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SHE works! - Zeit zum Umdenken - New Work

ZEIT ZUM UMDENKEN – NEW WORK Zum Thema New Work und Digitalisierung haben wir Autorinnen und Autoren zu Wort kommen lassen, für die diese Themen mittlerweile Alltag sind: Ali Mahlodji, Seite 10, Ulrike Stahl, Seite 16, und Deborah Szepessy, Seite 20. Doch bevor wir in die New Work so richtig einsteigen, haben wir Maria von Welser, ARD-Korrespondentin, Gründerin und Moderatorin von Mona Lisa gebeten, uns einen Ausblick auf 2019 zu geben. Sie hat klare Worte gefunden über die aktuelle Situation von Frauen in Deutschland – auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, Seite 6. Ähnlich deutlich wird auch Leonore Boscher, Beraterin für Kliniken bei Unternehmensplanung und Betriebsorganisation. Auch hier herrscht ein deutliches Ungleichgewicht. Seite 58. Das nächste Magazin erscheint übrigens Anfang April 2019 mit dem Thema “Humanismus 4.0”.

ZEIT ZUM UMDENKEN – NEW WORK

Zum Thema New Work und Digitalisierung haben wir Autorinnen und Autoren zu Wort kommen lassen, für die diese Themen mittlerweile Alltag sind: Ali Mahlodji, Seite 10, Ulrike Stahl, Seite 16, und Deborah Szepessy, Seite 20.

Doch bevor wir in die New Work so richtig einsteigen, haben wir Maria von Welser, ARD-Korrespondentin, Gründerin und Moderatorin von Mona Lisa gebeten, uns einen Ausblick auf 2019 zu geben. Sie hat klare Worte gefunden über die aktuelle Situation von Frauen in Deutschland – auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, Seite 6.

Ähnlich deutlich wird auch Leonore Boscher, Beraterin für Kliniken bei Unternehmensplanung und Betriebsorganisation. Auch hier herrscht ein deutliches Ungleichgewicht. Seite 58.

Das nächste Magazin erscheint übrigens Anfang April 2019 mit dem Thema “Humanismus 4.0”.

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mit einem Facharztabschluss brillierten. Eine Habilitation – also eine voll krasse wissenschaftliche Arbeit,<br />

meistens nach dem Dienst, am Wochenende und in den Ferien gemacht – bekommen dann nur noch 24 % hin,<br />

obwohl wir ja beim Abitur und beim Abschluss des Medizinstudiums noch die Schlaueren waren.<br />

Damit sind wir Frauen noch meilenweit von der fast 100 % Männerquote in den Führungspositionen entfernt,<br />

die wir in der Medizin haben – Führungspositionen: Das sind die exotischen Dinge, bei denen man echt viel<br />

Geld verdienen kann, aber dummerweise auch Verantwortung trägt und pausenlos Entscheidungen treffen<br />

muss. Chefärztinnen werden nur noch 25 % Frauen, auch ohne Habilitation. Und richtige Klinikdirektorinnen<br />

auf W3-Niveau, das höchste Level in der Universität, sind hier und heute nur noch knapp 5 %. In Saudi-Arabien,<br />

dem Land, welches vor Kurzem zugelassen hat, dass wir Frauen Auto fahren dürfen, ist der Anteil der<br />

Chefärztinnen und Klinikdirektorinnen deutlich höher.<br />

In Deutschland muss eine deutsche Ärztin mit Migrantenhintergrund (in dritter Generation in Deutschland<br />

lebend) oder eine Ausländerin für eine Führungsposition in der Medizin derart kämpfen, dass man diese<br />

Kolleginnen nun wirklich mit der Lupe suchen kann und sich eine Statistik dazu schon gar nicht lohnt.<br />

In der medizinischen Forschung ändert sich gerade einiges<br />

Forschungen zu geschlechtsspezifischen Tumoren bei Männern sind in den letzten Jahren mit Finanzmitteln<br />

überhäuft worden, sodass <strong>zum</strong> Beispiel ein Prostata-Karzinom, der am weitesten verbreitete Tumor bei<br />

Männern hohe Heilungschancen hat – gut so.<br />

Ja, nun raten sie mal, wer seit vielen Jahren sehr erfolgreich und mit vielen Geldern forscht, das sind Männer.<br />

Das Mamma-Karzinom der Frauen war lange <strong>Zeit</strong> eine verheerende Diagnose. Seit nunmehr über zehn Jahren<br />

wurde der Kampf gegen diese Seuche der Frauen deutlich verstärkt, gibt es mehr Forscherinnen und mehr<br />

Forschungsgeld, leiten Gynäkologinnen interdisziplinäre Brustzentren. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht,<br />

dass Männer in diesen Positionen schlecht arbeiten, mitnichten.<br />

Es kann sich bestimmt Jeder und Jede vorstellen, dass ein junger Forscher eher Interesse an<br />

Forschungsthemen zur Prostata und eine junge Forscherin eher für Brustkrebs hat. Die Geldgeber, diejenigen,<br />

die finanzielle Mittel in der Medizin freizugeben, waren lange männlich. Und sie werden nur langsam<br />

weiblicher.<br />

Übrigens, haben Sie es bemerkt: Zusätzlich zu unserem ‚natürlichen’ Job, den man Berufung nennt – keine<br />

Bezahlung mit einem 24/7/365-Dienst, oder kurz genannt Familie – gehen wir zusätzlich in Jobs, die auch<br />

schlecht bezahlt und arbeitsintensiv sind. Lernen wir Frauen nie dazu?<br />

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