SHE works! - Zeit zum Umdenken - New Work

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Würdelos ohne Arbeit? Von Carolin Schäufele Warum arbeiten wir? Warum stehen wir jeden Tag früh auf und gehen einer Tätigkeit nach, die man vielleicht noch nicht einmal richtig mag? Warum tun Menschen das, was sie tun? Diese Fragen stellt sich Ali Mahlodji, seit er mit 14 Jahren seinen ersten Job hatte. Die Neugier nach „dem da draußen“ hat den Unternehmer dahin gebracht, sich mit der aktuell bestehenden Situation in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen: „Warum sind so viele Menschen unzufrieden in ihrem Job, warum gibt es diesen Zwang zu arbeiten, und warum werden die, die sagen, sie wollen weniger arbeiten, als die Loser abgestempelt?“ Er habe schon seine Eltern gefragt, warum wir gezwungen seien, in die Schule und arbeiten zu gehen. Nicht nachvollziehbar war für ihn die Situation, dass man in Schule und Beruf Fähigkeiten erlernt, die ausschließlich anderen zugutekommen – absurd befand er. Und trotzdem ging er den bislang als normal angesehenen Weg. Er arbeitete als Führungskraft bei Siemens, wechselte in einen US-amerikanische Konzern, hatte ein Team von elf Mitarbeitern unter sich. Und mit 27 Jahren, als sein Vater plötzlich verstarb, einen Burn-out. Er wechselte den Job, arbeitete als Lehrer an einem Gymnasium und gründete nebenher ein Start-up: Whatchado. Ziel anhand der dort geposteten Videos eine Art Handbuch zu schaffen, um anderen zu zeigen, was es in der Arbeitswelt alles gibt. „Plötzlich konnte ich aufgrund der zahlreichen Filme, die auf meiner Plattform hochgeladen wurden, beobachten, welche verschiedenen Arbeitsmodelle es gibt, wo welche Arbeitsansätze oder Paradigmenwechsel eingesetzt werden.“ Das Zukunftsinstitut wurde auf seine Beobachtungen aufmerksam und fragte an, ob er seine Arbeit in die Forschungs- und Beratungsarbeit des Institutes einfließen lassen wolle. Er wollte und schrieb den Workreport. Ali Mahlodjis Beobachtung, basierend auf den Videos auf Whatchado: Wir gehen mehr zurück zur menschlichen Natur! Ein Grundsatz der New Work nach Frithjof Bergmann. Dieses New-Work-Konzept kehrt das Prinzip der Lohnarbeit um. Seit der industriellen Revolution bestand der Zweck von Arbeitstätigkeiten darin, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Das Mittel, um diesen Zweck zu erfüllen, war der arbeitende Mensch, der damit gewissermaßen Werkzeug war. Die Form der neuen Arbeit dreht dieses Verhältnis um: New Work soll nun das Mittel sein, mit dem sich der Mensch als freies Individuum verwirklichen kann. Damit geht es Bergmann um die sinnstiftende Funktion der Arbeit, aber auch um Werte wie Freiheit und Selbstständigkeit. 11
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