MAGAZIN PORTRÄT PORTRÄT „Für uns haben die sogenannten Megatrends Auswirkungen. Das Thema Energieeffizienz wirkt sich zum Beispiel auf die Material- und Bauteilentwicklung und somit auf deren Prüfung aus.“ Roland Eisenlauer, Geschäftsführer Zwick Roell Zum Unternehmen Bild: Conné van d´Grachten/Konradin Mediengruppe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie bieten ein umfangreiches Portfolio an Prüfmaschinen, -systemen und -geräten (z.B. statische Material-Prüfmaschinen, dynamische Prüfmaschinen, automatisierte Prüfsysteme, etc.) an. Für welche Prüfaufgaben und in welchen Branchen werden diese Lösungen eingesetzt? Eisenlauer: Die Überschrift bei Zwick Roell ist ja physikalisch-technologische Werkstoff- und Bauteilprüfung. Letztendlich machen wir fast alles kaputt, was wir in die Finger kriegen und wir ziehen, wir drücken, wir drehen, wir verbiegen, wir dringen ein, wir machen Härteprüfung oder wir ermüden in Dauerversuchen. Das sind die Verfahren, die wir bei der Lösung von Prüfaufgaben für nahezu alle Branchen anwenden. Schwerpunkte sind bei uns die Metall- und Kunststoffindustrie, gefolgt von Akademia (Hochschulen und Institute bzw. Forschungseinrichtungen), Automotive und der Medizin- bzw. Pharmaindustrie. Weitere Branchen sind Elektrotechnik, Gummi, Aerospace, Textil, Baustoffe, Food, Papier. Letztendlich sind wir sehr breit aufgestellt, bedienen alle möglichen Branchen, was uns natürlich auch stabiler macht für wirtschaftliche Einflüsse einzelner Branchen. Ein Kunde allein kommt selten über mehr als ein, zwei Prozent vom Gesamtumsatz pro Jahr. Das ist natürlich eine komfortable Situation. INFO Die Zwick-Roell-Gruppe hat über 160 Jahren Erfahrung in der Material- und Bauteilprüfung. Das Unternehmen ist führend in der statischen Prüfung und verzeichnet ein signifikantes Wachstum bei Betriebsfestigkeitsprüfsystemen. Zur Firmengruppe gehören mehr als 1.300 Mitarbeiter. www.zwick.de <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sind die unterschiedlichen Prüfsysteme auch jeweils für unterschiedliche Aufgaben in verschiedenen Branchen ausgelegt bzw. gibt es bestimmte Segmente für die eine bestimmte Maschine ungeeignet ist? Eisenlauer: Wenn Sie sich unser Portfolio anschauen, haben wir keine Einzweck-Maschinen. Eine Maschine bei uns besteht immer aus einer Belastungseinrichtung, die mit Werkzeugen und der entsprechenden Messtechnik, also Kraft- und Verformungsmesstechnik, ausgerüstet wird. Mit der richtigen Testxpert-Prüfsoftware wird das dann zur passenden Prüfmaschine für diese spezielle Anwendung in einer Branche. Und aus diesem Konglomerat heraus gibt es nicht ein System, dass ungeeignet wäre. Selbstverständlich lässt sich eine kleine Maschine, die nur 10 kN Kraft aufbringt, nicht im Stahlwerk einsetzen. Nehmen wir aber einen 250 kN- oder 2000 kN-Lastrahmen dazu, wird das Grundprinzip auch hier anwendbar sein. Wir haben letztendlich vier verschiedene Reihen an Belastungseinrichtungen mit unterschiedlichen Antriebsarten, zwei Reihen an Kraftmesssystemen, ein großes Portfolio an Längenänderungsmesssystemen und ein Riesen-Portfolio an Werkzeugen, Probenhalter-Systemen und Software, die aus alldem eine Prüfanlage für die verschiedenste Anwendungen in allen möglichen Branchen macht. <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Material- oder Bauteilprüfungen dienen der Qualitätssicherung. Daher sind die Kundenanforderungen diesbezüglich zu Recht hoch. Wie realisiert Zwick Roell die hohen Qualitätsansprüche der Anwender? Eisenlauer: Wir sind seit 1993 nach der ISO 9001 zertifiziert. Wir haben unser eigenes Qualitätsmanagementsystem, wir haben das ISO-14001-Zertifikat und wir sind auch das erste privatwirtschaftlich akkreditierte Kalibrierlabor in Deutschland gewesen. Umweltzertifikate haben wir natürlich auch. Soweit zu den Zertifikaten. Für uns ist die eigene Qualität natürlich ein enorm hohes Gut, denn wir machen Maschinen zur Qualitätssicherung. Da können wir selbst im Haus nicht schlampern. Qualität müssen Sie auch an der Sauberkeit, an der Ordnung, im Unternehmen sehen. Das heißt, wir wollen eine Qualitätskultur leben. Selbstverständlich haben wir in der Produktion Dinge wie Shopfloor-Management und arbeiten mit der 5S-Methode. Wir haben Quartalsberichte zur Qualität, die dem Management vorgestellt werden etc. Monatlich müssen die einzelnen Geschäftsbereiche Qualitäts- und Beschwerde-Reports abliefern, die wir in der Geschäftsleitung besprechen. Das heißt, für uns ist Qualität ein Dauerthema. Und diesbezüglich muss man immer zwei Seiten betrachten, auf der einen Seite die Mitarbeiter, die das Thema verinnerlicht haben müssen, Stichwort Change Management. Auf der anderen Seite ist natürlich die Organisation wichtig, die Systeme, die Transparenz, die man dafür braucht. Und wir starten auch immer wieder Qualitätsinitiativen, nehmen uns bestimm- 16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2017
| AT11-14G | XTS – Die Motion-Revolution. Das lineare Transportsystem für neue Maschinenbau-Konzepte. Mechanische Führungsschiene Motormodule als Geraden- und Bogenstücke, frei kombinierbar Kabelloser Mover, frei beweglich Halle 14, Stand E35 www.beckhoff.de/XTS Mit dem hochkompakten eXtended Transport System (XTS) wird die Maschinenkonstruktion neu gedacht: In Kombination mit der PC- und EtherCAT-basierten Steuerungstechnik eröffnet das XTS mit einem Minimum an Komponenten – Motor, Mover und Führungsschiene – maximale <strong>Konstruktion</strong>sfreiheit. Unterschiedlichste Geometrien können gewählt und so völlig neue Maschinenkonzepte für Transport, Handling und Montage umgesetzt werden. Die Vorteile: eine erhöhte Produktionseffi zienz und ein reduzierter Maschinen-Footprint. Auch mechanisch äußerst aufwändige Motion-Anwendungen lassen sich mit dem XTS per Software komfortabel und fl exibel realisieren. Welche Maschine erfi nden Sie mit dem XTS? K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2017 17