 29,76 29,77<br />
ProInvest A 170,32 162,21 165,78<br />
METZLER<br />
Aktien Deutschl.AR* A 191,64 182,51 183,24<br />
Aktien Europa AR* A 122,22 116,40 116,88<br />
Wachstum Internat.* T 175,90 167,52 171,26<br />
Tradegate Wertpapier.<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
Accentro Real Est.<br />
Westgrund<br />
GSW Immobilien<br />
Quirin Privatbank<br />
Deag Dt.Entert.<br />
Axel Springer<br />
PSI Software<br />
Eckert &Ziegler<br />
TLG Immobilien<br />
First Sensor<br />
Dax (–2,03% seit 4Wochen,–12,51% seit 12 Monaten)<br />
–50<br />
–18 –16 –14 –12 –10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I* A0,70 110,75 110,75 111,02<br />
IIV Mikrofinanz R* A1,00 101,89 98,92 98,92<br />
LandertBond Opp* A0,50 49,89 49,89 50,02<br />
VM Sterntaler II* A 120,14 115,52 116,08<br />
WahreWerteFonds R* T 50,23 48,30 48,88<br />
ODDO BHF<br />
AlgoGlobal DRW-€ A 99,00 94,29 96,15<br />
Basis-Fonds I* T 138,22 138,22 138,26<br />
O.BHF AccuZins CR* T 287,64 279,26 278,52<br />
O.BHF AlgoEur DRW A 103,35 98,43 100,36<br />
O.BHF FREFF* A 217,63 207,27 210,50<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 464,99 442,85 477,76<br />
Biotech PEUR T 591,40 563,24 605,03<br />
Clean EnergyP€ T 73,77 70,26 71,67<br />
Digital P T 306,72 292,11 295,61<br />
Em.Mrkts PEUR T 481,72 458,78 458,64<br />
EUR Bonds P* T 557,89 541,64 543,14<br />
EUR Bonds Pdy* A 334,24 324,50 325,40<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 136,57 132,59 132,70<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 243,87 236,77 237,87<br />
Great.China PEUR T 463,19 441,13 432,88<br />
Health HP € T 202,22 192,59 202,47<br />
Health PEUR T 244,51 232,87 243,82<br />
Indian Eq. PEUR T 436,42 415,64 415,70<br />
Robotics PEUR T 138,08 131,50 134,44<br />
Robotics REUR T 135,11 128,68 131,57<br />
Russian Equ. PEUR T 62,70 59,71 58,98<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,81 135,81 135,82<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,20 93,20 93,20<br />
Water P€ T 300,22 285,92 292,64<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A1,43 99,14 98,16 101,77<br />
SEB Green Bond D* A0,26 53,24 52,46 52,42<br />
SEB ImmoInvest A1,10 7,77 7,38 7,37<br />
SEB Sust.HighYield* A1,97 34,66 34,32 34,64<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,27 54,00 54,09<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 55,90 54,01 54,10<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
Priv.Fonds:Flex.* A0,65 102,94 102,94 102,73<br />
Priv.Fonds:FlexPro* A0,84 127,68 127,68 128,74<br />
PrivFd:Konseq.* T 98,00 98,00 98,04<br />
PrivFd:Konseq.pro* T 111,20 111,20 111,69<br />
PrivFd:Kontr.* A0,81 125,36 125,36 126,27<br />
PrivFd:Kontr.pro* A0,93 142,00 142,00 144,02<br />
UniAbsoluterEnet-A* A0,30 45,53 45,53 46,00<br />
UniAbsoluterErt.A* A0,30 45,99 45,09 45,54<br />
UniDeutschland* T 194,85 187,36 189,31<br />
UniEuroAktien* A0,71 68,36 65,10 65,58<br />
UniEuroRenta* A0,47 67,11 65,16 65,19<br />
UniEuroSt.50A* A0,81 48,78 46,90 47,30<br />
Unifavorit:Aktien* A1,95 149,35 142,24 145,62<br />
UniFonds* A0,48 50,44 48,04 48,65<br />
UniGlobal* A2,60 222,51 211,91 216,75<br />
UniGlobal-net-* A1,40 127,18 127,18 130,08<br />
UniImmo:Dt.* A1,17 96,47 91,88 91,86<br />
UniImmo:Europa* A 58,49 55,70 55,69<br />
UniImmo:Global* A0,68 53,21 50,68 50,68<br />
UniKonzept: PortA* A0,28 42,90 41,25 41,48<br />
UniOpti4* A0,08 98,57 98,57 98,61<br />
UniRak* A0,73 117,16 113,75 115,15<br />
UniRak Konserva A* A0,72 112,26 110,06 110,66<br />
UniStrat:Ausgew.* T 61,06 59,28 59,66<br />
UniStrat: Konserv.* T 68,38 66,39 66,63<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,20 1,48 1,41 1,41<br />
Commerz hausInvest A0,30 43,77 41,69 41,66<br />
DWSgrundb.europa RC A 42,54 40,51 40,52<br />
GAMAX Man. F-JuniorA T 15,95 15,04 15,29<br />
HSBC Global European Equity PD*A 1,05 38,99 37,14 37,45<br />
iii INTER ImmoProfil A 57,24 54,51 54,50<br />
INKA InternT.German Eq.* T 209,77 199,78 202,63<br />
Nordea European Val. T 58,23 58,23 59,41<br />
Nordea N-AmericanVal.$ T 55,80 55,80 57,94<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 178,46 169,96 172,55<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 197,99 192,22 194,80<br />
UBS Gl(DE) Akt.Spec. IDeut.* T 654,80 635,73 641,39<br />
UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 203,19 197,27 201,94<br />
UniversalAcatisAkt.GL.UI A* T 329,49 313,80 319,30<br />
Universal Fiduka Univ.I* A0,70 145,85 142,99 144,53<br />
VeritasVe-RI Equ.Europe A 82,35 78,43 78,58<br />
VeritasVeri M.Ass.Alloc A 144,69 137,80 137,72<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti T 105,30 101,25 101,68<br />
WARBURG Multi-Asset Select T 74,21 70,68 71,41<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />
England GBP 0,84 /0,92<br />
Japan JPY 122,15 /136,30<br />
Polen PLN 3,84 /4,93<br />
Russland RUB 67,28 /84,71<br />
Schweden SEK 9,83 /10,98<br />
Schweiz CHF 1,10 /1,18<br />
Tschechien CZK 22,27 /28,68<br />
Ungarn HUF 270,43 /400,40<br />
USA USD 1,06 /1,19<br />
Metalle und Münzen<br />
15.11. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1077,5 1116,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 532,0 576,8<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 266,0 294,4<br />
Gold (1 kg) 34266,0 34885,0<br />
Silber (1 kg) 394,5 531,0<br />
Platin (100 g) 2327,0 3008,9<br />
(in €/100 kg) 15.11. 09.11.<br />
Blei in Kabeln 197,99 198,57<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 554,91 543,98<br />
Messing MS 63/37 552,00 541,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
15.11. +/–% 09.11.<br />
Australien 2,717 W -1,49 2,758<br />
Belgien 0,794 W -3,64 0,824<br />
Dänemark 0,310 W -14,13 0,361<br />
Deutschland 0,355 W -14,66 0,416<br />
Finnland 0,632 W -10,61 0,707<br />
Frankreich 0,750 W -5,3 0,792<br />
Griechenland 4,586 +4,42 W 4,392<br />
Großbritannien 1,207 W -13,1 1,389<br />
Italien 3,519 +3,29 W 3,407<br />
Japan 0,103 W -14,05 0,120<br />
Kanada 2,382 W -5,03 2,508<br />
Niederlande 0,487 W -10,81 0,546<br />
Österreich 0,594 W -8,05 0,646<br />
Portugal 1,970 +1,39 W 1,943<br />
Russland 8,640 W -3,36 8,940<br />
Schweden 0,577 W -10,4 0,644<br />
Schweiz 0,000 WWWWWWWWWW -100 0,030<br />
Spanien 1,632 +2,32 W 1,595<br />
USA 3,093 W -3,63 3,210<br />
Sonstige 15.11. 09.11.<br />
REX 141,28 140,78<br />
Umlaufrendite 0,20 0,27<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,50 14.09.2016<br />
Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 0,75 20.09.2018<br />
Schweiz 3M Libor -0,746 13.11.2018<br />
Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />
Hongkong Prime Rate 2,25 26.09.2018<br />
Japan Diskontsatz 0,00 01.02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 2,25 22.03.2018<br />
USA Fed Funds Rate 2,25 26.09.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 1,10 (09.18) 2,30 (12.18)<br />
Eurozone 1,70 (09.18) 2,50 (12.18)<br />
Frankreich 1,50 (09.18) 1,80 (12.18)<br />
Grossbritannien 1,50 (09.18) 1,20 (12.18)<br />
Italien 0,80 (09.18) 1,50 (12.18)<br />
Japan 1,30 (06.18) 1,20 (12.18)<br />
Schweiz 3,40 (06.18) 1,70 (12.18)<br />
USA 3,00 (09.18) 2,50 (12.18)<br />
Deutschland 0,80 (09.18) 4,90 (10.18)<br />
Eurozone 0,90 (08.18) 8,10 (09.18)<br />
Frankreich 1,70 (08.18) 9,30 (09.18)<br />
Grossbritannien 0,00 (09.18) 4,00 (07.18)<br />
Italien -0,80 (08.18) 10,10 (09.18)<br />
Japan -2,90 (09.18) 2,30 (09.18)<br />
Schweiz 8,20 (06.18) 2,50 (09.18)<br />
