14.01.2019 Aufrufe

Society 363 / 2013

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diplomatie<br />

Bericht<br />

Seit langer Zeit gab es schon<br />

zahlreiche österreichische<br />

Gesellschaften und andere<br />

Gruppierungen für Amerikaner<br />

österreichischer Herkunft.<br />

Professor Fritz Molden hatte die hervorragende<br />

Idee, diese unter einer Dachgesellschaft<br />

zusammenzufassen. Auf diese<br />

Weise entstanden die „Austrian-American<br />

Councils“, die verbesserte Möglichkeiten<br />

schufen, tief verwurzelte kulturelle und<br />

humanitäre Werte auf breiter Ebene zu<br />

pflegen und an die folgenden Generationen<br />

weiterzugeben. Diese „Councils“<br />

bilden auch ein Forum für kulturellen,<br />

akademischen und wirtschaftlichen Austausch<br />

auf verschiedenen Ebenen mit<br />

zahlreichen Veranstaltungen und auch<br />

Unterstützung karitativer Einrichtungen.<br />

Während unserer Zeit in den USA war<br />

Frau Juliana Belcsak die Vorsitzende der<br />

Dachorganisation aller „Austrian-American<br />

Councils“ in Nordamerika. Angesichts<br />

ihrer großen Verdienste wurde sie<br />

im Jahre 2003 als Auslandsösterreicherin<br />

des Jahres geehrt.<br />

In den USA wird erwartet, dass Botschafter<br />

auch karitative Projekte aller Art<br />

unterstützen. Mein Mann und ich wollten<br />

insbesondere ein Projekt mit Österreichbezug<br />

fördern. Dies fanden wir in der SOS<br />

Kinderdorfidee. Der Gedanke einer Förderung<br />

der „SOS Children´s Villages USA“<br />

wurde von den Austrian-American Councils<br />

sehr gerne aufgenommen. Vor allem<br />

das Austrian-American Council West in<br />

Los Angeles unter Führung von Frau Veronika<br />

Reinelt ist in dieser Hinsicht bis<br />

heute sehr aktiv.<br />

•<br />

Austrian-American Day<br />

Mein Mann hatte auch die Idee, nach<br />

dem Vorbild anderer Länder, einen „Austrian-American<br />

Day“ einzuführen. Er gewann<br />

dafür die Unterstützung von Präsident<br />

Clinton sowie der beiden Häuser des<br />

US-Kongresses und der Parlamente der<br />

Bundestaaten. Das Datum 26. September<br />

wurde auf Vorschlag von Fritz Molden<br />

gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1945<br />

in Wien eine Konferenz von Vertretern<br />

der neun Bundesländer stattfand, die die<br />

Grundlage für eine Anerkennung der zuvor<br />

nur von der Sowjetunion anerkannten<br />

neuen österreichischen Bundesregierung<br />

durch die USA, Großbritannien und<br />

Frankreich schuf.<br />

In einer Proklamation vom 26. September<br />

1997 würdigte Präsident Clinton den<br />

bedeutenden Beitrag von Österreichern<br />

für Amerika, angefangen von ersten Siedlern,<br />

die aus religiösen Gründen gezwun-<br />

Österreicher in<br />

den USA<br />

Als mein Mann Anfang 1993 als österreichischer<br />

Botschafter in die USA kam, stellten<br />

wir mit großer Freude fest, dass es dort ein<br />

dichtes Netz an österreichischen Klubs und<br />

Vereinen gibt sowie auch eine bedeutende<br />

Anzahl prominenter Österreicher.<br />

Text von Monika Türk<br />

gen waren ihre Heimat zu verlassen und<br />

im Jahr 1734 in der damaligen britischen<br />

Kolonie Georgia eintrafen. Einer von ihnen,<br />

John Adam Treutlen, wurde 1777<br />

zum ersten Gouverneur dieses nunmehr<br />

unabhängigen US-Bundestaates gewählt.<br />

In den darauf folgenden Jahrhunderten<br />

wanderte eine große Anzahl von Österreichern<br />

in die USA aus, darunter politisch<br />

Verfolgte, die im Zusammenhang mit der<br />

Revolution im Jahr 1848 fliehen mussten<br />

sowie im 20. Jahrhundert viele jüdische<br />

Mitbürger, die Zuflucht vor dem Hitler-<br />

Regime suchten.<br />

Der „Austrian-American Day“ wird<br />

von den „Austrian-American Councils“<br />

Dr. Helmut Türk mit Arnold<br />

Schwarzenegger<br />

bis heute gefeiert. Am 26. September 2012<br />

wurde dessen 15. Wiederkehr vor allem in<br />

Los Angeles in feierlicher Weise begangen.<br />

Es gab und gibt zahlreiche in den USA<br />

lebende Österreicher, die einen bedeutenden<br />

Beitrag in kultureller, wissenschaftlicher,<br />

wirtschaftlicher und politischer Hinsicht<br />

leisteten und noch immer leisten.<br />

Wir haben einige von ihnen kennen gelernt<br />

wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger<br />

und den österreichischen Starkoch<br />

Wolfgang Puck, von dem wir in seinem<br />

berühmten Lokal „Spago“ in Los Angeles<br />

persönlich betreut wurden. In meinem<br />

nächsten Beitrag werde ich Ihnen mehr zu<br />

diesem Thema erzählen.<br />

•<br />

100 | <strong>Society</strong> 1_<strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!