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Berliner Kurier 08.01.2019

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*<br />

BERLIN<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Cora-Mae<br />

Gregorschewski,<br />

62 Jahre<br />

alt,will ihre<br />

Zwangsräumung<br />

verhindern.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Volkmar Otto<br />

Zuerst fühlt sich die<br />

Transgender-Frau von<br />

Nachbarn gemobbt, dann<br />

eskaliert ein Streit mit dem<br />

Vermieter (Beamten-Wohnungs-Verein)<br />

wegen ein<br />

paar Blumentöpfen. Es<br />

kommt sogar zu Handgreiflichkeiten.<br />

Jetzt stehtCora-<br />

Mae Gregorschewski(62)<br />

Ende Februar vor der<br />

Zwangsräumung. Sie sagt:<br />

„Ich werdediskriminiert<br />

und brauche Hilfe.“ Ihr Fall<br />

und ihr Kampf stehen exemplarisch<br />

für vieleMenschen<br />

in dieser Stadt, die von<br />

Zwangsräumungbedroht<br />

sind. Zuerst ist für die <strong>Berliner</strong>in,<br />

die mal ein Mann gewesen<br />

ist, nach dem Einzug<br />

in ihre Wohnung in der<br />

Werbergstraße Tempelhof<br />

eigentlich alles normal. Erst<br />

als vor etwa drei Jahren ein<br />

neuer Nachbar einzieht und<br />

der Hauswart wechselt, hat<br />

sich das Klima geändert.<br />

Nachbarin Angela Pfeil (54)<br />

bestätigt: „Es ging mal eine<br />

Unterschriftenliste gegen<br />

sie herum.“ Der Streit eskaliert<br />

Mitte 2017. Cora-Mae<br />

Gregorschewski sollte die<br />

Blumenkübel vom äußeren<br />

Fensterbrettnehmen und<br />

tat es nicht. Nach dem Zoff<br />

soll sie EndeFebruar nach<br />

13 Jahren ausziehen. Ihr Anwalt<br />

will das verhindern.<br />

Der Vermieter möchte sich<br />

nicht äußern. Der KURIER<br />

wird weiter über den Fall<br />

berichten.<br />

CHG<br />

Foto: JörgCarstensen, dpa<br />

Endstation, bitte alles<br />

aussteigen! Die U2 aus<br />

Ruhleben endet nun am<br />

Zoo. Bis Gleisdreieck ist<br />

die Linie unterbrochen.<br />

U2, U3 Wie komme ich da<br />

Viele Fahrgäste sind von der U-Bahn-Sperrung genervt.Doch es gibt Wege, sie zu umgehen<br />

Von<br />

PETER NEUMANN<br />

Berlin – Ein schöner Montagmorgen<br />

sieht anders aus. Es ist<br />

dunkel, es regnet –und dann<br />

endet auch noch die U2 plötzlich<br />

am Gleisdreieck. Für viele<br />

U-Bahn-Nutzer beginnt der<br />

erste Tag nach den Weihnachtsferien<br />

mit Stress.<br />

Endbahnhof, alles aussteigen!<br />

Zusammen mit anderen Fahrgästen,<br />

die sich über das Ende<br />

der Fahrt wundern, steht Jackson<br />

Idehen gegen 8Uhr müde im<br />

U-Bahnhof Gleisdreieck. Normalerweise<br />

hätte der Student in<br />

der U2 sitzen bleiben und zur<br />

Technischen Universität (TU)<br />

weiterfahren können, jetzt muss<br />

er dreimal umsteigen. „Ich werde<br />

zu spät zur Vorlesung kommen“,<br />

sagt der 20-Jährige. Was<br />

für ein Wochenanfang!<br />

Idehen war nicht der einzige<br />

Fahrgast, der am Montag eine<br />

böse Überraschung erlebte. Weil<br />

die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) am Wittenbergplatz Gleise<br />

und sieben Weichen erneuern,<br />

sind zwei der drei U-Bahn-<br />

Linien in der City West gesperrt.<br />

Die U2 verkehrt bis 24. Februar<br />

nicht zwischen Gleisdreieck und<br />

Zoo, die U3 spart sich bis 3. März<br />

den Ostteil zwischen Warschauer<br />

Straße und Spichernstraße.<br />

Die U1 dient als Ersatz –sie fährt,<br />

im Vier-Minuten-Takt und mit<br />

längeren Zügen als sonst.<br />

Die Sperrungen haben am Freitag<br />

begonnen. Doch Ende der<br />

vergangenen Woche waren viele<br />

<strong>Berliner</strong> noch in den Ferien. Für<br />

die meisten war dieser Montag<br />

der erste Tag 2019, an dem sie<br />

wieder pendeln mussten. Die<br />

Zahl der Betroffenen ist mit einem<br />

Schlag größer geworden.<br />

„Heute sind viele aus dem Urlaub<br />

zurückgekehrt. Und auch<br />

die Schüler sind jetzt wieder unterwegs“,<br />

sagt Florentina Finke.<br />

Auch sie studiert –Medienwissenschaften<br />

an der Humboldt-<br />

Universität. Doch an diesem<br />

Montag hält sie sich mit einer anderen<br />

Mission in der U-Bahn auf:<br />

Im U-Bahnhof Spichernstraße<br />

verteilt sie zusammen mit einem<br />

Mitstreiter Faltblätter, die auf<br />

die Sperrungen und auf Umfahrungsmöglichkeiten<br />

hinweisen.<br />

Neben ihnen steht ein Karton<br />

mit Schokomuffins –Trostspender<br />

für genervte BVG-Kunden.<br />

„Für die Älteren sind die Unterbrechungen<br />

eine Belastung“,<br />

erzählt die Master-Studentin.

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