USA 5,10 (09.18) 3,70 (10.18)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 2,50 (10.18) 1,80 (12.18)<br />
Eurozone 2,20 (10.18) 1,50 (12.18)<br />
Frankreich 2,20 (10.18) 1,10 (12.18)<br />
Grossbritannien 2,40 (10.18) 2,60 (12.18)<br />
Italien 1,60 (10.18) 1,20 (12.18)<br />
Japan 1,20 (09.18) 1,00 (12.18)<br />
Schweiz 1,10 (10.18) 0,60 (12.18)<br />
USA 2,50 (10.18) 2,00 (12.18)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 3,20 (09.18) -2,08 (11.18)<br />
Eurozone 4,50 (09.18) -1,80 (11.18)<br />
Frankreich 3,60 (09.18) -1,41 (11.18)<br />
Grossbritannien 3,10 (09.18) -1,01 (11.18)<br />
Italien 4,70 (09.18) 1,81 (11.18)<br />
Japan 3,00 (09.18) -1,08 (11.18)<br />
Schweiz 2,60 (09.18) -1,07 (11.18)<br />
USA 2,60 (09.18) 0,91 (11.18)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:15.11.18, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 269 · 1 7./18. November 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
Antoaneta<br />
Stefanowa<br />
Inder bulgarischen Hauptstadt Sofia<br />
wurde 1979 Antoaneta Stefanowa geboren.<br />
Im Alter vonvier Jahren erlernte<br />
sie Schach von ihrem Vater, der dann<br />
lange Zeit ihr Trainer war. Als Siebenjährige<br />
wurde sie Stadtmeisterin von<br />
Sofia und mit zehn Weltmeisterin ihrer<br />
Altersklasse, indem sie alle 11 Partien<br />
gewann.<br />
1992 wurde Antoaneta Europameisterin<br />
der U14und nahm auch erstmals<br />
an der Schacholympiade der Frauen<br />
teil. Bisher spielte sie bei Olympiaden<br />
zwölfmal für die Frauen und einmal für<br />
das Männerteam von Bulgarien. Im<br />
Jahr 2000 wurde sie in Warna Europameisterin<br />
und erhielt als eine der wenigen<br />
Frauen bei den Männern den Titel<br />
„Internationaler Großmeister“.<br />
Ihre Wettkampfhärte erarbeitete sie<br />
sich vorallem bei starkbesetzten Männerturnieren.<br />
Sie bevorzugt ein kreativesSpiel,<br />
um vontheoretischen Pfaden<br />
abzuweichen und dabei neue Ideen zu<br />
finden.<br />
Antoaneta liebt ein scharfes Angriffsspiel.<br />
Ihre große Stärke ist unerschütterlicher<br />
Kampfgeist. Der allergrößter<br />
Erfolg gelang ihr 2004 mit dem<br />
Gewinn der Frauenweltmeisterschaft.<br />
Zwei Jahre später gelang es ihr jedoch<br />
nicht, den Titel zu verteidigen. DieChinesin<br />
Xu Yuhua löste sie als Weltmeisterinab.<br />
Weil sie hartansich arbeitet und ihr<br />
Spiel stets zu verbessern sucht, gehört<br />
Antoaneta Stefanowa seit zwei Jahrzehnten<br />
zur Weltklasse.Die charismatische<br />
Antoaneta Stefanowa ist in ihrer<br />
Heimat längst ein Superstar.<br />
A. Stefanowa -M.Gurewitsch,<br />
Gibraltar 2008<br />
1.d4 f5 2.g3 Sf6 3.Sh3 g6 4.Sf4 Lg7 5.Lg2<br />
0–0 6.h4 Sc6 7.h5 g5 8.h6 Lh8 9.Sd3 S:d4<br />
10.L:g5 Se6 11.Lh4 d5 12.Sd2 c6 13.c4<br />
Se414.c:d5 c:d5 15.Sf3 Dd6 16.Db3 Ld7<br />
17.Sf4 Lc6 18.S:e6 D:e6 19.Td1 a5 20.Sd4<br />
Df7 21.g4! L:d4 22.T:d4 e5<br />
XABCDEFGHY<br />
8r+ + trk+(<br />
7+p+ +q+p'<br />
6 +l+ + zP&<br />
5zp +pzpp+ %<br />
4 + tRn+PvL$<br />
3+Q+ + + #<br />
2PzP +PzPL+"<br />
1+ + mK +R!<br />
xabcdefghy<br />
23.g:f5! e:d4 24.L:e4 Tae8 25.Dg3+ Kh8<br />
26.Ld3 b5 27.Df4 Da7 28.Dd6 Df7<br />
29.Tg1 b4 30.Tg7 Dh531.Tg8+! 1-0<br />
Paul Werner Wagner<br />
Lösung vom<br />
10./11. November<br />
Ratekrimi: Manager Stoer war der Mörder. Er<br />
wusste, wie Alf Ringer getötet worden war, obwohl<br />
dies niemand erwähnt hatte.<br />
Machen Siemit beim Preisrätsel der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>. In dieser Woche verlosen wir unter allen<br />
richtigen Einsendungen die ODYS Bluetooth<br />
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kann auch als Powerbank verwendet werden.<br />
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P R E I S R Ä T S E L<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Senden Siedas Lösungswort(bitte mit Anschrift und Telefonnummer) auf einer Postkarte an: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01, 10832 Berlin oder per<br />
E-Mail an: raetsel@berliner-zeitung.de.Sie können uns auch unter:01379 /060 247 (max. €0,50 proAnruf, geschaltet<br />
vonSa.-Di., ems,Anrufe aus dem Mobilfunknetz weichen ggf. vomPreis ab) Ihre Lösung mitteilen.<br />
Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />
Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom10./11.11.2018: VORSORGE.Gewinner:MarcDummin, 13357 Berlin.<br />
Mit<br />
spitzer Feder<br />
Unser Gesuchter kam 1883 in der<br />
Nähe von Leipzig zur Welt. Das<br />
jüngste Kind von dreien entstammte<br />
einer Gelehrtenfamilie, sein Vater arbeitete<br />
als Zeichner und Gelegenheitsautor.Auch<br />
die Mutter war kreativ tätig<br />
und entwarf beispielsweise Puppenkleidchen.<br />
Kein Wunder, dass diese<br />
Einflüsse den Jungen früh prägten.<br />
Schon mit wenigen Lenzen zogesauch<br />
ihn zu Papier und Bleistift. Er verfasste<br />
erste Gedichte und zeichnete, inder<br />
Schule glänzte er allerdings weniger –<br />
und nach dem Examen zogesihn sogar<br />
zur See!<br />
Die Realität auf den wogenden Wellen<br />
des Ozeans hielt dem romantischen<br />
Ideal allerdings schnell den harschen<br />
Spiegel vor, so scheint es. Schon nach<br />
wenigen Monaten hing der frischgebackene<br />
Schiffsjunge den „Traumberuf“<br />
wieder an den Nagel und lebte von Gelegenheitsjobs,bis<br />
er sich bei einer Spedition<br />
zum Kaufmann ausbilden ließ.<br />
Auch veröffentlichte er erste Geschichten,<br />
denn die Liebe zu Blatt und Bleistift<br />
ließ ihn auch auf Seenicht los.<br />
Sein Leben blieb unstet. Er arbeitete<br />
in Hamburg, in Leipzig, in Frankfurt. In<br />
München versagte er, dessen Augen<br />
nicht gut genug für eine Matrosenkarrierewaren,<br />
als Buchhalter,brillierte aber<br />
am heimischen Schreibtisch. In der<br />
Gast- und Kulturstätte „Simplicissimus“<br />
in Schwabing trat er 1909 mit seinenTexten<br />
vorPublikum auf und wurde<br />
prompt Hausdichter des Szenelokals.<br />
Er lernte Schriftsteller und Dramatiker<br />
kennen, darunter auch Frank Wedekind,<br />
und veröffentlichte in Zeitschriften<br />
wie „Grobian“ und natürlich dem<br />
Satireblatt „Simplicissimus“. Er verdingte<br />
sich als Landschaftsmaler<br />
ebenso wie als Fremdenführer, dekorierte<br />
sogar Schaufenster und leitete<br />
eine Bibliothek.<br />
Nach dem Krieg, den er als Offizier<br />
und Leutnant bei der Marine verbrachte,zog<br />
er nach Berlin. Dortlegte er<br />
sich den Namen zu, unter dem man ihn<br />
bis heute kennt. Er heiratete,zog wieder<br />
nach München, um 1930 abermals<br />
nach Berlin. Immer wieder stand er<br />
fortan auf Bühnen und trug seine Arbeiten<br />
vor. Auch Filmprojekte gingen über<br />
seinen Schreibtisch, dazu erschuf er in<br />
dieser Zeit Schauspiele, Gedichte, Kabarettstücke<br />
und Glossen. Selbst<br />
Schallplatten nahm er auf. Der mürrische<br />
Seebär Kuttel Daddeldu, den er auf<br />
Bühnen selbst verkörperte,wurde zu einer<br />
seiner beliebtesten Schöpfungen.<br />
Doch die Einnahmen waren nie von<br />
Dauer. Der Gesuchte braucht die Bühnen<br />
und Magazine, umseinen Lebensunterhalt<br />
zu verdienen. Als die Nationalsozialisten<br />
ihn 1933 mit Berufsverbot<br />
belegen und der Großteil seiner<br />
Werke bei Bücherverbrennungen den<br />
Flammen überantwortet wurde, war<br />
dies der Sargnagel seiner wechselhaften<br />
Künstlerkarriere.<br />
Er rutschte bald schon in die Armut<br />
ab.Auch gesundheitliche Probleme traten<br />
