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*<br />
BERLIN 7<br />
Razzia in Neukölln<br />
Polizei<br />
schenkt<br />
Kneipen einen ein<br />
Nächtlicher Großangriff<br />
auf Clan-Kriminalität in<br />
Lokalen und Wettbüros<br />
Ein Polizist mit MP<br />
sichertden Einsatz.<br />
Kollegen transportieren<br />
einen Geldspielautomaten ab.<br />
Fotos: Pudwell<br />
Von<br />
GERHARD LEHRKE<br />
Neukölln – Die Behörden versuchen<br />
verstärkt, die Araber-<br />
Clans in Neukölln nervös zu<br />
machen. Am Freitag und in<br />
der Nacht zu Sonnabend<br />
machten sie eine Razzia in<br />
zehn Lokalitäten und gingen<br />
gegen Falschparker vor –besonders<br />
gegen die berüchtigten<br />
dicken Limousinen in<br />
zweiter Reihe. Einer behielt<br />
dabei den buchstäblich den<br />
Überblick: Neuköllns Bürgermeister<br />
Martin Hikel<br />
(SPD), stattliche 2,08 Meter<br />
groß, schlug sich auch die<br />
Nacht um die Ohren.<br />
Beteiligt waren Ordnungsamt,<br />
Staatsanwälte, Steuerfahndung,<br />
Finanzamt, Gewerbeaußendienst,<br />
Bereitschaftspolizei,<br />
Verkehrsdienst der Polizei<br />
und zwei Polizeiabschnitte mit<br />
insgesamt rund 120 Beamten.<br />
In den zehn Lokalen und<br />
Wettbüros, die teilweise Eigentümern<br />
aus der organisierten<br />
Kriminalität zugerechnet werden,<br />
wurden 23 verschiedene<br />
Verstöße festgestellt. Unter anderem<br />
wurden drei Geldspielgeräte<br />
–illegal in einem Wettbüro<br />
aufgestellt –samt des Geldes<br />
darin beschlagnahmt. Der<br />
Inhaber konnte sich nicht erinnern,<br />
woher sie stammen.<br />
In einer Shishabar wurden<br />
rund acht Kilo unversteuerter<br />
Tabak sichergestellt: Strafanzeigen<br />
wegen Steuerhinterziehung<br />
und Hehlerei. In einem<br />
anderen Lokal fanden sich zwei<br />
geklaute E-Bikes. Ein Dealer<br />
merkte nichts von der Polizeiaktion:<br />
Zivilfahnder erwischten<br />
ihn während des Einsatzes<br />
beim Handel –Festnahme.<br />
Schon vorher waren zwei Abschleppfahrzeuge<br />
an Verkehrskontrollen<br />
in der Hermannund<br />
der Silbersteinstraße beteiligt.<br />
In einem Auto fand sich eine<br />
Waffe, polizeibekannte Mitglieder<br />
einer arabischstämmigen<br />
Großfamilie wurden überprüft<br />
und eine Person wurde<br />
festgestellt, für die ein richterlicher<br />
Vorführbefehl vorlag. Es<br />
wurden rund 200 Ordnungswidrigkeiten<br />
geahndet und elf<br />
Bürgermeister<br />
Martin Hikel (SPD)<br />
Fahrzeuge<br />
abgeschleppt.<br />
Hikel: „Der<br />
gemeinsame<br />
Einsatz war<br />
erfolgreich.<br />
Die Anzahl<br />
der Delikte<br />
von Verstößen<br />
gegen<br />
das Gewerberecht<br />
und<br />
Glücksspielgesetz bis hin zum<br />
illegalen Waffenbesitz spricht<br />
für sich. Wichtig ist auch das Signal:<br />
Alle Behörden arbeiten<br />
reibungslos zusammen, machen<br />
unsere Stadt sicherer. Unser<br />
Rechtsstaat lässt sich nicht<br />
auf der Nase rumtanzen.“<br />
Mehr Fahrschüler<br />
fallen durch<br />
Berlin –Immer mehr junge<br />
Leute wollen fahren lernen<br />
–und immer mehr schaffen<br />
die Führerscheinprüfung<br />
nicht. In Berlin gab es 2017<br />
laut Kraftfahrtbundesamt<br />
(KBA) mit die höchsten<br />
Misserfolgsquoten. Bundesweit<br />
verzeichnete das<br />
Amt mit 37 Prozent die<br />
höchste Durchfallquote bei<br />
den Theorieprüfungen seit<br />
zehn Jahren –inBerlin waren<br />
es nach KBA-Angaben<br />
sogar 44,3 Prozent der<br />
Fahrschüler, die hier scheiterten.<br />
Die praktische Prüfung<br />
bestanden demnach<br />
36,1 Prozent nicht. Auch<br />
hier lagen die Hauptstädter<br />
deutlich über dem Bundesschnitt<br />
von 32 Prozent<br />
Durchfallern.<br />
Tausende wollen ins „Babylon Berlin“<br />
Riesiger Andrang beim Komparsen-Casting für die nächste Staffel der 20er-Jahre-Fernsehreihe<br />
Bonn/Berlin – Rund 2000<br />
Menschen haben sich gestern<br />
in Bonn auf Statistenrollen für<br />
die Fernsehreihe „Babylon<br />
Berlin“ beworben. Gesucht<br />
wurden 500 Komparsen und<br />
40 Kleindarsteller, die Gangster,<br />
Polizisten, Henker, Kneipengänger<br />
und Offiziere darstellen<br />
sollen, aber auch ein<br />
kleinwüchsiger Mann. Außerdem<br />
waren Kellner, Priester<br />
und Tischler, idealerweise<br />
mit Berufserfahrung, aufgefordert,<br />
sich zu melden. Im<br />
Aufruf der Vermittlungsagentur<br />
hieß es, dass „sowohl normalere<br />
als auch vom Leben<br />
gezeichnete Gesichter und<br />
Körper“ erwünscht seien –etwa<br />
Einarmige.<br />
Die dritte Staffel von „Babylon<br />
Berlin“ wird in Berlin und<br />
Potsdam-Babelsberg sowie<br />
verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen<br />
gedreht.<br />
Laufen soll sie ab Herbst 2019.<br />
In langen Schlangen warteten die Bewerber vorder Tür.<br />
Auch ein Kleinwüchsiger wurde gesucht.<br />
Fotos: dpa