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„ICH WILL, <strong>DA</strong>SS<br />
RASSISTEN SICH<br />
UNWOHL FÜHLEN“<br />
Rami Ali, Politologe<br />
halb beschloss er, selbst zu handeln.<br />
Gemeinsam mit der Grünen-Politikerin Faika El Nagashi<br />
hat er www.nichtmituns.org. ins Leben gerufen.<br />
„ICH WILL, <strong>DA</strong>SS RASSISTEN SICH<br />
UNWOHL FÜHLEN“<br />
Auf der Website findet man Infos zu Dingen wie „Wie gehe<br />
ich mit Rassismus um?“, „Welche Rechte habe ich bei<br />
Polizeikontrollen?“, etc. „Unsere Kampagne verkörpert im<br />
Grunde alles, was man gegen Rassismus tun kann: Den<br />
Rassismus aufzeigen und skandalisieren, wodurch dessen<br />
Normalisierung entgegengewirkt wird. Ja, ich will, dass sich<br />
RassistInnen unwohl fühlen. Laut sein und trotz aller Barrieren<br />
den Platz in der Gesellschaft einfordern, der einem/r<br />
zusteht. Räume schaffen, in denen man sich mit anderen<br />
Betroffenen über entwürdigende, schmerzhafte Erfahrungen<br />
austauschen kann“, so der Politologe. Es braucht laut ihm<br />
einen Safe Space. Eine der Aufgaben von Nichtmituns ist es<br />
auch, solch einen Safe Space zu bieten.<br />
„Es geht uns darum, in solidarische Zusammenarbeit zu<br />
treten. Nach dem Vorfall mit T-Ser hatten wir eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema Rassismus und waren uns einig,<br />
dass wir diese Veranstaltungen weiterführen wollen, egal<br />
um welche Community es geht: Ob Muslime, Roma oder<br />
die LGBTIQ Community“, sagt Faika El Nagashi. „Wir sind<br />
feministisch, inklusiv und divers. Ich bin selbst eine sichtbare<br />
woman of color, habe ägyptische und ungarische Wurzeln<br />
und bin lesbisch. Wir wollen einfach zeigen, dass wir alle hier<br />
sind, alle unseren Platz haben und man sich uns gegenüber<br />
korrekt verhalten muss. Quasi nach dem Motto: All different,<br />
all equal. Aber wir sind alle da“, sagt sie.<br />
Dieses „Wir sind alle da“, dieses Aufzeigen und auf sich<br />
Aufmerksam-Machen in dieser Causa ist dabei eine relativ<br />
neue Art.<br />
Die Generationen davor gingen anders mit dem Thema<br />
Rassismus um. Kindern aus Migrantenfamilien wurde eher<br />
beigebracht, still zu sein und nicht unangenehm aufzufallen –<br />
selbst wenn sie mit Diskriminierung und Rassismus konfrontiert<br />
wurden.<br />
„Die Generation unserer Eltern hatte einen anderen<br />
Umgang mit dem Rassismusthema, da lautete die Devise<br />
eher: Mach keine Troubles und fall nicht unangenehm auf.<br />
Wir sind da anders“, sagt El Nagashi.<br />
„UNSERE GENERATION MACHT DEN<br />
WIDERSTAND SICHTB<strong>AR</strong>ER“<br />
Journalistin Nour Khelifi teilt diese Meinung. „Im Gegensatz<br />
zu der Generation unserer Eltern ist unser Widerstand sichtbarer.<br />
Rassismus wird nicht mehr einfach so hingenommen<br />
und toleriert. Wir lassen uns das nicht mehr gefallen“, so<br />
Khelifi. Konkret bedeutet das: „Wir müssen uns vernetzen,<br />
uns über unsere Erfahrungen austauschen, lernen, für sich<br />
und für andere aufzustehen“, sagt die Journalistin.<br />
Besonders der Punkt Zivilcourage ist der Journalistin<br />
wichtig: Wenn man sieht, dass jemand rassistisch angemacht<br />
wird, sollte man eingreifen. Besonders, wenn sich die<br />
WO DU HILFE FINDEST:<br />
Z<strong>AR</strong>A – Zivilcourage und<br />
Anti-Rassismus-Arbeit<br />
Der Verein bietet eine Beratungsstelle<br />
für Opfer und<br />
Zeugen von Rassismus.<br />
Hier können sich Opfer und<br />
Zeugen kostenlos beraten<br />
lassen. Das Beratungsteam<br />
besteht aus juristisch und<br />
sozial geschulten BeraterInnen.<br />
zara.or.at<br />
Hotline gegen Diskriminierung<br />
und Intoleranz (BMEIA)<br />
Für Betroffene von Diskriminierung<br />
aufgrund der<br />
ethnischen Zugehörigkeit, der<br />
Herkunft oder Religion.<br />
Tel: 050 <strong>11</strong> 50 – 4242<br />
SOS MITMENSCH<br />
SOS Mitmensch ist eine Pressure<br />
Group, die sich tatkräftig<br />
für die Durchsetzung der<br />
Menschenrechte einsetzt. Das<br />
Ziel ist die Gleichberechtigung<br />
und Chancengleichheit aller<br />
Menschen.<br />
www.sosmitmensch.at<br />
Initiative diskriminierungsfreies<br />
Bildungswesen<br />
Eine gemeinnützige Organisation,<br />
die Diskriminierung<br />
aufgrund von Rassismus,<br />
Sexismus, Islamophobie,<br />
Antisemitismus, Homphobie<br />
und Disablism an österreichischen<br />
Bildungseinrichtungen<br />
dokumentiert.<br />
www.diskriminierungsfrei.at<br />
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