auf. Ohne Spenden von Kollegen<br />
und Freunden ging es nicht weiter.<br />
Doch auch mit ihnen war das Ende abzusehen.<br />
Im November 1934 verstarb<br />
der rastlos Kreative, der bis zuletzt an<br />
neuen Texten arbeitete, unter anderem<br />
an einem Roman, in seiner <strong>Berliner</strong><br />
Bleibe. Auf dem dortigen Waldfriedhof<br />
erhielt der Lyriker, Autor und bildende<br />
Künstler ein Ehrengrab, das bis heute<br />
viele Besucher anzieht.<br />
Vonwem war die Rede?<br />
Christian Humberg<br />
Weihnachtsbaum GR TIS für Sie.<br />
Jetzt 3 Monate die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> lesen, nur 2 bezahlen * und<br />
Ihr Weihnachtspaket sichern. Lieferung frei Haus ab 18.12.2018.<br />
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05.12.2018<br />
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* 3 Monate <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> zum Vorteilspreis von 85,80€ statt 128,70 € (Mo. – Sa. inkl. gesetzl. MwSt.). Das Angebot gilt in Berlin/Brandenburg und nur solange der Vorrat<br />
reicht. Ihnen steht ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Alle Informationen über dieses Recht und die Widerrufsbelehrung finden Sie unter www.berliner-zeitung.de/widerruf<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Lesershop<br />
Exklusive Gemälde, Skulpturen und Schmuck<br />
Weihnachtliche<br />
Vorfreude<br />
Christiane Wendt<br />
Collier „Glückselefant“<br />
Treue, Klugheit, ein langes Leben und<br />
Schutz vor allem Bösen - der Elefant<br />
gilt seit Jahrtausenden als Symbol von<br />
Zuneigung und Glück. Gestaltet von der<br />
bekannten Schmuckdesignerin Christiane<br />
Wendt und mit einem funkelnden<br />
Brillanten besetzt. Aus 925er-Sterlingsilber.<br />
Maße: 2x2cm, an44cmlanger Kette<br />
Silber: 128 € (Art. 1371246)<br />
Vergoldet: 149€(Art. 1371247)<br />
Liebe Kunstfreundin,<br />
lieber Kunstfreund,<br />
Weihnachten naht und ich darf Ihnen in<br />
der heutigen Kunstbeilage der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> ausgewählte Stücke vorstellen.<br />
Ich möchte Sie einladen, dem turbulenten<br />
Alltag zu entfliehen und einen Moment<br />
innezuhalten.<br />
Die Skulpturen von Luise Kött-Gärtner<br />
oder Bernardo Esposto schenken Kraft<br />
und symbolisieren Zusammenhalt, die<br />
Impressionisten Klimt und Monet sorgen<br />
für Farbe und die edlen Schmuckkreationen<br />
bringen die Augen der Damen<br />
zum Strahlen.<br />
Gustav Klimt<br />
6-teiliges Sektgläser-Set<br />
Mit den mundgeblasenen Gläsern feiern<br />
Sie wie inder Belle Époque –ein<br />
stil-und kunstvollerGenussfür alle Sinne.<br />
Mit 6verschiedenen Klimt-Motiven.<br />
Spülmaschinengeeignet, in dekorativer<br />
Geschenkverpackung.<br />
Preis: 148€(Art. 1371186)<br />
Gustav Klimt<br />
„Malcesine am Gardasee“, 1913<br />
Malcesine befindet sich am Ostufer des Gardasees. Auch Klimt war beeindruckt von der<br />
altertümlichen Ortschaft amFuße des Monte Baldo. Reproduktion imFine Art Giclée-Verfahren<br />
direkt auf Künstlerleinwand und auf Keilrahmen aufgezogen. Gerahmt in Massivholzrahmung.<br />
Maße: 70x70 cm<br />
Preis: 390€(Art. 1371660)<br />
„Der Zeit ihre Kunst,<br />
der Kunst ihre Freiheit.“<br />
Gustav Klimt<br />
Limitiert auf<br />
499<br />
Exemplare<br />
Lassen Sie sich von den erlesenen Werken<br />
inspirieren und umgeben Sie sich<br />
mit den faszinierenden und bedeutenden<br />
Werken der großen Meister.<br />
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit!<br />
Carolin Moskal M.A.<br />
Projektleiterin Kunst<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Gustav Klimt<br />
Seidenschal „Malcesine“<br />
Nach Gustav Klimts Gemälde „Malcesine<br />
am Gardasee“ von 1913. Schal<br />
aus 100% feinster Satin-Seide, handrouliert.<br />
Maße: 170 x33cm<br />
Preis: 89 € (Art. 1371664)<br />
Luise Kött-Gärtner<br />
Skulptur „Zu zweit geht‘s“, Bronze auf<br />
Steinguss<br />
Jederkennt Situationen, in denenman alleinenicht<br />
weiter kommt. Ein ideales Dankeschön-Geschenk<br />
für einen guten Freund. Kleinplastik aus feiner<br />
Bronze, von Hand patiniert und gewachst.<br />
Maße inkl. Steinguss-Sockel: Höhe 26,5 cm<br />
Preis: 179€(Art.1371005)<br />
Spieluhr „Ballerina 2“<br />
Grazil und elegant – zu Tschaikowskys<br />
Schwanensee tanzt sie Ihnen vor. Spieluhr<br />
mit Minimusikwerk, Metallguss von<br />
Hand bemalt, zum Teil vergoldet und mit<br />
Ziersteinen besetzt.<br />
Maße: 5x12x5cm(B/H/T)<br />
Preis: 74 € (Art. 1371132)<br />
In Kooperation mit:<br />
Einfache &bequeme Bestellung: Telefon (030) 201 64 004 ·www.berliner-zeitung.de/shop ·oder Bestellcoupon auf Seite 4
Bellissimo<br />
Limitiert auf<br />
499<br />
Exemplare<br />
Kerstin Stark<br />
Skulptur „Zueinander finden“,<br />
Bronze mit Kunststein<br />
Die fein polierte Bronze setzt die junge Künstlerin<br />
Kerstin Stark ineinen bewussten Kontrast zum<br />
Sockel aus schwarz koloriertem Kunststein und<br />
verschafft ihren Protagonisten so eine besondere<br />
Leuchtkraft. Auf ihrem Weg zum Glück verrichtet<br />
dieses Paar wahrhaftig Schwerstarbeit. Doch bloß<br />
nicht aufgeben: Das Ziel ist schon zum Greifen<br />
nahe... Polierte Bronze mit schwarzem Kunststeinsockel.<br />
Maße:18,5x14,5 x6,5 cm (B/H/T)<br />
Preis: 148€(Art. 1371108)<br />
Vincent van Gogh<br />
„Zwölf Sonnenblumen in einer Vase“, 1888<br />
Goldgelb als Zeichen für eine gute Zeit. Ein Werk der legendären Sonnenblumen-Serie, die van<br />
Gogh im südfranzösischen Arles schuf. Das Original hängt inMünchen in der Neuen Pinakothek.<br />
Hochwertige Reproduktion imFine Art Giclée-Verfahren direkt auf Künstlerleinwand, auf Keilrahmen<br />
gezogen. Gerahmt in Massivholzrahmung.<br />
Maße: 85x69 cm<br />
Preis: 440€(Art. 1371662)<br />
Gustav Klimt<br />
Seidenschal „Der Kuss“<br />
Klimts weltberühmte Ikoneder Liebe, farbenprächtig<br />
auf samt schimmernder Seide. Nach dem 1907/08<br />
entstandenen Ölgemälde aus der Österreichischen<br />
Galerie Belvedere, Wien. Schal in 18 Farben von<br />
Hand gedruckt und rouliert, mit dekorativem Geschenkkarton.<br />
100% Satin-Seide.<br />
Maße: 180 x42cm<br />
Preis: 84 € (Art. 1371122)<br />
„Was wäre das Leben, hätten<br />
wir nicht den Mut, etwas zu<br />
riskieren?“<br />
Musik-Schmuckei<br />
„Beethoven: Für Elise“, vergoldet<br />
Vincent vanGogh<br />
Die mit Strasssteinen geschmückte Nachbildung<br />
eines Fabergé-Eies aus fein emailliertem<br />
und poliertem Metall erinnert an<br />
das legendäre Meisterwerk russischer Goldschmiedekunst<br />
–mit Stoff ausgeschlagen<br />
ist esideal zur Schmuckverwahrung. Öffnet<br />
man es, erklingt Beethovens „Für Elise“.<br />
Maße: 7x10 x5,5cm<br />
Gewicht: ca. 500 g<br />
Preis: 98 € (Art. 1371646)<br />
Claude Monet<br />
„Drei Teelichthalter mit<br />
Künstlermotiven“<br />
Diese stilvollen Teelichthalter aus Porzellan mit einigen<br />
von Monets bekanntesten Motiven sind mit und<br />
ohne Teelicht eine Augenweide. Motive: „Irisbeet<br />
in Monets Garten“, „Frau mit Sonnenschirm“ und<br />
„Seerosen“. Lieferung mit Teelicht.<br />
Maße: Ø:5cm, Höhe: ca. 14,5cm, 11 cm und 8cm<br />
Preis: 48 € (Art. 1371671)nur alsSet erhältlich<br />
Bernardo Esposto<br />
Skulptur „Zusammen glücklich sein“, Bronze<br />
Gleichzeitig unzertrennliche Einheit und dennoch individuell: Espostos kunstvolle, zweifarbige<br />
Ausführung eines eleganten Paars verbindet scheinbar Gegensätzliches. Polierte Rotgussbronze.<br />
