KEM Konstruktion 05.2017
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PRAXIS<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Elektrischer Stellzylinder optimiert Thermoformer von Commodore Technology<br />
Präziser, leistungsfähiger, effizienter<br />
Das US-amerikanische Unternehmen Commodore Technology suchte nach einer Lösung, um seine Thermoformer<br />
in Leistungsfähigkeit und Effizienz weiter zu steigern und gleichzeitig energie- und umweltfreundlicher zu werden.<br />
Ein neues Antriebskonzept mit elektrischem Stellzylinder anstelle der Hydraulik überzeugte auf ganzer Linie.<br />
Manfred Brucksch-Richter, Manager Business Development bei der A-Drive Technology GmbH<br />
A-Drive Technology hat sich auf Aufgabenstellungen spezialisiert,<br />
die nicht mit Antriebstechnik „von der Stange“ gelöst<br />
werden können. Es entwickelt für seine Kunden komplette intelligente<br />
Lösungen mit Komponenten führender Hersteller, die für<br />
höchste Qualität, Funktionalität und Zuverlässigkeit stehen. Mit einem<br />
neuen mechatronischen Antriebskonzept konnte auch das Unternehmen<br />
Commodore Technology aus Bloomfield, NY, die Leistungsfähigkeit<br />
und Effizienz seiner Maschinen steigern. Commodore<br />
Technology stellt Tray Packer her, also Maschinen zum Verpacken<br />
von Lebensmitteln aller Art. Die Schale (Tray) ist üblicherweise aus<br />
expandierbarem Polystyrol (EPS) gefertigt, besser bekannt als Styropor.<br />
Die extrem leichten EPS-Verpackungen bestehen zu 98 Prozent<br />
aus Luft und nur zu zwei Prozent aus Polstyrol und sind daher<br />
gut für Lebensmittel geeignet, denn sie isolieren gegen Kälte oder<br />
Wärme. Auf den Anlagen des Unternehmens werden im Tiefziehverfahren<br />
aus einer durchlaufenden Folie mit einem beheizten Werkzeug<br />
Polystyrol-Schalen gefertigt. Dieser thermische Prozess (Thermoformen)<br />
erfordert die Einhaltung genauer Kühl- und Härtezeiten.<br />
Um die für die jeweilige Verpackung gewünschte Materialstärke zu<br />
erzielen, ist eine konstante, je nach Form und Materialstärke stark<br />
variierende Druckkraft notwendig. Hierfür sind Prozessabläufe von<br />
höchster Präzision erforderlich, die nur mit hohem regelungstechnischem<br />
Aufwand erfüllt werden können. Der Antrieb der Thermoformer<br />
bestand bis vor Kurzem aus zwei gegenüber angeordneten Hy-<br />
draulikzylindern. Mit dieser Antriebstechnik war man im Unternehmen<br />
nicht mehr zufrieden und suchte nach einer Alternative. Gefordert<br />
war eine nachhaltigere Lösung, mit der sich die ungünstigen Eigenschaften<br />
der Hydraulik-Variante vermeiden ließen. Darüber hinaus<br />
erhofften sich die Verantwortlichen von einer neuen Antriebstechnik<br />
eine höhere Leistung der Anlagen sowie eine Verbesserung<br />
der Qualität der EPS-Schalen in Sachen Stabilität.<br />
Neues Konzept setzt auf elektrischen Stellzylinder<br />
A-Drive befasst sich bereits seit 1990 zusammen mit seinen Partnern<br />
mit der Entwicklung von Mechatronik-Modulen als Alternative<br />
zu Hydraulik- und Pneumatikzylindern. Ziel der Entwicklungsarbeit<br />
des Antriebsspezialisten ist es, bestehende Systeme zu übertreffen<br />
und durch die Optimierung die Mehrkosten auszugleichen, die<br />
durch den Einsatz elektrischer Stellzylinder entstehen. Herzstück<br />
des für Commodore Technology erarbeiteten neuen Antriebskonzepts<br />
sind zwei elektrische Stellzylinder, die eine energie- und umweltfreundliche<br />
Alternative zur Hydraulik bieten. Mit dem Einsatz<br />
elektrischer Antriebe wurde für den Anwender der Schritt zu einem<br />
System zur Prozessverbesserung realisiert. Der neue Antrieb lässt<br />
sich in Kraft, Geschwindigkeit und Position sehr gut regeln. Dadurch<br />
erzielt man deutliche Verbesserungen der Prozessqualität. „Bei Einsatzfällen<br />
mit kurzen Verfahrwegen von 100 bis 300 mm bei gleichzeitig<br />
sehr hohen Vorschubkräften haben elektrische Systeme heute<br />
Bild: Fotolia/Dmitry Vereshchagin<br />
VT 20 elektro AUTOMATION / <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Verpackungstechnik 2017