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Berliner Kurier 20.01.2019

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*<br />

BERLIN 7<br />

Razzia in Neukölln<br />

Polizei<br />

schenkt<br />

Kneipen einen ein<br />

Nächtlicher Großangriff<br />

auf Clan-Kriminalität in<br />

Lokalen und Wettbüros<br />

Ein Polizist mit MP<br />

sichertden Einsatz.<br />

Kollegen transportieren<br />

einen Geldspielautomaten ab.<br />

Fotos: Pudwell<br />

Von<br />

GERHARD LEHRKE<br />

Neukölln – Die Behörden versuchen<br />

verstärkt, die Araber-<br />

Clans in Neukölln nervös zu<br />

machen. Am Freitag und in<br />

der Nacht zu Sonnabend<br />

machten sie eine Razzia in<br />

zehn Lokalitäten und gingen<br />

gegen Falschparker vor –besonders<br />

gegen die berüchtigten<br />

dicken Limousinen in<br />

zweiter Reihe. Einer behielt<br />

dabei den buchstäblich den<br />

Überblick: Neuköllns Bürgermeister<br />

Martin Hikel<br />

(SPD), stattliche 2,08 Meter<br />

groß, schlug sich auch die<br />

Nacht um die Ohren.<br />

Beteiligt waren Ordnungsamt,<br />

Staatsanwälte, Steuerfahndung,<br />

Finanzamt, Gewerbeaußendienst,<br />

Bereitschaftspolizei,<br />

Verkehrsdienst der Polizei<br />

und zwei Polizeiabschnitte mit<br />

insgesamt rund 120 Beamten.<br />

In den zehn Lokalen und<br />

Wettbüros, die teilweise Eigentümern<br />

aus der organisierten<br />

Kriminalität zugerechnet werden,<br />

wurden 23 verschiedene<br />

Verstöße festgestellt. Unter anderem<br />

wurden drei Geldspielgeräte<br />

–illegal in einem Wettbüro<br />

aufgestellt –samt des Geldes<br />

darin beschlagnahmt. Der<br />

Inhaber konnte sich nicht erinnern,<br />

woher sie stammen.<br />

In einer Shishabar wurden<br />

rund acht Kilo unversteuerter<br />

Tabak sichergestellt: Strafanzeigen<br />

wegen Steuerhinterziehung<br />

und Hehlerei. In einem<br />

anderen Lokal fanden sich zwei<br />

geklaute E-Bikes. Ein Dealer<br />

merkte nichts von der Polizeiaktion:<br />

Zivilfahnder erwischten<br />

ihn während des Einsatzes<br />

beim Handel –Festnahme.<br />

Schon vorher waren zwei Abschleppfahrzeuge<br />

an Verkehrskontrollen<br />

in der Hermannund<br />

der Silbersteinstraße beteiligt.<br />

In einem Auto fand sich eine<br />

Waffe, polizeibekannte Mitglieder<br />

einer arabischstämmigen<br />

Großfamilie wurden überprüft<br />

und eine Person wurde<br />

festgestellt, für die ein richterlicher<br />

Vorführbefehl vorlag. Es<br />

wurden rund 200 Ordnungswidrigkeiten<br />

geahndet und elf<br />

Bürgermeister<br />

Martin Hikel (SPD)<br />

Fahrzeuge<br />

abgeschleppt.<br />

Hikel: „Der<br />

gemeinsame<br />

Einsatz war<br />

erfolgreich.<br />

Die Anzahl<br />

der Delikte<br />

von Verstößen<br />

gegen<br />

das Gewerberecht<br />

und<br />

Glücksspielgesetz bis hin zum<br />

illegalen Waffenbesitz spricht<br />

für sich. Wichtig ist auch das Signal:<br />

Alle Behörden arbeiten<br />

reibungslos zusammen, machen<br />

unsere Stadt sicherer. Unser<br />

Rechtsstaat lässt sich nicht<br />

auf der Nase rumtanzen.“<br />

Mehr Fahrschüler<br />

fallen durch<br />

Berlin –Immer mehr junge<br />

Leute wollen fahren lernen<br />

–und immer mehr schaffen<br />

die Führerscheinprüfung<br />

nicht. In Berlin gab es 2017<br />

laut Kraftfahrtbundesamt<br />

(KBA) mit die höchsten<br />

Misserfolgsquoten. Bundesweit<br />

verzeichnete das<br />

Amt mit 37 Prozent die<br />

höchste Durchfallquote bei<br />

den Theorieprüfungen seit<br />

zehn Jahren –inBerlin waren<br />

es nach KBA-Angaben<br />

sogar 44,3 Prozent der<br />

Fahrschüler, die hier scheiterten.<br />

Die praktische Prüfung<br />

bestanden demnach<br />

36,1 Prozent nicht. Auch<br />

hier lagen die Hauptstädter<br />

deutlich über dem Bundesschnitt<br />

von 32 Prozent<br />

Durchfallern.<br />

Tausende wollen ins „Babylon Berlin“<br />

Riesiger Andrang beim Komparsen-Casting für die nächste Staffel der 20er-Jahre-Fernsehreihe<br />

Bonn/Berlin – Rund 2000<br />

Menschen haben sich gestern<br />

in Bonn auf Statistenrollen für<br />

die Fernsehreihe „Babylon<br />

Berlin“ beworben. Gesucht<br />

wurden 500 Komparsen und<br />

40 Kleindarsteller, die Gangster,<br />

Polizisten, Henker, Kneipengänger<br />

und Offiziere darstellen<br />

sollen, aber auch ein<br />

kleinwüchsiger Mann. Außerdem<br />

waren Kellner, Priester<br />

und Tischler, idealerweise<br />

mit Berufserfahrung, aufgefordert,<br />

sich zu melden. Im<br />

Aufruf der Vermittlungsagentur<br />

hieß es, dass „sowohl normalere<br />

als auch vom Leben<br />

gezeichnete Gesichter und<br />

Körper“ erwünscht seien –etwa<br />

Einarmige.<br />

Die dritte Staffel von „Babylon<br />

Berlin“ wird in Berlin und<br />

Potsdam-Babelsberg sowie<br />

verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen<br />

gedreht.<br />

Laufen soll sie ab Herbst 2019.<br />

In langen Schlangen warteten die Bewerber vorder Tür.<br />

Auch ein Kleinwüchsiger wurde gesucht.<br />

Fotos: dpa

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