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standen sind. Zumindest dieser<br />
Fall zeigt, dass es solche Riesen<br />
schon im jungen Universumgab.<br />
Der fernste Quasar. Eng verbunden<br />
mit der Geburt der großen<br />
Galaxien ist das Rätsel der supermassereichen<br />
Schwarzen<br />
Löcher in den Zentren einiger<br />
dieser Sternsysteme, die Astronomen<br />
Quasare nennen. Der<br />
entfernteste bekannte Quasar<br />
ULAS J1342+0928 existierte<br />
700 Millionen Jahre nach dem<br />
Urknall, er besaßein supermassereiches<br />
Schwarzes Loch mit<br />
800 MillionenSonnenmassen.<br />
Astronomen wissen heute,<br />
dass schon wenig später<br />
Schwarze Löcher mit bis zu<br />
zehn Milliarden Sonnenmassen<br />
in den Zentren von Galaxien<br />
existierten. Es ist eine der großen<br />
Fragen der modernen Kosmologie,<br />
auf welche Weise diese<br />
Giganten im frühen Universum<br />
entstandensind.<br />
Das älteste Licht des Universums.<br />
Das Licht des Rekordquasarswar<br />
13,1 MilliardenJahre<br />
unterwegs, bevor es die Erde<br />
erreichte. Es lässt sich aber noch<br />
wesentlich älteres Licht beobachten:<br />
die kosmische Hintergrundstrahlung.<br />
Nach dem Urknall<br />
war das Urgas undurchsichtig,<br />
ähnlich wie ein dichter<br />
Nebel. Die vorhandene Strahlung<br />
wurde vor allem an den frei<br />
umherfliegenden Elektronen<br />
gestreut, ähnlich wie Licht im<br />
undurchsichtigen Nebel an<br />
Wassertröpfchen.<br />
Der Raum dehnte sich aus,<br />
das Gas verdünnte sich und<br />
kühlte ab. Nach 380000 Jahren<br />
war die Temperatur auf 3000<br />
Grad gesunken. Elektronen lagerten<br />
an die Atomkerne an und<br />
vereinigten sich zu den ersten<br />
Atomen.Von da an konntendie<br />
Elektronen das Licht nicht mehr<br />
an seiner Ausbreitung hindern.<br />
Der Nebel lichtete sich, das Universum<br />
wurde durchsichtig.<br />
Die in diesem Zeitraum frei gewordene<br />
Strahlung durchzieht<br />
noch heute das Universum und<br />
ist am Himmel als kosmische<br />
Hintergrundstrahlung beobachtbar.<br />
Für ihre Entdeckung<br />
und Untersuchung wurden<br />
amerikanische Forscher zweimal<br />
mit dem Physik-Nobelpreis<br />
geehrt. Dieses Strahlungsfeld<br />
enthält eine Fülle an Informationen<br />
über die damalige Materieverteilung<br />
im Universum und<br />
die Frage,wie sich daraus Sterne<br />
und Galaxienentwickelten.<br />
Nach der bislang genauesten<br />
Vermessung mit dem europäischen<br />
Weltraumteleskop Planck<br />
stehen auch andere Aspekte im<br />
Vordergrund der Forschung. In<br />
der Struktur der kosmischen<br />
Hintergrundstrahlung sollten<br />
sich Vorgänge widerspiegeln,<br />
die sich im Urknall ereignet<br />
haben –wie die Ausbreitung von<br />
Gravitationswellen. Die Hintergrundstrahlung<br />
ist die einzige<br />
Möglichkeit, etwas über die Entstehung<br />
der Welt zu erfahren –<br />
weitere Nobelpreise nicht ausgeschlossen.<br />
Thomas Bührke<br />
AM DICHTESTEN<br />
Im Krebsnebel liegt ein Neutronenstern mit<br />
weniger als 30 Kilometern Durchmesser<br />
undunglaublichhoherDichte.Ein Teelöffel<br />
Materiewürde auf derErde so viel wie eine<br />
MillionFernverkehrszügewiegen. Er macht<br />
sich als Pulsar bemerkbar.<br />
NASA/CXC/ASU/HST, J. Hester et al<br />
AM SCHWERSTEN<br />
In der Großen Magellanschen Wolkeinnächster<br />
Nachbarschaft zur Milchstraße liegt der Tarantelnebel.<br />
In dessen Zentrum befindet sich der Sternhaufen<br />
mit dem schwersten und hellsten bekannten Stern.<br />
Er wurde R136a1 benannt und besitzt etwa315-mal<br />
so viel Masse wie die Sonne. ESO