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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 20. Januar 2019*<br />
Pipeline in Mexikoangezapft<br />
Explosion an<br />
Benzinleitung –<br />
Der Unglücksort(unten)<br />
wurde vonEinsatzkräften<br />
abgesperrt. Verletzte mit<br />
schweren Verbrennungen<br />
kamen in Krankenhäuser<br />
in Mexiko-Stadt (re.).<br />
67 Tote<br />
Hunderte wollten<br />
Sprit stehlen,<br />
dann brach das<br />
Inferno los<br />
Tlahuelilpan – Meterhohe<br />
Flammen, in Panik flüchtende<br />
Menschen, mindestens 66<br />
Tote, mehr als 75 zum Teil<br />
schwer verletzte Menschen:<br />
Nach einer Explosion an einer<br />
Benzin-Pipeline in Mexiko<br />
glich der Unglücksort einem<br />
flammenden Inferno.<br />
Noch ist unklar, wie es zu dem<br />
Horror-Unfall kam. An der Leitung<br />
in der Stadt Tlahuelilpan<br />
soll sich zuvor ein Leck gebildet<br />
haben. Mehrere Hundert Menschen<br />
kamen, um das Benzin in<br />
Eimern oder Kanistern mitzunehmen.<br />
Nach der Explosion breitete<br />
sich das Feuer rasend schnell<br />
aus. Menschen versuchten<br />
schreiend, den Flammen zu<br />
entkommen –oft vergeblich.<br />
Spezialeinsatzkräfte befanden<br />
sich am Unfallort, wie der<br />
staatliche Mineralölkonzern<br />
Pemex auf Twitter erklärte. Zudem<br />
waren elf Krankenwagen<br />
im Einsatz. Die Verletzten mit<br />
schweren Verbrennungen wurden<br />
in Krankenhäuser in der<br />
Hauptstadt Mexiko-Stadt gebracht,<br />
so Pemex. Einsatzkräfte<br />
sperrten die Zone ab. Mexikos<br />
Präsident Andrés Manuel López<br />
Obrador rief die Regierung<br />
auf, die Menschen in der betroffenen<br />
Region zu unterstützen.<br />
Laut „Milenio TV“ war das<br />
Leck an der Leitung schon am<br />
Freitagnachmittag gemeldet<br />
worden. Pemex erklärte, es habe<br />
sich um einen illegalen Anzapf-Versuch<br />
an der Pipeline<br />
zwischen den Städten Tuxpan<br />
und Tula gehandelt. Benzin-<br />
Diebstahl ist ein großes Problem<br />
in Mexiko. Nach Pemex-<br />
Angaben wird alle 30 Minuten<br />
versucht, illegal eine der Pipelines<br />
anzuzapfen.<br />
Der Gouverneur des Bundesstaats<br />
Hidalgo, Omar Fayad,<br />
rief nach dem Unfall die Bevölkerung<br />
auf, sich nicht am Benzin-Klau<br />
zu beteiligen. Es sei lebensgefährlich.<br />
„Das, was heute<br />
in Tlahuelilpan passiert ist,<br />
darf sich nicht wiederholen.“<br />
Fotos: dpa<br />
Jetzt kommt der Kältehammer!<br />
Temperaturen sinken auf bis zu minus 20 Grad –und das vier Wochen lang<br />
Offenbach – Die Lage nach<br />
dem Schnee-Chaos im Süden<br />
hat sich gerade erst beruhigt, da<br />
droht neues Unheil. Wie der<br />
Deutsche Wetterdienst (DWD)<br />
gestern in Offenbach mitteilte,<br />
droht eine Kältewelle mit bis zu<br />
minus 20 Grad –und das bis zu<br />
vier Wochen lang!<br />
Bereits für den heutigen<br />
Sonntag sagen Meteorologen<br />
für weite Teile der Republik<br />
Dauerfrost voraus. In der<br />
Nacht zum Montag können die<br />
Temperaturen sogar auf minus<br />
10 Grad fallen.<br />
Auch Schnee wird erwartet.<br />
Aus Sibirien ströme Luft ein,<br />
die sehr kalt sei, sagte DWD-<br />
Sprecher Andreas Friedrich.<br />
Tiefausläufer aus dem Westen<br />
könnten dann Niederschläge<br />
zunächst im Westen bringen.<br />
„Am Wochenende kann dann<br />
ein Teil Deutschlands auch im<br />
Tiefland unter einer Schneedecke<br />
liegen.“ Ursache für die<br />
Kälteperiode ist Hoch „Brigida“.<br />
Es sorgt dafür, dass sich die<br />
nach Deutschland eingeflossene<br />
Polarluft kaum noch bewegt.<br />
Die Folge: Sie kühlt nachts<br />
Fotos: dpa<br />
durch den meist klaren Himmel<br />
immer weiter ab.<br />
Wer nun aber glaubt, das seien<br />
Zeichen die gegen die globale<br />
Erderwärmung sprechen,<br />
der irrt. „In Zukunft haben wir<br />
mehr milde Winter zu erwarten,<br />
auch wenn es immer wieder<br />
Kältephasen geben kann“,<br />
sagte der Geowissenschaftler<br />
Eberhard Faust, Forschungsleiter<br />
für Klimarisiken und Naturgefahren<br />
der Munich Re, dem<br />
weltgrößten Rückversicherer.<br />
Verschneite Landschaften und<br />
Frost bis zu minus 20 Grad: Sieht<br />
es so bald überall bei uns aus?<br />
„In Mitteleuropa, insbesondere<br />
Deutschland, sehen wir, dass<br />
die Winter im Langzeittrend<br />
milder und niederschlagsreicher<br />
geworden sind, und auch<br />
die Anzahl der Frosttage abgenommen<br />
hat.“