Maße:6,5 x28x2cm(B/H/T)<br />
Gewicht: 1,9kg<br />
Preis: 268€(Art. 1371427)<br />
Einfache &bequeme Bestellung: Telefon (030) 201 64 004 ·www.berliner-zeitung.de/shop ·oder Bestellcoupon auf Seite 4
Exklusive Gemälde, Skulpturen und Schmuck<br />
Limitiert auf<br />
199<br />
Exemplare<br />
Christiane Wendt<br />
Herz-Anhänger „Glaube, Liebe,<br />
Hoffnung“ mit Kette<br />
„Nun aber bleibenGlaube, Hoffnung,Liebe,<br />
diese drei; aber die Liebe ist die größte unter<br />
ihnen“, heißt es in 1. Korinther 13,13.<br />
Mit Kreuz, Anker und Herz setzt Christiane<br />
Wendt den eingravierten Spruch zugleich<br />
ins Bild. Vergoldetes 925er-Sterlingsilber,<br />
mit einem kleinen Brillanten.<br />
Maße Anhänger: 2,3 x 3,5 cm (B/H),<br />
Länge Kette: 60 cm<br />
Preis: 278 € (Art. 1371372)<br />
Gerard<br />
Skulptur „Herz“<br />
Liebe ist ein starkes Band. Skulptur für Herzensangelegenheiten,<br />
aus Metallguss mit bronzierter Oberfläche,<br />
auf schwarzem Marmorsockel.<br />
Maße: 10x15 x 4 cm (B/H/T)<br />
Preis: 78 € (Art. 1371293)<br />
Carl Spitzweg<br />
„Der ewige Hochzeiter“, 1855-58<br />
Das beliebteste Sujet des Malers: Galant reicht der Verehrer seiner Angebeteten<br />
einen Strauß Blumen. Auf Drängen seiner Sammler malte Spitzweg<br />
das Motiv mehrere Male in leichten Variationen. Diese sorgfältige<br />
Reproduktion wurde von Hand in einem patentierten Verfahren auf Künstlerleinwand<br />
gearbeitet und traditionell auf einen nachspannbaren Holzkeilrahmen<br />
gezogen. DieMotivoberfläche mitfühl- undsichtbarerLeinenstrukturund<br />
zusätzlich vonHandaufgetragener,dem Original nachempfundener<br />
Pinselstruktur unterstreicht die gemäldeartige Wirkung des Objekts. Mit<br />
Künstlerfirnis versiegelt. In edler handgearbeiteter Massivholz-Atelierrahmung<br />
inAntik-Platin mit Rotbraun. Mit rückseitig aufgebrachtem nummerierten<br />
Zertifikat.<br />
Maße: 58x36 cm<br />
Preis: 340€(Art. 1371636)<br />
Claude Monet<br />
Seidenschal „Nympheas“<br />
Unzählige Farbnuancen verleihen dem Seidenschal<br />
eine meisterhafte Brillanz. Der<br />
roulierte Schal aus 100 %Seide bezaubert<br />
in 19 Farben.<br />
Maße: 150 x40cm<br />
Preis: 78 € (Art. 1371053)<br />
Petra Waszak<br />
Schmuckset „Mille Fiori“<br />
Tiefgründig und geheimnisvoll: Die blumige Farbenpracht<br />
der flachen Muranoglasperlen wird intensiviert<br />
durch feine, mit 24 Karat vergoldete Messingelemente.<br />
Ein strahlendes Accessoire, das die<br />
Garderobe perfekt ergänzt.<br />
Schmuckset: 360 €statt 381€(Art. 1371140)<br />
Collier „Leonora“<br />
Möchten Sie sich nicht mal wieder belohnen? Warum<br />
nicht mit einem Collier, das Sie zu allem tragen<br />
können? Aus den Edelsteinen Onyx, Peridot,<br />
Amethyst, Karneol, Apatit –kombiniert mit Süsswasserperlen<br />
und Elementen aus Silber, feingoldplattiert.<br />
Mit Karabinerverschluss.<br />
Collier:Längenverstellbar 40,5-46cm, Karabinerhaken<br />
Preis: 189€(Art. 1371141)<br />
Armband: Längenverstellbar 20-22cm<br />
Karabinerhaken<br />
Preis: 114€(Art. 1371142)<br />
Ohrhänger: Längeje3cm<br />
Klappbrisur<br />
Preis: 78 € (Art. 1371143)<br />
Länge: 45 cm<br />
Preis: 178€(Art.1371273)<br />
Carl Spitzweg<br />
Skulptur „Der Bücherwurm“, Version inMetallguss<br />
In luftiger Höhe auf einem wackligen Stuhl steht Spitzwegs Bibliothekar tief in seine Lektüre<br />
versunken. Vergessen ist der Rest der Welt, vergessen sind die anderen Bücher, mit denen erbeladen<br />
ist –und vergessen seine durchaus brenzlige Situation... Bildhauermodell nach dem 1852<br />
entstandenen Ölgemälde aus dem Museum Georg Schäfer, Schweinfurt. Edition in Metallguss<br />
mit bronzefarbener Patina. Von Hand gegosssen, patiniert und poliert.<br />
Maße: 7,5 x27,5x10cm(B/H/T)<br />
Preis: 340 €(Art. 1371635)<br />
Gustav Klimt<br />
4Teelichtgläser mit Künstlermotiven<br />
Diese stilvollen Teelichthalter mit den zarten, goldschimmernden<br />
Motiven von Gustav Klimt sind mit<br />
und ohne Kerzenschein eine Augenweide. Das<br />
Golddekor auf Glas ist typisch für die Zeit des<br />
Wiener Jugendstils. Motive: „Die Erwartung“, „Der<br />
Kuss“, „Adele Bloch-Bauer“ und „Erfüllung“.<br />
Maße: je8x11x8cm(B/H/T)<br />
Preis: 98 € (Art. 1371672)nur alsSet erhältlich<br />
Einfache &bequeme Bestellung: Telefon (030) 201 64 004 ·www.berliner-zeitung.de/shop ·oder Bestellcoupon auf Seite 4
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Bellissimo<br />
Exklusive Gemälde, Skulpturen undSchmuck<br />
Robert Hettich<br />
„Playground“,2015<br />
Limitiert auf<br />
199<br />
Exemplare<br />
Eine Spielfläche im Doppelsinn: Die flache Leinwand<br />
bildet mit ihren zumeist geometrischen Farbflächen<br />
eine Welt, die das Gehirn des Betrachters mühelos<br />
als dreidimensionale Straßenszene entschlüsselt.<br />
Reproduktion hinter 3 mm starkem Acrylglas auf<br />
Aluminiumplatte. Mit Aufhängevorrichtung.<br />
Taschenschirm „Pencils“<br />
Das Design dieses Schirms aus der<br />
MoMA Kollektion stammt von Frank<br />
Lloyd Wright. Dieses bunte Accessoire<br />
bringt bei jedem Wetter gute<br />
Laune. Nylonbezug. Aluminiumstock.<br />
Maße: 80x64 x2cm (H/B/T)<br />
Preis: 690€(Art. 1371652)<br />
Maße: Ø:96cm<br />
Preis: 58 € (Art. 1371653)<br />
Petra Waszak<br />
Collier „Notturno“<br />
Collier aus echten Muranoglassteinen<br />
mit Silbereinzug, Hornscheiben und mit<br />
24 Karat Echtgoldauflage versehenem<br />
Messing. Mit Karabinerverschluss.<br />
Längenverstellbar 40-48cm<br />
Preis: 268€(Art. 1371643)<br />
Franz Marc<br />
Skulptur „Das blaue Pferd“, Version in<br />
Kunstguss handbemalt, 1911<br />
Skulptur nach dem Originalgemälde aus dem Jahr<br />
1911. Polymerer Kunstguss, von Hand gegossen<br />
und von Hand bemalt.<br />
Maße: 12x25 x22cm(B/H/T)<br />
Preis: 228€(Art. 1371266)<br />
Pablo Picasso<br />
4-teiliges Becherset mit<br />
Künstlermotiven<br />
Vier Becher aus hochwertigem Porzellan jeweils<br />
mit beidseitigem Motiv. Das Set besteht aus<br />
den Motiven „Frau mit Hut“, „Friedenstaube mit<br />
Blumen“, „Corrida“ und „Hände mit Blumenstrauß“.<br />
Spülmaschinengeeignet. Nur als Set<br />
erhältlich.<br />
Inhalt: je0,4 l, Höhe: je9cm<br />
Preis: 74 € (Art. 1371265)<br />
Bestellcoupon<br />
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Sigloch Distribution GmbH &Co. KG,<br />
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Anzahl Artikelbezeichnung Preis Art.-Nr.<br />
BLZ 2018<br />
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betragen. Die Lieferung erfolgt zzgl. einmalig 6,95 €Versandkosten. Diese entfallen<br />
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Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
WOHNEN STADTWÄCHSTINS RANDLAGE GRÜNE<br />
Die Wohnen Stadtinwächst<br />
attraktiven ins Umland Randlagen 04 04<br />
Foto:ioo Elwardt &Lattermann Gesellschaft von Architekten GmbH, Kondor Foto:gettyimages/Henrik Wessels WohnenBerlin Sorensen mbH<br />
Kurz &gut<br />
66 frischgebackene Eigentümer-Familien<br />
freuen sich über ihr neues Zuhause im<br />
„Schweizer Park“ in Lichterfelde.<br />
Rechtsexperten<br />
Der Chef ist gleichzeitig Vermieter, und die<br />
Miete behält er einfach vom Minijobber-<br />
Lohn ein. Das darf er nicht.<br />
Ungewöhnliches Energiehaus<br />
Es sieht aus wie eine umgekippte Tonne,<br />
ist mit recycelten <strong>Zeitung</strong>en gedämmt –<br />
und bietet tollen Wohnkomfort.
