KEM Konstruktion 05.2017
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TITELSTORY<br />
PRAXIS<br />
Auch wenn der Verpackungsmaschinenbau ein „ganz normaler“<br />
Bereich des Maschinenbaus ist, gibt es doch Besonderheiten,<br />
die ihn von vielen anderen Bereichen unterscheiden und letztlich<br />
auch dazu geführt haben, dass es besondere, branchenspezifische<br />
Produkte und Lösungen der Maschinensicherheit gibt.<br />
Verpackungsmaschinen und -anlagen arbeiten oft mit sehr hohem<br />
Tempo und kurzen Taktraten. Dabei sind sie häufig in komplette Produktions-<br />
und Verpackungslinien eingebunden. Infolgedessen muss<br />
bei der Auswahl und Gestaltung von Sicherheitssystemen darauf<br />
geachtet werden, dass die Schutzeinrichtungen die Produktionsabläufe<br />
nicht unterbrechen oder die Produktivität der Anlagen beeinträchtigen.<br />
Sie müssen stattdessen mit hoher Zuverlässigkeit arbeiten<br />
– und das oft im 24-Stunden-Betrieb.<br />
Verpackungsindustrie 4.0 und die Auswirkungen<br />
Ein immer wichtigerer Aspekt im gesamten Verpackungsmaschinenbau<br />
ist die Modularität und – daraus folgend – die Flexibilität der<br />
Anlagen. Sie sollen schon bei der <strong>Konstruktion</strong> darauf ausgelegt<br />
sein, dass sie im Laufe ihres Lebenszyklus umgebaut und an veränderte<br />
Anforderungen (Formate, Zugabeartikel, neue Identsysteme…)<br />
angepasst werden können. Auch das hat Auswirkungen auf<br />
die Auswahl und Integration von Komponenten der Maschinensicherheit.<br />
Diese Trends verstärken sich nochmals durch den Megatrend<br />
der Digitalisierung, über den im Maschinenbau unter dem<br />
Schlagwort Industrie 4.0 diskutiert wird.<br />
Im Fokus: Flexibilität und Diagnose-Informationen<br />
Einige Kernelemente von Industrie 4.0 wie die individualisierte Produktion<br />
(automatisierte Fertigung in Losgröße Eins) sind auch für<br />
den Verpackungsmaschinenbau relevant: etwa Verpackungen mit<br />
personalisierter Gestaltung oder Beschriftung wie etwa für große<br />
Soft-Drink-Hersteller oder personalisierte Medikamente in der Pharma-Industrie,<br />
die kosteneffizient hergestellt werden sollen. Auch die<br />
Anforderung der Flexibilität wird nochmals wichtiger werden. Und<br />
da die Instandhaltung einer der ersten Bereiche ist, die von der Digitalisierung<br />
in der Industrie erfasst werden (Stichwort Predictive<br />
Maintenance), wünschen die Anwender der Maschinen zusätzliche<br />
Diagnoseinformationen.<br />
Diese Anforderung erfüllt die Schmersal-Gruppe – für die der Verpackungsmaschinenbau<br />
seit Jahrzehnten zu den Kernzielbranchen gehört<br />
– mit einem Seriellen-Diagnose-Interface (SD) für die Übertragung<br />
nicht sicherer Daten. Sicherheitssensoren und -zuhaltungen,<br />
die mit SD-Interface ausgestattet und in Reihe geschaltet sind, können<br />
über dieses Gateway und einen Feldbus umfangreiche Diagnosedaten<br />
an eine Steuerung oder an die IT-Welt übertragen. Das<br />
schafft die Voraussetzung für eine rasche Fehlerbeseitigung.<br />
Bild: Schmersal<br />
Verpackungsindustrie 4.0<br />
hat viele Auswirkungen<br />
elektro AUTOMATION / <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Verpackungstechnik 2017 VT 15