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Berliner Kurier 20.01.2019

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standen sind. Zumindest dieser<br />

Fall zeigt, dass es solche Riesen<br />

schon im jungen Universumgab.<br />

Der fernste Quasar. Eng verbunden<br />

mit der Geburt der großen<br />

Galaxien ist das Rätsel der supermassereichen<br />

Schwarzen<br />

Löcher in den Zentren einiger<br />

dieser Sternsysteme, die Astronomen<br />

Quasare nennen. Der<br />

entfernteste bekannte Quasar<br />

ULAS J1342+0928 existierte<br />

700 Millionen Jahre nach dem<br />

Urknall, er besaßein supermassereiches<br />

Schwarzes Loch mit<br />

800 MillionenSonnenmassen.<br />

Astronomen wissen heute,<br />

dass schon wenig später<br />

Schwarze Löcher mit bis zu<br />

zehn Milliarden Sonnenmassen<br />

in den Zentren von Galaxien<br />

existierten. Es ist eine der großen<br />

Fragen der modernen Kosmologie,<br />

auf welche Weise diese<br />

Giganten im frühen Universum<br />

entstandensind.<br />

Das älteste Licht des Universums.<br />

Das Licht des Rekordquasarswar<br />

13,1 MilliardenJahre<br />

unterwegs, bevor es die Erde<br />

erreichte. Es lässt sich aber noch<br />

wesentlich älteres Licht beobachten:<br />

die kosmische Hintergrundstrahlung.<br />

Nach dem Urknall<br />

war das Urgas undurchsichtig,<br />

ähnlich wie ein dichter<br />

Nebel. Die vorhandene Strahlung<br />

wurde vor allem an den frei<br />

umherfliegenden Elektronen<br />

gestreut, ähnlich wie Licht im<br />

undurchsichtigen Nebel an<br />

Wassertröpfchen.<br />

Der Raum dehnte sich aus,<br />

das Gas verdünnte sich und<br />

kühlte ab. Nach 380000 Jahren<br />

war die Temperatur auf 3000<br />

Grad gesunken. Elektronen lagerten<br />

an die Atomkerne an und<br />

vereinigten sich zu den ersten<br />

Atomen.Von da an konntendie<br />

Elektronen das Licht nicht mehr<br />

an seiner Ausbreitung hindern.<br />

Der Nebel lichtete sich, das Universum<br />

wurde durchsichtig.<br />

Die in diesem Zeitraum frei gewordene<br />

Strahlung durchzieht<br />

noch heute das Universum und<br />

ist am Himmel als kosmische<br />

Hintergrundstrahlung beobachtbar.<br />

Für ihre Entdeckung<br />

und Untersuchung wurden<br />

amerikanische Forscher zweimal<br />

mit dem Physik-Nobelpreis<br />

geehrt. Dieses Strahlungsfeld<br />

enthält eine Fülle an Informationen<br />

über die damalige Materieverteilung<br />

im Universum und<br />

die Frage,wie sich daraus Sterne<br />

und Galaxienentwickelten.<br />

Nach der bislang genauesten<br />

Vermessung mit dem europäischen<br />

Weltraumteleskop Planck<br />

stehen auch andere Aspekte im<br />

Vordergrund der Forschung. In<br />

der Struktur der kosmischen<br />

Hintergrundstrahlung sollten<br />

sich Vorgänge widerspiegeln,<br />

die sich im Urknall ereignet<br />

haben –wie die Ausbreitung von<br />

Gravitationswellen. Die Hintergrundstrahlung<br />

ist die einzige<br />

Möglichkeit, etwas über die Entstehung<br />

der Welt zu erfahren –<br />

weitere Nobelpreise nicht ausgeschlossen.<br />

Thomas Bührke<br />

AM DICHTESTEN<br />

Im Krebsnebel liegt ein Neutronenstern mit<br />

weniger als 30 Kilometern Durchmesser<br />

undunglaublichhoherDichte.Ein Teelöffel<br />

Materiewürde auf derErde so viel wie eine<br />

MillionFernverkehrszügewiegen. Er macht<br />

sich als Pulsar bemerkbar.<br />

NASA/CXC/ASU/HST, J. Hester et al<br />

AM SCHWERSTEN<br />

In der Großen Magellanschen Wolkeinnächster<br />

Nachbarschaft zur Milchstraße liegt der Tarantelnebel.<br />

In dessen Zentrum befindet sich der Sternhaufen<br />

mit dem schwersten und hellsten bekannten Stern.<br />

Er wurde R136a1 benannt und besitzt etwa315-mal<br />

so viel Masse wie die Sonne. ESO

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