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 3<br />
KURZ &GUT<br />
Stimmt ein Mieter dem Mieterhöhungsverlangen<br />
seines Vermieters zu, hat er<br />
kein fernabsatzrechtliches Widerrufsrecht.<br />
Die gesetzlichen Vorschriften beugten<br />
Informationsdefizit und Zeitdruck<br />
ausreichend vor, urteilte der BGH.<br />
Quelle:Savills<br />
(Az.: VIII ZR 94/17)<br />
WACHSTUM IN DIE BREITE<br />
Editorial<br />
Nadine Kirsch<br />
&das Immo-Team<br />
Vor ein paar Jahren war es noch ein verträumter Vorort, jetzt ist es<br />
schon im Visier von Projektentwicklern und Alt- und Neu-<strong>Berliner</strong>n,<br />
die gut und halbwegs günstig wohnen wollen. Die wachsende Stadt<br />
wächst auch in die umgebende Landschaft hinein, aufgelockerte, fast<br />
noch dörflich anmutende Strukturen müssen städtischer Bebauung<br />
weichen. Und in wenigen Jahren werden die nächsten Randlagen dieselbe<br />
Entwicklung nehmen, wer bisher „außerhalb“ wohnte, gehört<br />
bald schon zum Zentrum. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei.<br />
PROJECT IMMOBILIEN VERKAUFT LETZTE WOHNUNG IM<br />
„SCHWEIZER PARK“ UND VERMIETET HOTEL<br />
Der Projektentwickler und Bauträger Project Immobilien hat soeben im Neubauensemble „Schweizer<br />
Park“ im <strong>Berliner</strong> Villenviertel von Lichterfelde-West die letzte der insgesamt 66 Eigentumswohnungen<br />
verkauft. Auf dem rund 9.500 Quadratmeter großen Gelände an der Berner Straße 9errichtet<br />
Project Immobilien insgesamt sechs Stadtvillen mit 66 Eigentumswohnungen in energieeffizienter<br />
KfW-55-Bauweise. Die ersten frischgebackenen Besitzer können voraussichtlich im ersten Halbjahr<br />
2019 ins neue Zuhause einziehen. Das Gesamtverkaufsvolumen der Stadtvillen mit Tiefgarage beträgt<br />
rund 32,2 Mio. Euro. Insgesamt hat Project Immobilien in Berlin aktuell über 30 Bauvorhaben<br />
mit rund 2.300 Wohneinheiten in der Entwicklung.<br />
Auch im Gewerbebau ist das Unternehmen aktiv: Auf dem erst kürzlich erworbenen Grundstück an<br />
der Ecke von Babelsberger Straße und Friedrich-List-Straße in Potsdam wird neben Büromietfläche<br />
auch ein Hotel mit rund 200 Zimmern und Tiefgarage entstehen. Hotelbetreiber tristar hat bereits<br />
den Mietvertrag unterschrieben. Die tristar GmbH ist ein auf Markenhotels spezialisiertes Unternehmen<br />
mit Sitz in Berlin. Das entstehende Doublebrand-Hotel soll in Kooperation mit dem Franchise-Partner<br />
Accor Hotels unter den Marken „ibis Styles“ und „ibis Budget“ betrieben werden. Die für<br />
20 Jahre angemietete Bruttogeschossfläche beläuft sich auf 7.200 Quadratmeter. Fertigstellung ist<br />
Ende 2021. Zusätzlich werden auf dem Grundstück 3.700 Quadratmter Büromietfläche realisiert. Auf<br />
dem bereits Ende 2017 erworbenen Nachbargrundstück hat Project Immobilien die Errichtung eines<br />
weiteren Bürokomplexes mit 12.000 Quadratmetern Gewerbefläche in drei Bauabschnitten geplant.<br />
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktungGmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
(030) 23 27 67 12<br />
immobilien@mdscreative.c<br />
Wer hat schon Zeit<br />
im Überangebot?<br />
TERMINE, VERPFLICHTUNGEN, HEKTIK –<br />
WO IST DAS JAHR NUR GEBLIEBEN?<br />
Ja, auch wir fragen uns, wo das Jahr geblieben ist. Längst nicht alles, was man<br />
erledigen wollte, hat man geschafft. Häufig war die Zeit zuknapp. Familie und<br />
Kinder, Job und Projekte, Engagement und Ehrenamt: Sollten Sie für das<br />
kommende Jahr den Verkauf Ihrer Immobilie planen, könnte Ihre verfügbare Zeit<br />
nicht ausreichen, um in Eigenregie alles präzise vorzubereiten, sicher zu steuern<br />
und zeitnah erfolgreich abzuschließen. Wir nehmen Ihnen den Verkauf Ihres<br />
Eigentums ab und sparen für Sie Zeit, die Sie anderweitig so einsetzen können, wie<br />
es Ihnen gefällt. Als erfahrene Makler nehmen wir Ihnen alles ab und sorgen für den<br />
zügigen Verkauf zum Höchstpreis. Unsere Leistungen schenken Ihnen das<br />
Wertvollste überhaupt: Zeit.<br />
Kontaktieren Sie uns einfach per Telefon oder E-Mail,<br />
wir freuen uns auf Sie!<br />
030 51 48 78 00<br />
HönowerStr.72 12623Berlin WEB: www.livinginberlin.de MAIL: info@livinginberlin.de
4<br />
Bild: First Home Wohnbau GmbH<br />
„Townhouses in Oranienburg“ –Direktander Havel<br />
baut First Home Wohnbau 14 moderne Stadthäuser.
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 5<br />
BERLIN LEGT<br />
SICH EINEN<br />
SPECKGÜRTEL ZU<br />
Mangel an Bauland und hohe Preise treiben Bürger und<br />
Projektentwickler aus dem Zentrum in die Randlagen. Und<br />
dort lässt es sich ganz prima wohnen.<br />
Berlin boomt und ist auf dem Weg zur<br />
Vier-Millionen-Stadt. Vor diesem Hintergrund<br />
ist es wenig verwunderlich, dass<br />
Platz zum Wohnen Dreh- und Angelpunkt der<br />
Stadtentwicklung ist. In der Kernstadt und immer<br />
mehr auch in den Randbereichen. „Die Randbereiche<br />
waren für das Wohnen in Berlin immer attraktiv.<br />
Sie haben in den vergangenen Jahren nochmal<br />
an Attraktivität zugelegt und sind vor allem im<br />
Zuge des Wachstums von Berlin deutlich stärker in<br />
den Fokus von Mieterinnen und Mietern gerückt“,<br />
sagt Dr. David Eberhart. Er ist Pressesprecher des<br />
Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen<br />
(BBU).<br />
Wo beginnt der „Randbereich“? Alle Beteiligten sind<br />
sich einig darin, dass der Randbereich an Bedeutung<br />
gewonnen hat. Keine klare Definition besteht<br />
indes bei der Frage, was genau der „Randbereich“<br />
eigentlich ist, und wo er beginnt. „Der<br />
Wohnungsbestand der Howoge umfasst derzeit<br />
rund 60.000 Wohnungen und liegt hauptsächlich<br />
in Lichtenberg und Hohenschönhausen. Diese Lagen<br />
hätte man noch vor zehn Jahren als Stadtrand<br />
bezeichnet. Heute gilt Lichtenberg fast schon als<br />
Innenstadtstandort“, beschreibt Stefanie Frensch,<br />
Geschäftsführerin der Howoge Wohnungsbaugesellschaft<br />
mbH, die Veränderungen. „Berlin ...<br />
Stadthäuser<br />
am Park<br />
Direkt an Berlins Stadtgrenze, im<br />
grünen Umfeld von Schönefeld, entstehen<br />
komfortable Eigentumswohnungen.<br />
Genießen Sie die Ruhe der Natur mit<br />
der Großstadt vor der Haustür.<br />
Rufen Sie an –wir informieren Sie gerne.<br />
bonava.de/ampark<br />
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täglich 9–19 Uhr, auch sonn- und feiertags
6<br />
... steht für einen fortwährenden Wandel<br />
– es etablieren sich immer wieder neue<br />
Zentren. Von daher lässt sich ein Randbereich<br />
bezogen auf die Nachfrage kaum<br />
noch definieren.“ Für die einen beginnt er<br />
außerhalb der Ringbahn, andere ziehe die<br />
Grenze weiter außerhalb. Etwa Dr. Ursula<br />
Flecken, Vorstandsvorsitzende der Planergemeinschaft<br />
für Stadt und Raum eG:<br />
„Der Randbereich ist für mich der äußere<br />
Kranz am Stadtrand, der nicht mehr mit<br />
der U- oder S-Bahn erreicht werden kann<br />
und wo es in der Umgebung keine Zentren<br />
mehr gibt, in denen man von Urbanität<br />
sprechen kann.“ Flecken verweist darauf,<br />
dass die Randbereiche in den Fokus rückten,<br />
als das Wohnungsangebot in der Innenstadt<br />
knapp wurde. „Das war ab etwa<br />
2010, spätestens 2012, und hat sich seither<br />
immer weiter verschärft.“<br />
Spandau lockt. Die Wohnungsbaugesellschaften<br />
und privaten Bauträger haben<br />
eine Vielzahlvon Randlageprojekten in die<br />
Wege geleitet. Ein Schwerpunkt liegt dabei<br />
auf der Gegend um Spandau. Hier werden<br />
gleich mehrere Vorhaben realisiert, etwa<br />
der „Gärtnereiring“ im Ortsteil Staaken.<br />
Auf einem gut 8.400 Quadratmeter großen<br />
Areal, nur 100 Meter von der nächsten Bushaltestelle<br />
entfernt, baut Bonava derzeit 118<br />
Eigentumswohnungen. Die Fertigstellung<br />
des Projektes ist für Ende 2019 geplant,<br />
die ersten Familien werden dann schon das<br />
Weihnachtsfest in ihrem neuen Zuhause feiern<br />
