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Berliner Kurier 02.01.2019

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*<br />

MarkoGrujic haut sich mit der<br />

Faust auf die Hertha-Fahne. Arm<br />

in Arm mit Manager Michael<br />

Preetz lächelt der Serbe.<br />

DasMichael-Preetz-Interview, Teil II<br />

„Ich versuchealles, damit<br />

MarkoGrujic bleibt“<br />

Gutfür Herthas Manager: Der Serbe brachte selbst von Beginn<br />

an eine Laufzeit über zwei Jahre in die Verhandlungen mit ein<br />

Von<br />

WOLFGANG HEISE<br />

und<br />

PAUL LINKE<br />

KURIER: Herr Preetz, skizzieren<br />

Sie doch bitte mal die<br />

Schritte, die dazu führen<br />

könnten, dass Marko Grujic<br />

länger als nur bis zum Saisonende<br />

in Berlin bleibt.<br />

Michael Preetz: Das könnte<br />

ich tun, aber das würde nicht<br />

dabei helfen, dass dieses Szenario<br />

realistischer wird.<br />

Es hilft auch nicht, wenn Pal<br />

Dardai Grujic als den besten<br />

Mittelfeldspieler bezeichnet,<br />

den Hertha in den vergangenen<br />

20 Jahren hatte, oder?<br />

Das würde ich so unterschreiben.<br />

Deswegen haben Sie auch<br />

schnell widersprochen und<br />

mit Marcelinho gekontert.<br />

Ich habe deshalb widersprochen,<br />

weil es nicht richtig ist.<br />

Ich hätte auch viele andere<br />

Spieler aufzählen können, die<br />

hier großartig und zwar über<br />

Jahre gespielt haben. Ich verstehe<br />

Pal natürlich.<br />

Marko ist<br />

wichtig für uns.<br />

Aber Teil dieses<br />

Geschäfts ist<br />

eben auch, dass<br />

man manchen<br />

Spieler nur auf<br />

Leihbasis bekommt.<br />

Und<br />

dann muss man<br />

sich in dem Moment,<br />

wo man<br />

das macht, darüber<br />

im Klaren<br />

sein, was das bedeuten<br />

kann.<br />

Wenn es außergewöhnlich gut<br />

läuft, weckt man Begehrlichkeiten.<br />

Wir sollten uns erst mal<br />

freuen, dass er hier ist und uns<br />

in dieser Saison hilft. Ich kann<br />

nur sagen, dass ich permanent<br />

im Austausch bin mit Liverpool.<br />

Ich werde jedenfalls alles<br />

versuchen, wenn es soweit ist.<br />

Wie wichtig ist, was der Spieler<br />

will?<br />

Es ist nicht unwichtig, sonst<br />

wäre Marko gar nicht hier. Er<br />

gehört nicht zu den Spielern,<br />

die sich vorschreiben lassen<br />

wollen, wo es für sie langgeht.<br />

Wenn man mit ihm spricht,<br />

dann merkt man schnell, das ist<br />

ein ganz wacher Junge. Er hat<br />

sich vor der Leihe sehr intensiv<br />

mit Hertha beschäftigt. Als er<br />

sich dann mit seinem Klub an<br />

einen Tisch gesetzt hat, gab es<br />

vier Möglichkeiten. Und wir<br />

können davon ausgehen, dass<br />

Hertha da aus Liverpooler<br />

Sicht nicht auf Nummer eins<br />

stand –aber bei Marko schon.<br />

Er hat gesagt, dass er unbedingt<br />

nach Berlin will, weil er die<br />

Möglichkeit hier am höchsten<br />

eingeschätzt hat, das zu bekommen,<br />

was er wollte, nämlich so<br />

viel Spielpraxis wie möglich.<br />

Und das hat er –inAnführungszeichen<br />

gesetzt – auch so<br />

durchgesetzt. Er hat ja auch,<br />

ohne dass wir mit ihm darüber<br />

gesprochen haben, von Anfang<br />

an ein zweites Jahr ins Spiel gebracht.<br />

Das stärkt den guten Ruf, den<br />

sich Hertha als Ausbildungsverein<br />

erworben hat.<br />

Wenn wir potenziell neuen<br />

Spielern Wege aufzeigen und<br />

sie davon überzeugen wollen,<br />

warum es der richtige Schritt<br />

ist, zu uns zu kommen, dann<br />

spielt das eine Rolle. Wir können<br />

sagen: Hier, bitte schön, da<br />

sind einige Namen, und jetzt<br />

verfolg das bitte zurück, das ist<br />

eins zu eins der Weg, den wir<br />

mit dir auch gehen wollen.<br />

Wenn man mit anderen konkurriert,<br />

ist es schön, mindestens<br />

dieses Argument auf seiner<br />

Seite zu haben.<br />

Ein anderes Argument ist der<br />

Standort.<br />

Natürlich spielt auch Berlin<br />

eine Rolle. Wenn ein Serbe aus<br />

Liverpool nach Berlin kommt,<br />

dann können wir sicher sein,<br />

dass er sich in dieser multikulturellen<br />

Stadt schnell heimisch<br />

fühlen kann. Ohne Berlin wäre<br />

auch Salomon Kalou niemals<br />

bei uns gelandet.<br />

Sie haben ja keine Vorsätze.<br />

Aber was ist mit Wünschen<br />

für 2019?<br />

Ein Wunsch für das neue Jahr<br />

ist, dass es beim Thema Stadionbau<br />

zu der Entscheidung<br />

kommt, die wir uns alle wünschen.<br />

Für die Weiterentwicklung<br />

