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32 REISE BERLINER KURIER, Sonnabend, 16. Februar 2019<br />
Der Fährmann entführtdie<br />
Besucher 70 Meter ins Erdinnere<br />
und erklärtdie Entstehung,<br />
Geschichte und Geologie<br />
der Wimsener Höhle.<br />
Der<br />
„Schwäbische<br />
Grand Canyon“<br />
... und vier andere<br />
Naturerlebnisse in<br />
Süddeutschland<br />
Foto: zVg<br />
Schroffe, fast senkrecht in<br />
den Himmel ragende Felsen,<br />
die ein ohnehin schon enges<br />
Tal auf beeindruckende Art<br />
und Weise begrenzen. Dazu<br />
einer der bekanntesten Flüsse<br />
Europas, der an dieser Stelle<br />
noch eher als braves Flüsschen<br />
durchgeht. Willkommen<br />
im „Schwäbischen Grand<br />
Canyon“ – dem Naturpark<br />
Obere Donau! Er ist nur eines<br />
von mindestens fünf fantastischen<br />
Naturerlebnissen rund<br />
um die Schwäbische Alb. Aufgepasst<br />
und Wanderstiefel<br />
griffbereit halten. Wir zeigen<br />
Ihnen, was die Gegend in Bayern<br />
zu bieten hat.<br />
Naturpark Obere Donau (Beuron):<br />
Die Donau hat sich vor<br />
Hunderttausenden Jahren ihren<br />
Weg durch das Tal gegraben<br />
und auf fast 1500 Quadratkilometern<br />
zwischen Beuron und<br />
Sigmaringen eine unverwechselbare<br />
Landschafthinterlassen,<br />
die zum Staunen und Entdecken<br />
einlädt. Angler finden am lauschigen<br />
Fluss genauso ein Plätzchen.<br />
Kirchen, Kapellen und das<br />
bekannte Kloster Beuron laden<br />
zum Verweilen ein. Ob Kanu-,<br />
Rad- oder Wandertouren -das<br />
Obere Donautal wartet mit<br />
atemberaubenden Ausblicken<br />
auf und hält so manches Erlebnis<br />
bereit.<br />
Hangender<br />
Stein<br />
(Albstadt):<br />
Einem einzigartigen<br />
Naturschauspiel<br />
gleicht der<br />
Hangende<br />
Stein. Er ist<br />
das Felsstück,<br />
das<br />
von der Albstädter<br />
Traufkante<br />
weghängt. Genießen Sie das<br />
herrliche Panorama mit den<br />
steilen Abbruchkanten des<br />
Traufs. Noch ist der Hangende<br />
Stein ein echter Geheimtipp für<br />
Wanderer und Naturliebhaber.<br />
Aber Vorsicht: Die vom Albtrauf<br />
abgesenkte Felswand wird<br />
womöglich eines Tages ins Tal<br />
hinabstürzen! Nutzen Sie deshalb<br />
die Gunst der Stunde und<br />
gönnen Sie sich den grandiosen<br />
Blick in Richtung des Dreifürstensteins<br />
und Hechingen.<br />
Wimsener Höhle (Hayingen):<br />
Die Wimsener Höhle ist die einzige<br />
mit dem Boot befahrbare<br />
Wasserhöhle in Deutschland.<br />
Der Fährmann entführt die Besucher<br />
70 Meter ins mystische<br />
Erdinnere und<br />
erklärt die Entstehung,<br />
Geschichte und Geologie<br />
der Wimsener Höhle und<br />
Schwäbischen Alb sowie die<br />
verhältnismäßig junge Geschichte<br />
des historischenAnwesens<br />
Wimsen.Der kleine Weiler<br />
Wimsen liegt idyllisch gelegen<br />
im romantischen Aachtal zwischen<br />
Hayingen und Zwiefalten<br />
und ist ein ideales Wanderparadies.<br />
Ab Ende März öffnet sie<br />
wieder den Besucherndie Tore.<br />
Uracher Wasserfall (Bad<br />
Urach): Wenn Sie im Maisental<br />
dem murmelnden Brühlbach bis<br />
zum Ende des Tals folgen, erreichen<br />
Sie ein weiteres Naturschauspiel<br />
der Schwäbischen<br />
Alb: den Uracher Wasserfall.<br />
Der Uracher Wasserfall befindet sich zwei Kilometer<br />
südwestlich vonBad Urach. Hier stürzt der Abfluss<br />
der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden<br />
Quelle des Brühlbachs 37 Meter frei in die Tiefe.<br />
Das Wasser stürzt hier aus 37<br />
Metern ins Tal. Besonders<br />
schön am Uracher Wasserfall<br />
ist, dass man ihn aus verschiedenen<br />
Perspektiven anschauen<br />
kann. Von unten sieht man, wie<br />
der Wasserfall zunächst in die<br />
Tiefe stürzt und dann in Kaskaden<br />
weiter ins Tal fließt. Wer die<br />
steilen Stufen ander Seite des<br />
Falls hinaufläuft, bekommt dabei<br />
immer wieder neue Eindrücke<br />
dieses Naturschauspiels.<br />
Oben auf der Hochwiese angekommen<br />
kann man schließlich<br />
von einer Brücke über dem<br />
Wasserfall sehen, wie das Wasser<br />
über die Tuffsteinkante fällt.<br />
Blautopf (Blaubeuren): Ein<br />
Blick genügt: Dieser Ort hat<br />
etwas Magisches. Der Blautopf<br />
in Blaubeuren ist eines<br />
der bekanntesten Naturwunder<br />
Deutschlands.<br />
Märchenund Mythen ranken<br />
sich um diesen strahlend<br />
blauen Ort. Die schöne<br />
Lau, Tochter einer<br />
Menschenfrau und eines<br />
Donau-Nix, soll dort ihr<br />
Lachen<br />
wiedergefunden<br />
haben. Eigentlich ist der<br />
Blautopf eine Quelle, die<br />
erst vor wenigen Jahrzehnten<br />
tatsächlich ergründet<br />
wurde.<br />
Das Eselsburger Tal (Herbrechtingen):<br />
Das unter Naturschutz<br />
und damit unter gewissen<br />
Verboten stehende Eselsburger<br />
Tal zählt zu einem der<br />
landschaftlich großartigsten<br />
Flusstäler auf der Ostalb. Die<br />
Brenz umfließt als Schlinge dem<br />
mit einem Bannwaldbestockten<br />
Umlaufberg Buigen. Wacholderheiden,<br />
Felsen, Feuchtgebiete<br />
und Hangwälder sowie die<br />
Abgeschiedenheit des Talesbieten<br />
Lebensraum für eine besonders<br />
große Zahl von Pflanzenund<br />
Tierarten. Die etwa sieben<br />
Kilometer lange Schlinge ist im<br />
sonst eher geradlinigen Brenztal<br />
eine auffällige Erscheinung. DR<br />
Infos: www.schwaebischealb.de