können. „Je nach Grundriss bieten die<br />
Wohnungen zwei bis vier Zimmer und rund<br />
53 bis 108 Quadratmeter Wohnfläche“, erläutert<br />
Projektleiter Felix Rathke. „Jede verfügt<br />
über einen eigenen Keller sowie jeweils<br />
einen Balkon oder eine Terrasse –teilweise<br />
mit kleinem Gartenanteil. Alle vier Etagen<br />
werden per Fahrstuhl erreichbar sein. Im<br />
Außenbereich der beiden U-förmigen Ensembles<br />
sind insgesamt 67 Autostellplätze<br />
geplant.“ Die Wohnungen amGärtnereiring<br />
sind bereits das zweite Bonava-Projekt in<br />
Staaken. Noch unter dem alten Firmennamen<br />
NCC baute der deutsch-schwedische<br />
Projektentwickler bis 2015 auch das benachbarte<br />
Einfamilienhausquartier mit 34<br />
Eigenheimen an der Pfarrer-Theile-Straße.<br />
Nachbarschaften entwickeln. Ebenfalls in<br />
Spandau aktiv ist die Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft<br />
Berlin. „Eines der<br />
aktuellen Leuchtturmprojekte in Randlage<br />
ist die Waterkant. Bis Ende 2023 entstehen<br />
hier für die Gewobag auf eigenen Flächen<br />
von 15,5 Hektar rund 2.000 Wohnungen<br />
für klassische Single- und Familienhaushalte.<br />
Aber auch gemeinschaftliches Wohnen, betreutes<br />
Wohnen für Jugendliche, Pflegewohnen<br />
oder Wohnprojekte für Ältere werden<br />
hier ihren Platz am Wasser finden“, erläutert<br />
Gewobag-Pressesprecherin Josiette Honnef<br />
das Vorhaben und geht dabei auf die Philosophie<br />
des Unternehmens ein: „Ist von Randlage<br />
im Bezug auf einen konkreten Stadtteil die<br />
Rede, legen wir unseren Fokus insbesondere<br />
auf Nachbarschaftsbildung für Jung und Alt,<br />
Support von Netzwerken sowie die Integration<br />
ergänzender Nutzungen mit konkretem<br />
Mehrwert für das Quartier.“<br />
Oranienburg ist eine attraktive Stadt,<br />
und dieBaupreise sind bei weitem<br />
nicht so hoch wie in Berlin.<br />
Hoher Freizeitwert. Ein weiteres Projekt in<br />
Spandau wird derzeit von der First Home<br />
Wohnbau GmbH realisiert. „In Hohenga-<br />
Bilder:BonavaDeutschland GmbH<br />
118 Eigentumswohnungen baut die<br />
Bonava am „Gärtnereiring“ in Spandau.<br />
PrinzenQuartier<br />
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eigene Pkw-Stellplätze, Vollkeller, offener<br />
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HBB Hanseatische Wohnungsbaugesellschaft<br />
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Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 7<br />
tow haben wir das Projekt Havelgärten mit<br />
sechs Doppelhäusern in Vorbereitung“, sagt<br />
Geschäftsführerin Dr. Karin Stammer. Das<br />
Areal sei eine typische Randlage, die jedoch<br />
in ihrem Freizeitwert kaum zu überbieten sei.<br />
„Die Havel und der Wannsee sind fußläufig<br />
erreichbar. Segelvereine, Golfclub –alles in<br />
nächster Nähe. Und die Entfernung zur <strong>Berliner</strong><br />
West-City ist nicht weit.“ Mit einem<br />
ähnlichen Konzept baut das Unternehmen ein<br />
weiteres Projekt in einer anderen boomenden<br />
Randlage –Oranienburg, Endpunkt der<br />
S-Bahn-Linie S1 und Kreisstadt des Landkreises<br />
Oberhavel. „Dort errichten wir hochwertige<br />
Townhouses. Eine Wasserlage direkt an<br />
der Havel wäre in Berlin nicht annähernd zu<br />
diesen Preisen möglich, und Oranienburg ist<br />
eine attraktive Stadt, die nicht nur mit einer<br />
perfekten Infrastruktur,sondern auch mit Natur-<br />
und Freizeitangeboten aufwarten kann.“<br />
„Draußen vorder Stadt“gibt es<br />
mehr Platz –gut für die<br />
Gemeinsamkeit im neuen Quartier.<br />
Bild: Getty Images/iStockphoto<br />
Fertig und schon voll vermietet: Der<br />
Merkur-Neubau in der Archenholdstraße<br />
Florierendes Lichtenberg. Was Spandau<br />
im Westen und Oranienburg im Norden,<br />
ist Lichtenberg im Osten. Der rund 5.000<br />
Hektar große Bezirk erstreckt sich bis an<br />
die Brandenburger Grenze. Ebenda errichtet<br />
die Gewobag das Projekt „Mein Falkenberg“<br />
zwischen Ahrensfelder Chaussee<br />
und Gehrensee. „Auf dem über sieben Hektar<br />
großen Grundstücksteil entstehen 607<br />
Wohneinheiten“, sagt Josiette Honnef und<br />
zeigt sich von der Lage angetan: „Der als<br />
grüne Oase bezeichnete Ortsteil Falkenberg<br />
schließt östlich direkt an die offene Barnim-Landschaft<br />
an.“ Die Gewobag entwickelt<br />
ein ganzes Quartier und denkt hierbei<br />
an Klimaschutz- und Mobilitätskonzepte<br />
mit wohnortnaher Versorgung. Ein weiteres<br />
großes Projekt in Lichtenberg wird von der<br />
Howoge umgesetzt. „Unser größtes Neubauprojekt<br />
inLichtenberg mit 586 Wohnun- ...<br />
Wohnen in<br />
Schulzendorf<br />
Vorden Toren der Hauptstadt entstehen<br />
Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser,<br />
massiv gebaut und alles aus einer Hand.<br />
Besuchen Sie uns im Infobüro vor Ort<br />
Mi bis Do 16–18 Uhr und Sa bis So 14–16 Uhr<br />
Ernst-Thälmann-Straße in<br />
15732 Schulzendorf<br />
bonava.de/schulzendorf
8<br />
... gen entsteht derzeit auf dem weitläufigen<br />
Areal des einstmals größten Kinderkrankenhauses<br />
Ost-Berlins an der Gotlindestraße“,<br />
erklärt Stefanie Frensch. Innovative Wohnformen<br />
und Wohngemeinschaften würden ebenso<br />
angeboten wie seniorengerechtes Wohnen.<br />
Rekordboom in Teltow:<br />
Eigentumswohnungen gehen<br />
weg wie warme Semmeln.<br />
„150 Wohnungen werden zudem als geförderter<br />
Wohnraum zu Einstiegsmieten ab 6,50<br />
Euro je Quadratmeter vermietet. Ergänzt<br />
wird das Angebot durch großzügige Grünflächen,<br />
eine Kindertagesstätte für 70 Kinder<br />
sowie 245 Stellplätze. Neben den bezahlbaren<br />
Mieten und der attraktiven Architektur<br />
zeichnet sich der Lindenhof durch eine moderne,<br />
energiesparende Bauweise nach KFW<br />
70-Standard aus.“ Die Fertigstellung soll im<br />
Frühjahr 2019 erfolgen.<br />
Teltow wächst rasant. Und auch im südlichen<br />
Randbereich gibt es spannende Neubauprojekte.<br />
„Keine Stadt in Deutschland<br />
Bild:First Home Wohnbau GmbH<br />
Geplant: „Havelgärten“<br />
in Hohengatow<br />
wächst so schnell wie Teltow“, stellt Katja<br />
Kargert, Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />
bei der Bonava Deutschland GmbH<br />
fest. Teltow ist mit 26.000 Einwohnern die<br />
bevölkerungsreichste Stadt im brandenburgischen<br />
Landkreis Potsdam-Mittelmark.<br />
Kargert: „Neue Wohnungen sind rar und<br />
begehrt. Mitten in der Innenstadt zeichnet<br />
sich jetzt etwas Entspannung ab, denn<br />
am Striewitzweg gehen die Arbeiten für<br />
136 neue Wohnungen in Rekordzeit voran.“<br />
Insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser<br />
wird das Quartier dann umfassen. Die 136<br />
Eigentumswohnungen bieten jeweils rund<br />
52 bis 97 Quadratmeter Wohnfläche, zwei,<br />
drei oder vier Zimmer sowie jeweils einen<br />
Balkon oder eine Terrasse –zum Teil sogar<br />
mit kleinem Garten. Alle vier Etagen werden<br />
per Aufzug erreichbar sein. Unterhalb des<br />
Quartiers befindet sich eine Tiefgarage mit<br />
44 Stellplätzen. Weitere 72 Parkmöglichkeiten<br />
entstehen im Außenbereich der Häuser.<br />
Spielplätze und Spielflächen inmitten des Ensembles<br />
runden das Quartier ab. „Die Eigentumswohnungen<br />
sind inzwischen alle verkauft“,<br />
bemerkt Kargert und fügt an: „Doch<br />
gleich nebenan, im benachbarten Stahnsdorf,<br />
errichtet Bonava 66 Eigentumswohnungen,<br />
Bild: BonavaDeutschland GmbH<br />
136Eigentumswohnungen baut Bonava am<br />
Striewitzweg inTeltow.
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 9<br />
die derzeit im Verkauf sind. Der Baustart<br />
ist für das Frühjahr 2019 geplant.“<br />
Anbindung im Fokus. So verschieden die<br />
Projekte und deren konkreten Zielgruppen<br />
auch sind, eines haben sie alle gemeinsam<br />
–die Lage und die Anbindung<br />
spielen wesentliche Rollen. „Das Aund<br />
O: Der Ort muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gut erreichbar sein“, betont<br />