von Hertha wäre das ein<br />

ganz, ganz großer Schritt.<br />

Ein neuer Geldgeber sicherlich<br />

auch?<br />

Die Sponsorensuche ist ein<br />

Kann, aber kein Muss. Durch<br />

die Rückabwicklung sind wir<br />

wieder im Vollbesitz unserer<br />

Aktien, wir haben also gute<br />

Voraussetzungen für einen<br />

neuen Partner. Ein Investor<br />

könnte die Zielsetzung natürlich<br />

beschleunigen, wie ein Katalysator<br />

wirken. Für ein längerfristiges<br />

Festsetzen in der<br />

Spitze wäre das nicht schlecht.<br />

Die Bundesliga ist aber ein so<br />

enger Wettbewerb, dass es<br />

nach wie vor erst mal darum gehen<br />

muss, unten nicht in<br />

Schwierigkeiten zu kommen.<br />

Ist die Bundesliga ein wirtschaftlich<br />

fairer Wettbewerb?<br />

Wir stellen uns dem Wettbewerb<br />

und auch dem Rahmen, in<br />

dem der Wettbewerb stattfindet.<br />

Wenn wir auf die 50+1-Diskussion<br />

abheben, dann verfolgen<br />

wir intensiv und interessiert,<br />

was passiert. Wir glauben,<br />

dass letztlich jeder Verein für<br />

sich entscheiden muss, wie er<br />

damit umgehen würde, wenn<br />

denn beispielsweise eine neue<br />

Rechtsprechung käme. Das ist<br />

eine Frage, die wir, alleine<br />

schon fixiert durch die Satzung,<br />

mit den Mitgliedern besprechen<br />

müssten. Was sind die<br />

Voraussetzungen? Wie setzt<br />

man die um? Und auch da kann<br />

ich mir vorstellen, dass der<br />

Standort eine große Rolle spielen<br />

kann. Es ist aber auch lohnend,<br />

vor dem Hintergrund der<br />

bestehenden Regularien zu<br />

kämpfen, um weiter nach vorne<br />

zu kommen. Wir haben zum<br />

Beispiel wahnsinnige Sprünge<br />

gemacht im Bereich der Fernseheinnahmen<br />

oder beim<br />

Marktwert unserer Mannschaft<br />

–und das ohne einen Investor.<br />

Würden Sie zum Beispiel saudisches<br />

Geld annehmen?<br />

Wir schauen schon sehr nach<br />

Unternehmen, die zu uns passen.<br />

Foto: City-Press<br />

SEITE21<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 2. Januar 2019<br />

Neues Glück<br />

Fünf Wünsche,<br />

damit die Saison<br />

noch zu retten ist<br />

Berlin –Vizemeister Eisbären<br />

geht weithinter den eigenen<br />

Ansprüchen ins Jahr 2019.<br />

Wenn jetzt nicht<br />

die Aufholjagd<br />

beginnt, ist die<br />

Saison im Eimer.<br />

Um sie zu retten,<br />

brauchteszwar<br />

noch keine gute<br />

Fee, aber ein paar Wünsche<br />

solltentrotzdem wahrwerden.<br />

Verpfeif dir, Verletzungshexe!<br />

Teilweise bis zu neun<br />

Stammspieler fehlten, dauernd<br />

mindestens vier. Das reicht<br />

jetzt, verflucht noch mal.<br />

Keinedummen Strafen!<br />

Insgesamt sind es schon 496<br />

Minuten, oftmals kostete das<br />

Unterzahlspiel viele Punkte.<br />

Mehr echte Torgefahr! Die<br />

Eisbären schießen viel, treffen<br />

aber wenig. 94 Tore nach 34<br />

Spielensind für den Rekordmeisterein<br />

Witz. Bei fünf gegen<br />

fünf klemmt es seit Saisonstart.<br />

Erstes Saisontor von Jens<br />

Baxmann! Ein Knipser war der<br />

Verteidigernie, aber ohne Jubel<br />

über einen eigenen Treffer<br />

blieb er in den letzten zwölf<br />

Jahren nie. Hau rein, Baxi!<br />

Heim-Stärke! Zuletzt sechs<br />

Pleitenbei sieben Spieleninder<br />

MB-Arena sagen alles.Sorgt<br />

dafür, dass die Gegner endlich<br />

wieder schon mit schlotternden<br />

Knien anreisen.<br />

Und am besten schonheute<br />

gegen Iserlohn (19.30Uhr) damit<br />

anfangen. WIEZO<br />

Jens Baxmann wartet immer noch<br />

auf sein erstes Saisontor.<br />

DEL<br />

Eisbären–Iserlohn ••••••••••••••<br />

heute, 19.30<br />

Schwenningen–Düsseldorf • •heute, 19.30<br />

Mannheim–Wolfsburg • ••••••••<br />

heute, 19.30<br />

Bremerhaven–Augsburg • •••••<br />

heute, 19.30<br />

Köln–Ingolstadt •••••••••••••••••<br />

heute, 19.30<br />

Straubing–Krefeld ••••••••••••••<br />

heute, 19.30<br />

München–Nürnberg • ••••••••••<br />

heute, 19.30<br />

1. Mannheim 34 120:79 72<br />

2. München 34 106:81 65<br />

3. Düsseldorf 33 106:81 63<br />

4. Augsburg 35 107:87 63<br />

5. Köln 35 91:88 57<br />

6. Bremerhaven 34 110:102 56<br />

7. Straubing 34 100:95 56<br />

8. Ingolstadt 34 102:97 54<br />

9. Eisbären 34 94:96 50<br />

10. Krefeld 34 93:109 44<br />

11. Nürnberg 32 101:99 35<br />

12. Iserlohn 33 105:125 34<br />

13. Wolfsburg 34 78:125 33<br />

14. Schwenningen 34 70:119 29

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