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2018-11-00

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Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 650<br />

Grundlagen zum sommerlichen Wärmeschutz<br />

Ziele und Anforderungen nach der DIN 4108-2 und der Energieeinsparverordnung<br />

Dr.-Ing. Thomas Duzia, Dipl.-Ing. Architekt, duzia bauphysik+architektur, Wuppertal, Obmann des Arbeitskreises Energie und Ressourcen der<br />

Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen<br />

Mit der Einführung der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) wurde auf<br />

der Grundlage des § 4, Anforderungen<br />

an Nichtwohngebäude, auch der<br />

Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz<br />

verpflichtend, um auch den<br />

Energieaufwand zur Kühlung von Gebäuden<br />

zu berücksichtigen und mittels<br />

passiver Maßnahmen zu reduzieren.<br />

Der Nachweis erfolgt im Sonneneintragskennwerte-Verfahren<br />

auf der<br />

Grundlage der DIN 4108-2, die den<br />

Mindestwärmeschutz regelt, und die<br />

zu den bauaufsichtlich eingeführten<br />

Normen zählt. Aufgrund der Besonderheiten<br />

des Schwimmbadbaues stellt<br />

sich jedoch die Frage, ob der normative<br />

Rechenweg und die Vorgaben an<br />

die einzuhaltenden Innenraumtemperaturen<br />

überhaupt auf Hallenbäder<br />

anzuwenden sind.<br />

Eine hohe und direkte Sonneneinstrahlung<br />

führt bei großflächig verglasten<br />

Gebäuden zu hohen Temperaturen im<br />

Innenraum. Diese beeinträchtigen die<br />

Behaglichkeit des Gastes und senken<br />

zugleich die Leistungsfähigkeit von<br />

Mitarbeitern. Um diesen Effekten entgegenzuwirken<br />

und den Energieaufwand<br />

zur Sicherstellung der Aufenthaltsqualität<br />

nicht durch aktive Kühlmaßnahmen<br />

zu erhöhen, gibt der normative<br />

Rechenweg auf der Grundlage<br />

der DIN 4108-2 eine einfache Methode<br />

zur Bilanzierung des sommerlichen<br />

Aufwärmverhaltens bei Räumen in<br />

Wohn- und Nichtwohngebäuden vor.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht kann der<br />

energetische Aufwand für die Gebäudekühlung<br />

bei großflächig verglasten<br />

Gebäuden durchaus die Kosten für den<br />

Heizwärmebedarf übersteigen, wie es<br />

der Betriebskostenvergleich in Abbildung<br />

1 aus dem Leitfaden Nachhaltiges<br />

Bauen 1) zeigt. Somit helfen passive<br />

bauliche Maßnahmen, die Betriebskosten<br />

zu reduzieren und den Kühlbedarf<br />

zu senken.<br />

Einflussfaktor Strahlungseintrag für<br />

das Aufheizen eines Raumes<br />

Einen entscheidenden Einfluss auf die<br />

Wärmeentwicklung im Rauminneren<br />

hat die eintreffende Sonnenstrahlung.<br />

Je höher die äußere, auf das Gebäude<br />

einwirkende Belastung durch Strahlung<br />

ist, umso wichtiger sind Schutzmaßnahmen,<br />

die den Einfluss der solaren<br />

Strahlung und den daraus resultierenden<br />

Treibhauseffekt – die Erwärmung<br />

im Innenraum – reduzieren.<br />

j Abbildung 1: Betriebskosten im Vergleich; dargestellt sind die Minimal- und Maximalwerte 1)

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