Ursula Flecken von der Planergemeinschaft<br />
für Stadt und Raum und ergänzt:<br />
„Wenn man schon nicht in der Innenstadt<br />
wohnen kann und weite Wege in<br />
Kauf nehmen muss, dann müsste es dafür<br />
einen Ausgleich geben.“ Die Menschen<br />
sollten tatsächlich im Grünen wohnen<br />
können, es sollte ruhig sein, und natürlich<br />
müssten die Wohnungen im Randbereich<br />
preiswerter sein. „Es werden ausreichend<br />
Schul- und Kitaplätze gebraucht. Ideal<br />
wäre es, vor allem für ältere Menschen,<br />
wenn Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und<br />
so weiter gut zu erreichen wären.“ Dem<br />
stimmt David Eberhart vom BBU zu.<br />
„Neben Fahrzeit und Fahrtkosten sehe<br />
ich beim Öffentlichen Nahverkehr noch<br />
weitere wichtige Punkte. Etwa, wie der ...<br />
Q218: Unweit vom<br />
S-BahnhofLichtenberg baut<br />
die Howoge einen 64 Meter<br />
hohen Wohnturm mit<br />
390 Wohnungen.<br />
Bild:BEberlin GmbH Prof.Dr. Jaeger<br />
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10<br />
Bilder:Planung4Berlin |Architekt EikeBecker<br />
Infotag am 18.11.<br />
„Das Lichtenhain“ öffnet seine Tore<br />
Im Bezirk Lichtenberg wird gebaut: Die Buwog<br />
Group lässt „Das Lichtenhain“ entstehen –207<br />
Eigentumswohnungen auf 19.000 Quadratmetern.<br />
Wie das Areal ab 2019 aussehen wird und welche<br />
Wohnungen es gibt, das erfahren Interessenten<br />
auf dem Infotag aus erster Hand. Am Sonntag, 18.<br />
November von 14 bis 16 Uhr,informieren die Buwog-<br />
Experten kostenlos mit Baustellenbegehungen und<br />
Gesprächen im Informationsbüro (Lückstraße 30,<br />
10317 Berlin-Lichtenberg). Festes Schuhwerk ist<br />
empfohlen, Kinderwagen sind leider nicht möglich.<br />
Bild: BUWOGAG<br />
Bilder: MaxDudler_KSPJürgenEngel<br />
... Zustand der Verkehrsmittel ist, wie das<br />
Platzangebot ist, ob es darin eine Internetund<br />
Stromversorgung gibt, wie die Taktfrequenzen<br />
sind und wie es um die Verlässlichkeit<br />
des Angebots vom jeweiligen nächsten<br />
Haltepunkt zum Endziel steht.“ Es wäre<br />
sehr sinnvoll, wenn die Fahrtzeit auch zum<br />
Arbeiten im Netz genutzt werden könnte<br />
–was gerade bei Fahrten durch das Land<br />
Brandenburg leider immer noch nicht flächendeckend<br />
der Fall sei. Wenn die Anbindung<br />
stimmt, können in Zukunft durchaus<br />
Städte in den Fokus geraten, die derzeit noch<br />
in zweiter Reihe stehen. Städte in bis zu 60<br />
Zugminuten Entfernung nach Berlin, wie<br />
Eberswalde oder Frankfurt (Oder), haben<br />
laut Brandenburger Landesregierung noch<br />
viel Potenzial. Eine These, die auch Lars<br />
Eichert vom Verband Haus und Grund teilt.<br />
„Die Erweiterung der Achsen bringt interessante<br />
Entwicklungsmöglichkeiten mit<br />
sich.“ Es bleibe aber abzuwarten, wann die<br />
Pläne umgesetzt würden.<br />
Prognosen. Die Experten sind sich einig:<br />
Der Randbereich wird in den nächsten<br />
Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
„Der Speckgürtel wird sich weiter aufspecken.<br />
Der Einzugsbereich von München<br />
reicht 80 bis 100 Kilometer in das Umland<br />
Die Howoge realisiert mitdem Lindenhofihr<br />
bislang größtes Bauprojektauf dem Arealdes<br />
ehemaligen Kinderkrankenhauses. Hier entstehen<br />
583 Mietwohnungen, 140sind gefördert.
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 11<br />
hinein, in Berlin sind wir erst bei vielleicht<br />
20 Kilometern“, gibt Dr.Eberhart vom BBU<br />
zu bedenken.<br />
Ds Projekt„Waterkant“ in der<br />
Wasserstadt Oberhavel, einem<br />
von13Entwicklungsgebieten,<br />
in denen die kommunalen<br />
Wohnungsbaugesellschaften<br />
sozialverträglichen<br />
Wohnungsbau realisieren.<br />
Für eine geordnete Entwicklung<br />
sollte man sich einig sein, wo<br />
stärker gebaut werden soll .<br />
Zentren für Bebauung. Ursula Flecken von<br />
der Planergemeinschaft für Stadt und Raum<br />
wünscht sich darüber hinaus eine noch engere<br />
Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen<br />
der Politik und Verwaltung Berlins und<br />
Brandenburgs. „Gut wäre, eine gemeinsame<br />
Vorstellung zu entwickeln, welche Stadträume<br />
noch dichter bebaut werden könnten.<br />
Ich denke da an die Bereiche rings um die<br />
S-Bahnstationen – auch im Umland.“ Flecken<br />
verweist ferner auf den Fakt, dass keine<br />
Prognose Garantien mit sich bringen würde.<br />
„Wenn die Bevölkerung nicht so stark weiter<br />
wachsen sollte wie bislang erwartet, dann<br />
werden wohl einige der vorgesehenen Neubausiedlungen<br />
am Rande die ersten sein, die<br />
nicht entstehen.“<br />
Torsten Weigel<br />
Dichter-Eck<br />
Neues Wohnen im<br />
Johannisthal<br />
Im grünen Berlin-Johannisthal entsteht<br />
ein Wohnquartier mit 58modernen<br />
Eigentumswohnungen –mit 2bis 4Zimmern<br />
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Cellulose-Dämmstoffwirdindie Zwischenräume<br />
geblasen und gelangt so in alle Ecken.<br />
Ungewöhnliche Form: Das Zinkdach umschließt<br />
auch eine Längsseitedes Hauses.<br />
Wandflächen- und Fußbodenheizungen<br />
sorgen für angenehmesRaumklima.<br />
Bilder:Climacell<br />
VERPACKT IN CELLULOSE<br />
Das tonnenförmige „Energiehaus“ in Oberfranken ist in energetischer und ökologischer Hinsicht<br />
hochinteressant. Als Dämmstoff fungiert recyceltes <strong>Zeitung</strong>spapier als Einblasdämmung.<br />
Im oberfränkischen Wallenfels wurde ein<br />
„Energiehaus“ errichtet, das sich in vielerlei<br />
Weise von anderen Häusern abhebt.<br />
Das Haus erinnert an einen auf der Seite<br />
liegenden großen runden Behälter. Eine besondere<br />
Herausforderung war dabei die<br />
Dämmung. Viele Fachleute raten bei ungewöhnlichen<br />
Dach- bzw. Hausformen zu einer<br />
Wärmedämmung mit Cellulose. Das geschwungen-runde<br />
Zinkdach umschließt das<br />
Gebäude zu drei Vierteln und lässt an der<br />
nichtbedeckten Seite eine große Fensterfront<br />
mit Dreifachverglasung frei. An den Stirnseite<br />
befinden sich der Eingang und zwei Fenster.<br />
Ander gegenüberliegenden Wand wurden<br />
an der Fassade großflächige Solarpanele<br />
angebracht, in der Rundung des Daches befindet<br />
sich ein schmales Fenster.<br />
Austausch mit dem Nachbarn. Die Grundfläche<br />
beträgt acht mal neun Meter im Erd- und<br />
acht mal sieben Meter im Obergeschoss. Beheizt<br />
wird das Gebäude ausschließlich über<br />
eine im Fußboden und in den Wänden verlegt<br />
Flächenheizung. Die Energieversorgung<br />
erfolgt dabei über ein Nahwärmesystem<br />
zwischen dem tonnenförmigen Energiehaus<br />
und einem weiteren Wohnhaus nebenan.<br />
Über die insgesamt 20 Quadratmeter große<br />
senkrechte Fassaden-Wandkollektorfläche<br />
an der Südseite des Energiehauses und acht<br />
Quadratmeter Kollektorfläche auf einem<br />
Nebengebäude wird der 4300 Liter fassende<br />
Puffer gespeist. Bei solaren Überschüssen<br />
versorgt dann das Energiehaus den Nachbarn<br />
über eine Nahwärmeleitung. Umgekehrt<br />
kann die dort durch eine Pelletheizung<br />
erzeugte Wärme an sehr kalten Tagen ins<br />
Energiehaus geschickt werden. Mit der 5,4<br />
kW-Peak-Photovoltaikanlage und dem Batteriespeichersystem<br />
kommt das Haus einem<br />
Nullenergiehaus sehr nahe.<br />
Recycling-Dämmung ist<br />
herkömmlichen Materialien<br />
ebenbürtig oder überlegen.<br />
In alle Ritzen. Das Haus wurde in Holzrahmenbauweise<br />
errichtet. Die Sparren sind<br />
46 Zentimeter tief und sollten als statisches<br />
und ästhetisches Element sichtbar bleiben.<br />
Der Aufbau der Außenwände besteht aus<br />
Lehmputz auf Lehmbauplatte, acht Zentimetern<br />
Brettschichtholz, sechs Zentimetern<br />
Holzweichfaserplatten und mineralischem<br />
Außenputz. Die Sparrenzwischenräume<br />
wurden 24 Zentimeter stark mit Cellulose<br />
gedämmt, insgesamt rund 50 Kubikmeter<br />
Cellulosedämmstoff von Climacell. „Dieser<br />
Dämmstoff lässt sich per Einblasverfahren<br />
in die Hohlräume einbringen. So wird jede<br />
noch so kleine Nische komplett ausgefüllt.<br />
Wärme- oder Kältebrücken können nicht<br />
entstehen und Schimmelbildung wird verhindert“,<br />
erklärt Climacell-Geschäftsführer<br />
Marcel Bailey.<br />
Gute Werte. Cellulose wird gerne zu <strong>Zeitung</strong>spapier<br />
verarbeitet, das später recycelt<br />
und aufbereitet wird. Mit dem Einblasverfahren<br />
lassen sich selbst starke Dämmschichten<br />
–wie etwa bei Passivhäusern –leicht erreichen.<br />
Die Dämmwerte sind mit denen von<br />
aus Primärrohstoffen hergestellten Dämmmaterialien<br />
absolut vergleichbar. Beim sommerlichen<br />
Hitze- und beim Schallschutz liegen<br />
die Messwerte sogar noch wesentlich<br />
besser. Dieses in archetektonischer und ökologischer<br />
Hinsicht außergewöhnliche Energiehaus<br />
kann besichtigt werden. (gkl)<br />
www.climacell.de
Nr.46, Ausgabe 17./18. November 2018<br />
/ 13<br />
SCHÖN, ABER GEFÄHRLICH<br />
Schnee, Frost, Tauwetter, wieder Frost: Schnell bilden sich an Dachrinne und Fassade Eiszapfen. Wer das<br />
vermeiden will, hat die Möglichkeit, Rohre und Rinnen mit Heizbändern eisfrei zu halten.<br />
Winterzeit bedeutet neben Minus-Temperaturen<br />
meist auch<br />
Frost und Schnee. Liegt letzterer<br />
auf dem Dach, kann das abschmelzende<br />
Wasser Eiszapfen an der Dachrinne bilden.<br />
Das sieht zwar romantisch aus, stellt aber<br />
eine Gefahr für Fußgänger oder parkende<br />
Pkws dar. Kommt jemand durch so einen<br />
Eiszapfen-Absturz zu Schaden, haftet der<br />
Hauseigentümer, der dann hoffentlich gut<br />
versichert ist. Eine Möglichkeit, die Zapfenbildung<br />
zu verhindern und vor allem den<br />
Durchfluss durch Rohre und Dachrinnen zu<br />
gewährleisten, sind Heizbänder.<br />
Heizung braucht nur wenig Strom. Zu den<br />
Pflichten von Hauseigentümern gehört die<br />
Verkehrssicherung für Fußgänger und Fahrzeuge.<br />
Kommen Passanten oder Autos durch<br />
glatte Gehwege oder herunterfallenden<br />
Schnee sowie Eiszapfen zu Schaden, kann<br />
der Hausbesitzer verklagt werden. Und das<br />
möchte letztlich keiner –zumal es sich leicht<br />
vermeiden lässt. So sorgen spezielle Heizbänder<br />
in der Regenrinne und im Fallrohr<br />
dafür, dass das Schmelzwasser ungehindert<br />
abfließt, anstatt bei immer wieder anziehenden<br />
Temperaturen zu gefährlichen Zapfen zu<br />
werden. Pro Meter Rinne ist dabei nur eine<br />
Heizleistung von rund 30 Watt nötig, wenn<br />
die Anlage über einen Thermostat aktiviert<br />
ist. Kostspielige Schadensersatzforderungen<br />
kommen so gar nicht erst zustande.<br />
Stürzt ein Eiszapfen ab und<br />
verursacht einen Schaden,<br />
haftet der Hausbesitzer.<br />
Rohrbegleitheizung verhindert Schäden. Allerdings<br />
ist Frost nicht nur draußen, sondern<br />
auch innerhalb des Hauses eine lästige<br />
Angelegenheit, wenn er auf Wasser triffft.<br />
So kann etwa in Leitungen in Keller und<br />
Garage das Wasser gefrieren. Der erhöhte<br />
Druck des Eises führt dann zu kleinen Rissen.<br />
Die machen sich erst beim nächsten<br />
Tauwetter als Leck bemerkbar, die Folge ist<br />
im schlimmsten Fall ein Rohrbruch. Begleitheizungen<br />
sind dabei ein wirksamer Schutz<br />
gegen solche Frostschäden, sorgen sie doch<br />
für den nötigen Temperaturausgleich. Einfach<br />
entlang des Rohrs verlegt, werden sie<br />
an die Steckdose angeschlossen und mit einem<br />
energieeffizienten Thermostat zuverlässig<br />
gesteuert, so dass sie anspringen, wenn<br />
die Temeperatur sich dem Gefrierpunkt nähert,<br />
und sich bei ausreichender Erwärmung<br />
wieder abschalten, wie es beim Wärmespezialisten<br />
Danfoss heißt, einer der Hersteller<br />
von Heizbändern für Dachrinnen, Fallrohre<br />
und Leitungen. Mit der einfach auszuführenden<br />
Installation werden Sach- und Personenschäden<br />
durch Frost oder Eisbildung<br />
praktisch komplett ausgeschlossen.<br />
(gkl)<br />
Bilder:Danvoss<br />
Winterzauber: Eiszapfen sind entzückend,<br />
in der Stadt aber nicht ohne Risiko.
Immobilienwelten Nr. 46, Ausgabe 17./18. November 2018 / 14<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
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Bild:Images/iStockphoto<br />
§<br />
Wir sind eine Familie mit drei Kindern<br />
und wohnen seit elf Jahren in einem<br />
Einfamilienhaus von 1908. Der Eigentümer<br />
hat das Haus vor einigen Monaten an einen<br />
Investor verkauft, der es abreißen und eine<br />
Wohnanlage mit sieben Eigentumswohnungen<br />
bauen möchte. Das Haus ist komplett<br />
saniert mit Wärmedämmung, neuer<br />
Heizung und so weiter.Der Investor möchte<br />
uns so schnell wie möglich raus haben.<br />
Welche Handhabe hat er?<br />
Der Käufer kann eine Kündigung wegen<br />
wirtschaftlicher Verwertung aussprechen.<br />
Das setzt voraus, dass er durch die Fortsetzung<br />
des Mietvertrages an einer angemessenen<br />
wirtschaftlichen Verwertung<br />
des Grundstücks gehindert ist und dadurch<br />
erhebliche Nachteile erleiden würde. Bei<br />
der Frage der Angemessenheit ist der Bauzustand<br />
des Objekts zu berücksichtigen<br />
–entspricht das Objekt nicht mehr heutigen<br />
Wohnvorstellungen und wäre eine<br />
Sanierung unwirtschaftlich, wäre ein Abriss<br />
und ein Neubau wirtschaftlich vernünftig<br />
und angemessen. Ist das aber nicht der<br />
Fall, dürften gute Chancen bestehen, einer<br />
Kündigung erfolgreich zu widersprechen.<br />
Im Falle einer Kündigung sollten Sie sich<br />
umgehend anwaltlich beraten lassen.<br />
§<br />
Mein Vermieter ist gleichzeitig mein<br />
Arbeitgeber für einen Minijob. Dieser<br />
Lohn geht nicht auf mein Konto, sondern<br />
sofort auf das Mietkonto. Ich bin der<br />
Meinung, das ist nicht rechtens. Das Geld<br />
müsste erst mir überwiesen werden, und<br />
dann bezahle ich die Miete davon. Bin ich<br />
im Recht?<br />
Was Ihr Vermieter dort macht, ist<br />
rechtlich gesehen eine Aufrechnung:<br />
Er verrechnet Ihr Gehalt mit der Mietforderung.<br />
Ihr Gehalt verringert also<br />
seine Mietforderung. Gleichwohl wird<br />
Ihr Vermieter damit gegen das Aufrechnungsverbot<br />
des §394 Satz 1BGB<br />
verstoßen, wonach eine Aufrechnung<br />
gegen eine Forderung ausgeschlossen<br />
ist, soweit diese Forderung nicht gepfändet<br />
werden kann. Das wird bei dem<br />
Gehalt aus dem Minijob aber der Fall<br />
sein –die Pfändungsfreigrenze liegt bei<br />
1.139,99 Euro. Das Gehalt, was darunter<br />
liegt, darf also nicht gepfändet werden<br />
und steht somit auch nicht zur Aufrechnung.<br />
Sie haben also Recht: Ihr Gehalt<br />
muss an Sie ausgezahlt werden.<br />
Andreas Schwartmann ist Rechtsanwalt<br />
für Zivil- und Strafrecht in Köln.<br />
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18<br />
GESCHIRRSPÜLEN 4.0<br />
Die neue Gerätegeneration ist smart, sparsam, leise, selbstständig und sprachgesteuert. Nur Ein- und<br />
Ausräumen muss der Mensch noch selbst –aber das ist ergonomisch optimiert.<br />
Die neue Geschirrspüler-Generation<br />
erfüllt höchste Ansprüche: von<br />
A wie autonom spülen bis Z wie<br />
zeitsparend. Von super sparsam bis super<br />
komfortabel. Ob als rückenschonende<br />
Hocheinbaulösung, XXL-Modell für<br />
Mehrpersonen-Haushalte oder ausziehbarer<br />
Schubladen-Spüler. Schnelle Touch-<br />
Bedienung gibt es ebenso wie eine trendige<br />
Sprachsteuerung mit virtuellem, cloudbasiertem<br />
Voice Service.<br />
Praktische Dosierautomatik. „Die neuen<br />
Geschirrspüler lassen keine Wünsche offen<br />
und bringen mit ihren Produkt-Features einen<br />
beispiellosen Komfort in den Alltag.“<br />
Das sagt Volker Irle, Geschäftsführer der<br />
Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche<br />
e.V. (AMK), über die Geschirrspüler der<br />
neuesten Generation, die es in sich haben.<br />
Die Geräte beeindrucken mit vielen neuen<br />
Möglichkeiten und Funktionen und gleichzeitig<br />
sehr sparsamen Verbrauchswerten.<br />
Dass man einen hohen und bewährten<br />
technischen Standard noch toppen kann,<br />
zeigt ein neues Premium-Ausstattungsdetail,<br />
das es bislang nur bei Waschmaschinen<br />
und Waschtrocknern gibt: die automatische<br />
Dosierung des Waschmittels. Die<br />
praktische Dosierautomatik gibt es jetzt<br />
erstmals auch für Geschirrspüler. Ein Premium-Modell<br />
verwendet hierbei ein eigens<br />
dafür entwickeltes Pulvergranulat, das für<br />
etwa 20 Spülgänge reicht. Die Vorteile einer<br />
automatischen Dosierung liegen auf der<br />
Hand: Das Geschirrspülmittel wird stets in<br />
der richtigen Menge dosiert. Und die variiert<br />
je nach eingestelltem Spülprogramm.<br />
Bei Wahl eines sensorgesteuerten Automatik-Programms<br />
dosiert das Gerät dann<br />
abhängig vom Verschmutzungsgrad des<br />
Spülguts entsprechend mehr oder weniger<br />
Pulvergranulat. Das bringt auch eine große<br />
Flexibilität mit sich, denn jetzt gilt: Nur<br />
noch den WLAN-fähigen Geschirrspüler<br />
beladen, alles Weitere erledigt erselbst. So<br />
können beispielsweise Programmwahl und<br />
Start entweder noch direkt am Gerät vorgenommen<br />
werden oder bequem per Sprachbefehl<br />
über einen smarten Lautsprecher mit<br />
integriertem Sprachassistenten. Oder ganz<br />
flexibel überall von unterwegs aus per App<br />
und Smartphone oder Tablet.<br />
Top-Verbrauchswerte. Dass gute Geschirrspüler<br />
sehr sparsam hinsichtlich Energie- und<br />
Wasserverbrauch sind, zeigt ihre Einstufung<br />
in die derzeit höchste Energieeffizienzklasse<br />
A+++. Geräten, denen es gelingt, den<br />
Grenzwert zu dieser Klasse sogar noch um<br />
zehn oder gar 20 Prozent zu unterschreiten,<br />
zählen zu den Best of the Best. „Und selbst<br />
wenn nur kleinere Geschirrmengen gereinigt<br />
werden sollen, muss man kein schlechtes Gewissen<br />
haben, denn Beladungssensoren sorgen<br />
dafür, dass die Geräte automatisch wasser-<br />
und energiesparend arbeiten“, erklärt<br />
AMK-Geschäftsführer Irle. Zudem spülen<br />
sie besonders leise –jenach Modell und Programm<br />
zwischen 37 und 42 Dezibel.<br />
Express-Programm. Da der Zeitfaktor in<br />
unserem Alltag eine immer wichtigere Rolle<br />
spielt, bieten die neuen Geschirrspüler –ob<br />
als 60 Zentimeter breites Standardmodell<br />
oder als schlanke 45-Zentimeter-Variante,<br />
die den FullSize-Modellen in nichts nachsteht<br />
– die Option Zeitverkürzung oder<br />
spezielle Schnell-Programme. Konnektivität,<br />
mit der viele neue Geräte im Zeitalter<br />
der Digitalisierung ausgestattet sind, ermöglicht<br />
weitere Unabhängigkeit, zeitlich<br />
wie örtlich. Darüber hinaus liefert sie auch<br />
eine intelligente Unterstützung, zum Beispiel<br />
bei der Wahl des optimalen Spülprogramms,<br />
indem man nur noch Geschirrart,<br />
Menge und den Verschmutzungsgrad per<br />
App angibt.<br />
Der Mensch im Mittelpunkt. Müheloses und<br />
rückenschonendes Be- und Entladen bescheren<br />
nicht nur alle Geräte, die höher eingebaut<br />
werden, sondern auch Innovationen<br />
wie ein unterer Geschirrkorb, der dank einer<br />
besonderen Hebe-/ Liftfunktion dem<br />
Nutzer bequem entgegenkommt. Nachdem<br />
das Spülgut eingeräumt oder entnommen<br />
wurde, gleitet er dann wieder sanft in seine<br />
Ausgangsposition zurück. Und wenn der<br />
neue Geschirrspüler durch sparsame LED<br />
innen auch noch top in Weiß oder Blau ausgeleuchtet<br />
ist, damit man den Inhalt nicht<br />
ertasten muss, dann wird eine banale Tätigkeit<br />
wie Geschirrspülen mit den neuesten<br />
Modellen zu einem ultimativen Komfortund<br />
Hightech-Erlebnis.<br />
(gkl)<br />
Höher eingebaute<br />
Geschirrspüler sind<br />
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Ein- und Ausräumen angenehmer.
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